Wo gehobelt wird, da fallen Späne – Reloaded
Im Mai 2016, also vor bald zehn Jahren, hatte ich zu Metallen im Dampf recherchiert und den Artikel „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ veröffentlicht (ursprünglich in und für die Nebelkrähe)...
View article
View summary
Im Mai 2016, also vor bald zehn Jahren, hatte ich zu Metallen im Dampf recherchiert und den Artikel „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ veröffentlicht (ursprünglich in und für die Nebelkrähe).
Damals gab es Horror-Schlagzeilen darüber, dass Metalle im Aerosol nachgewiesen werden konnten (weit, sehr weit unterhalb aller Grenzwerte, aber das wurde natürlich nicht erwähnt) und es gab eine Anzahl von übervorsichtigen Dampfern, die – froh endlich dem schädlichen Tabakrauch entsagt zu haben – quasi ein klinisch reines Produkt zu sich nehmen wollten und bei denen (ohne wirklichen Grund) die Alarmglocken schrillten.
Dann war auch lange Zeit eher Ruhe mit dem Thema. War quasi abgegessen und auch kein wirklicher Grund zur Panik, weil es halt so wenig war, dass man in der normalen Atemluft teilweise mehr Metalle nachweisen konnten, als im Aerosol.
Doch seit ein paar Jahren ploppt das Thema immer wieder auf. Und dieses Mal sogar in einer anderen Qualität. Denn auch die Menge der Metalle im Dampf war nun viel höher, als in den Jahren zuvor.
Seit fast zwei Jahren geistert es durch Presse und Öffentlichkeit, dass einige Studien im Aerosol Metalle nachgewiesen haben, teils sogar in grenzwertüberschreitender Menge.
Das führte dann zu Schlagzeilen wie:
Was dabei auffällt… es ist fast ausschließlich von Disposables die Rede.
Und tatsächlich beginnt der neue „Skandal“ als die Einweg-Dinger so richtig boomten.
Ich habe das zur Kenntnis genommen, mir auch die Studien angeschaut und musste feststellen, dass an der Sache tatsächlich etwas dran war. Man konnte es auch nicht auf den Kokelstudien-Effekt schieben, denn das unsachgemäße, realitätsferne „Abdampfen“ mit Maschinen hat nun wirklich keinen Einfluss auf Metalle im Dampf. Beim Kokeln entstehen ganz andere Substanzen. Es wurde außerdem jeweils das Aerosol (kokelstudiengefährdetes Produkt), aber auch das Liquid aus dem Depot (Pods oder Disposable-Tank, was auf das gleiche hinausläuft) untersucht. Die Metalle wurden schon im unverdampften Liquid gefunden und anschließend natürlich auch im Aerosol (wenn natürlich aufgrund des Volumens stark verdünnt). Bei einigen Metallen wurden sogar die Grenzwerte (im Liquid) überschritten.
Also, woran mag das liegen? Wurde die Qualität der Liquids in den letzten Jahren durch die Hersteller vernachlässigt? Werden inzwischen verunreinigte Grundsubstanzen verwendet? Und wieso tauchten die Probleme denn in Studien nicht bei nachfüllbaren Systemen und Nachfüll-Liquids auf? Seltsam!
Seltsam vor allem auch deshalb, weil es inzwischen ja viele von den maßlos überwürzten Dispo-Liquids auch als Nachfüllflüssigkeiten gibt, weil’s ja so geil schmeckt.
Es war also anzunehmen, dass es einen anderen Grund, als nachlassende Rohstoffqualität geben muss.
Und tatsächlich hat sich das jetzt auch plausibel bestätigt.
Kurz gesagt: Die Hauptprobleme sind Disposables, vorbefüllte Einweg-Pods und das alles in Kombination mit dem Nikotinsalz-Hype.
Die Erklärung ist nämlich ganz einfach.
Dass sich nennenswerte Mengen von Metallen aus der Heizwendel durch das Erhitzen lösen, trifft nach wie vor nicht zu. Sonst würden die höheren Metallkonzentrationen ja auch bei offenen Systemen vermehrt gefunden werden. An der Qualität der Liquids liegt es ebenfalls nicht. Die Metalle stammen wirklich aus der Hardware.
Und das hat folgenden Grund: Während Nachfüll-Liquids in Flaschen (meist Kunststoff) gelagert werden und beim Konsum nur relativ kurz mit dem Metall der Heizwendel in Kontakt kommen und weil die Verdampfer offener Systeme und von Selbstwicklern überwiegend nur Edelstahl im Bereich der mit Liquid in Kontakt kommenden Teile zur Anwendung kommt, gibt es keine Zeit, dass Metalle auf irgendeine Art und Weise in den Liquids irgendwie in Lösung gehen. Den Mythos mit der Ablösung durch Erhitzung habe ich ja schon im ersten Teil entzaubert.
