Epidemieepidemie
Seit einiger Zeit wird massiv und gehäuft von einer „Tabak-Epidemie“ oder einer „Tabak- und Nikotin-Epidemie“ gesprochen und geschrieben...
View article
View summary
Seit einiger Zeit wird massiv und gehäuft von einer „Tabak-Epidemie“ oder einer „Tabak- und Nikotin-Epidemie“ gesprochen und geschrieben [1].
Seinen Ursprung hat der Begriff bei einer Organisation, welche sich auch mit Epidemien intensiv befasst: WHO, die Weltgesundheitsorganisation.
WHO report on the global tobacco epidemic, 2025: warning about the dangers of tobacco (arch)
Lassen wir uns den Begriff mal auf der Zunge zergehen und stellen uns mal ganz dumm… und fragen: „Wat is ne Epdemie?“
Jeder, der diesen Begriff aufschnappt, hat eine recht klare Vorstellung davon, was eine Epidemie ist. Das ist, wenn ganz viele Menschen irgendwo in kürzester Zeit krank werden und die Zahl der Erkrankten schnell ansteigt und auch noch viele der Erkrankten daran sterben. Da stecken sich ganz viele an, weil die Krankheit sehr ansteckend ist und man enorm aufpassen muss, um sich zu schützen.
Hatten wir doch gerade erst… „Corona“… wobei… das war noch eine Stufe dramatischer, weil es als Pandemie eingestuft wurde, also eine Krankheit, die sich nicht auf einen bestimmten Raum beschränkt, sondern sich weltweit rasch ausbreitet.
Schauen wir doch mal nach „Definitionen“…
Das Deutsche Rote Kreuz sagt:
Bei einer Epidemie breitet sich eine ansteckende Krankheit schnell regional aus und führt zu einer überdurchschnittlich großen Zahl von Erkrankten.
Dabei handelt es sich meist um Infektionskrankheiten, welche durch einen Virus oder Bakterien übertragen werden. Aber auch Pilze, Parasiten und verunreinigtes Wasser oder Lebensmitteln können zu einer Epidemie führen.
DocCheck Flexikon meint dazu:
Eine Epidemie bezeichnet ein stark gehäuftes, örtlich und zeitlich begrenztes Auftreten einer Erkrankung, vor allem einer Infektionskrankheit.
Und bei Wikipedia kann man lesen:
Eine Epidemie (von altgriechisch ἐπί epí ‚auf, bei, dazu‘, und δῆμος dēmos ‚Volk‘), auch Seuche genannt, ist ein zeitlich und örtlich begrenztes vermehrtes Auftreten von Krankheitsfällen einheitlicher Ursache innerhalb einer menschlichen Population und entspricht damit einem großen Ausbruch einer Krankheit. Der Begriff war und ist nicht auf Infektionskrankheiten beschränkt.
Ok… das deckt sich mit dem, was die meisten von uns im Kopf haben, wenn sie den Begriff Epidemie aufschnappen.
Was meint denn die WHO mit ihrem Begriff, mit welchem sie so hausieren geht? Es geht darum, die Tabakabhängigkeit als eine Epidemie einzuordnen.
Ok, eine echte Abhängigkeit (und beim Tabakrauchen wird wohl niemand anzweifeln, dass es sich um eine recht schwere Abhängigkeit handelt) ist schon eine Krankheit. Allerdings ist den Definitionen gemeinsam, dass es sich um eine Art „ansteckende“ oder besser „übertragbare“ Krankheit handelt.
So… und wie „steckt man sich mit Tabakabhängigkeit an“? Es ist kein Virus, es ist kein Bakterium, es kommt nicht aus dem Wasserhahn und steckt nicht im Essen. Auch gibt es keine Tabakabhängigkeitspilze, die man sich in der öffentlichen Badeanstalt zwischen die Zehen spült… und auch Tabaksuchtwanzen oder -mücken sind mir bisher nicht bekannt.
Eigentlich wäre man an dieser Stelle schon fertig mit der Überprüfung, ob man die Tabakabhängigkeit als Epidemie bezeichnen kann. Man wird davon nicht „ereilt“… es handelt sich um eine bewusste Entscheidung, wiederholt Tabakrauch zu konsumieren. Die meisten wissen um das Abhängigkeitspotenzial (darüber aufzuklären ist Aufgabe der WHO) und nehmen es in Kauf oder denken, sie seien davor gefeit.
Aber sind wir mal großzügig, ignorieren diesen ersten Fehler und schauen weiter. Eine Krankheit bleibt es ja. Auch wenn man sie sich aktiv einhandeln muss, ohne dass man anderen oder der Umwelt dafür die Schuld geben kann.
Ein weiterer Faktor dafür, dass man von einer Epidemie sprechen kann, ist das „plötzliche“ Ausbrechen mit einer zunehmend großen Anzahl von „Erkrankten“.
Also „plötzlich“ ist am Tabakkonsum nur wirklich nichts! Der Tabakkonsum ist so alt wie die Entdeckung der Tabakpflanze. Schon vor dem 15. Jahrhundert wurde Tabak von den indigenen Völkern in Amerika konsumiert. Und die „Entdecker“ brachten das dann mit nach Europa. Hunderte von Jahren gibt es also den Konsum und damit auch die Tabakabhängigkeit. Die Abhängigkeit breitet sich nicht schnell aus und auch nicht regional. Es ist auch kein wirklicher Zuwachs zu verzeichnen. Im letzten Jahrhundert ist die weltweite Zahl von Tabakrauchern recht stabil und liegt schätzungsweise zwischen 1 und 1,3 Milliarden Menschen. Das sind aktuell so um die 16 % der Weltbevölkerung.
Stabil isses also auch. Nix mit schneller oder dramatischer Zunahme. Also auch nix mit „Epidemie“.
Egal… aber wenigstens sterben eine Menge Menschen daran, oder?
Ja, in absoluten Zahlen sterben ne Menge an den Folgen des Tabakkonsums. Weltweit geschätzt um die 8 Millionen jährlich.
Relativ wirkt das dann aber schon wieder anders… denn das sind ca. 0,6 %.
Tabakrauchen und die damit verbundene Tabakabhängigkeit sind also keine plötzlichen Ereignisse. Man kann sich damit auch nicht „anstecken“. Es findet seit mindestens hundert Jahren keine wesentliche Zunahme der Fälle statt und die Sterberate ist jetzt auch nicht rekordverdächtig.
Wirklich nix mit Epidemie!
Und dann machen die aus Tabakabhängigkeit auch noch dummdreist eine Tabak- und Nikotinabhängigkeit, um alle Konsumenten sicherer Nikotinprodukte auch mit in ihre Krankenstatistik zu bekommen.
Und wieder quatscht jeder den Scheiß nach… die Medien übernehmen die Begriffe ohne Überprüfung und sogar ohne nachzudenken. Wenn’s von der WHO kommt, dann ist das ja die Wahrheit.
Was bewirkt nun die zunehmende Nutzung des Begriffs? Genau, es bewirkt Angst. Habe gerade erst über diese Taktik geschrieben (Verdachtsmomente). Angst zu erzeugen und aufrechtzuerhalten ist eine prima Methode, um staatliche Eingriffe bis tief hinein in die persönliche Freiheit zu rechtfertigen und dabei auf „Verständnis“ in der Bevölkerung zu treffen.
Angst kann krankhaft werden (daran wird seit einiger Zeit ja auch mächtig gearbeitet… in allen Bereichen). Dann ist es eine Krankheit. Und diese allumfassende Angst vor allem… vor dem Russen, der kurz vor Berlin steht, vor der Hitze, vor dem Klimawandel, vor Corona, vor den allgegenwärtigen Nazis… wird seit nicht so langer Zeit geschürt und nimmt stetig zu. Wenn man nur oft genug von der Tabak- und Nikotinepidemie spricht, dann nimmt die Angst auch zu. Man wird davon „infiziert“. Die Quote steigt stark.
Wenn man nun mal drüber nachdenkt, dann ist das eine Art Epidemie. Sozusagen eine Epidemieepidemie…
[1]:





Es gibt nur einen Grund
Ich schreibe selbst ja nicht mehr viel auf den Plattformen, wo sich Dampfer versammeln...
