Wer könnte denn etwas dagegen haben?
Wenn es „den Mächtigen“ (also den Volksbestimmern im erweiterten Kreis) darum geht, die Freiheit der Bürger einzuschränken, ihnen Rechte zu entziehen, sie verfolgen zu können oder in ihrem Sinne zu erziehen, dann gibt es ein „Argument“, das als Joker immer sticht: „Schutz der Jugend“ (wenn es ganz dramatisch sein soll, ersetze „Jugend“ durch „Kinder“… das geht noch mehr ans Herz)...
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Wenn es „den Mächtigen“ (also den Volksbestimmern im erweiterten Kreis) darum geht, die Freiheit der Bürger einzuschränken, ihnen Rechte zu entziehen, sie verfolgen zu können oder in ihrem Sinne zu erziehen, dann gibt es ein „Argument“, das als Joker immer sticht: „Schutz der Jugend“ (wenn es ganz dramatisch sein soll, ersetze „Jugend“ durch „Kinder“… das geht noch mehr ans Herz).
Und die Ziele sind immer gleich, weshalb auch die Pläne immer gleich sind… und dann kommt man halt mit dem immer gleichen Argument des Schutzes unserer Kinderlein ums Eck.
Jugendschutz durch Aromenverbot
Gerade aktuell unser geliebter Bundesdrogenschutzbeauftragter Hendrik Streeck:
Schutz junger Menschen – Vapes mit Geschmack: Suchtbeauftragter will Verbot [ZDF heute] (arch)
Es gibt Vapes, die explizit auf junge Menschen zugeschnitten sind, indem sie etwa mit Kaugummigeschmack angeboten werden. … Ich werde mich dafür einsetzen, dass so etwas verboten wird.
Quelle: ZDF heute 25.08.2025 | 10:32
Wer hätte auch was anderes erwartet? Hatte wirklich jemand Hoffnung auf einen Bundesoberdrogisten, der einmal nicht gegen das Dampfen kämpfen möchte, der das Potenzial diese Genussmittels richtig erkennt und sich dafür einsetzt, dass mündige Bürger selbst entscheiden können, ob sie es konsumieren möchten, oder nicht? Der BVRA verkündete noch vage Hoffnung im Newsletter Nr. 38 (arch) von Ende Mai dieses Jahres: „Betrachtet man seine bisherigen Äußerungen in Interviews, ist Tabak für ihn derzeit kein großes Thema. Auch die E-Zigarette nicht, es gäbe Wichtigeres.„
Na, nun wissen wir Bescheid… und es überrascht nicht. Dass Erwachsene auch Kaugummigeschmack mögen, juckt ihn nicht. Die Erwachsenen müssen halt auch drauf verzichten… es geht doch um die „Kinderlein“.
Wenn man ein A******** gegen ein anderes A******** austauscht, bleibt an der Stelle trotzdem ein A********.
Damit wäre das Thema für uns Dampfer durch… aber heute schweife ich mal ab, denn meine Einleitung war ja wesentlich allgemeiner gefasst…
Jugendschutz durch Alterskontrolle für das Internet
Kinder- und Jugendschutz beim Gebrauch von Digitalmedien – Streeck ist für Altersvorgaben, aber gegen Handyverbote [Spiegel] (arch)
Der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), spricht sich für »strikt abgestufte Altersvorgaben für soziale Medien« aus. Kombiniert mit Altersprüfungen, »die auch wirklich wirksam stattfinden«, hält er sie für den richtigen Weg, um den teils sehr hohen digitalen Medienkonsum Minderjähriger zu begrenzen.
Quelle: Spiegel Netzwelt 25.08.2025 | 15.46
Er will also Altersprüfungen… also so richtig gute, die auch funktionieren, bevor man digitale Medien konsumieren kann, um die „Jugend“ (oder, vielleicht noch herzrührender „Kinderlein“) vor schädlichen Inhalten und schädlichem Konsum zu schützen. Ach… die armen, armen Kinderlein… die muss man doch beschützen… wer könnte was dagegen haben?