Betrachtet man nun aber Disposables und vorbefüllte Pods, dann gibt es da deutliche Kostruktionsunterschiede zu den offenen Systemen und den Selbstwicklern, und auch in Bezug auf die Lagerung. Die Pods und die quasi fest verbauten Pods in Einweg-Zichteln sind anders aufgebaut. Da finden sich Kabel, Verbindungen und sehr oft auch Lötstellen in Bereichen, die sich mit dem enthaltenen Liquid quasi dauerhaft in Kontakt befinden, bis der Saft mal alle ist. Tja… und die Dinger werden hergestellt, befüllt, verpackt und gelagert. Dann wird eine Charge irgendwann auf die Reise zum Großhändler geschickt. Oftmals kommen sie aus Fernost. Und überwiegend in Containern auf einem Frachtschiff, das teilweise wochenlang unterwegs ist. Auch in wärmeren Regionen. Und einen Kühl-Container wird kein Spediteur für Disposables und Pods spendieren.
Beim Großhändler angekommen, lagert das Zeug dann auch längere Zeit… Wochen, womöglich Monate, bevor es schließlich beim Einzelhandel landet. Da kommen die Dinger ins Regal und stehen da auch noch eine ganze Weile herum, bis sie endlich verkauft und danach konsumiert werden.
Bedeutet: Die Suppe ist für sehr, sehr lange Zeit in Kontakt mit Metallteilen (und das ist halt nicht nur hochwertiger Edelstahl, ein erhöhter Risikofaktor sind dabei auch Heizdrähte mit Nickelanteil), werden rumgeschwenkt, werden warm, dann wieder kalt, dann wieder warm, zwischendrin auch mal sehr warm. Die Plörre hat also im Vergleich zu Nachfüll-Liquids jede Menge Zeit, um etwas vom Metall zu lösen. Die Energiezufuhr gibt es gratis.
Nun sind die Grundstoffe eines Liquids, einschließlich fast aller Aromen, nicht besonders reaktiv. Also wäre eigentlich nicht zu erwarten, dass da nennenswert viel Metall im Liquid landet. Aaaber… da kommt noch der Nikotinsalz-Faktor ins Spiel. Die normalen Liquids, enthalten wenig reaktive Stoffe, aber die Nikotinsalz-Liquids enthalten meist Benzoesäure. Und DIE IST reaktiv. Das Zeug ist in der Lage, deutlich mehr vom Metall zu lösen, als das gute alte Normal-Liquid.
Wir haben also Liquid, das einen reaktiven (Metall lösenden) Stoff enthält, und das über Monate mit Metallen (vielen auch recht „unedlen“) in Kontakt bleibt, herumgeschwenkt wird und meist gut warm gehalten wird. Und so kommt es, dass genau diese Produktgruppe nun erhöhte Metallwerte aufweist.
Nachlesen kann man die Erkenntnis auch in diesem wissenschaftlichen Aufsatz:
Disposable E-Cigarettes and metal emissions: From corrosion artifacts to unrealistic toxicological assessment (arch) (pdf)
Sussman und Soulet zerlegen hier u.a. die aktuellste Studie:
Elevated Toxic Element Emissions from Popular Disposable – E‑Cigarettes: Sources, Life Cycle, and Health Risks (arch) (pdf)
Insbesondere auch die Betrachtung der gesundheitlichen Auswirkungen in dieser Studie, die sie als völlig überrissen enttarnen. So wird z.B. ein Risiko prognostiziert, das die regelmäßige Nutzung bis zu einem Lebensalter von 78 Jahren projiziert. Ist schon ziemlich gewagt.
Und es wurde auch nicht die Menge der gefundenen Metalle ins Verhältnis zum Volumen des Aerosols gesetzt.
Ansonsten gilt das, was ich schon vor fast zehn Jahren geschrieben habe, auch weiterhin: Offene Systeme und Selbstwickler bergen bei normaler Nutzung keine Risiken, die aus einer Belastung des Aerosols mit Metallen resultieren.
Risiken können aber bei den genannten Produktgruppen (Disposables und vorbefüllte Pods) bestehen. Sicher auch nicht so dramatisch, wie die Presse suggeriert, aber immerhin gibt es eine Belastung. Wer dieses Gefährdungspotenzial ausschließen möchte, muss auf eben diese Produkte verzichten.
