cover photo

Die Dampfdruck-Presse

dampfdruckpresse@hub.hubzilla.hu

Channel Apps

Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh’n

Image/photo

Ja! Ich habe hier Koffein-Base mit 48 mg/ml… und sie ist flüssig und klar!

Image/photo

Ich habe schon ein wenig länger gezögert, meine neuesten Erkenntnisse hier zu veröffentlichen, denn es geht schließlich um die Zuhilfenahme eines zusätzlichen Stoffes im Liquid, um eine höhere Koffein-Konzentration zu ermöglichen. Zuerst war ich nicht überzeugt, dass es überhaupt den erhofften Erfolg bezüglich der Löslichkeit bringen würde. Dann war ich anfangs auch nicht sicher, ob es nicht eventuell den Effekt des Throat Hit verschlechtern würde. Schließlich aber war ich auch im Zweifel, was die gesundheitlichen Auswirkungen anbelangt.

Meine Recherchen und Experimente haben mich (persönlich… und nur mich) zu der Auffassung gebracht, dass es keine großartigen Bedenken bezüglich der Anwendung geben sollte.

Allerdings möchte ich diesmal ganz deutlich darauf hinweisen, dass die Verwendung der hier genannten Prozeduren und Stoffe in der eigenen Verantwortung eines jeden liegt, der sich veranlasst fühlt, diese nachzuvollziehen. Ich möchte niemanden dazu veranlassen, seine Gesundheit zu gefährden, indem er verantwortungslos (sich selbst gegenüber) mit der hier erläuterten Methode umgeht.

So… genug dazu… nun noch kurz ein paar Worte zur Vorgeschichte…

Ich hatte für mich ja im 8. Teil vorerst mit dem Koffein-Experiment abgeschlossen, weil ich an einem Punkt angelangt war, an dem ich selbst mit dem Ergebnis zufrieden war (ich benötige halt nicht mehr als 18 mg/ml) und für mich herausgefunden habe, dass das Koffein im Liquid den von mir angestrebten Effekt bewirkt. Gleichzeitig habe ich alle Interessierten angeregt, mich weiterhin mit Fragen, Tipps und Anregungen zu „versorgen“. Schließlich kam im Dampfer-Board die Frage auf, wie denn nun der Stand bei den Dampfern sei, die mit Koffein-Liquids experimentieren oder diese konsumieren, worauf ich antwortete, dass ich selbst keine neuen Ideen zur Verbesserung der Löslichkeit habe und deshalb auf Anregungen angewiesen bin.

Kurze Zeit später erhielt ich eine PN von „Dragonion“ aus dem Dampfer-Board, in welcher er mich auf die Verbesserung der Löslichkeit des Koffeins mit Hilfe von Zitronensäure durch Bildung von Coffeincitrat hinwies.

Auf das Zusetzen von Zitronensäure war ich schon einmal aufmerksam geworden, als mir mein zukünftiger Schwiegersohn auf die Frage zum „Vanillepudding-Effekt“ geantwortet hatte. Zu diesem Zeitpunkt war ich aber nicht von dieser Methode überzeugt, weil ich mir spontan unsicher war, ob der Zusatz einer Säure im Liquid erstrebenswert ist. Außerdem ging der Ansatz eher in die Richtung, ein Gelieren zu verhindern (im Sinne der Gelierung z. B. bei Konfitüren etc.). Dass es sich bei der Verdickung aber eher um einen der Hydratbildung ähnlichen Effekt handelt, vermutete ich, dass dies nicht wirklich effektiv sei. „Dragonion“ wies mich in seiner Nachricht auf einen Artikel im Pharma-Wiki [url= http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Coffeincitrat-Lösung]1[/url] hin, dem ich entnehmen konnte, dass die Löslichkeit von Koffein durch Bildung von Coffeincitrat deutlich erhöht werden könne. Also ein Lösungsansatz, der nichts mit Marmelade zu tun hat, sondern genau auf das vorliegende Problem mit dem Koffein zutrifft.

Image/photo

Nun war mein Interesse geweckt und ich habe mich recht ausführlich mit dem Thema befasst. Vor allem aber habe ich mich schlau gemacht, wie eine Coffeincitrat-Lösung hergestellt werden kann. Die Herstellung von kristallinem Coffeincitrat ist ein wenig aufwändig, weil sie eine Titration mit einer Base erfordert. Die Herstellung der Coffeincitrat-Lösung hingegen ist absolut unproblematisch. Die Anleitung dazu wurde im Pharma-Wiki[url= http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Coffeincitrat-Lösung]1[/url] gleich mitgeliefert. Man löst dazu einfach Zitronensäure und Koffein zu gleichen Teilen in Wasser und erhält so eine Coffeincitrat-Lösung.