View article
View summary
Ich schreibe selbst ja nicht mehr viel auf den Plattformen, wo sich Dampfer versammeln. In vielen Foren bin ich zwar angemeldet, lese da aber überwiegend mit und haue nur ab und an mal einen raus. Einer der Gründe für das Festhalten an diesen „Communitys“ ist, dass ich beobachten möchte, was die Szene so bewegt. Wo es Fragen oder Unsicherheiten gibt, was man sich wünscht. Das direkte Fragen nach Themen für die DDP habe ich aufgegeben. Da kommt nix. Jahrelang habe ich das immer wieder versucht… für die Nebelkrähe und die DDP, aber es gibt kein Feedback in Hinblick auf Artikelwünsche.
Also bin ich zum Beobachter geworden.
Wenn ich dann mal einen Punkt aufschnappe, merke ich mir den. Und wenn das Thema dann so, zwei-, dreimal aufgefallen ist, dann genügt oft ein einziges weiteres Posting, um mich zu triggern und mal was dazu zu schreiben.
So auch kürzlich wieder geschehen… zu einem Thema, das mich schon lange umtreibt: die Steuer.
Schon seit es noch gar keine konkreten Pläne für eine Liquidsteuer gab, konnte man vereinzelt lesen, dass sicherlich bald eine Steuer kommen würde. Das sei normal. Das sei ok, solange sie nicht zu hoch wäre. Oftmals wurde sogar für Steuern argumentiert, weil man hoffte, sobald es eine Steuer gäbe, würden zu starke Einschränkungen oder ein Verbot vom Tisch sein. Die würden sich doch ihre Geldquelle nicht zerschießen. Nun, da war wohl der Wunsch der Vater des Gedanken.
Jedenfalls liest man immer wieder, dass eine Steuer ja sein müsse… blah, blubb.
Und ich frage regelmäßig, weshalb denn eine extra Steuer sein müsse. Schließlich gibt es ja seit jeher eine Steuer auf Liquids… die Mehrwertsteuer. Bedeutet: Der Staat kassiert schon immer bei jedem verkauften Liquid mit. So wie er auch bei jedem verkauften Schlüpper mitverdient.
Aus der Begründung zum TabStMoG geht ganz klar hervor, wozu die Liquidsteuer dienen soll. Sie ist nicht als echte Geldeinnahmequelle für den Staat gedacht. Klar nimmt man mit, was man bekommen kann. Und bei den Erwartungen haben sie auch noch mächtig daneben gehauen.
Die Liquidsteuer ist von der Idee, vom Ansatz her und von Anfang an eine Lenkungssteuer.
Eine Lenkungssteuer ist ein wirtschaftliches Instrument, das darauf abzielt, das Verhalten von Individuen in eine bestimmte Richtung zu lenken, um bestimmte Ziele zu erreichen. Es geht dabei nicht in erster Linie um Steuereinnahmen, sondern darum, den Bürger zu einem bestimmten Verhalten zu zwingen, indem man das unerwünschte Verhalten durch Steuern teuer und damit unattraktiv macht.
Die Bürger sollen nicht dampfen! Deshalb wird das Dampfen durch Steuern vorsätzlich so teuer gemacht, dass viele darauf verzichten (oder verzichten müssen, weil sie es sich nicht mehr leisten können… nur mal so: für meinen jährlichen Verbrauch müsste ich dieses Jahr 2.600 Euro Steuern zahlen).
Und wer nun „einsichtig tut“ und äußert, es sei ja klar und normal, dass es eine Steuer geben müsse, befürwortet damit, dass es klar und normal ist, wenn der Staat den Bürgern das Dampfen abgewöhnen möchte… gegen deren Willen… mit Zwang…und das auch noch ohne rationale Begründung. Ok, wer darauf steht gezwungen und gedemütigt zu werden, der sollte dann vielleicht ein SM-Studio aufsuchen…
Ich denke nur, vielen ist die Konsequenz gar nicht klar… und vielen ist nicht bewusst, dass die Liquidsteuer eine reine Lenkungssteuer ist, um Deutschland möglichst auch zu 100 % dampffrei zu bekommen.
Die Steuer hat nur einen Grund: Der Staat will Euch das Dampfen abgewöhnen.
Immer dran denken, bevor Ihr auf die Idee kommt, die Liquidsteuer sei ja eine Sache, die sowieso hätte kommen müssen, also geben wir uns mal einsichtig.
Falsch! Diesen Gedanken könnte man haben, wenn eine Steuer in Art einer Luxussteuer hätte kommen sollen… aber die isses in dem Fall nicht.
Change.org… nicht Euer Ernst, oder?
Die Einschläge von tatsächlichen oder geplanten Aromenverboten für Liquids kommen immer näher. Und auch im politischen Berlin denkt man offenbar auch immer intensiver über eine solche Maßnahme der Regulierung nach. Alles für den Schutz der Jugend. Ok… zu dem Thema schreib ich jetzt nix...
View article
View summary
Die Einschläge von tatsächlichen oder geplanten Aromenverboten für Liquids kommen immer näher. Und auch im politischen Berlin denkt man offenbar auch immer intensiver über eine solche Maßnahme der Regulierung nach. Alles für den Schutz der Jugend. Ok… zu dem Thema schreib ich jetzt nix.
Na, jedenfalls ist es höchste Zeit, in der Hinsicht auch proaktiv etwas zu unternehmen (wenn es erstmal ein Verbot gibt, wird es nur schwerlich wieder rückgängig zu machen sein).
Ich hatte eigentlich gedacht, zu dem Thema mal ein wenig Bewegung beim BVRA beobachten zu können. Immerhin gab es ja eine „Zuckung“ nach meinem offenen Brief und einen weiteren nichtssagenden Artikel.
Es sieht aber so aus, als käme da nichts… oder sie machen es mit „geheimdienstlichen Mitteln“ und können und dürfen darüber nichts verlauten lassen, weil sie jeden, der etwas davon mitbekommt, erschießen müssten.
Vom BfTG vernimmt man zu dem Thema auch nix.
Doch vor kurzem wurde ich nun auf eine Aktion des VdeH aufmerksam. Eine Petition. Grundsätzlich keine schlechte Idee, weil man damit auch die Konsumenten mit ins Boot holt… und nur gemeinsam besteht irgendwie eine Aussicht, die Katastrophe zu verhindern.
Jetzt mal ein paar Dinge, wie ich Petitionen sehe und wann und wie ich sie für sinnvoll halte. Alles Sachen, die ich anlässlich anderer Petitionen schon einmal geschrieben habe… aber es soll sich ja nun keiner durch mein Blog wühlen müssen.
Das Petitionsrecht ist in Deutschland durch das Grundgesetz garantiert. Das Recht, sich mit Anliegen an die Volksvertretung zu wenden ist in Artikel 17 GG festgeschrieben. Und Artikel 45c GG bestimmt, dass der Bundestag einen Petitionsausschuss für Petitionen gem. Art. 17 GG bestellen muss.
Die rechtlichen Grundlagen sind in Deutschland, gelinde gesagt äußerst dürftig, lückenhaft und teilweise recht alt. Vor allem aber schwer zu finden. Es gibt ein Gesetz über die Befugnisse des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages mit der letzten Änderung aus dem Jahr 2004. Das gibt aber nix her, was das eigentliche Verfahren bezüglich einer Petition anbelangt. Und dann gibt es noch die Grundsätze des Petitionsausschusses über die Behandlung von Bitten und Beschwerden (Verfahrensgrundsätze) vom 15.01.2014, sowie Informationen zu Petitionsrecht und Petitionsverfahren im Datenhandbuch des Bundestages vom 18.11.2019.
Maßgeblich für den Verfahrensablauf sind die „Grundsätze des Petitionsausschusses“. In diesen ist recht ordentlich beschrieben, wie eine Petition ablaufen muss und wie sie behandelt wird.