Leider hat auch die Politik (insbesondere durch die Liquidsteuer) mit dazu geführt, dass diese Produkte besonders viel konsumiert werden. Und ein wahrscheinlich kommendes Verbot nur von Disposables wird das Risiko auch nicht reduzieren, denn dann schwenken die Hersteller halt auf die bequemen vorbefüllten Pods um (ist ja eh schon im Gange).
Ach… und das „ja so endgeile“ Nikotinsalz scheint wohl auch nicht ganz so unproblematisch zu sein. Zumindest, wenn man es nicht in einem offenen System konsumiert, sondern aus vorbefüllten Pods (ob einzeln oder fest verbaut in den Einwegdingern).
Wer solche Produkte nutzt, der hobelt halt mehr ab. Die Entscheidung muss jeder selbst treffen. Bequemlichkeit hat eben ihren Preis.
Titelbild von Nigel Durrant auf Pixabay
Besser (k)eine Klobrille rauchen!
Man ist ja als Dampfer nun schon dankbar dafür, wenn man mal keine Horrormeldung über erträumte Verbote und Beschränkungen, über Kungeleien bezüglich des Pfrunzeln von der Regierung oder dem europäischen Kaiserinnenpalast unter Kaiserin Uschi lesen muss, sondern einfach mal was vom Postill… neee… das ist gar nicht das Satiremagazin… und das ist auch nicht als Satire gemeint… die meinen das ernst. Aber trotzdem endlich mal was, um herzlich und von ganz tief innen drinne zu lachen! ...
View article
View summary
Man ist ja als Dampfer nun schon dankbar dafür, wenn man mal keine Horrormeldung über erträumte Verbote und Beschränkungen, über Kungeleien bezüglich des Pfrunzeln von der Regierung oder dem europäischen Kaiserinnenpalast unter Kaiserin Uschi lesen muss, sondern einfach mal was vom Postill… neee… das ist gar nicht das Satiremagazin… und das ist auch nicht als Satire gemeint… die meinen das ernst. Aber trotzdem endlich mal was, um herzlich und von ganz tief innen drinne zu lachen!
Nun aber zum Artikel, der mein Zwerchfell strapaziert hat:
Schockierende Studie: Der Rauch von E-Zigaretten ist 3,000 Mal stärker verschmutzt als der einer Toilettenbrille. [arch]
Es geht also um den Rauch von „E-Zigaretten“ im Vergleich zum Rauch von „Toilettenbrillen“. Nun sei dem am unteren Rand der Skala „gebildeten“ und wenig recherchefähigen „Journalisten“ (wenn es denn nicht aus einer KI stammt… wobei… so einen Schwachsinn formuliert die nicht) verziehen, dass er mal wieder „Dampf“ mit „Rauch“ verwechselt. Sieht ja auch so ähnlich aus. Es geht aber wohl eher um ein Flüssig-Aerosol, das wir umgangssprachlich als „Dampf“ bezeichnen.
Also… wenn man eine Toilettenbrille (für Klos mit Sehschwäche) verdampft… oder besser den Belag derselben zum vernebeln bringt und das Aerosol untersucht, dann findet man da 3.000 Mal weniger Verschmutzungen als beim Aerosol eines Pfrunzel. Sagt eine „Studie“, also die Wissenschaft. Und Ihr wisst ja: VER-TRAUT der Wissenschaft!
Na ja… zumindest ist das der Informationsgehalt des Beitrags-Titels.
Schon der ganz mäßig kritische Leser fragt sich, wie man denn eine Klobrille – ich sag jetzt mal lieber einen Toilettensitz – dazu bringt ein Aerosol zu erzeugen. Meinen die das ernst? Oder geht es um etwas anderes?
Der Artikel warnt gleich zu Beginn erst einmal eindringlich:
Eine neue Laborstudie sollte E-Zigaretten-Nutzer dazu bringen, zweimal nachzudenken, bevor sie sich eine „Vape“ in den Mund stecken.
Und dann kommt die Auflösung:
Laut Wissenschaftlern ist der Dampf von E-Zigaretten 3,000 Mal stärker mit Bakterien und Pilzen belastet als ein Toilettensitz.
Aha… es geht gar nicht um ein Klobrillen-Aerosol, sondern um den Vergleich zwischen Pfrunzel-Aerosol und der Oberfläche des Sitzes auf der Donnerschüssel. Ok. Da st die Überschrift ein wenig mis(s/t)verständlich formuliert.
Na jedenfalls will ein Forschungsinstitut festgestellt haben, dass unser Aerosol mehr Mikroorganismen enthält, als man auf einer Klobrille findet.
Boah! Das schüchtert echt ein. Ich meine… wer leckt schon an einer Klobrille? Na ja, anscheinend lieber am Klositz schlecken, als zu dampfen… vermittelt diese Studie.
