Teile im Fediverse?
Anlässlich einer kleinen Diskussion bei Firefish habe ich mal einen kurzen, nützlichen HTML-Schnipsel aufgeschrieben, mit dem man „im Fediverse“ teilen kann. ...
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Dieser Artikel wurde erstmals am 8. November 2023 veröffentlicht.
Anlässlich einer kleinen Diskussion bei Firefish habe ich mal einen kurzen, nützlichen HTML-Schnipsel aufgeschrieben, mit dem man „im Fediverse“ teilen kann.
Anlass war die lobenswerte Einführung eines zusätzlichen Share-Buttons auf der Webseite RiffReporter. Dort ist nun unter den Artikeln ein „Mastodon-Icon“ zu sehen, mit dem man (unter Nutzung des Dienstes „toot.kytta.dev“) den Beitrag auf Mastodon teilen kann.
Sie bieten also das Teilen im Fediverse an. Finde ich prima!
Natürlich (und auch das finde ich völlig ok und unterstütze das) gab es ziemlich schnell eine Frage. Nämlich, weshalb kein Share-Button „Fediverse“ genutzt wurde, sondern ein Mastodon-Button.
Klar ist, wer im Fediverse unterwegs ist, aber nicht mit dem Zugang „Mastodon“, der kommt mit dem Button nicht weiter. Außerdem verstärkt die Beschränkung auf diesen Button für nur diesen Dienst den weit verbreiteten Irrglauben, das Fediverse sei Mastodon.
Ich z.B. habe bei meinen WordPress-Webseiten immer das Plugin „Shariff wrapper“ verwendet, welches Share-Buttons für viele verschiedene Dienste und Methoden datenschutzfreundlich und GDPR-konform anbietet. Da ich die überwiegende Zahl der von Shariff abgedeckten Dienste aber nicht anbieten möchte (Facebook, Twitter und Konsorten), habe ich diese Buttons auch deaktiviert. Es reduzierte sich bei mir auf „Diaspora“, „RSS“ und „eMail“… und vornedran auch Mastodon.
Sharing für weitere Fediverse-Dienste wurden nicht angeboten. Wer also „nur“ einen Friendica-, Hubzilla-, Misskey-, Firefish- oder GNU Social-Accountverfügte, fand keinen passenden Button.
Dabei wäre es gar kein großes Problem, denn der Mastodon-Button könnte diese Dienste mit abdecken, weil er sich „s2f.kytta.dev“ bedient (die Ähnlichkeit des Share-Dienstes mit dem oben genannten ist nicht zufällig 😉 ). Klickt man auf den Mastodon-Sharebutton, dann landet man auf besagter Seite und gibt dort die URL (Webadresse) der Fediverse-Instanz an, bei der man über einen Account verfügt. Dieser Zwischenschritt muss sein, weil Fediverse-Dienste auf unzählige Server mit unterschiedlichen Webadressen aufgeteilt ist. Meine Webseite kann (und will) nicht wissen, welcher Server das nun ist. Und, ach… auf der Webseite, wo man die URL nun eingeben muss, sieht man, dass sie nicht nur Mastodon bedienen kann, sondern auch die gerade genannten anderen Zugangsdienste zum Fediverse. Man kann also dort z.B. die Adresse des Hubzilla-Hub eingeben, bei dem man einen Account hat… und es wird dann bei Hubzilla geteilt.
Der Mastodon-Button selbst lässt aber keinen Besucher der eigenen Webseite auf die Idee kommen, dass man mit ihm auch auf Hubzilla, Friendica, Firefish etc. teilen kann.
Es wäre für die Macher von Shariff sicher einfach, einen Fediverse-Button hinzuzufügen, der auf den selben Dienst verweist. Aber jibbet halt (noch?) nicht.
Um es nun ganz einfach zu machen… auch und gerade für Webseiten-Besitzer ohne große technische Kenntnisse, habe ich einfach einen kurzen „Schnipsel“ HTML angefertigt, den man einfach unter seinen Beitrag/Artikel etc. packen muss. Er zeigt einen Fediverse-Button an und führt zu besagter Seite, wobei Titel und Link des Beitrags übernommen werden. Hier gibt nun der Leser die Adresse seines Fediverse-Dienstes ein und kann den Beitrag teilen:
Das funktioniert z.B auch prima mit WordPress. Dafür erstellt man einfach eine HTML-Block mit diesem Code und speichert ihn als Vorlage. So kann man ihn mit zwei Klicks unter jeden Artikel packen.