Ursprünglich war es für eine erfolgreiche Petition erforderlich, innerhalb einer Frist von vier Wochen mindestens 50.000 Unterstützungen (also Unterzeichnungen) zu sammeln. Diese Vorgaben wurden mit Wirkung vom 1. Juli 2024 auf 30.000 Unterstützungen innerhalb von sechs Wochen angepasst .
Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Petition durchzuführen und einzureichen. Einmal gibt es einige freie Online-Petitionsplattformen, die von verschiedenen Organisationen (private Anbieter) angeboten werden. Zu den bekanntesten gehören openPetition, Avaaz, weACT von Campact und Change.org.
Eine Petition, die über ein solches privates Petitionsportal durchgeführt werden, haben grundsätzlich erst einmal keine wirkliche Relevanz. Sie können ernsthaft eigentlich nur eine öffentliche Wirkung entfalten, indem sie zeigen, dass eine große Anzahl von Menschen ein gleiches Anliegen teilt. Das kann Einfluss auf die öffentliche Meinung haben und auf diese Weise vielleicht sogar mittelbare politische Wirkung entfalten (wenn Politiker dadurch sehen, dass ein bestimmtes Anliegen von einer großen Zahl Bürger – also auch Wähler – vorgetragen wird).
Theoretisch könnte eine solche Sammlung von Unterstützungen nach dem geltenden Recht und den Grundsätzen auch wie eine reguläre Petition behandelt werden. Allerdings findet das in der Realität faktisch nie statt. Das Problem ist nämlich, dass es für den Petitionsausschuss keinerlei Möglichkeit gibt, zu überprüfen, ob die abgegebenen Unterstützungen tatsächlich echt sind. Außerdem genießen etliche dieser Plattformen einen selbst verschuldeten schlechten Ruf. Es fehlt an der Reputation, um ernstgenommen zu werden.
Die sinnvollste und erfolgversprechendste Möglichkeit einer Petition an den deutschen Bundestag ist die Nutzung des Petitionsportals des Bundestages. Wird die Petition dort zugelassen und erreicht in der sechswöchigen Frist das Quorum von mindestens 30.000 Unterstützungen, so muss sich der Petitionsausschuss damit befassen. Die Echtheit der Unterstützungen wird dadurch gewährleistet, dass eine Registrierung beim Petitionsportal erforderlich ist. Will man etwas erreichen, ist das der gangbare Weg. Eine solche Petition entfaltet nicht nur politische Wirkung, sondern natürlich – ebenso wie die bei Privaten durchgeführten Petitionen – eine öffentliche Wirkung. Unterzeichnet man eine Petition beim offiziellen Portal, dann ist die Stimme nicht von vornherein für die Mülltonne.
Eine weitere Möglichkeit wäre, als Petent selbst eine Webseite zum Sammeln von Unterstützungen zu bauen. Dabei könnte man darauf achten, dass die Echtheit der einzelnen Unterstützungen nicht angezweifelt würde. Theoretisch. Also praktisch wahrscheinlich auch. Aber nicht wirklich. Denn dafür müsste man einiges an Daten von den Unterstützern sammeln und speichern… und das wirklich datenschutzkonform zu machen ist der blanke Horror. Ich würde das nie im Leben machen wollen.
Also muss man sich überlegen, was man mit der geplanten Petition erreichen möchte. Möchte man vor allem ein öffentlich wirksames Statement setzen, dann ist ein privates Petitionsportal durchaus gut nutzbar. Die Hürden für die Mitzeichnung sind geringer, denn die Unterstützer müssen sich nicht registrieren oder irgendwie „ausweisen“. Für eine Einreichung beim Petitionsausschuss taugt eine solche Petition aber eher nicht.
Geht es nur oder (neben dem öffentlichen Signal) auch darum, die erfolgreiche Petition beim Petitionsausschuss zu Gehör zu bringen, dann führt kein Weg am offiziellen Petitionsportal des Bundestages vorbei.
Entschließt man sich für eine reine „Signalwirkungs-Petition“ und will dafür eines der offenen Petitionsportale nutzen, dann sollte man die Plattform aber auch mit Bedacht wählen. Einmal, um die Seriosität der Petition sicherzustellen, und andererseits auch, um die Daten der Unterstützer, welche man zur Teilnahme animiert, bestmöglich zu schützen bzw. den Schutz dieser Daten halbwegs sicherzustellen.
Und von den genannten freien Portalen gibt es nur eine einzige, welche diese beiden Punkte gut erfüllt: openPetition.
Zu den wirklich beschissenen Plattformen, die überdies einen miesen Ruf genießen, gehört auf jeden Fall Change.org!
Und nun zurück zur Petition des VdeH…
Schaut man auf die Kampagnenseite
Wir lieben Geschmack (arch)
sieht man auf den ersten Blick auf der Grafik, dass die Petition bei Change.org durchgeführt (arch) wird.
Ach du Scheiße! Was jetzt? Das meinen die doch nicht ernst, oder?
Ausgerechnet Change.org, die Plattform, welche im Jahr 2016 mit dem Big Brother Award „ausgezeichnet“ wurde, weil sie Schindluder mit den Daten der Petenten und Unterstützer treiben, weil sie die Daten nicht nur selbst nutzen, sie in den USA speichern, sondern sie auch noch an andere verhökern.
Eine Plattform, bei der es möglich ist, sich über dubiose Kanäle jede Menge Unterstützungen aus aller Herren Länder einzukaufen und deren Petitionen nahezu immer vom Petitionsausschuss in die Tonne gekloppt werden.
Grundsätzlich ist die Kampagnenseite des VdeH echt gut gemacht. Sie vermittelt die Fakten, zeigt das Problem und die Gefahr auf, führt Daten inklusive Quellen an und ist wirklich einladend.
Sie wirkt auch nicht wie eine typische Seite einen furztrockenen Händlerverbands, sondern zielt sehr gut auf die eigentlichen Adressaten, nämlich die Konsumenten, ab.
Im Abschnitt „Mehr über die Petition“ gibt es aber ein paar deutliche Schwächen. So wird zu Beispiel bei „Wie viele Stimmen braucht Ihr?“ gesagt, dass keine bestimmte Anzahl erforderlich ist. Das ist schon einmal ein Hinweis darauf, dass eine Einreichung nicht wirklich geplant ist bzw. erhofft wird. Dann wird fantasiert, dass sich die Politik aber ab 30.000 Stimmen mit der Petition befassen müsse. Na ja. Befassen klingt jetzt hochtrabend und weckt große Erwartungen. Müssen müssen die aber gar nix. Wenn da was von Change.org kommt, dann landet das im Schredder und es ergeht ein Bescheid über die Ablehnung, ohne dass eine Begründung mitgeliefert werden muss. Hier wird mal mächtig was aufgeblasen, was von vornherein zum Platzen verurteilt ist.
Und dann noch die Frage: „Bis wann geht die Petition?“ Auch hier wird offensichtlich, dass man nicht mit einer Einreichung beim Petitionsausschuss rechnet und den wahrscheinlich auch nicht beabsichtigt. Denn für die Einreichung muss das Quorum von mindestens 30.000 Unterstützungen innerhalb von sechs Wochen ab Start der Petition erreicht werden. Punkt. Aus. Ende. There are no exceptions.
Es sieht also so aus, als ginge es wirklich nur um die Signalwirkung. Nur damit lockt man keinen Dampfer hinter dem Pfrunzel hervor, um dabei mitzumachen. „Zuletzt“ ist nämlich eh vorbei… und die Hoffnung bei den Konsumenten schon lange gestorben. Zumindest was das Suchen der Öffentlichkeit für unsere Anliegen betrifft. Mit einer echten Petition, die dann womöglich im Bundestag behandelt wird, könnte man die Nutzer schon noch irgendwie (mit viel Getrommel) dazu bewegen, mitzumachen. Aber das scheint ja nicht die Absicht zu sein.
Wenn es aber nur um die Signalwirkung geht, weshalb dann so ein Shithole wie Change.org? Die gleiche Wirkung hätte man mit openPetition auch erreichen können, die Sache würde aber seriöser aussehen und man würde die Daten der Unterstützer nicht einer Drecksfirma zu Fraß und zum Verhökern vor die Füße werfen.