Das „warme, feuchte Milieu“ des Mundstücks sei optimaler Nährboden für Mikroorganismen (Menschen, die bestimmte sexuelle Praktiken bevorzugen, sollten aufmerksam werden… denn warm und feucht jibbet auch anderswo). Und jede Berührung des Mundstücks und jeder „Geruch“ (???… ich schätze, das sollte Gebrauch heißen) würde das Mundstück mehr mit Mikroorganismen verschmutzen. Deshalb: stets putzen!
Na jedenfalls hat das tolle „wissenschaftliche“ Institut einen Einweg-Stift gekauft und da wohl Proben vom Mundstück genommen. Und nach nur drei Tagen haben sie da nun angeblich eine Menge von „koloniebildenden Einheiten (KBE)“ gefunden, welche das Limit des Labors sprengte: 150.000 an der Zahl.
Das schreiben sie zumindest… also meinen sie vermutlich, denn die Aussage
Am dritten Tag wurden im Mund des Whirlpools etwa 150,000 koloniebildende Einheiten (KBE) gefunden – die maximale Messgrenze des Labors.
hat mich echt überfordert. Ich dachte, es ginge um Pfrunzeln und Mundstücke und nicht um den Mund eines Whirlpools (Kann ein Whirlpool denn auch sprechen, wenn er einen Mund hat?).
Sie (die Verfasser des Artikels, die wohl eine schlechte Übersetzungssoftware nutzen) scheinen mit „Mund des Whirlpools“ wohl eher das Mundstück des Pfrunzel zu meinen.
Also… am Mundstück wurden mindestens 150.000 KBE gefunden. Und sie geben dann, damit man diese Zahl auch richtig einordnen kann, einen Vergleichswert an: den KBE der Fläche von einem Quadratzoll einer Klobrille. Und der beträgt nur 50 KBE. Und damit war ihr Mundstück mit 3.000x Bakterienzeltlagern mehr besiedelt, als der durchschnittliche Toilettensitz (nicht der beim Rastplatz… echt nicht…).
Der Exzellenz-Wissenschaftler Reynold Mpofu vom Institut stellte daraufhin fest, dass das Mundstück der verschmutzteste Teil eines Pfrunzels sei. Am Gehäuse selbst fände man zwar auch Mikroben, aber das Mundstück ist ja widerlich! Kein Wunder, meint er. Man steckt es ja auch in den Mund und das sei der schmutzigste Körperteil überhaupt mit ca. 700 Bakterienarten, die man da findet (Oh, im Arschloch findet man weniger? Hätte ich jetzt nicht gedacht.).
Dass auch das Gehäuse belastet ist, erklärt er damit, dass man es ja anfassen muss, in die Hosentasche steckt, auf den Tisch oder den Boden oder andere Oberflächen stellt. Bah… ist das alles dreckig hier. Muss jetzt gleich erstmal mit Isopropyl duschen!
Fatal ist, dass am Mundstück auch relativ feste Biofilme entstehen, wenn es warm ist (also quasi immer, weil Klimaapokalypse und Erderwärmung). Die ließen sich nur schlecht entfernen.
Sein Rat: Alle drei Tage das Pfrunzel sterilisieren! Völlig zerlegen und alles in Iso schrubben. Nicht nur alle sieben Tage, wie es die Hersteller empfehlen (Gibt es solche Hersteller-Empfehlungen? Ich hab da keine Ahnung, weil ich selbst noch nie eine Disposable oder deren Verpackung in der Hand hatte.).
Ich selbst hätte da noch weitere Empfehlungen. Das Pfrunzel bei Nichtgebrauch (also auch zwischen zwei Zügen) mit einem handelsüblichen Desinfektionsspray einsprühen und dann in einem sterilen Gefäß oder einem sterilen Beutel zwischenlagern. Und nur mit einem Lecktuch dampfen, in welches man vorsichtig in der Mitte ein kleines Loch macht. Wie man aus einem Kondom selbst ganz einfach ein Lecktuch herstellt, wird z.B. vom katholischen Jugendnetzwerk KJGay auf Instagram (und X) vorgeführt.
Und: GANZ WICHTIGER HINWEIS!
LECKT NICHT AN DER KLOBRILLE!
Nicht weil es eklig erscheint! Immerhin ist es ja laut „Studie“ immerhin hygienischer als das Dampfen. Nein, weil ihr damit aus Eurem widerlich dreckigen Maul jede Menge KBE auf die Brille bringt und Euch beim nächsten Schiss vielleicht ne schlimme Krankheit mit Dünnschiss und so einfangt.
Also: SCHÜTZT EURE SCHEISSHAUSSCHÜSSEL VOR DEM SCHMUTZ AUS EUREM MUND! NICHT DRAN LECKEN!