Natürlich – und auch das wieder zu Recht – wurde darauf hingewiesen, dass „s2f.kytta.dev“ die Möglichkeit hätte, gewisse Daten des Nutzers abzugreifen.
Stimmt! Aber es ist eher unwahrscheinlich. Zumal der Quelltext des Dienstes in einem Git-Repository einsehbar ist.
Die leichte „Kritik“ verweist auf einen Artikel, in welchem dieses Risiko erwähnt und auf eine andere Möglichkeit verwiesen wird:
Implementing a “Share on Mastodon” button for a blog
Die Lösung ist auch echt klasse und kommt ohne externen Service wie Share2Fedi aus.
Nur ist der Einsatz alles andere als trivial. Der Verfasser hat die Lösung als Template für den Statischen-Seiten-Generator hugo implementiert und veröffentlicht. Eine Umsetzung auf ein CMS wie z.B. WordPress ist ohne fundierte Kenntnisse in Webdesign und Server-Management (die Wrapperseite müsste man dann nämlich extra hosten) kaum machbar.
Als weitere Alternative könnte man in Erwägung ziehen Share2Fedi einfach auch selbst zu hosten. Das sollte sogar kostenneutral möglich sein, wenn man es mit Vercel macht… aber möchte man, dass die eigenen Leser über einen Server in den USA geleitet werden? Also ich nicht! Man kann Share2Fedi aber auch auf einem eigenen Server (mindestens VPS) installieren… doch das ist dann auch wieder etwas für Spezialisten.
Es gibt auf jeden Fall mehrere Möglichkeiten, einen „Teile im Fediverse“-Button einzusetzen. Welche man nutzen möchte oder kann, hängt von den eigenen Präferenzen und auch den eigenen Fähigkeiten ab.
Mein Schnipsel ist zumindest einfach… mehr soll er auch nicht sein.
Ich nutze ihn selbst… und brauche Shariff eigentlich nicht mehr… werde es wohl bei Gelegenheit rausschmeißen. 😀
Auf die Grafik des Buttons ist man übrigens nicht festgenagelt. Da kann man auch die URL zur Grafik eines anderen Buttons einsetzen.
Anlässlich einer kleinen Diskussion bei Firefish habe ich mal einen kurzen, nützlichen HTML-Schnipsel aufgeschrieben, mit dem man „im Fediverse“ teilen kann.
Anlass war die lobenswerte Einführung eines zusätzlichen Share-Buttons auf der Webseite RiffReporter. Dort ist nun unter den Artikeln ein „Mastodon-Icon“ zu sehen, mit dem man (unter Nutzung des Dienstes „toot.kytta.dev“) den Beitrag auf Mastodon teilen kann.
Sie bieten also das Teilen im Fediverse an. Finde ich prima!
Natürlich (und auch das finde ich völlig ok und unterstütze das) gab es ziemlich schnell eine Frage. Nämlich, weshalb kein Share-Button „Fediverse“ genutzt wurde, sondern ein Mastodon-Button.
Klar ist, wer im Fediverse unterwegs ist, aber nicht mit dem Zugang „Mastodon“, der kommt mit dem Button nicht weiter. Außerdem verstärkt die Beschränkung auf diesen Button für nur diesen Dienst den weit verbreiteten Irrglauben, das Fediverse sei Mastodon.
Ich z.B. habe bei meinen WordPress-Webseiten immer das Plugin „Shariff wrapper“ verwendet, welches Share-Buttons für viele verschiedene Dienste und Methoden datenschutzfreundlich und GDPR-konform anbietet. Da ich die überwiegende Zahl der von Shariff abgedeckten Dienste aber nicht anbieten möchte (Facebook, Twitter und Konsorten), habe ich diese Buttons auch deaktiviert. Es reduzierte sich bei mir auf „Diaspora“, „RSS“ und „eMail“… und vornedran auch Mastodon.