Achtung: Es geht hier aber nicht um den Jugendschutz. Denn den gibt es bereits! Der ist in Deutschland ins JuSchG gegossen. In Abschnitt 3 geht es um das Thema. Pornofilme herunterladen oder anschauen? Ja, aber erst ab 18! Und es gibt da auch strenge Vorgaben, wie der Jugenschutz bei solchen Medien sichergestellt werden muss. Es gibt also schon eine Altersverifikation. Für bestimmte Dinge halt, aber nicht generell für die Teilnahme am Internet.
Jetzt aber soll die Nutzung von Medien generell an eine Altersüberprüfung gekoppelt werden. Das läuft darauf hinaus, dass man z.B. für jedes Soziale Netzwerk, um künftig daran teilnehmen zu können, sein Alter nachweisen muss. Und das geht ganz klar mit einer Deanonymisierung einher. Es werden elementare personenbezogenen Daten erhoben werden müssen… und dauerhaft gespeichert. Künftig wird es also ganz einfach möglich sein, herauszufinden, wer hinter einem Account bei einem Sozialen Netzwerk steckt… inklusive Namen und Geburtsdatum. Da helfen auch Drittanbieter-Dienste nix, denn spätestens bei denen müssen die Daten liegen.
Wer einen solchen Dienst anbietet, der trägt damit eine große Verantwortung und muss sehen, wie er es möglichst datenschutzkonform implementiert. Für die großen Netze, die ohnehin ihre Kohle mit Euren Daten machen, ist das keine so große Hürde. Die bekommen das hin.
Aber wer einen Dienst anbietet, der nicht zu den Großen gehört, der steht blöd da. Sowas selbst auf- und einzubauen, ist schier unmöglich. Da müsste dann doch auf Drittanbieter zurückgegriffen werden (ein Markt mit Wachstumspotenzial, wenn es um die weltweit immer weiter um sich greifende Altersverifikation geht), was sich aber kleine Anbieter vermutlich nicht werden leisten können (umsonst ist ja nicht einmal der Tod). Und wer nun meint, das sei dann halt ein Problem kleinerer Sozialer Netzwerke… nö! Das würde dann vermutlich auch die klassischen Internet-Foren betreffen. Bin mal gespannt, ob – falls das wirklich kommt – die Dampfer-Foren dann weiterbestehen können. Und wer bereit ist, ne Ausweiskopie an den Forenbetreiber zu schicken. Abgesehen davon, dass der daraus resultierende Schutz auch nur ein vermeintlicher ist. Was hindert ein findiges Gör daran, für eine Registrierung heimlich den Ausweis von Papa oder großer Schwester zu mopsen?
Nun gibt es schon Länder und Regionen, wo dieser Wahnsinn eingeführt wurde. In Großbritannien zum Beispiel, wobei da die Verifikation nur für tatsächlich schädliche Inhalte vorgeschrieben ist. Im US-Bundesstaat Mississippi gilt die Altersverifikationspflicht gernerell für Netzwerke… unabhängig vom Inhalt. Also das, was Herrn Steeck auch vorschwebt, denn er will ja den Zugang auf solche Netzwerke generell für Minderjährige einschränken… es geht nicht um den Schutz vor schädlichen Inhalten, sondern um den Schutz vor der Nutzung dieser Netzwerke, der selbst als „schädlich“ angesehen wird.
Diese Gesetze haben zum Teil auch schon echte Auswirkungen. So hat Bluesky den Zugriff auf das Netzwerk für Einwohner von Mississippi einfach mal komplett gesperrt (was sich auch wieder ganz leicht umgehen lässt… auch von „Kinderlein“). Da wird also mal eine ganze Region von bestimmten Teilen des Internet ausgesperrt, weil der Verantwortliche für diesen Teil die Altersverifikation schlicht nicht leisten kann bzw. weil er die Rück- und Nachverfolgbarkeit, die dort auch im Gesetz steht, mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann.
Wäre Bluesky tatsächlich dezentral, wie es das selbst von sich immer behauptet, dann könnten sie es sich sparen, weil die Beschränkung wirkungslos wäre. Beim Fediverse funktioniert das nämlich z.B. nicht. Es ist faktisch unmöglich. Und noch weniger möglich ist es bei Nostr, weil man sich dafür nirgendwo „registrieren“ muss.