Allerdings muss man dabei auch noch im Hinterkopf behalten, welche Außenwirkung eine Petition auf einem dieser Portale wirklich hat. Selbst wenn sie es schaffen würden, innerhalb kurzer Zeit ne halbe Million Unterstützungen zu sammeln, würde niemand davon wirklich Kenntnis nehmen. Solche Petitionen werden im Ergebnis einfach nicht gesehen. Da schreibt keiner drüber. Mal ehrlich: Wann hat in jüngerer Vergangenheit jemand von Euch etwas über eine Petition von Change.org gelesen, die sehr viele Stimmen gesammelt hat? Also jetzt außerhalb der Webseite von Change.org? Na? Seht Ihr!
Da hilft auch eine Pressemeldung des Verbands nicht, denn die Pressemeldungen landen eh irgendwo auf Medien, die eigentlich niemand liest (außer mir… aber auch nur deshalb, weil ich solche Artikel automatisiert sammeln lasse).
Hätte der VdeH wenigstens die seriöse Plattform openPetition gewählt, dann hätte ich darüber geschrieben und sogar selbst unterzeichnet. Aber Change.org? Nein, nie im Leben! Echt nicht! Und ich empfehle es auch niemandem, die Petition zu unterzeichnen, sondern warne ausdrücklich davor. Nicht, weil die Mühe eh für’n Arsch ist, sondern vor allem, weil man damit eine Plattform unterstützt, die es echt nicht verdient hat und weil man denen dann auch noch die eigenen Daten in den gierigen Schlund wirft. Macht das nicht! Bitte!
Die selbe Kampagnen-Seite zu einer richtigen Petition beim Petitionsportal des deutschen Bundestags… und ich wäre begeistert. Ich hätte sofort gezeichnet. Und ich hätte die Werbetrommel dafür gerührt… bis zur Besinnungslosigkeit… überall wo man es hören möchte und überall, wo man es nicht hören möchte.
Und das, obwohl es vom Händlerverband kommt und ich mit diesen Verbänden nicht gerade glücklich bin. Das wäre mal eine Aktion gewesen, die wirklich für beide Parteien wichtig und wertvoll ist.
Aber so? Verkackt!
Schade drum!
Warum machen die das denn? Keine Ahnung. Ich hätte eigentlich gedacht, dass in dem Verband auch genügend Leute sitzen, die Ahnung haben und die ausreichend Verstand haben, eine solche Aktion nicht schon im Ansatz zu verhunzen. Ob ich mich da geirrt habe?
Verdachtsmomente
Wir (also die meisten) sind inzwischen auf Angst konditioniert. Vor all und jedem Scheiß wird gewarnt und vor drohenden Gefahren Bange gemacht...
View article
View summary
Wir (also die meisten) sind inzwischen auf Angst konditioniert. Vor all und jedem Scheiß wird gewarnt und vor drohenden Gefahren Bange gemacht.
Eine (sehr kleine) Auflistung von Schlagzeilen gefällig?
- Farbstoff Titandioxid steht in Verdacht, Krebs zu verursachen.
- Ethoxyquin steht unter Krebsverdacht
- Glyphosat steht in Verdacht, Krebs zu verursachen
- Künstliches Beta-Carotin aus dem Labor steht in Verdacht Krebs zu verursachen
- DDT steht in Verdacht Krebs zu verursachen
- Experten vermuten, dass Palmöl an der Entstehung von Krebs beteiligt sein könnte
- PFAS können zu einem erhöhten Krebsrisiko führen
- Acrolein, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein
- Aluminium steht im Verdacht, Alzheimer auszulösen
- Sucralose und das Abbauprodukt Sucralose-6-Acetat könnten gesundheitsgefährdend sein
- ...
Und gerne, allzu gerne ist die Politik dann „bereit“, diese Produkte oder Stoffe zu verbieten bzw. einzuschränken. Weil wir ja nicht in der Lage sind, selbst zu entscheiden, ob wir uns dem Risiko aussetzen wollen. Nein… Mama und Papa passen fein auf uns auf.
Und wir machen das mit. Also die meisten tun das. Ja, es werden auch immer mehr, die ausdrücklich fordern, dass der Staat Verbote und Einschränkungen schafft, um uns alle zu „schützen“.
Abgesehen von Regulierungen werden uns vor allem aber Schreckgespenster in den Kopf gepflanzt. Wenn wir „Formaldehyd“ lesen oder hören, denken wir automatisch an die „tödliche Gefahr aus den Spanplatten-Möbeln“. Und dann ist Formaldehyd auch noch toxisch und sogar als krebserregend eingestuft.
Woran wir aber nicht denken, sind Grenzwerte. Diese reichen völlig aus, um die Gefahr, welche von einem Stoff ausgeht, zu minimieren. Denn… die Aufnahme vieler dieser Stoffe können wir gar nicht verhindern. Sie sind einfach vorhanden. In unserer Umwelt, in unserer Nahrung… Formaldehyd zum Beispiel sogar in der Luft, die wir ausatmen. Um Formaldehyd in der Raumluft vollständig zu vermeiden, müssten wir das Ausatmen verbieten… also praktisch das Atmen überhaupt.
Viele Stoffe werden aber (sogar ohne toxisch zu sein) öffentlich stigmatisiert, indem sie mit Krebs in Verbindung gebracht werden.
Wer ein wenig aufmerksamer die obigen Beispiele gelesen hat, wird festgestellt haben, dass sie alle etwas gemeinsam haben: sie „stehen in Verdacht“.
Das ist eine geniale Taktik. Es werden, teils wirklich zweifelhafte Studien genommen, in denen die Belastung oder der Konsum eines Stoffes mit dem Auftreten von Krebsfällen in Verbindung gebracht werden. Selbst wenn die Studie, weil sie in diesem Zusammenhang nur eine Korrelation, nicht aber eine Kausalität nachweisen konnten, dann mit eben dieser Floskel arbeitet oder, was auch gerne gemacht wird, mit der Formulierung “… es ist nicht auszuschließen, dass…“
Das Problem ist, dass die breite Öffentlichkeit beim Wahrnehmen solcher Schlagzeilen oder Kurzberichte nicht hinterfragt oder gar recherchiert, ob es denn nun einen Nachweis, oder zumindest eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass der Stoff tatsächlich bestimmte gesundheitliche Probleme verursacht. Das „steht in Verdacht“ wird unbewusst überlesen oder ausgeblendet… und im Kopf bleibt hängen: „Stoff A verursacht Krebs!“
Wird dann irgendwo berichtet, dass in einem bestimmten Produkt Stoff A nachgewiesen werden konnte, dann wird das verstanden als: „Der Konsum des Produkts verursacht Krebs, denn da ist Stoff A drin, der ja Krebs verursacht! Das hat die Wissenschaft festgestellt.“
Niemand hinterfragt, wie viel von Stoff A in dem Produkt enthalten ist und ob die Menge vielleicht unterhalb aller gesetzlichen Grenzwerte liegt… womöglich sogar unterhalb der nicht vermeidbare Belastung in der normalen Umwelt. Nein! Es wird die Kette der Schlussfolgerungen als gegeben hingenommen.
Und genau dieser Mechanismus wird beim Dampfen auch gerne verwendet, um neue Regulierungen und Einschränkungen vorzubereiten oder zu begründen. Und es funktioniert.
Besonders schlimm ist, dass auch die Konsumenten verunsichert werden und eine permanente latente Angst aufrechterhalten wird. Das führt dann z.B. zu kuriosen Diskussionen über das Dampfen. Plötzlich erschrecken eingefleischte Dampfer, wenn sie feststellen, dass z.B. Kanthal-Heizdraht Aluminium in der Legierung enthält. Denn mal abgesehen davon, dass sich der Draht beim Dampfen nicht auflöst, steht Aluminium auch nur „in Verdacht, Alzheimer auszulösen“. In Verdacht! Einen Nachweis, dass dem so ist, gibt es absolut noch nicht. Selbst das BfR bestätigt, dass es keinen Beleg dafür gibt, dass Aluminium Alzheimer verursacht [1]. Allerdings gehört dieses Institut auch zum Panik-Helikopter-Kartell und empfiehlt, z.B. keine Alufolie mehr für die Aufbewahrung von Lebensmitteln zu verwenden. es gibt zwar keinen Grund dafür… „aber man kann ja nie vorsichtig genug sein“…“Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“.