Sharing für weitere Fediverse-Dienste wurden nicht angeboten. Wer also „nur“ einen Friendica-, Hubzilla-, Misskey-, Firefish- oder GNU Social-Accountverfügte, fand keinen passenden Button.
Dabei wäre es gar kein großes Problem, denn der Mastodon-Button könnte diese Dienste mit abdecken, weil er sich „s2f.kytta.dev“ bedient (die Ähnlichkeit des Share-Dienstes mit dem oben genannten ist nicht zufällig 😉 ). Klickt man auf den Mastodon-Sharebutton, dann landet man auf besagter Seite und gibt dort die URL (Webadresse) der Fediverse-Instanz an, bei der man über einen Account verfügt. Dieser Zwischenschritt muss sein, weil Fediverse-Dienste auf unzählige Server mit unterschiedlichen Webadressen aufgeteilt ist. Meine Webseite kann (und will) nicht wissen, welcher Server das nun ist. Und, ach… auf der Webseite, wo man die URL nun eingeben muss, sieht man, dass sie nicht nur Mastodon bedienen kann, sondern auch die gerade genannten anderen Zugangsdienste zum Fediverse. Man kann also dort z.B. die Adresse des Hubzilla-Hub eingeben, bei dem man einen Account hat… und es wird dann bei Hubzilla geteilt.
Der Mastodon-Button selbst lässt aber keinen Besucher der eigenen Webseite auf die Idee kommen, dass man mit ihm auch auf Hubzilla, Friendica, Firefish etc. teilen kann.
Es wäre für die Macher von Shariff sicher einfach, einen Fediverse-Button hinzuzufügen, der auf den selben Dienst verweist. Aber jibbet halt (noch?) nicht.
Um es nun ganz einfach zu machen… auch und gerade für Webseiten-Besitzer ohne große technische Kenntnisse, habe ich einfach einen kurzen „Schnipsel“ HTML angefertigt, den man einfach unter seinen Beitrag/Artikel etc. packen muss. Er zeigt einen Fediverse-Button an und führt zu besagter Seite, wobei Titel und Link des Beitrags übernommen werden. Hier gibt nun der Leser die Adresse seines Fediverse-Dienstes ein und kann den Beitrag teilen:
[b]Teile im Fediverse [/b][url=https://s2f.kytta.dev/][img=https://pepecyb.hu/files/fedishare.png]Teile im Fediverse[/img][/url]
Das funktioniert z.B auch prima mit WordPress. Dafür erstellt man einfach eine HTML-Block mit diesem Code und speichert ihn als Vorlage. So kann man ihn mit zwei Klicks unter jeden Artikel packen.
Natürlich – und auch das wieder zu Recht – wurde darauf hingewiesen, dass „s2f.kytta.dev“ die Möglichkeit hätte, gewisse Daten des Nutzers abzugreifen.
Stimmt! Aber es ist eher unwahrscheinlich. Zumal der Quelltext des Dienstes in einem Git-Repository einsehbar ist.
Die leichte „Kritik“ verweist auf einen Artikel, in welchem dieses Risiko erwähnt und auf eine andere Möglichkeit verwiesen wird:
Implementing a “Share on Mastodon” button for a blog
Die Lösung ist auch echt klasse und kommt ohne externen Service wie Share2Fedi aus.
Nur ist der Einsatz alles andere als trivial. Der Verfasser hat die Lösung als Template für den Statischen-Seiten-Generator hugo implementiert und veröffentlicht. Eine Umsetzung auf ein CMS wie z.B. WordPress ist ohne fundierte Kenntnisse in Webdesign und Server-Management (die Wrapperseite müsste man dann nämlich extra hosten) kaum machbar.
Als weitere Alternative könnte man in Erwägung ziehen Share2Fedi einfach auch selbst zu hosten. Das sollte sogar kostenneutral möglich sein, wenn man es mit Vercel macht… aber möchte man, dass die eigenen Leser über einen Server in den USA geleitet werden? Also ich nicht! Man kann Share2Fedi aber auch auf einem eigenen Server (mindestens VPS) installieren… doch das ist dann auch wieder etwas für Spezialisten.