BTW: Auch wenn ich bei dem Namen des „Forschers“ an Lampukistan denken musste… den gibt es wirklich… und auch dieses Institut. Was ich aber – obwohl ich darin geübt bin – nicht finden konnte, war die sogenannte „Studie“ an sich. Wobei… große Mühe hab ich mir dabei auch nicht gegeben. War auch schwierig, sich zu konzentrieren, wenn man zwischendurch immer wieder von Lachanfälle geschüttelt wird.
Über das Medium „Gazeta Express“ ist ein Portal aus dem Kosovo. Kannte ich vorher nicht.
Na egal… unterhaltsam war die Le(c)ktüre auf jeden Fall. Jetzt muss ich nur noch wieder die Bilder aus dem Kopf bekommen…
Verdachtsmomente
Wir (also die meisten) sind inzwischen auf Angst konditioniert. Vor all und jedem Scheiß wird gewarnt und vor drohenden Gefahren Bange gemacht...
View article
View summary
Wir (also die meisten) sind inzwischen auf Angst konditioniert. Vor all und jedem Scheiß wird gewarnt und vor drohenden Gefahren Bange gemacht.
Eine (sehr kleine) Auflistung von Schlagzeilen gefällig?
- Farbstoff Titandioxid steht in Verdacht, Krebs zu verursachen.
- Ethoxyquin steht unter Krebsverdacht
- Glyphosat steht in Verdacht, Krebs zu verursachen
- Künstliches Beta-Carotin aus dem Labor steht in Verdacht Krebs zu verursachen
- DDT steht in Verdacht Krebs zu verursachen
- Experten vermuten, dass Palmöl an der Entstehung von Krebs beteiligt sein könnte
- PFAS können zu einem erhöhten Krebsrisiko führen
- Acrolein, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein
- Aluminium steht im Verdacht, Alzheimer auszulösen
- Sucralose und das Abbauprodukt Sucralose-6-Acetat könnten gesundheitsgefährdend sein
- ...
Und gerne, allzu gerne ist die Politik dann „bereit“, diese Produkte oder Stoffe zu verbieten bzw. einzuschränken. Weil wir ja nicht in der Lage sind, selbst zu entscheiden, ob wir uns dem Risiko aussetzen wollen. Nein… Mama und Papa passen fein auf uns auf.
Und wir machen das mit. Also die meisten tun das. Ja, es werden auch immer mehr, die ausdrücklich fordern, dass der Staat Verbote und Einschränkungen schafft, um uns alle zu „schützen“.
Abgesehen von Regulierungen werden uns vor allem aber Schreckgespenster in den Kopf gepflanzt. Wenn wir „Formaldehyd“ lesen oder hören, denken wir automatisch an die „tödliche Gefahr aus den Spanplatten-Möbeln“. Und dann ist Formaldehyd auch noch toxisch und sogar als krebserregend eingestuft.
Woran wir aber nicht denken, sind Grenzwerte. Diese reichen völlig aus, um die Gefahr, welche von einem Stoff ausgeht, zu minimieren. Denn… die Aufnahme vieler dieser Stoffe können wir gar nicht verhindern. Sie sind einfach vorhanden. In unserer Umwelt, in unserer Nahrung… Formaldehyd zum Beispiel sogar in der Luft, die wir ausatmen. Um Formaldehyd in der Raumluft vollständig zu vermeiden, müssten wir das Ausatmen verbieten… also praktisch das Atmen überhaupt.
Viele Stoffe werden aber (sogar ohne toxisch zu sein) öffentlich stigmatisiert, indem sie mit Krebs in Verbindung gebracht werden.
Wer ein wenig aufmerksamer die obigen Beispiele gelesen hat, wird festgestellt haben, dass sie alle etwas gemeinsam haben: sie „stehen in Verdacht“.