Also… lasst Euch nicht in ständiger Angst halten. Schaut genau hin (taucht die Formulierung „steht in Verdacht“ auf, dann muss man nicht nur zweimal, sondern besser dreimal hingucken und recherchieren), hinterfragt und lasst Euch nicht manipulieren.
Einen gesicherten Hinweis habe ich aber noch… Ich kenne eine Sache, die unbestreitbar lebensgefährlich ist und mit hundertprozentiger Sicherheit mit dem Tod endet: das Leben! Es ist also empfehlenswert, wenn man nicht sterben möchte, gar nicht erst mit dem Leben anzufangen! Es gibt absolut keine Möglichkeit, durch eine besondere Lebensweise und die Vermeidung von Risiken zu verhindern, dass das Leben mit dem Tod endet (der Highlander ist ein modernes Märchen 😉).
[1] https://www.bfr.bund.de/cm/343/keine_alzheimer_gefahr_durch_aluminium_aus_bedarfsgegenstaenden.pdf ↩︎
Titelbild von TheToonCompany auf Pixabay
Das Ziel ist nahe
Es läuft doch prima für die ANTZ, was ihren Kampf gegen das E-Dampfen betrifft...
View article
View summary
Es läuft doch prima für die ANTZ, was ihren Kampf gegen das E-Dampfen betrifft.
Nachdem nun die Absichten der EU bezüglich einer Steuer auf Liquids durchgesickert ist und nachdem sich die Stimmen, welche Aromenverbote fordern, stetig mehren und immer mehr Länder solche Maßnahmen auch bereits durchsetzen, ist das Ziel nahe.
Das Ziel einer nahezu dampffreien Gesellschaft. Dampffrei an sich, sind wir ja eh überall schon. Nehmen wir einfach mal Deutschland als Beispiel. Laut DEBRA Studie liegt die Dampferquote bei 2,7 %. Legt man nun die Maßstäbe an, welche für das Rauchen und eine „rauchfreie Gesellschaft“ gelten, so ist das Ziel einer „dampffreien Gesellschaft“ schon lange erreicht. Von einer rauchfreien Gesellschaft spricht man, wenn in einem Land die Raucherquote unter 5 % liegt.
Insofern ist das Ziel schon erreicht. Wobei man sagen muss, dass das eigentlich kein Ziel war, das man echt erst erreichen musste… 5 % Dampfer haben wir in der ganzen Zeit, seit es das Dampfen gibt, noch nie erreicht, geschweige denn überschritten. Wir waren immer, sind und bleiben „dampffrei“ im Sinne dieser Definition.
Aber egal, es geht immer noch ein bisserl weniger, oder? Das ist wohl das angestrebte Ziel. Am liebsten 0 %… was aber kaum zu erreichen sein wird (zumindest in den kommenden 50 Jahren… danach ist der Restbestand der unverbesserlichen Dampfer dann auch ausgestorben). Aber nahezu Null… das muss doch machbar sein.
Und es braucht nur noch wenige Maßnahmen, um das Ziel zu erreichen. Eine davon ist es, den Pries für das Dampfen in die Höhe zu treiben. Am besten funktioniert das mit einer Steuer. Derzeit ist die Steuerlandschaft für Liquids in Europa wie ein Stoppelfeld. In einigen Ländern gibt es Steuern, in einigen nicht. Deutschland ist bei der Sache ganz vorne dabei. Und weil es die deutsche Gründlichkeit gibt, beschränken sich die Steuern nicht nur auf nikotinhaltige Liquids, nicht nur auf alle Liquids, sondern gelten auch für sämtliche Zutaten für Liquids, so sie denn für die Herstellung genutzt werden. Das führt dazu, dass z.B. ein Liter destilliertes Wasser beispielsweise für das Dampfbügeleisen um die 50 Cent kostet, für die Nutzung zur Herstellung von Liquids (Selbstmischen) hingegen mit Steuer über 260 Euro.
Die EU plant nun die Festlegung einer Mindeststeuer für alle EU-Mitgliedsstaaten. Mindeststeuer, nicht Höchststeuer. Nicht vergessen!
Es gibt da einige Modelle. In jedem Fall liegt Deutschland schon einmal über der Mindeststeuer. Es sei denn, es würde von der EU eine erhöhte Steuer für Flüssigkeiten mit mehr als 15 mg Nikotin pro Milliliter beschlossen. Dann müssten die Steuern in Deutschland für diese Produkte noch angehoben werden. Und genau das sind die Produkte, die am meisten konsumiert werden. Derzeit noch überwiegend in Disposables, aber auch in vielen Pod-Systemen als Nachfüll-Liquids.
Werden dann noch die Disposables verboten (und das Verbot auch durchgesetzt), bleiben letztlich nur noch die Pod-Systeme für den Massenmarkt übrig. Am bequemsten dann vielleicht mit vorbefüllten Pods. Für die eigentliche Dampf-Industrie ist das dann aber kein lohnendes Geschäft mehr. Die Tabakindustrie hingegen kann das leisten und verdient noch ausreichend, auch wenn sich der Markt sehr bald allein nicht mehr lohnen würde.
Werden dann als nächster Schritt noch Aromenverbote (alle verboten, außer einige Tabakaromen, aber bitteschön immer ohne Menthol) europaweit umgesetzt, dann war es das mit dem Pfrunzeln. Übrig bleiben werden dann einige wenige Pod-Systeme der Tabakindustrie, vertrieben über deren Vertriebsnetz… aber trotzdem ein Nischenprodukt… und der „Restbestand“ an „Alt-Dampfern“, die mit ihren Vorräten und ihrer Kenntnis über Beschaffung, DIYS, und Reparatur. Letztere sind eine schrumpfende Minderheit.
Temporär wird ein Schwarzmarkt blühen und es mag dann sogar echte Opfer geben, die beim Selbstmischen irgendwas grundlegend falsch machen… falsch machen deshalb, weil sich viele nicht mehr mit der Materie befassen und auch die Foren in der Hinsicht relativ tot sind, falls sich mal ein interessierter Einsteiger dort hin verirrt. Aber dieser Markt wird auch recht bald verschwinden. Und dann ist nix mehr übrig.
Die Quote werden dann besagte „Alt-Dampfer“ stellen und sehr wenige dauerhafte Konsumenten der Produkte der Tabakindustrie (also nicht die Gelegenheits-Dampfer)… und dann sind wir locker nahe an den Null Prozent.
Willkommen in der beinahe vollständig dampffreien Gesellschaft! Das Ziel ist nahe!
ETHRA Mai-Nachrichtenüberblick
ETHRA-Schreiben an die EU-Kommission – Mythos „Popcorn-Lunge“ (erneut) widerlegt – Schweden blockiert französisches Beutelverbot – Spanien ignoriert TRIS-Kommentare der Mitgliedstaaten – Briefing: Nikotin für politische Entscheidungsträger – Fehlerhafte Studie angefochten – Weltweiter Tag des Dampfens! ...
View article
View summary
Originalbeitrag ETHRA vom 4. Juni 2025: ETHRA May news roundup
ETHRA-Monatsrückblick: ETHRA-Schreiben an die EU-Kommission – Mythos „Popcorn-Lunge“ (erneut) widerlegt – Schweden blockiert französisches Beutelverbot – Spanien ignoriert TRIS-Kommentare der Mitgliedstaaten – Briefing: Nikotin für politische Entscheidungsträger – Fehlerhafte Studie angefochten – Weltweiter Tag des Dampfens! Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.
EU-NACHRICHTEN
Expertenbrief an die EU-Kommission
ETHRA hat sich in einem Schreiben an die Europäische Kommission gewandt und die EU aufgefordert, im Interesse der öffentlichen Gesundheit einen risikogerechten Ansatz für die Besteuerung von Tabak und Nikotin zu verfolgen. Der Brief wurde von unabhängigen Wissenschaftlern und Organisationen aus dem Bereich der öffentlichen Gesundheit mitunterzeichnet.