Es gibt auf jeden Fall mehrere Möglichkeiten, einen „Teile im Fediverse“-Button einzusetzen. Welche man nutzen möchte oder kann, hängt von den eigenen Präferenzen und auch den eigenen Fähigkeiten ab.
Mein Schnipsel ist zumindest einfach… mehr soll er auch nicht sein.
Ich nutze ihn selbst… und brauche Shariff eigentlich nicht mehr… werde es wohl bei Gelegenheit rausschmeißen. 😀
Auf die Grafik des Buttons ist man übrigens nicht festgenagelt. Da kann man auch die URL zur Grafik eines anderen Buttons einsetzen.
Nicht Maulen… Alternative suchen!
Immer wieder, und in letzter Zeit verstärkt, liest man, dass das Fediverse nix taugt, weil Mastodon dies nicht kann und das schlecht gelöst ist etc. pp. ...
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Dieser Artikel wurde erstmals am 7. Oktober 2023.
Immer wieder, und in letzter Zeit verstärkt, liest man, dass das Fediverse nix taugt, weil Mastodon dies nicht kann und das schlecht gelöst ist etc. pp.
Auch hier zeigt sich wieder, dass die Berichterstattung in den letzten Jahren, insbesondere auch in den größeren Medien, Schaden angerichtet hat. Das Fediverse wurde mit Mastodon gleichgesetzt und Mastodon mit dem Fediverse.
Wenn man keine Ahnung hat, einfach… … na klar, oder man recherchiert und macht sich (nur ein bisserl) schlau, bevor man Artikel verfasst.
Ich bin es fast schon leid… aber:
Das Fediverse ist ein Verbund von Servern mit den verschiedensten Diensten, die alle über das Protokoll ActivityPub miteinander kommunizieren und interagieren können. Und die verschiedenen (zahlreichen) Mastodon-Server (Instanzen) sind ein Teil des Fediverse. Nur ein Teil. Es gibt sehr viele Instanzen im Fediverse, die mit einer anderen Software betrieben werden. Jede dieser „Geschmacksrichtungen“ setzt andere Prioritäten und bietet unterschiedliche Möglichkeiten. Trotzdem kann man Nutzern dieser anderen Server z.B. von Mastodon aus folgen, ihre Beiträge sehen, bewerten, kommentieren etc. …und umgekehrt.
Der Nutzer „crossgolf_rebel on Calckey“1, der sich stark engagiert und im Fediverse – gerade auch Neueinsteigern – Unterstützung leistet, drückt es gerne mit einem Browser-Vergleich aus: Mastodon ist nur so etwas wie eine „Browser“ für das Fediverse. Man kann es aber auch mit anderen „Browsern“ nutzen… z.B. mit Firefish, Friendica, Hubzilla, Pixelfed, etc. etc. etc. So wie man, statt Google Chrome zum Lesen dieses Beitrags genauso gut den Firefox, Vivaldi, Safari oder einen anderen modernen Webbrowser verwenden kann… ganz nach eigenem Geschmack… und vielleicht, weil der eine Webbrowser Funktionen bietet, die ein anderer nicht aufweist.
Ich betreibe selbst eine Mastodon-Instanz, bin aber auch nie wirklich warm mit der Software geworden. Ich fand und finde die Benutzeroberfläche unübersichtlich… die einfache Oberfläche (Standard) ist mir zu eingeschränkt… und die erweiterte Oberfläche ist mir mit den „Karteikarten“ wieder zu viel. Das ist mein ganz persönliches Empfinden… anderen gefällt es so, wie es ist. Bis zur aktuellen Version gab es auch keine Volltextsuche… na ja, das wurde jetzt halt nachgebessert (habe ich bei meiner eigenen Instanz auch aktiviert… ElasticSearch lief eh auf meinem Server) und der Umgang mit Hashtags war auch nicht so toll.
Deshalb blieb ich Hubzilla immer treu (auch da betreibe ich einen Server / Hub). Allerdings ist es optisch auch nicht so wirklich ansprechend und viele der unzähligen Features nutze ich einfach nicht.