Es gibt in der Zukunft also noch Alternativen. Aber generell soll der Zugriff aufs und die Nutzung vom Internet massiv eingeschränkt werden. Logisch… wenn man die Inhalte da nicht wirklich kontrollieren kann, muss man vermeiden, dass es genutzt wird. Freie Meinungsäußerung bleibt ja trotzdem möglich. Man kann seine Meinung auf einen Zettel schreiben und den an einen Laternenpfahl kleben… bekommt halt nur keiner mit… Ziel erreicht!
Jugendschutz durch Chatkontrolle und Verschlüsselungsumgehung
]Noch ein Thema, bei welchem unsere Freiheit und unsere Rechte eingeschränkt werden sollen? Gerne!
Chat-Kontrolle!
Mit dem Argument, die „Kinderlein schützen“ zu wollen und zu müssen, denkt man intensiv darüber nach, jegliche digitale Kommunikation für Überwachungsinstitutionen lesbar zu machen. Eine Verschlüsselung soll aufgebrochen werden. Haupt-Argument ist der Kampf gegen Kinderpornografie (CSAM).
Mal abgesehen davon, dass es hierbei wirklich um abscheuliche menschliche Abgründe geht, bei denen auch ich rot sehe, handelt es sich letztlich aber trotzdem wieder nur um den heimlichen Abbau der Privatsphäre, der Einschränkung der freien Meinungsäußerung und der Abschaffung der Vertaulichkeit der nicht-öffentlichen Kommunikation.
Wenn man es zur Vorgabe macht, dass selbst verschlüsselte Nachrichten durch „Berechtigte“ gescannt, also gelesen werden können, dann mag das ja dem Schutz vor kinderpornografischen Inhalten dienen… aber dafür muss das Recht auf vertrauliche Kommunikation komplett aufgegeben werden. Und wenn Mechanismen verpflichtend werden, die das Entschlüsseln von Nachrichten möglich macht, dann sind private Nachrichten künftig weder vor dem Zugriff durch Behörden und andere staatliche Stellen, den Geheimdienst und auch durch Kriminelle (wer eine Lücke schafft, muss damit leben, dass sie auch von Kriminellen missbraucht wird) sicher.
Das Fatale: Es erwischt im Prinzip wieder nur die doofen Kriminellen und jeden einzelnen freien Bürger. Die echten KiPo-Arschlöcher wissen sehr wohl, wie sie sich der Überwachung entziehen können. Das ist auch gar nicht so schwierig… und auch der unbescholtene Bürger kann das ohne Informatik-Studium tun. Er muss es nur wollen und ein klein wenig mehr Aufwand betreiben. Die wenigsten werden das aber machen, „denn sie haben ja nichts zu verbergen“.
Wer übrigens der Meinung ist, „Nichts zu verbergen zu haben“ sei herzlich eingeladen, mir von jeder gesendeten und empfangenen WhatsApp-Nachricht eine Kopie per Mail zuzusenden (meine Mailadresse ist ja bekannt). Wie jetzt? Das geht mich nichts an? Ok! Akzeptiert! Aber die Überwacher, den Dienstbetreiber oder den Kriminellen, der die Chat-Kontroll-Lücke ausnutzt, den geht es was an?
Jeder „hat etwas zu verbergen“. Sonst gäbe es keine Briefumschläge und Türschlösser, keine Vorhänge etc. Privates ist privat und muss privat bleiben… und ein Staat, der sich anmaßt, sich Zugriff auf das Private zu verschaffen, ist absolut übergriffig und trägt die deutlichen Züge einer Diktatur.
Tja… und für diese Schweinerei müssen nun auch wieder „die Kinderlein“ als Begründung herhalten. Die müssen halt geschützt werden. Wer könnte da etwas dagegen haben?
Kommt es? Ganz sicher!
Um nun den Kreis wieder zum Dampfen zu schließen: Ja, es wird kommen! Das Aromenverbot auch in Deutschland. Denn es ist egal, wer an den Schalthebeln der Macht sitzt… ein gemeinsames Interesse ist das endgültige Beseitigen dieses Genussmittels. Und dafür haben sie das perfekte Argument: „Schutz der Jugend“. Mehr braucht es nicht, um jede Schweinerei durchzusetzen.
Der Kampf ist halt verloren. Ohne Hoffnung. Und deshalb betreibe ich seit längerer Zeit auch das, was Hadmut Danisch kürzlich in einem lesenswerten Artikel (arch) als „Palliativbloggen“ bezeichnet hat.