Lesen Sie den Brief hier:
https://ethra.co/news/171-scientific-and-public-health-experts-support-consumer-position-on-tobacco-taxation
Mitgliedstaaten üben Druck auf die Kommission aus, die Steuern auf Nikotinprodukte zu erhöhen:
https://www.ft.com/content/21ca8396-7af1-48b1-82a6-cf177cce986e
Spannungen in Brüssel nehmen zu, da Kommissar Hoekstra EU-weite Steuererhöhung für Nikotinersatzprodukte vorantreibt
Schreiben an Gesundheitskommissar Varhelyi zu E-Zigaretten und „Popcorn-Lunge“
Am Dienstag, dem 13. Mai, fand im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) des Europäischen Parlaments ein Meinungsaustausch mit dem neuen EU-Kommissar für Gesundheit und Tierschutz statt. Während dieses Treffens wiederholte der Kommissar die Fehlinformation, dass E-Zigaretten „Popcorn-Lunge“ verursachen. ETHRA schrieb an den Kommissar, um diese Fehlinformation zu korrigieren und um ein Treffen zu bitten.
Lesen Sie den Brief hier:
https://ethra.co/news/172-letter-to-health-commissioner-varhelyi-regarding-vapes-and-popcorn-lung
EU-Gesundheitskommissar wegen Verbreitung falscher Informationen über E-Zigaretten in der Kritik:
https://filtermag.org/eu-health-commissioner-vape-misinformation/
„Nein, E-Zigaretten verursachen keine Popcorn-Lunge“
https://www.sigmagazine.it/2025/05/popcorn-lung/
LÄNDER-UPDATES
Frankreich
Die französischen Pläne zum Verbot von Nikotinbeuteln sind ins Stocken geraten, nachdem die schwedische Regierung und fünf weitere Mitgliedstaaten detaillierte Stellungnahmen an das TRIS-Notifizierungssystem eingereicht haben, in denen sie Einwände gegen den Vorschlag erheben.
Lesen Sie hier mehr dazu:
https://www.vejpkollen.se/en/2025/05/regeringen-tar-strid-for-nikotinpasar-utmanar-frankrikes-forbud
Ir
Irische Gesetzgeber wurden gewarnt, dass die Verabschiedung restriktiver Gesetze zu Nikotinprodukten ohne angemessene vorlegislative Prüfung die Menschen dazu zwingen könnte, wieder mit dem Rauchen anzufangen, und Unternehmen in die Schließung treiben könnte.
Lesen Sie mehr dazu hier:
https://clearingtheair.eu/en/post/rushing-in-a-vape-ban-could-increase-smoking-rates-irish-trade-group-warns
Polen
Der Gesetzentwurf zum Verbot von Nikotinbeuteln und Einweg-E-Zigaretten, der im dritten Quartal 2025 dem Parlament vorgelegt werden soll, dürfte angesichts der Mehrheit der Regierungspartei problemlos verabschiedet werden.
Lesen Sie mehr dazu hier:
https://gfn.events/media/2024/tobaccointelligence-exclusive-for-gfn25
Spanien
Der Generaldirektor für öffentliche Gesundheit und Gesundheitsgerechtigkeit im Gesundheitsministerium, Pedro Gullón, kündigte an, dass Spanien die detaillierten Stellungnahmen, die von EU-Mitgliedstaaten bei TRIS eingereicht wurden und über die wir hier berichtet haben, nicht berücksichtigen werde. Der Minister behauptete ohne jegliche Beweise, dass die Stellungnahmen von der Tabakindustrie verfasst worden seien.
Lesen Sie mehr dazu hier:
https://www.lavanguardia.com/sociedad/20250528/10728552/espana-rechazara-sugerencias-elaboradas-tabacaleras-propuesta-regulacion-productos-tabaco-ep-agenciaslv20250528.html
Großbritannien
Das Vereinigte Königreich steuert auf eine Explosion des illegalen Marktes für E-Zigaretten zu, wenn es am 1. Juni Einweggeräte verbietet. Diese Warnung kommt von Analysten, Politikern, Befürwortern von E-Zigaretten und Verbrauchergruppen, die sagen, dass die Regierung auf das bevorstehende Verbot schlecht vorbereitet ist.
Lesen Sie mehr dazu hier:
https://filtermag.org/uk-disposable-vapes-ban-unenforceable/amp
UNBEDINGT LESEN
Briefing: Nikotin für politische Entscheidungsträger
Dieses Briefing von Clive Bates liefert politischen Entscheidungsträgern Hintergrundinformationen zum Thema Nikotin. Die größte Herausforderung für politische Entscheidungsträger im Bereich der öffentlichen Gesundheit ist der Umgang mit der psychoaktiven Substanz Nikotin, um die allgemeinen Schäden so weit wie möglich und mit Zustimmung der Betroffenen und Risikogruppen zu reduzieren. Politische Entscheidungsträger müssen die Risiken und Gründe für den Nikotinkonsum verstehen.
Lesen Sie das Briefing hier:
https://clivebates.com/documents/EB5nicotine.pdf
Alle 5 Evidenzberichte für politische Entscheidungsträger finden Sie hier:
https://clivebates.com/evidence
Fehlerhafte Forschung in Frage gestellt
Eine kürzlich veröffentlichte, von Fachkollegen begutachtete Analyse in Internal and Emergency Medicine stellt die wissenschaftliche Integrität einer häufig zitierten Metaanalyse in Frage, die behauptete, dass E-Zigaretten Gesundheitsrisiken bergen, die mit denen des traditionellen Tabakkonsums vergleichbar sind.
Lesen Sie mehr dazu hier:
https://eurovape.eu/new-peer-reviewed-study-challenges-flawed-anti-vaping-research/
Fehlerhafte Wissenschaft, fatale Folgen: Die Desinformationskampagne gegen das Dampfen
Falschaussagen des Präsidenten der American Medical Association zu E-Zigaretten
Professor Brad Rodu widerspricht den Aussagen des Präsidenten der American Medical Association, Dr. Bruce A. Scott, der die mit dem Rauchen verbundenen Schäden mit der Verwendung von nicht brennbaren, sichereren Nikotinprodukten in Verbindung gebracht hat.
Lesen Sie hier mehr dazu:
https://rodutobaccotruth.blogspot.com/2025/01/e-cigarette-falsehoods-from-president.html
LETZTLICH
Etwas, das man sich merken sollte:
Der Welt-Vape-Tag wird jedes Jahr am 30. Mai gefeiert. Der Verbraucheraktivist und Mitbegründer von „Vaping Saved My Life“, Kurt Yeo, berichtet über die diesjährige Veranstaltung und diskutiert mit seinen Podiumsteilnehmern, was der Welt-Vape-Tag für sie wirklich bedeutet.

Eins-Komma-Fünf!
Wenn man 200 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren zusammentrommelt, dann findet man, mit etwas Glück, drei junge Menschen, die E-Zigaretten konsumieren. 1,5 % sind es! ...
View article
View summary
Wenn man 200 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren zusammentrommelt, dann findet man, mit etwas Glück, drei junge Menschen, die E-Zigaretten konsumieren. 1,5 % sind es!
Die Tendenz ist fallend! Von 2016 mit 2,3 % ausgehend (was jetzt auch nicht gerade extrem viel ist)…
Und trotzdem dreht sich der Weltnichtrauchertag quasi ausschließlich ums Dampfen. Und seit Wochen wird das Horrorbild gemalt, „die Tabakindustrie“ würde mit dem Dampfen „unsere Kinder in die Sucht treiben“. Tag für Tag für Tag die selbe Leier…
Die 6,2% der jugendlichen Tabakraucher interessieren nicht. Sind aber immerhin viermal so viele. Und die werden nicht mit „bunten Verpackungen und leckeren Aromen“ geködert.
Aber die interessieren halt nicht… die einzige Sau, die durchs Dorf getrieben wird, ist das E-Dampfen.