Kürzlich habe ich dann auch noch eine Firefish-Instanz aufgesetzt und das ist jetzt mein „Wohnzimmer“ geworden. Das User-Interface gefällt mir und ist (für meinen Geschmack) übersichtlich und sinnvoll organisiert. Außerdem bin ich nicht ganz so eingeschränkt, was die Länge von Beiträgen anbelangt (auch Firefish wird zu den Microblogging-Diensten gezählt, bietet aber als Standard 3.000 Zeichen, also das sechsfache wie Mastodon). Und mit Firefish bin ich genauso Teil des Fediverse, wie mit jeder anderen Software. Ich folge Nutzern, die auch mit Firefish am Fediverse teilnehmen, aber auch Mastodon-Nutzern, Friendica-Nutzern, Hubzilla-Nutzern, Pixelfed-Nutzern etc. Die Suchfunktion funktioniert recht gut und ich kann mir eine eigene Timeline mit bestimmten Hashtags zusammenstellen (oder auch mit Suchbegriffen, die nicht als Hashtag erscheinen)… und noch viel mehr.
Wer also Mastodon „plöhd“ findet, weil es ja so scheiße, unübersichtlich und doof ist… nicht maulen, sondern einfach mal eine Alternative ausprobieren. Das kostet nix und ist auch keine große Anstrengung. Für die meisten sollte sich ein „Browser ins Fediverse“ finden, der ihnen zusagt.
Wer aber nun erwartet, er könne von „X“ kommen und das Fediverse sei ein Ersatz dafür… den muss ich enttäuschen. Es ist kein Ersatz im Sinne eines „Surrogats“, weil es ein völlig andere Philosophie vertritt. Wer alles so haben möchte, wie er es von „X“ kennt, der wird enttäuscht… und wer meint, das Fediverse müsse sich nun nach seinem dort eingeübten Verhalten richten, der wird auch nicht glücklich damit. Im Fediverse stellt mir kein Schnüffelalgorithmus meine Timeline zusammen. Für den Zustand der Timeline bin ich selbst verantwortlich. Und ich vermisse nichts, denn meine Timeline enthält genau das, was ich sehen möchte… für mich interessante Beiträge und Links… von Menschen die ich da haben möchte. Und wenn einer der Nutzer Inhalte von einem mir unbekannten Nutzer teilt, dann landet der auch da. Gefällt er mir und bin ich an der Person dahinter interessiert, dann kann ich demjenigen auch wieder folgen. So lernt man nette Leute kennen. Gefällt es mir nicht, ist es nicht wahrscheinlich, dass meine Timeline mit Beiträgen von diesem gefüllt wird… und wenn zu viele Beiträge von diesem Nutzer, dem ich nicht folge, durch einen mit mir verbundenen Nutzer geteilt werden und damit in meiner Timeline landen, dann kann ich den „unerwünschten“ Nutzer einfach stumm schalten… vorbei der Spuk (man kann ihn auch blocken… davon halte ich aber nix, denn es kann ja sein, dass er an meinen Beiträgen interessiert ist… dann soll er die auch gerne, wenn er denn mag zu sehen bekommen).
Das Fediverse ist anders… und das ist auch gut so. Wer sich damit anfreunden kann, der sollte nicht darauf verzichten, nur weil er den falschen Eingang ins Fediverse gewählt hat. Einfach einen alternativen Eingang wählen.
Ich weiß nicht, was der nette Apotheker empfiehlt… aber ich empfehle derzeit ganz klarFirefish Hubzilla. 😉 😀
[1] sein Artikel zu Firefish bei gnulinux.ch: Fediverse-Serie: Calckey/Firefish – Kommunikation im Fediverse auf einem neuen Level
Immer wieder, und in letzter Zeit verstärkt, liest man, dass das Fediverse nix taugt, weil Mastodon dies nicht kann und das schlecht gelöst ist etc. pp.
Auch hier zeigt sich wieder, dass die Berichterstattung in den letzten Jahren, insbesondere auch in den größeren Medien, Schaden angerichtet hat. Das Fediverse wurde mit Mastodon gleichgesetzt und Mastodon mit dem Fediverse.