Was so war… #3
11.8.25 - 20.8.25
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11.8.25 - 20.8.25
Ich weiß, dass ich nichts weiß…
Die Wiener Zeitung wusste, dass ich etwas weiß, wovon ich gar nicht wusste, dass ich es weiß!

Na ja, jetzt weiß ich endlich, dass ich es weiß, obwohl ich seit bald 14 Jahren dachte, zu wissen, dass Dampfen harmlos ist.
F‘ Euch!
Wirkungskontrolle
Ja, die ewige Propaganda gegen das Dampfen zeigt Wirkung. Die Bürger der EU sind beinahe fertig dressiert. Und deshalb meinen sie auch, dass auch das Dampfen im Freien eingeschränkt gehört, teilt das Ärzteblatt (rdbl) mit:

Ein bisserl geht da sicher noch… aber daran wird ja auch weiter gearbeitet.
„Klarer“ ist ungesund
Und klares Liquid auch, so will man herausgefunden haben.
‘Clear’ E-Cigarettes Linked to Higher Heart Risks (arch) [Tobaccoreporter]
„Clear“ E-Zigaretten mit erhöhtem Herzrisiko verbunden
Die „Studie“ dazu: Cardiovascular Health Effects and Synthetic Cooling Agents in E‐Cigarettes Labeled as “Clear” Marketed in Massachusetts After the Tobacco Product Flavoring Ban (arch) [JAHA]
Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit und synthetische Kühlmittel in E-Zigaretten, die als „Clear“ gekennzeichnet sind und nach dem Verbot von Aromastoffen in Tabakerzeugnissen in Massachusetts vermarktet werden
Das fängt schon einmal damit an, dass es sich bei den „Clear“-Pfrunzeln keineswegs um völlig aromenfreie Dampfen handelt. Sie enthalten Cooling-Agents oder Menthol.
Und dann haben sie wohl das hier festgestellt:
Nach akutem Gebrauch führten „Clear“ E-Zigaretten zu einem stärkeren Anstieg des Blutdrucks und der Herzfrequenz im Vergleich zu dem nicht-klaren „Clear“ aromatisierten E-Zigaretten- und Nichtgebrauch, der in multivariablen Modellen weitgehend konsistent blieb.
Hä? Wie jetzt? Nicht-klare Klare?
Es geht wohl bei „Clear“ gar nicht darum, dass keine Aromen drin sind, sondern „Clear“ meint wohl, dass sie mit Cooling-Agents oder Menthol versehen sind. Egal, ob dann sonst noch Aromen drin sind, oder nicht.
Die Schlussfolgerung hingegen ist aber so formuliert, dass man vermuten könnte, dass aromenfreie Pfrunzeln Blutdruck und Herzfrequenz mehr erhöhen würden, als aromatisierte. Und dabei gehen sie dann noch von der völlig weltfremden und schlicht falschen Annahme aus, dass „normal“ aromatisierte Liqids keine Kühler enthalten… Bullshit! Die Studie hat Liquid mit Cooler mit Liquids ohne Cooler, aber mit Aromen verglichen. Und dass die kühlenden Substanzen schnell und kurz (nach akutem Gebrauch“ halt) den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöhen können, ist ja hinlänglich bekannt. Das gilt auch, wenn man sich Olbas reindreht.
Gefährliche Argumente
Der VdeH hat mal wieder einen Bock geschossen… aber das kann man hier eh schon nachlesen: Der VdeH sieht seine Felle wegschwimmen…
Bayerns geplantes Dampfverbot unter freiem Himmel
In Bayern plant man, das umzusetzen, was ohnehin die meisten Bürger der EU wollen… ein Dampfverbot unter freiem Himmel an Orten, wo das Rauchen ohnehin schon verboten ist. Begründung: Dampfen gefährdet Dritte mindestens genauso, wie Rauchen.
Ist zwar gelogen und durch zahlreiche Studien widerlegt… aber egal. Wir behaupten das mal und dann sind auch alle dafür.
So kann man bei München.T-Online lesen: „Krebserregende Stoffe“ – CSU will Konsum von E-Zigaretten in Bayern stärker regulieren

Seit ein paar Tagen schreibt fast jedes Wurschtblatt entsprechende Artikel. Ein Eingangsordner quillt über.