Das ist eine geniale Taktik. Es werden, teils wirklich zweifelhafte Studien genommen, in denen die Belastung oder der Konsum eines Stoffes mit dem Auftreten von Krebsfällen in Verbindung gebracht werden. Selbst wenn die Studie, weil sie in diesem Zusammenhang nur eine Korrelation, nicht aber eine Kausalität nachweisen konnten, dann mit eben dieser Floskel arbeitet oder, was auch gerne gemacht wird, mit der Formulierung “… es ist nicht auszuschließen, dass…“
Das Problem ist, dass die breite Öffentlichkeit beim Wahrnehmen solcher Schlagzeilen oder Kurzberichte nicht hinterfragt oder gar recherchiert, ob es denn nun einen Nachweis, oder zumindest eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass der Stoff tatsächlich bestimmte gesundheitliche Probleme verursacht. Das „steht in Verdacht“ wird unbewusst überlesen oder ausgeblendet… und im Kopf bleibt hängen: „Stoff A verursacht Krebs!“
Wird dann irgendwo berichtet, dass in einem bestimmten Produkt Stoff A nachgewiesen werden konnte, dann wird das verstanden als: „Der Konsum des Produkts verursacht Krebs, denn da ist Stoff A drin, der ja Krebs verursacht! Das hat die Wissenschaft festgestellt.“
Niemand hinterfragt, wie viel von Stoff A in dem Produkt enthalten ist und ob die Menge vielleicht unterhalb aller gesetzlichen Grenzwerte liegt… womöglich sogar unterhalb der nicht vermeidbare Belastung in der normalen Umwelt. Nein! Es wird die Kette der Schlussfolgerungen als gegeben hingenommen.
Und genau dieser Mechanismus wird beim Dampfen auch gerne verwendet, um neue Regulierungen und Einschränkungen vorzubereiten oder zu begründen. Und es funktioniert.
Besonders schlimm ist, dass auch die Konsumenten verunsichert werden und eine permanente latente Angst aufrechterhalten wird. Das führt dann z.B. zu kuriosen Diskussionen über das Dampfen. Plötzlich erschrecken eingefleischte Dampfer, wenn sie feststellen, dass z.B. Kanthal-Heizdraht Aluminium in der Legierung enthält. Denn mal abgesehen davon, dass sich der Draht beim Dampfen nicht auflöst, steht Aluminium auch nur „in Verdacht, Alzheimer auszulösen“. In Verdacht! Einen Nachweis, dass dem so ist, gibt es absolut noch nicht. Selbst das BfR bestätigt, dass es keinen Beleg dafür gibt, dass Aluminium Alzheimer verursacht [1]. Allerdings gehört dieses Institut auch zum Panik-Helikopter-Kartell und empfiehlt, z.B. keine Alufolie mehr für die Aufbewahrung von Lebensmitteln zu verwenden. es gibt zwar keinen Grund dafür… „aber man kann ja nie vorsichtig genug sein“…“Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“.
Also… lasst Euch nicht in ständiger Angst halten. Schaut genau hin (taucht die Formulierung „steht in Verdacht“ auf, dann muss man nicht nur zweimal, sondern besser dreimal hingucken und recherchieren), hinterfragt und lasst Euch nicht manipulieren.
Einen gesicherten Hinweis habe ich aber noch… Ich kenne eine Sache, die unbestreitbar lebensgefährlich ist und mit hundertprozentiger Sicherheit mit dem Tod endet: das Leben! Es ist also empfehlenswert, wenn man nicht sterben möchte, gar nicht erst mit dem Leben anzufangen! Es gibt absolut keine Möglichkeit, durch eine besondere Lebensweise und die Vermeidung von Risiken zu verhindern, dass das Leben mit dem Tod endet (der Highlander ist ein modernes Märchen 😉).
[1] https://www.bfr.bund.de/cm/343/keine_alzheimer_gefahr_durch_aluminium_aus_bedarfsgegenstaenden.pdf ↩︎
Titelbild von TheToonCompany auf Pixabay
Die haben doch echt den Arsch offen!
Dass es jetzt ja den „Anspruch“ gibt, man müsse sich das Dampfen unbedingt auch abgewöhnen… damit habe ich mich inzwischen abgefunden. Sind halt Fanatiker, diese ANTZ...
View article
View summary
Dass es jetzt ja den „Anspruch“ gibt, man müsse sich das Dampfen unbedingt auch abgewöhnen… damit habe ich mich inzwischen abgefunden. Sind halt Fanatiker, diese ANTZ.
Und dass sich ganz besonders Jugendliche das Dampfen abgewöhnen sollen (sofern sie es sich überhaupt so richtig angewöhnt haben) ist natürlich noch die schlagkräftigere Forderung.
Weshalb man es sich abgewöhnen muss, leuchtet mir nicht ein und ich habe bislang auch keine wirklich überzeugenden Argumente von den „Forderern“ gehört.
Egal.
Abgewöhnen soll man es sich… und besonders halt die Jugendlichen.
Nun… kein großes Problem, wenn man es wirklich möchte, denn die tatsächliche physische Abhängigkeit von Nikotin ist nicht so dramatisch. Machbar! Was eher problematisch ist, wäre das Überwinden der Gewohnheiten, also die psychische Abhängigkeit… das Ritual, das Inhalieren… sowas halt. Aber auch das ist, wenn körperliche Suchtfaktoren kaum vorhanden sind, machbar.