Völlig vergessen sind die Erwachsenen. Die finden fast gar keine Beachtung beim Weltnichtrauchertag 2025. Nicht einmal, was das Dampfen betrifft (ist auch nicht erwähnenswert, denn da sind es auch nur 2,7 %… also so wenig, dass man deswegen ebenfalls kein Fass aufmachen muss). Aber auch die Tabakraucher, die unter den Erwachsenen immerhin 28,2 % ausmachen (also nicht viel weniger, als jeder dritte), sind nicht in der Diskussion. Es geht nur ums Dampfen (ich erläutere hier jetzt nicht, weshalb das eh unbedenklich ist)… und damit es „zieht“ warnt man vor einer „Epidemie“ unter den Minderjährigen.
Wegen 1,5 %!
Ihr macht Euch lächerlich!
1,5 %… das ist zu vernachlässigendes Grundrauschen.
Und vor allem: WO bleibt der Aufschrei beim Alkoholkonsum?
Eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt, dass etwa 10 % der 12- bis 17-Jährigen regelmäßig, also mindestens einmal pro Woche, Alkohol konsumieren. Und 17 % der Jungen und etwa 10 % der Mädchen in der Altersgruppe von 12 bis 17 Jahren gaben an, dass sie in den letzten 30 Tagen mindestens einmal bis zum Rausch getrunken haben.
DAS ist ein Problem! Zumal Alkohol, im Gegensatz zu Nikotin (in Abwesenheit von Tabakrauch) verheerende gesundheitliche Auswirkungen hat.
Einen Aktionstag wegen 1,5 % Jugendlichen ausschließlich dem E-Dampfen zu widmen und die Medien mit Meldungen über ach-so-viele jugendliche Dampfer zu überschwemmen zeugt von ausgesprochen verzerrter Wahrnehmung und sollte vielleicht auch behandelt werden!
„Gehe in die Psychiatrie! Begib Dich direkt dorthin! Gehe nicht über Los.“
Hat geklappt!
Es ist anscheinend wach!
BVRA Newsletter Nr. 38 | 31. Mai 2025 (arch)
Alle Jahre wieder – zum Weltnichtrauchertag (arch)
Mal schauen, ob sie jetzt zeitnah auch darauf reagieren:
Gesundheitsministerin will strengere Regeln für Vapes und E-Zigaretten (arch) [Zeit]
Denunziationsportal
Nein… ich meine nicht eine der zahlreichen anonymen Meldestellen, die seit einiger Zeit wie die Pilze aus dem Boden schießen und dabei Dinge erfassen, die oftmals nicht einmal strafbar oder ordnungswidrig sind. Also nicht die Portale, die oft von NGO (wobei das „N“ meist fraglich ist, bei einer finanziellen Unterstützung aus der Staatskasse) betrieben werden, um „Hass und Hetze“ zu bekämpfen. Nö… wow… es gibt jetzt auch so ein Portal, um den illegalen Handel bzw. den Handel mit illegalen Dampf-Produkten zu bekämpfen…
View article
View summary
Nein… ich meine nicht eine der zahlreichen anonymen Meldestellen, die seit einiger Zeit wie die Pilze aus dem Boden schießen und dabei Dinge erfassen, die oftmals nicht einmal strafbar oder ordnungswidrig sind. Also nicht die Portale, die oft von NGO (wobei das „N“ meist fraglich ist, bei einer finanziellen Unterstützung aus der Staatskasse) betrieben werden, um „Hass und Hetze“ zu bekämpfen.
Nö… wow… es gibt jetzt auch so ein Portal, um den illegalen Handel bzw. den Handel mit illegalen Dampf-Produkten zu bekämpfen: Vape-Kontrolle (arch)
Eingerichtet wurde es von einem Händlerverband, nämlich dem BVTE (Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse).
Grundsätzlich begrüße ich es, dass dieser Handel staatlich verfolgt und sanktioniert wird. Mit dem Schutz der Jugend werden immer mehr tatsächliche oder geplante Einschränkungen begründet. Und das, obwohl es gar nicht notwendig ist. Gesetzlich ist alles fein geregelt, um die Jugend zu schützen.
Kann jeder nachlesen… im JuSchG… Paragraf 10… die Abgabe an Minderjährige ist verboten und kann mit Bußgeldern (§ 28) geahndet werden.
Das Problem ist also nicht, dass man die Produkte und den Handel damit noch weiter einschränken müsste, um die Jugend zu schützen… nein, das Problem ist, dass die Überwachung quasi nicht stattfindet und damit der verbotene Verkauf an Minderjährige nicht sanktioniert und unterbunden wird.
Die Verfolgung findet nicht wirklich statt.
Und das gilt auch für den Handel mit illegalen Produkten… also Produkten, die innerhalb der EU oder Deutschlands gar nicht gehandelt werden dürfen, weil sie den gesetzlichen Vorgaben nicht entsprechen.
Auch wenn ich viele der gesetzlichen Vorgaben für die Produkte für absoluten Schwachsinn halte, etliche davon auch nicht auf wissenschaftlicher Grundlage basierend eingeführt wurden (sondern eher so erscheinen, als ginge es ums Drangsalieren), ist es aber so, dass es Gesetz ist. Und deshalb sind Verstöße auch zu unterbinden und zu ahnden.
Trotzdem gibt es einen florierenden Handel mit nicht legal handelbaren Produkten. Nur… halt auch wieder keine Verfolgung.
Und nun dachte sich der BVTE, dass man da was machen sollte. Anstatt sich selbst darum zu kümmern, mit Abmahnungen und ggf. Anzeigen bei der zuständigen Behörde, wollen sie „die Bürger“ zu Hilfssheriffs machen und die lästige Aufgabe an die Allgemeinheit übertragen.
Der richtige Weg wäre es vielleicht noch, die Allgemeinheit darauf aufzurufen, die Augen bezüglich solcher Verstöße offen zu halten und dann selbst direkt bei einer staatlichen Stelle eine Anzeige zu erstatten, wenn man der Meinung ist, einen Verstoß erkannt zu haben.
Damit aber möglichst viele mitmachen, will der BVTE die Sache so einfach wie möglich machen. Und drum das „Meldeportal“.
Damit erhebt sich das BVTE selbst zu einem Teil der staatlichen Ordnungswidrigkeitenverfolgung. Vor allem aber erheben sie Daten! Daten über die Hinweisgeber (sofern echt) und Daten über die Betroffenen… also die Shops, die angezeigt werden sollen. Die Begründungen für die Datenerhebung über den Betroffenen sind dabei schwammig und weit ausgelegt, wie bei den meisten meldeportalen. Aber das nur am Rande erwähnt.
Aber wie läuft das nun ab?
Nach Aufruf des Portals kann man wählen, ob man einen Verstoß gegen das JuSchG oder den Handel mit nicht zugelassenen Produkten melden möchte.
Man gelangt dann zu einem Eingabeformular.
Vorweg: Derzeit kann man nur Verstöße in Berlin und Hamburg melden. Es ist aber geplant, die Regionen (Bundesländer) auszuweiten und man ist wohl bestrebt, es flächendeckend deutschlandweit anzubieten.
In beiden Fällen jedenfalls muss man das Bundesland auswählen.
Danach muss der Verstoß eingegeben werden… also ausgewählt. Entweder „Abgabe von E-Zigaretten/Vapes an Personen unter 18 Jahren“ oder „Abgabe von Tabakwaren an Personen unter 18 Jahren“. Das war es. Nix Konkretes. Einfach nur die (vermeintliche) Tatsache.
Dann folgt die Abfrage vom Namen des Shops, sowie dessen Anschrift.
Und schließlich „persönliche Angaben“ des Hinweisgebers. Wobei hier nur die Angabe des Vor- und Familiennamens, sowie einer Mailadresse verbindlich sind.
Nun kann das BVTE nicht überprüfen, ob es den „Max Mustermann“, wie sich der Hinweisgeber nennt, auch wirklich gibt. Und die Überprüfung der Mail-Adresse (sofern sie überhaupt stattfindet… ich hab es nicht ausprobiert) ist heute auch absolut anonym möglich… es gibt genügend Dienste, welche eine anonyme „Einmal-und-dann-wegwerf-Mailadresse“ für solche Zwecke anbieten.