Coffeincitrat ist (laienhaft ausgedrückt) eine Art Grenzfall zwischen chemischer und physikalischer Verbindung. Aus diesem Grund zerfällt es auch relativ leicht wieder in seine einzelnen Bestandteile.Meine Recherchen ergaben, dass die Löslichkeit von Coffeincitrat in Wasser bei Zimmertemperatur bei 95 g/l, also 95 mg/ml liegt. Damit würde ein Koffeinanteil von knapp 48 mg/ml möglich sein. Das würde allerdings, wenn man annimmt, dass es in Propylenglycol ebenso gut löslich ist, wie in Wasser, bei einer Traditionale höchstens 31.5 mg/ml erlauben, was nicht wirklich ein enormer Fortschritt wäre.Trotzdem habe ich den Versuch gewagt und eine Traditionale mit 48 mg/ml angesetzt. Dabei bin ich nach bewährter Methode vorgegangen und habe Koffein und Zitronensäure zu gleichen Anteilen in 80° heißem Wasser vorgelöst, diese Lösung ein wenig abkühlen lassen und anschließend in den bereits gemischten Basenteil aus Propylenglycol und Glycerin (dieser wurde auf ca. 45° C erwärmt) gegeben. Dieses Verfahren ergab eine klare und relativ dünnflüssige (weil ja noch recht heiße) Base. Das war aber nichts besonderes, denn zu diesem Zeitpunkt und bei dieser Temperatur war auch eine Base ohne Zusatz von Zitronensäure klar und dünnflüssig. Anschließend habe ich die Base abkühlen lassen und beobachtet. Auch bei abnehmender Temperatur kam es jedoch zu keiner Trübung, Kristallbildung oder zum „Vanillepudding-Effekt“. Bei ca. 30° C habe ich als Kristallisations-Keime einige Körnchen Silikat-Sand hinzu gegeben, um das Auskristallisieren aus einer eventuell vorliegenden übersättigten Lösung zu forcieren. Aber auch danach kam es zu keiner Veränderung der Base.

Sie blieb auch bei Zimmertemperatur und nach einigen Tagen unverändert stabil.

Schließlich habe ich sie bis auf 7° C heruntergekühlt. Dabei war eine Zunahme der Viskosität festzustellen, die aber in dem Maße auch bei neutraler Traditionale auftritt… Liquids werden halt dickflüssiger, wenn sie kälter werden. Bei 7° C war eine sehr dezente Trübung der Base feststellbar. Allerdings war die Trübung nicht vergleichbar mit den ansonsten bei Koffein-Liquid auftretenden Trübung… es ging eher in Richtung „milchig“, wobei es sich in diesem Vergleich um ganz stark mit Wasser verdünnte Milch gehandelt hätte. Der „Vanillepudding-Effekt“ blieb aber auch bei dieser Temperatur aus. Nachdem sich die Base wieder auf Zimmertemperatur erwärmt hatte war die Trübung auch ohne jegliche Einwirkung meinerseits (also ohne Schütteln oder Rühren) wieder verschwunden.

Dieses Ergebnis spricht entweder dafür, dass die Löslichkeit von Coffeincitrat in Propylenglycol noch besser ist, als in Wasser oder dass Coffeincitrat, im Gegensatz zu reinem Koffein, auch in Glycerin löslich ist.

Jedenfalls ist die 48er Base nun seit zehn Tagen stabil.Nachdem es für mich so aussah (also nach dem 7°-Test), dass die Base offensichtlich stabil ist, habe ich mich noch eingehender mit den gesundheitlichen Aspekten auseinandergesetzt. Schließlich wollte ich es nicht riskieren, eine eventuell ätzende oder gesundheitsgefährdende oder giftige Base zu inhalieren. Ich habe den ph-Wert des Liquids bestimmt. Er lag bei 5. Das unterscheidet sich kaum von den herkömmlichen Nikotin-Liquids. Sicherlich ist dies der Tatsache geschuldet, dass der Wasser-Anteil in der Traditionale (und den meisten anderen Basen) relativ gering ist und hat keine so bedeutende Aussagekraft in Bezug auf die Verträglichkeit bei Inhalation.Geht man von der Aufnahme von Zitronensäure aus, so ist ein Anteil von 7.0 % Zitronensäure in Lebesmitteln als sicher eingestuft. Es sind also keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten. Bei einer 48er-Base kommt man lediglich auf einen Anteil von 4.8 %.