Wenn man keine Ahnung hat, einfach… … na klar, oder man recherchiert und macht sich (nur ein bisserl) schlau, bevor man Artikel verfasst.
Ich bin es fast schon leid… aber:
Das Fediverse ist ein Verbund von Servern mit den verschiedensten Diensten, die alle über das Protokoll ActivityPub miteinander kommunizieren und interagieren können. Und die verschiedenen (zahlreichen) Mastodon-Server (Instanzen) sind ein Teil des Fediverse. Nur ein Teil. Es gibt sehr viele Instanzen im Fediverse, die mit einer anderen Software betrieben werden. Jede dieser „Geschmacksrichtungen“ setzt andere Prioritäten und bietet unterschiedliche Möglichkeiten. Trotzdem kann man Nutzern dieser anderen Server z.B. von Mastodon aus folgen, ihre Beiträge sehen, bewerten, kommentieren etc. …und umgekehrt.
Der Nutzer „crossgolf_rebel on Calckey“1, der sich stark engagiert und im Fediverse – gerade auch Neueinsteigern – Unterstützung leistet, drückt es gerne mit einem Browser-Vergleich aus: Mastodon ist nur so etwas wie eine „Browser“ für das Fediverse. Man kann es aber auch mit anderen „Browsern“ nutzen… z.B. mit Firefish, Friendica, Hubzilla, Pixelfed, etc. etc. etc. So wie man, statt Google Chrome zum Lesen dieses Beitrags genauso gut den Firefox, Vivaldi, Safari oder einen anderen modernen Webbrowser verwenden kann… ganz nach eigenem Geschmack… und vielleicht, weil der eine Webbrowser Funktionen bietet, die ein anderer nicht aufweist.
Deshalb blieb ich Hubzilla immer treu (auch da betreibe ich einen Server / Hub). Allerdings ist es optisch auch nicht so wirklich ansprechend und viele der unzähligen Features nutze ich einfach nicht.
Kürzlich habe ich dann auch noch eine Firefish-Instanz aufgesetzt und das ist jetzt mein „Wohnzimmer“ geworden. Das User-Interface gefällt mir und ist (für meinen Geschmack) übersichtlich und sinnvoll organisiert. Außerdem bin ich nicht ganz so eingeschränkt, was die Länge von Beiträgen anbelangt (auch Firefish wird zu den Microblogging-Diensten gezählt, bietet aber als Standard 3.000 Zeichen, also das sechsfache wie Mastodon). Und mit Firefish bin ich genauso Teil des Fediverse, wie mit jeder anderen Software. Ich folge Nutzern, die auch mit Firefish am Fediverse teilnehmen, aber auch Mastodon-Nutzern, Friendica-Nutzern, Hubzilla-Nutzern, Pixelfed-Nutzern etc. Die Suchfunktion funktioniert recht gut und ich kann mir eine eigene Timeline mit bestimmten Hashtags zusammenstellen (oder auch mit Suchbegriffen, die nicht als Hashtag erscheinen)… und noch viel mehr.
Wer also Mastodon „plöhd“ findet, weil es ja so scheiße, unübersichtlich und doof ist… nicht maulen, sondern einfach mal eine Alternative ausprobieren. Das kostet nix und ist auch keine große Anstrengung. Für die meisten sollte sich ein „Browser ins Fediverse“ finden, der ihnen zusagt.