Schließlich nur noch zwei Häkchen setzen (Datenschutz und Rechtsbelehrung über falsche Verdächtigung)… und ab geht die Angelegenheit.
Die Meldung vom Handel mit nicht zugelassenen Produkten unterscheidet sich nur durch die Auswahl des Grundes für die Meldung… Steuern, Füllmenge, fehlende Kennzeichnungen…
Sonst auch wieder nix.
Das Portal gibt also der Ermittlungsbehörde gar nix mit. Die muss sich dann an den Hinweisgeber wenden (muss!). Und wenn da nix kommt, dann ist es fraglich, ob sie die Sache gleich wieder einstellen oder doch mal nachschauen. Was bleibt ist, dass der Shop bei der Behörde auf dem Schirm ist… unabhängig davon, ob es tatsächlich einen Verstoß gab, oder nicht. Wenn nun etliche Meldungen über einen Shop eingeben, wird die Behörde wohl doch einmal tätig werden. Auf Zuruf quasi. Auf Zuruf, der von einem Händlerverband ermöglicht und gefördert wurde. Auf Zuruf ohne Fleisch an den Knochen.
Bei den illegalen Produkten besteht zumindest die begründete Hoffnung, dass es da echte schwarze Schafe erwischt, denn die Produkte müssen ja im Laden sein. Beim Jugendschutz müsste die Behörde dann zufällig einen illegalen Verkauf beobachten oder die Vernachlässigung der Altersüberprüfung durch Testkäufe selbst bestätigen. Damit ist der Behörde aber nicht geholfen, denn gerade daran, bzw. an der fehlenden Möglichkeiten einer dichten Überwachung scheitert die Durchsetzung des Gesetztes ja auch ohne Denunziationsportal schon.
Was mit dem Portal aber geliefert wird, ist eine „Waffe“. Für konkurrierende Händler, für ANTZ und für Menschen, die Freude daran haben, andere zu ärgern oder anzuscheißen. Effektiv erreicht wird damit nichts. Es ist ein Feigenblatt eines Händlerverbands, um sich seriös zu geben: „Schaut nur, wir tun doch was!“
Wenn sie wirklich etwas tun wollten, dann würden sie sich auch selbst auf die Suche begeben und halbwegs beweissicher Verstöße feststellen und anzeigen. So aber ist das wertlos und nur PR.
Und widerliche PR. Denunziantentum ist eine widerwärtige Sache. Bah!
Vor allem fällt auf, dass sich die Angelegenheit auf den stationären Handel.. also auf „Offis“ beschränkt. Die wirklich große Zahl von Zuwiderhandlungen findet aber gerade auch im Online-Handel statt. Und da wäre es – auch für einen Verband – sehr einfach, das ohne großen Aufwand beweissicher zu melden. Das interessiert aber wohl nicht wirklich.
Suppe versalzen?
Nun könnten, insbesondere die stationären Händler dem BVTE die Suppe aber auch schön versalzen! Und ich würde mich freuen, wenn das geschehen würde. Jeder hat nämlich das Recht, gemäß der DSGVO Auskunft über erhobene Daten und über deren Verarbeitung anzufordern. Und jeder hat das Recht auf Datenkorrektur, ggf. auf Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung. Wenn genügend Händler (nicht nur der Fachhandel) regelmäßig Anfragen stellen (jede Woche z.B.), dann kommt das BVTG bald zu nix anderem mehr, als solche Anfragen zu beantworten. Und tun sie da nicht oder reden sie sich mit fadenscheinigen Begründungen raus, dann schnell mal eine Beschwerde beim Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit einreichen. Tja… so könnte die Sache zum Bumerang werden.
Mein Appell an die Verbände insgesamt: Kümmert Euch SELBST darum! Wofür seid Ihr denn sonst da? Ein Meldeportal zu erstellen, ist armselig. Der Hintergedanke ist wohl, dass Ihr keine Arbeit damit habt. Wenn Ihr Euch damit mal nicht täuscht.
Brief an den BVRA
Offener Brief an den Verband BVRA...
View article
View summary

Hallo BVRA,
was macht Ihr so den ganzen Tag? Ich meine, neben dem normalen Leben, dem Beruf, der Familie, Freunden, Hobbys?
Oder anders gefragt: Gibt es den BVRA im ursprünglichen Sinne überhaupt noch?
Ich frage deshalb, weil z.B. der Weltnichtrauchertag wieder vor der Tür steht und mit dem Kampf gegen das Dampfen anklopft. Oder weil die Kampagnen und auch die Diskussionen in der Politik zum Thema Aromenverbote/Aromeneinschränkungen zunehmen. Oder weil es jetzt einen neuen Bundesdrogenbeauftragten gib, mit dem man sich ja vielleicht mal unvoreingenommen unterhalten könnte. Oder weil in der EU gerade ordentlich Stimmung für eine Tabaksteuerverordnung gemacht wird. Oder… oder… oder…
Als – auf dem Papier letzter verbliebener – Konsumentenverband wären das gerade wieder Zeiten, aktiv zu werden… auch öffentlich. Ansonsten nimmt niemand (auch keiner von denen, die Ihr vertreten wollt) mehr wahr, dass es da noch Menschen gibt, die sich aktiv für das Dampfen einsetzen.
Oder gibt es die vielleicht gar nicht mehr?
Ich frage deshalb, weil ja auch die IG-ED nicht mehr existiert, aber nicht einmal das irgendwer wirklich mitbekommen hat. Es zeigte sich nur durch komplette Abwesenheit des Verbands in der Öffentlichkeit, auf der Webseite… und durch Nichterreichbarkeit.
Und die „Lebenszeichen“ des BVRA werden auch immer seltener und spärlicher.
Der letzte Newsletter datiert vom 31. März 2025. In dem wird auf die Veranstaltung (die zu dem Zeitpunkt schon gelaufen war) „Fachtagung Tobacco Harm Reduction – Erfolgversprechende Rauchentwöhnungsstrategien“ hingewiesen… und dass es noch keine Regierung in Deutschland gibt. Seit dem 6. Mai gibt es nun eine neue Regierung. Gibt es auch schon Kontakte? Na… egal.
Und der letzte Artikel auf der Website stammt vom 12. März. Und, sind wir mal ehrlich, der ist jetzt für Dampfer – also die Dampfer, die auch einmal über die Verbandsseite stolpern oder diese bewusst ansurfen – nicht wirklich wertvoll. Denn diese Konsumenten sind nicht sonderlich gefährdet, aus Versehen „Ballerliquids“ reinzuziehen.
Auf TwiXtter wird, ebenfalls am 12. März, mitgeteilt, dass der Vorstand durch Vorstandwahlen auf der Mitgliederversammlung bestätigt wurde. Das war es dann auch schon.
Ach ja.. auf Facebook… das gibt es ja auch noch (und ist wohl der Bereich, in welchem sich die meisten Dampfer herumtreiben). Da wurde letztmalig am 5. März auf eine Studie hingewiesen. Seit dem ist auch da „tote Hose“.
Seit März findet der BVRA also nicht mehr sichtbar statt. Nun ist bald Juni. Und deshalb dachte ich, ich frage einfach einmal, ob es den Verband wirklich noch gibt… und ob er seiner Zielgruppe vielleicht irgendetwas – auch zur eigenen Zukunft – mitteilen möchte.
Und weil ich in den letzten Wochen und Monaten immer wieder einmal öffentlich in meinen Beiträgen spekuliert habe, dass es den Verband womöglich gar nicht mehr gibt, schreibe ich Euch nun diesen Brief und veröffentliche ihn auch in der Dampfdruck-Presse.
Eine eventuelle Antwort würde ich dann – sofern Ihr Euer ausdrückliches Einverständnis gebt – ebenfalls veröffentlichen.
Gruß
Daniel „PpeCyB“
Conversation Features
Loading...
Login
Powered by Hubzilla - the Social Networking CMS
Die Dampfdruck-Presse
dampfdruckpresse@hub.hubzilla.hu
Die Dampfdruck-Presse (DDP) ist ein Blog rund um das Thema E-Dampfen.
Categories