Aber die Pharmaindustrie wittert da wohl gute Geschäfte. Und sie haben da Vareniclin im Portfolio, welches die Entzugserscheinungen bei Nikotinabstinenz ausschalten soll. Eigentlich handelt es sich dabei um ein Medikament zur Raucherentwöhnung. Und es ist… Wie sagt man heutzutage immer? Ach ja: „umstritten“.
Ja, umstritten ist es, weil es nämlich ziemlich heftige Nebenwirkungen hat und nicht selten zu Depressionen und/oder Selbstmordgedanken führt. Also ein Zeug, von dem man schon als Erwachsener besser die Finger lässt, wenn man sich das Rauchen abgewöhnen möchte (am besten klappt das ohnehin mit dem Umstieg aufs Dampfen).
Und was darf ich heute im Deutschen Ärzteblatt lesen?
Vareniclin hilft Jugendlichen, E-Zigaretten aufzugeben
(arch) (rdbl)
Da haben die in den USA tatsächlich eine Studie durchgeführt, bei welcher sie Jugendlichen (16 bis 25 Jahre… seltsame Definition von „jugendlich“) Varencilin zur „Dampfentwöhnung“ gegeben haben.
Jungen Menschen! Ein Scheiße-Medikament, das gerne auch zum Suizid führt und echt miese Nebenwirkungen zeigt.
Haben die den Arsch offen?
Und wozu? Na, damit sie sich das Dampfen abgewöhnen.
Es geht also darum, den harmlosen Genussmittelkonsum mittels eines gesundheitlich riskanten Medikaments abzugewöhnen. Haben die gar keinen gesunden Menschenverstand mehr? Und kein Gewissen?
Abgesehen davon, dass ich es für moralisch verwerflich halte, jungen Menschen diesen Pharmadreck zu geben, schließen sie daraus:
Die Studienautoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass Vareniclin in Kombination mit einer remote durchgeführten Beratung gut vertragen wird und dazu beiträgt, dass Jugendliche mit mittelstarker bis starker Abhängigkeit von gevaptem Nikotin erfolgreich den Konsum von E-Zigaretten aufgeben.
Also empfehlen sie quasi Varencilin für Jugendliche zur „Dampfentwöhnung“. Wie weit wollen diese Enthaltsamkeits-Terroristen eigentlich noch gehen?
Bah, ist das ein widerliches Gesocks!
Haben die allesamt Lack gesoffen?
In einem Artikel im Ärzteblatt wird über eine Studie (arch) berichtet, die herausgefunden haben will, dass die Aufhörquote bei Verwendung von Pfrunzeln tatsächlich schlechter ist, als die Quote ohne dieses Hilfsmittel. Und daraus wird geschlossen, dass der Umstieg aufs Dampfen kontraproduktiv ist und es eher verhindert, dass man mit dem Rauchen aufhört...
View article
View summary
Vorneweg: Es kann sein, dass ich Anhänger der Sozialwissenschaften oder Sozialwissenschaftler selbst (die für mich in eine Kategorie mit Wunderheilern und Leuten, die mit dem Schattenreich kommunizieren, fallen) mit meinem Text mächtig vor den Kopf stoße. Und wisst Ihr (meine Leser) was? Das ist mir scheißegal!
Nun aber zur eigentlichen Sache!
Heute erschien ein Artikel:
Raucherentwöhnung: Vaping könnte mehr Hindernis als Hilfe sein
(arch) (rdbl) [Deutsches Ärzteblatt]
Und in dem Artikel wird über eine Studie (arch) berichtet, die herausgefunden haben will, dass die Aufhörquote bei Verwendung von Pfrunzeln tatsächlich schlechter ist, als die Quote ohne dieses Hilfsmittel. Und daraus wird geschlossen, dass der Umstieg aufs Dampfen kontraproduktiv ist und es eher verhindert, dass man mit dem Rauchen aufhört.
Wow! Steile These! Und die widerspricht allen bisherigen Studien und vor allem den Erfahrungen von weltweit Millionen Dampfern.
Also... was wurde denn bei der Studie gemacht?
Die "Wissenschaftler" befragten eine Gruppe von knapp über sechstausend Rauchern. Einmal im Jahr 2017 und dann noch einmal im Jahr 2021.
2017 gaben 228 der Befragten an, neben dem Rauchen auch täglich zu dampfen, 715 dampften ebenfalls, aber halt nicht täglich.
2021 ergab sich nun das Bild, dass von denjenigen, die täglich dampften, inzwischen 20,9 % abstinent, also Nichtraucher geworden waren. 12,6 % der Raucher, die nicht täglich gedampft haben, waren abstinent und 14,3 % der Raucher, die gar nicht dampften, hatten den Absprung geschafft.