Wofür sie besonders schwärmt, wenn er wieder aufgewärmt
Und das Ärzteblatt ist es auch wieder mal, das eine „Studie“ zum Gateway-Effekt bei Kindern und Jugendlichen neu aufwärmt: Vaping treibt Kinder und Jugendliche häufiger zum Rauchen und Substanzkonsum (rdbl)
Sie beziehen sich da auf eine „Studie“, die herausgefunden haben soll, dass dampfende Jugendliche später eher rauchen oder Drogen konsumieren.
Das Ding ist so alt… und die Aussagekraft ist für’n Arsch. Das, was sie herausgefunden haben wollen, belegt doch nicht einmal im Ansatz, dass das Dampfen erst zum späteren Substanzkonsum führt. Es zeigt nur, dass es Jugendliche gibt, die eher empfänglich dafür sind „bestimmte Substanzen“ auszuprobieren und womöglich dabei zu bleiben. Und zu „Substanzen“ gehört auch Nikotin, das mittels Pfrunzel konsumiert wurde. Die einen fangen damit an, die anderen hauen sich vielleicht direkt die Nadel in den Arm.
Aber man kann es ja einfach wieder behaupten… und gegen den „Schutz der armen Kinderlein“ kann ja wirklich niemand was haben, oder?
Gut geeigneter Vergleich
Steamshots vergleicht Nikotin mit Zucker… was wissenschaftlich zwar nicht wirklich sauber ist, aber trotzdem super geeignet, um den Verbots- und Regulierungsirrsinn rund um Nikotin zu verdeutlichen:
Zucker vs. reines Nikotin: Der ehrliche Gesundheitsvergleich, den dir keiner erzählt (arch)
So, das war’s…
Der VdeH sieht seine Felle wegschwimmen…
…und argumentiert mal wieder gefährlich! ...
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…und argumentiert mal wieder gefährlich!
Ach herrje… die Engländer haben Disposables verboten und bei uns könnte das auch bald passieren. Dagegen muss man sich doch irgendwie wehren… oder versuchen zu argumentieren…
Und so schreibt der VdeH:
Das Verbot von Einweg-E-Zigaretten in England ist gescheitert (arch)
Ja, das Verbot habe nix gebracht. Die Hersteller (und dadurch auch der Handel) hätte ja schon längst auf Podsysteme umgestellt. Das sei auch prima (finde ich auch), aber nun würden die Konsumenten die Podsysteme leer dampfen und dann wegschmeißen, wie vormals die Disposables.
Quelle ist Daily Mail (arch) und die berufen sich auf durchgestochene Infos… in erster Linie über Verkaufs- bzw. Nichtverkaufszahlen. Es seien seit dem Verbot 5,3 Millionen Pod-Systeme verkauft worden, aber nur 1,4 Millionen befüllte Pods nachgekauft. Und daraus schließen sie, dass der Kram überwiegend im Müll gelandet ist.
Klar, kann man meinen… wenn man die Öffentlichkeit täuschen oder manipulieren möchte… oder man hat einfach keine Ahnung vom Pfrunzel-Markt und kommt so zu diesem Trugschluss.
Dabei ist es wirklich offensichtlich, wieso die Zahlen so sind. 1. ist das Nutzerverhalten der typischen Disposable-Nutzer (und jetzt Pod-Nutzer… also die Pod-Nutzer, die gezwungenermaßen von Dispos auf diese umsteigen mussten) ein ganz anderes, als das des echten Umsteigers. Das sind überwiegend Gelegenheitsdampfer. Die nutzten und nutzen die Dinger, um mal da konsumieren zu können, wo man nicht rauchen kann oder darf… die nutzen es, um aus bestimmten Gründen mal nicht rumzustinken… weil es hip ist… aber nur sehr sehr wenige nutzen/nutzten die Dinger, als echten Umstieg vom Tabakrauchen.
