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Nikotin und Koffein im Liquid
Nachdem ich nun recht sicher bin, dass mich Koffein in puncto Throat Hit genauso befriedigen kann, wie Nikotin, plane ich den Schritt, nach und nach meine Nikotin-Dosis zu reduzieren. Als ich mit dem Dampfen begann, war das absolut nicht mein Plan. Mir ging es darum, weiterhin meine Nikotinsucht zu befriedigen und darum, auch weiterhin genussvoll etwas zu inhalieren. Ich habe Zigaretten geraucht, wobei da der Geschmack wirklich nicht das war, weshalb ich es tat, sonder vielmehr die Befriedigung meiner Nikoton-Sucht und das, was man als Dampfer halt als Throat Hit kennt. Außerdem habe ich Zigarren und Zigarillos geraucht… hier ging es neben der Sucht-Befriedigung schon deutlich mehr um den Geschmack (manch einer mag das anders sehen, aber ich mochte den Geschmack einer guten Zigarre). Schließlich habe ich auch Pfeife geraucht… und da ging es noch viel mehr um das Geschmackserlebnis.
Nun, das Dampfen kann meinen Wunsch nach einem besonderen Geschmackserlebnis gut befriedigen, auch wenn es eine Umstellung war, weil nicht mit dem Rauchen vergleichbar.
Angefangen habe ich mit 24er Nikotin-Liquids… nicht zuletzt deshalb, weil ich nur mit dieser Stärke bei Benutzung der eGo-Köpfe und auch der DCCs zufrieden war. Mit dem Umstieg auf Selbstwickler bin ich ziemlich rasch auf 12er umgestiegen. Die zunehmende Erfahrung beim Wickeln und der damit verbundenen steigenden Trefferquote, was die gewünschten Eigenschaften der Wicklung anbelangt, gelangte ich zu 12er Nikotin-Liquids und inzwischen bin ich seit etlicher Zeit bei 8er angelangt. Ein 8er Nikoton-Liquid scheint in Bezug auf den Throat Hit so ziemlich genau das zu sein, was ich persönlich brauche. Bei einem geringeren Anteil, habe ich das Gefühl, ich könnte auch „aromatisierte Luft“ atmen.
Nun habe ich durch das Experimentieren mit Koffein festgestellt, dass meine physische Abhängigkeit von Nikotin wegen seiner Wirkung auf meine Acetylcholinrezeptoren offenbar gar nicht so ausgeprägt ist bzw. die mit einer Verringerung des Nikotin-Konsums einhergehenden Entzugserscheinungen wirklich nur sehr leicht ausfallen. Also spricht für mich persönlich nichts dagegen, meine Nikotin-Dosis nach und nach auf Null zu reduzieren. Das war, wie gesagt, anfangs absolut nicht mein Plan. Um so schöner finde ich, das ich diese Möglichkeit aber nun doch habe. Und ich wäre dumm, das nicht auszunutzen.
Weil ich noch ausreichend Nikotin-Basis für sehr lange Zeit vorrätig habe, gibt es für mich allerdings auch keinen Grund, sofort auf das Nikotin zu verzichten. So kann ich mir Entzugserscheinungen (mögen sie auch noch so leicht ausfallen… wer weiß, wie sich das bei längerem Verzicht auswirkt…) sparen und das Nikotin in kleinen, langsamen Schritten ausschleichen (DUDEN – Ausschleichen: (ein Medikament o. Ä.) in immer kleiner werdender Dosis verabreichen und schließlich ganz absetzen).
Das führte mich zu meinem vorerst letzten Experiment: Ich wollte herausfinden, in welchem Verhältnis ich einem Nikotin-Liquid – mit verringerter Nikotin-Dosis – Koffein zusetzen muss, um den selben Throat Hit zu erreichen, wie mit meiner bevorzugten Nikotinstärke. Dazu habe ich mir Liquids mit einem Nikotin-Anteil von 8, 6, 4, 2 und 0 mg Nikotin / ml hergestellt und diese mit entsprechend ansteigendem Anteil an Koffein versehen.
Ich bin da einfach mal ein wenig mathematisch dran gegangen und habe mir eine Tabelle gebastelt, bei der ich einfach bei der halben Dosis Nikotin auch die halbe Dosis maximal benötigten Koffeins zugeordnet habe:
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Das erschien mir logisch, weil ich für mich ja bereits festgestellt hatte, dass ich für einen vergleichbaren Throat Hit die zweifache Menge an Koffein benötige.
Und was soll ich sagen? Der erste Schuss war auch gleich ein Treffer! Für das Experiment habe ich zwei identische Selbstwickler verwendet und mit ebenfalls identischen Wicklungen versehen (ja, ich bin inzwischen in der Lage, reproduzierbare Wicklungen herzustellen). Dann habe ich jeweils eine Liquidflasche mit meinem normalen Nikton-Liquid ohne Koffein befüllt und die zweite Flasche mit dem jeweiligen Nikotin-Koffein-Mix. Diese Flaschen habe ich dann leer gedampft. Bis zur Mischung 4/8 (N/K) habe ich absolut keinen Unterschied beim Throat Hit bemerkt. Bei 2/12 und 0/16 konnte ich schon feststellen, welches das Nikotin-Liquid und welches das Koffein-Liquid ist, weil das Gefühl in den Bronchien doch ein wenig anders (ich nenne es „sanfter-langsamer“… weil ich keinen passenderen Begriff finde) ist. Jedoch waren auch diese Liquids für mich absolut befriedigend.
Somit bin ich für mich zu folgender Formel gekommen:
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Ich will an dieser Stelle aber noch einmal ganz deutlich betonen, dass die hier gemachten Angaben ausschließlich auf meinem subjektiven Empfinden basieren. Jeder hat da sicher ein (mehr oder weniger) anderes Empfinden. Es wird Dampfer geben, für die meine Formel so nichts taugt. Gerade beim Dampfen kann man niemals absolute Aussagen treffen. Ich habe das hier nur deshalb so detailliert niedergeschrieben, weil ich einerseits meine Erfahrungen dokumentieren wollte und andererseits hoffe, einen Anhaltspunkt für das Mischungsverhältnis geben zu können. Außerdem könnten meine Ausführungen ja auch dazu führen, dass der eine oder andere Dampfer es auch einmal versucht, seinen Nikotin-Konsum zu reduzieren. Ein Verfahren zu finden, das die eigenen Bedürfnisse befriedigt, liegt jedoch bei jedem selbst.
Ich für meinen Teil bin froh, diese Alternative gefunden zu haben, weil ich so einerseits die Abhängigkeit von der dauerhaft freien Verfügbarkeit von Nikotin überwinden kann, und andererseits auf diese Weise es auch noch schaffe, endgültig vom Nikotin los zu kommen. Was dann bleibt, ist der pure Genuss! Herrlich!
Ich bekomme von sehr vielen Seiten Zuspruch und vor allem sehr nützliche Tipps, was die Sache mit den Koffein-Liquids anbelangt. Alle neuen Erkenntnisse und nützliche Hinweise/Anleitungen werde ich auch weiter hier veröffentlichen (eine Hand voll Tipps habe ich dafür schon auf Lager, muss sie aber zum Teil noch verifizieren bzw. meine Erfahrungen damit machen… aber es kommt bald wieder was…).