Hierzu kann man sich auch einmal die Risikobewertung[url= http://www.bfr.bund.de/cm/343/bewertung-von-candy-sprays-mit-erhoehtem-zitronensaeuregehalt.pdf]2[/url] der sogenannten „Candy-Sprays“ anschauen, die vom BfR veröffentlicht wurde. Bei diesen Sprays ist die Konzentration deutlich höher als der Grenzwert. Die LD50 (rat, oral) liegt bei 5.8 g/kg. Dieser Wert wird beim Dampfen nicht annähernd erreicht. Eine kritische Aufnahme durch Inhalation würde gem. Sicherheitsdatenblatt ohnehin aufgrund der „warnenden Reizwirkung“ verhindert werden. Es scheint keinen Grund für die Annahme zu geben, die Inhalation eines Aerosols mit geringem Anteil von Zitronensäure könnte gesundheitsschädlich sein. So gibt es beispielsweise eine Mucosolvan-Inhalations-Lösung zur Verneblung, die ebenfalls Zitronensäure enthält.

Bei Coffeincitrat liegt die LD50 (rat, oral) bei 685 mg/kg. Auch dieser Wert sollte nicht annähernd mit unseren Liquids zu erreichen sein.Nachdem ich also davon ausgehen konnte, mich durch das Coffeincitrat-Liquid nicht zu schädigen bin ich erneut in den Selbstversuch gegangen, wobei das schon „einige Überwindung“ kostete. Allerdings nicht, weil ich befürchtete, mich mit der Substanz umzubringen, sondern vielmehr, weil ein Koffein-Liquid mit 48 mg/ml vom Throat Hit einen Nikotin-Liquid von ca. 24 gm/ml entsprechen würde und ich solch starkes Liquid eigentlich nicht mehr dampfe. Aus diesem Grund habe ich mir zunächst noch eine Base mit 20 mg/ml angesetzt. Sowohl dieses als auch das starke Liquid habe ich ohne Zusatz von Aromen in verschiedenen Selbstwickelverdampfern (Taifun GT, Kayfun 3.1 und Ithaka) gedampft. Was mir sofort auffiel war der spürbar deutlichere Throat Hit. Das allerdings hatte ich aufgrund meiner Recherchen auch ein wenig erwartet. Es gibt im übrigen auch eine amerikanische Studie über das Verfahren der Inhalation eines Zitronensäure-Aerosols zur Raucherentwöhnung[url= https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8436059]3[/url].

Das Liquid mit 48 mg/ml hatte eine für mich schon zu starken Throat Hit, wobei ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte, dass er durch eine schädliche (ätzende ) Wirkung zustande kommt. Er gleicht dem durch Koffein erzeugten Throat Hit absolut, ist nur viel stärker. Geschmacklich konnte ich absolut keinen Unterschied zu reinem Koffein-Liquid ohne Aroma feststellen. Nach eingen Tagen intensivem Selbsttest habe ich auch keine gesundheitlichen Auswirkungen ausmachen können. Ich dampfe aus Versuchs-Zwecken nun mein „Pepes Tobacco“ mit 20 mg/ml im Pinoy-Style und fühle mich bei absolut bester Gesundheit.Mein vorläufiges Fazit: Alle, denen Koffein-Liquid mit 27 mg/ml in einer Traditionale ausreichend Befriedigung verschafft, können auf die Zugabe von Zitronensäure verzichten, wobei aber die Zugabe einerseits den gewünschten Effekt verstärkt und andererseits die Gefahr einer Destabilisierung der Base durch äußere Einflüsse minimiert. Ich werde meine 18er künftig auf jeden Fall mit Coffeincitrat ansetzen, weil ich dann sicher sein kann, dass nichts ausfällt oder geliert. Wer höhere Konzentrationen zur Befriedigung benötigt, hat mit dieser Methode die Möglichkeit, dies auch mit Koffein zu erreichen, ohne „Pudding“ zu inhalieren. Ob eine noch höhere Konzentration als 48 mg/ml möglich ist, habe ich bislang nicht ausprobiert und habe dies auch nicht vor.

Auf jeden Fall tut jeder, der die hier beschrieben Methode anwendet, dies auf eigene Gefahr (die ich allerdings als äußerst gering einschätze). Ich befürchte keine Probleme, vorausgesetzt es wird im üblichen Rahmen unter Einhaltung der bekannten Grenzwerte und unter Einschaltung des Gehirns und des gesunden Menschenverstands getan.

Mein ausdrücklicher Dank gilt hier „Dragonion„, der mich durch seine Anregung hier wohl auf den richtigen Weg gebracht hat.Es stehen noch einige Antworten auf Anfragen an kompetente Personen (Ärzte, Chemiker) aus, die ich hier noch nachträglich kurz veröffentlichen werde, falls sich doch ein Risiko abzeichnet. Alle bislang erhaltenen Antworten lassen jedoch keine Risiken befürchten.So… und nun dampf ich mal noch ne ordentliche Tasse Kaffee mit Zitrone…

Image/photo