Also hat sich so ein Gelegenheitsdampfer ein Podsystem gekauft. Dann war es alle und es ist in der Hosentasche gelandet. Kann man ja wiederverwenden. Ne Woche später kommt er dann wieder in die Verlegenheit zu pfrunzeln. Mist… andere Hose. Und außerdem hatte seine Frau das Teil eh aus der Hosentasche genommen, bevor das Beinkleid in die Waschmaschine gewandert ist (oder nicht, dann war es hinterher im Arsch). Das lag doch letztens noch auf dem Regal neben der Waschmaschine im Waschkeller. Also.. zumindest erscheint es so. Wobei… ich habs da jetzt schon ne Weile nicht mehr bewusst rumliegen gesehen. Egal! Kauf ich mir ein neues… ist ja nicht so teuer…
Und dann noch der Schwarz- und Online-Handel. Über die Verkaufszahlen dort wird auch Daily Mail nix erfahren können. Wer aber sparsam ist oder was Besonderes haben möchte, der bestellt sich da dann ein Fünfer-Pack Pods.
Der ganze „Skandal vom Scheitern des Verbots“ ist also nix anderes, als ein künstlich aufgeblasener Ballon voller unbelegter Behauptungen.
Doch der VdeH nimmt das für bare Münze und springt auf den Empörungszug auf.
Ein Verbot bringe ja – so zeigt England – nichts. Stattdessen müsse man auf Jugendschutz achten und gemeinsam mit der Industrie die Konsumenten dazu erziehen, die Geräte in den Kreislauf zurückzugeben.
Na ja… die Einhaltung des Jugendschutzes ist staatliche Aufgabe. Doch das haben die noch nie geschafft. Und je mehr Produkte unter den Jugendschutz fallen, desto unmöglicher wird eine konsequente Überwachung. Das wird auch nix mehr, denn dazu fehlt es an Ressourcen, die bei ganz anderen sinnlosen Überwachungsmaßnahmen verbraten werden.
Und die Rückführung in den Recyclingprozess… na, das wollte die Branche doch schon lange machen… ist die ganzen Jahre nicht gelungen. Und ich will das nicht einmal auf die untauglichen Versuche schieben, sondern sehe da eher ein grundsätzliches gesellschaftliches Problem. Heute schmeißt mal alles irgendwie weg… gibt ja genug Idioten, die hinter einem aufräumen. Und falls nicht, ist es auch kein Problem. Sieht dann zwar scheiße aus, wird aber nach heutigem Geschmack als „neu-pittoresk“ angesehen… ein paar Müllecken mehr oder weniger gehören doch zum Charme der Umgebung dazu.
Also… der VdeH meint, das Verbot von Disposables bringe nix. Die Leute würden dann Podsysteme kaufen und auch weghauen. Die „Lösungen“ dafür funktionieren auch nicht. Was würde ich als Gesetzgeber daraus folgern? Klar: Verbieten wir doch die Disposables UND die Pod-Systeme (und vielleicht bei der Gelegenheit gleich noch ganz andere Sachen).
Und der VdeH merkt gar nicht, wie gefährlich (auch für die eigenen Geschäftsinteressen) er argumentiert.
Was so war… #2
4.8. - 10.8.
Das ging ja schneller als gedacht. Die vergangene Woche hat sich echt mal gelohnt...
Das ging ja schneller als gedacht. Die vergangene Woche hat sich echt mal gelohnt...
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4.8. - 10.8.
Das ging ja schneller als gedacht. Die vergangene Woche hat sich echt mal gelohnt...
Studie? Nicht aufregen!
Regelmäßig gibt es in den verschiedensten Medien Berichte über neue Studien, die belegen sollen, wie schrecklich gefährlich und unglaublich gesundheitsgefährdend das Dampfen doch ist. Nicht selten werden sie dann auseinandergenommen… und es bleibt nichts davon übrig.
Leider hilft das nichts, außer dass es den Konsumenten die aus oft reißerischen Überschriften resultierende Angst zu nehmen. Der Schaden ist aber trotzdem angerichtet. Denn so werden wieder neue Medienkonsumenten auf Ablehnung programmiert und die bereits über Jahre abgerichteten Menschen werden in ihrer Sichtweise bestärkt. Da hilft es auch nicht, wenn solche Studien zerrissen werden. Denn darüber gibt es keinen Beitrag mit dröhnendem Titel. Und die Richtigstellungen findet man in Medien, die ein „normaler“ Mensch gar nicht liest.
Allerdings ist die Frequenz, mit der solche Studien verwurstet werden, stark gestiegen… und es kann und es wird nicht mehr jede Studie beleuchtet.