Das ist nun aber ein Beleg dafür, dass das Dampfen tatsächlich eine sehr effektive Methode ist, um vom Rauchen wegzukommen. Nach diesen Zahlen ist es ein erfolgversprechender Ansatz, durch täglichen Pfrunzel-Konsum das Rauchen zu entwöhnen... effektiver als nicht zu dampfen.
Dass die "Gelegenheitsdampfer" schlechter abschneiden, ist eigentlich auch ganz logisch. Das sporadische Dampfen spricht eher dafür, dass kein Entwöhnungswille oder Entwöhnungsgedanke vorhanden ist, oder dieser keine hohe Priorität hat. Dieses Verhalten spricht eher dafür, das Dampfen als Genussmittel-Ergänzung oder als Mittel zur Umgehung von Rauchverboten zu nutzen.
So... und damit wäre die Sache gegessen, es gäbe eine weitere Studie, die das Dampfen als wirkungsvolle Methode zur Tabakentwöhnung zeigt und der Titel des Artikels im Ärzteblatt hätte lauten müssen: "Vaping ist eine Hilfe bei der Raucherentwöhnung".
STOP! So geht das nicht! Offenbar sollte bei der Studie genau das Gegenteil herauskommen. Und nun DAS! Scheiß Zahlen! Das wollten sie wohl so nicht.
Und nun?
Damit vergnatzt man doch die Hintermänner, die eine negative Studie bestellt hatten.
Da muss man doch was machen!
Nun, da holt man sich Rat bei den Budenzauberern von den Sozial"wissenschaften".
Und die zaubern - schwupps, von einem Gummiband im Ärmel in die Hand katapultiert - die Karte mit der Aufschrift "Propensity score matching" hervor.
Mit diesem Werkzeug lassen sich alle Zahlen so verdrehen, dass sie das gewünschte Ergebnis liefern.
Ich habe mir dieses Konzept mal angeschaut. Bitte seid mir nicht böse, wenn ich da nicht wirklich detailliert drauf eingehe. Wer genau wissen möchte, welcher billige Taschenspielertrick hier als vermeintlich wissenschaftliche Methode angepriesen wird, und welche vermeintlichen Probleme bei repräsentativen Erhebungen damit behoben werden sollen, der möge sich intensiv selbst in das Thema einlesen.
Mich - als Anhänger des naturwissenschaftlichen Denkens und Arbeitens - hat es etliche Male echt geschüttelt.
Nur ganz kurz umrissen: Es geht um eine SCHÄTZUNGSmethode für Kausaleffekte. Man stellte fest, dass man bei einem einzelnen Individuum ja nicht feststellen kann, wie es einmal mit dem zu untersuchenden Moment und einmal ohne das zu untersuchende Moment läuft. Es geht nur entweder - oder.
Im Fall hier kann man nicht sagen, was aus dem Raucher, der täglich gedampft hat, denn geworden wäre, wenn er eben nicht täglich gedampft hätte.
Ja. So isses halt. Beobachtungsstudien sind nunmal so. Deshalb, genau DESHALB versucht man möglichst repräsentative Gruppen zu finden und die noch möglichst groß, um diesen Effekt durch quantitativen Ausgleich zu minimieren.
Nun... die Sozial"wissenschaftler" haben dafür eine andere Methode. Sie nehmen zu jedem Teilnehmer ein ausgedachtes Pendant mit anderen Voraussetzungen (hier wäre es also ein Nicht-Dampfer) und SCHÄTZT, was denn dabei herausgekommen wäre. Dafür werden recht dubiose Wege gewählt... und im Endeffekt kann man die Formel so manipulieren, dass genau das herauskommt, was man sich vorher gewünscht hat.
Die ganze Sache ist in meinen Augen derart unwissenschaftlich, dass es genau zu den Sozial"wissenschaften" passt. Wie die Faust auf Auge! Ich mach' mir die Welt widdewidde wie sie mir gefällt...
Und das vermeintlich seriöse Ärzteblatt nimmt nun diesen Budenzauber als wissenschaftliche Erkenntnis an, und meint, dass das Dampfen beim Rauchstopp hindert.
Und es gibt inzwischen genügend Idioten, die solch einen Schwachsinn nicht hinterfragen und den Bullshit als Wahrheit annehmen. Fehlt nur noch die Aussage, dass sich die Wissenschaft in diesem Punkt "einig" sei (eine absolut wissenschaftsfeindliche Aussage).
Die haben doch echt alle Lack gesoffen, oder?
Vermeintlich wissenschaftliche Beweise mit dem Schätzeisen... traurig...
Conversation Features
Loading...
Loading...
Login
Powered by Hubzilla - the Social Networking CMS