Letztlich ist es aber auch egal. Ich empfehle inzwischen, so einen Scheiß gar nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen. Und wenn man mal darauf angesprochen wird… einfach beide Ohren benutzen… eins für rein, eins für raus. Mag unhöflich wirken, wenn man Geblubber mal so komplett ignoriert… aber es ist auch unhöflich, einen Dampfer mit aufgeschnappten Sensations-Lügen zu belästigen… und dann vielleicht auch noch unaufgefordert.
Insgesamt sollten wir uns eh abgewöhnen, jede Studie für voll zu nehmen. Denn inzwischen gibt es dabei so viel Fake, Lug und Trug, KI-Fantasien, dass man eh nicht mehr sicher sein kann, ob eine Studie echt ist, oder nicht.
Und da wäre ich beim ersten Netzfund:
Wissenschaftsbetrug aller Art steigt in nie dagewesenem Tempo [DerStandard]
Ein paar Zitate gefällig?
Organisierter Betrug ist ein rasant wachsendes Problem im Wissenschaftsbetrieb, zeigt eine neue Studie.
Doch wer soll wissenschaftliche Arbeit beurteilen, wenn die geldgebende Allgemeinheit dazu nicht in der Lage ist? Dafür gibt es unterschiedlichste Mechanismen, sei es der Peer-Review-Prozess der Fachjournale …
Zuletzt scheint es eine Zunahme von professionellem Betrug zu geben. Eine neue Studie, die soeben im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, untersuchte das Phänomen nun systematisch und zeichnet ein düsteres Bild: Organisierter Betrug hat in der Wissenschaft offenbar massiv zugenommen.
„Sie können nicht nur Artikel kaufen, sondern auch Zitate. So können sie den Anschein erwecken, renommierte Wissenschaftler zu sein, obwohl sie kaum eigene Forschung betrieben haben.“
„Man kann auch dafür bezahlen, dass selbst verfasste Artikel durch einen vorgetäuschten Peer-Review-Prozess automatisch in einer Fachzeitschrift angenommen werden.“
Zum Teil geht es dabei darum, gekaufte Studien in echten Journalen unterzubringen. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten. Dabei werden einfach nicht mehr funktionierende Journale gekapert. Hören etablierte Journale auf, Artikel zu veröffentlichen, werden manchmal ihre Webdomain und ihr Name von unlauteren Akteuren übernommen. Der einst gute Name des Journals wird dann dazu verwendet, gekaufte Studien seriös erscheinen zu lassen.
„Diese Netzwerke sind im Wesentlichen kriminelle Organisationen, die gemeinsam daran arbeiten, den wissenschaftlichen Prozess zu fälschen“, sagt der Forscher. „Millionen Dollar fließen in diese Prozesse.“
Ach… lest doch selbst!
Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang:
Mysteriöse KI-generierte Studien fluten die Fachjournale [DerStandard]
Und der Blogger Danisch hat das Thema ebenfalls aufgegriffen:
„Wissenschaftsbetrug aller Art“ [Hadmut Danisch]
Inzwischen weiß man also gar nicht mehr, was man noch glauben soll… und so ist es wohl am besten, den Scheiß gar nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen.
Könnte 1
Na… und wo wir jetzt wissen, dass man bei Studien vorsichtig sein muss, gleich mal hier die Erste, die Eingang in die Presse (Deutsches Ärzteblatt) gefunden hat:
Vapen könnte Fortschritte im Kampf gegen Jugendrauchen untergraben (rdbl)
Die Schwächen der Studie lege ich hier jetzt nicht dar. Sollte jeder selbst drauf kommen können… denn der Schluss der Studie lautet:
Adolescents who use e-cigarettes have a similar smoking prevalence to earlier generations. Policy and prevention should seek to prevent adolescent nicotine exposure via both electronic and combustible cigarettes.
Jugendliche, die E-Zigaretten konsumieren, weisen eine ähnliche Raucherquote auf wie frühere Generationen. Politik und Prävention sollten darauf abzielen, Jugendliche sowohl vor dem Konsum von elektronischen als auch von herkömmlichen Zigaretten zu schützen.
Also… das Dampfen ändert nix an der Gefahr für Jugendliche, Raucher zu werden… und deshalb muss das Dampfen bekämpft werden.
Es scheint zwar die Sonne, aber wir sollten die Außenbeleuchtung trotzdem einschalten.
In der Studie selbst wird dann aber auch der Vergleich zu abstinenten Jugendlichen gezogen. Was‘ das denn für ein Schwachsinn? Wer nicht dampfen mag und nicht rauchen mag, der wird natürlich später wohl auch kein Raucher. Das kann ich doch nicht in Relation zu den Konsumenten von Pfrunzeln setzen.
Mist… jetzt habe ich die Pointe selbst schon verraten…
Aber nochmal zum Artikel (den man über den rdbl-Link auch lesen kann… „rdbl“ steht für „readable“).
Eine große Langzeitstudie aus dem Vereinigten Königreich zeigt, dass das Vapen bei Jugendlichen mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit für zusätzliches Rauchen von herkömmlichen Zigaretten assoziiert ist.
Ob E-Zigaretten den Trend weg von der Zigarette im Jugendalter tatsächlich umkehrten, sei zwar nicht abschließend geklärt, aber die Daten seien ein Warnsignal…
Also: Wir wissen nicht, ob es was ausmacht, aber wir sollten trotzdem gewarnt sein
Die Studie zeige lediglich eine Assoziation, keine Kausalität…
Korrekt! Und deshalb kann man sich einen Bericht über die Studie eigentlich auch sparen, es sei denn, man will irgendwie doch Stimmung gegen das Dampfen machen, liebes Ärzteblatt.Lion Shahab, Ko-Direktor der Tobacco and Alcohol Research Group am University College London, warnt: „Zwar räumen die Autoren ein, dass es sich nicht um eine kausale Beziehung handelt, aber ihre Formulierungen implizieren das Gegenteil. Sie suggerieren, dass das Vapen die Fortschritte beim Rückgang des Zigarettenkonsums unter Jugendlichen umkehren könnte.“
Alles nur ein großes „Könnte“… könnte man sich als seriöses Medium in Zukunft auch sparen!
Könnte 2
T-online haut raus:
Gefahr im Dampf – Erhöhen E-Zigaretten das Risiko für Blasenkrebs?
Der Konsum von E-Zigaretten ist wahrscheinlich weniger gesundheitsschädlich als der von Tabakprodukten, aber dennoch nicht gänzlich harmlos. Denn beim Dampfen entstehen ebenfalls krebserregende Stoffe (wenn auch in geringerer Menge), die nach dem Einatmen auch bis in die Blase gelangen und dort langfristig Krebs begünstigen können. Das Risiko für Blasenkrebs ist daher beim Dampfen vermutlich zwar niedriger als beim Rauchen, aber wahrscheinlich höher als bei Nichtrauchern.
(Hervorhebungen durch mich)
Das Fazit sagt eigentlich alles! Es ist nicht so ganz auszuschließen, dass eine geringe Möglichkeit bestehen könnte, dass Dampfen vielleicht die Entstehung von Blasenkrebs begünstigen könnte. Wir wissen es nicht. Aber seid trotzdem gewarnt!
Also jetzt neu: Dampfen für den Blasenkrebs!
Eigentor-Korken des VdeH
Na, dazu hab ich ja schon was geschrieben: Eigentor mit Anlauf
Es geht aber noch schlimmer!
Wer nun dachte, der VdeH habe mit dem Eigentor auch das Tor der Woche abgeliefert, der hat das BfTG unterschätzt. Die können das noch toppen!
Auf Facebook posten sie:

Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen…
Weil in UK Disposables verboten wurden, würde jetzt wieder mehr geraucht oder es würde illegale Einweg-Stifte auf dem Schwarzmarkt gekauft.
Nun, das mag so sein. Ist doch logisch. Jede Prohibition fördert den Schwarzmarkt und das Ausweichen auf andere Produkte.
Aber… das isses nicht, was mich umgehauen hat, sondern:
Wer die sicherere Alternative verbietet, treibt Menschen zurück zur Zigarette.
Disposables, die unverzichtbare sicherere Alternative. Bloß nicht verbieten! Unsere Mitglieder könnten dann Verluste machen…. uuups!
Und dann wundern die Verbände sich, dass sie von der Politik nicht ernst genommen werden und der Verdacht entsteht, sie seine auch ganz üble Player.
Verreckt doch an Euren Disposables!
Aber wenigstens haben sie das Posting von anderen Nutzern ordentlich um die Ohren gehauen bekommen…
So, das war’s…
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