Wer aber nun erwartet, er könne von „X“ kommen und das Fediverse sei ein Ersatz dafür… den muss ich enttäuschen. Es ist kein Ersatz im Sinne eines „Surrogats“, weil es ein völlig andere Philosophie vertritt. Wer alles so haben möchte, wie er es von „X“ kennt, der wird enttäuscht… und wer meint, das Fediverse müsse sich nun nach seinem dort eingeübten Verhalten richten, der wird auch nicht glücklich damit. Im Fediverse stellt mir kein Schnüffelalgorithmus meine Timeline zusammen. Für den Zustand der Timeline bin ich selbst verantwortlich. Und ich vermisse nichts, denn meine Timeline enthält genau das, was ich sehen möchte… für mich interessante Beiträge und Links… von Menschen die ich da haben möchte. Und wenn einer der Nutzer Inhalte von einem mir unbekannten Nutzer teilt, dann landet der auch da. Gefällt er mir und bin ich an der Person dahinter interessiert, dann kann ich demjenigen auch wieder folgen. So lernt man nette Leute kennen. Gefällt es mir nicht, ist es nicht wahrscheinlich, dass meine Timeline mit Beiträgen von diesem gefüllt wird… und wenn zu viele Beiträge von diesem Nutzer, dem ich nicht folge, durch einen mit mir verbundenen Nutzer geteilt werden und damit in meiner Timeline landen, dann kann ich den „unerwünschten“ Nutzer einfach stumm schalten… vorbei der Spuk (man kann ihn auch blocken… davon halte ich aber nix, denn es kann ja sein, dass er an meinen Beiträgen interessiert ist… dann soll er die auch gerne, wenn er denn mag zu sehen bekommen).
Das Fediverse ist anders… und das ist auch gut so. Wer sich damit anfreunden kann, der sollte nicht darauf verzichten, nur weil er den falschen Eingang ins Fediverse gewählt hat. Einfach einen alternativen Eingang wählen.
Ich weiß nicht, was der nette Apotheker empfiehlt… aber ich empfehle derzeit ganz klar
[1] sein Artikel zu Firefish bei gnulinux.ch: Fediverse-Serie: Calckey/Firefish – Kommunikation im Fediverse auf einem neuen Level
Ist es wirklich so schwierig…
…ins Fediverse zu kommen? Ein gern angebrachtes Argument gegen die Teilnahme am Fediverse ist, dass der Registrationsprozess so „kompliziert“ sei. Man müsse sich ja erst einen Anbieter, also Server, suchen. Das ist dann schon zu viel verlangt. Bei X oder Facebook ist das viel einfacher. ...
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Dieser Artikel wurde erstmals am 21. September 2023 veröffentlicht.
Ein gern angebrachtes Argument gegen die Teilnahme am Fediverse ist, dass der Registrationsprozess so „kompliziert“ sei. Man müsse sich ja erst einen Anbieter, also Server, suchen. Das ist dann schon zu viel verlangt. Bei X oder Facebook ist das viel einfacher.
Hmmm… ja… das liegt daran, dass es halt bei X, Facebook und Konsorten nur EINEN Server gibt. Ruft man den auf, dann gibt es da einen Link/Button zum Draufklicken, um sich einen Account zu erstellen.
Im Fediverse sieht das anders aus. Da gibt es unzählige Server und man muss sich erst einmal entscheiden, bei welchem man seinen Account anlegen möchte. Hat man sich entschieden und surft den Server an, dann ist es aber wieder gleich (sofern man ein und den selben Dienst ausprobieren möchte) und die Registrierung ist wirklich nicht komplizierter als bei den kommerziellen Walled Garden… meist noch simpler, weil man keinen Realnamen anzugeben braucht und auch keine Telefonnummer etc. In der Regel braucht man eine funktionierende E-Mail Adresse, man denkt sich einen Benutzernamen aus und ggf. ein Passwort (es gibt auch Dienste, die ein vorläufiges Passwort erzeugen).
Und das war es auch schon. Was ist jetzt dabei umständlicher?
Dass man sich einen Server aussuchen muss? Huiii… aber E-Mail ist nicht zu kompliziert, oder? Wenn man sich eine E-Mail Adresse zulegen möchte, steht man doch auch vor der Entscheidung, bei wem man das machen Möchte. Bei Micro$oft, beim Gockel, bei der Telekom, bei GMX, bei Firemail, bei Protonmail, bei…, bei…, bei…
Und dann ruft man die Seite des Anbieters auf und registriert sich… wobei die Registrierung bei jedem Dienst unterschiedlich ist… so richtig unterschiedlich.
Trotzdem hat jeder ne Mailadresse. Kann also nicht so kompliziert sein, sich für einen Provider zu entscheiden, oder?
Und weshalb wird es dann beim Fediverse als „umständlich“ und „kompliziert“ angeprangert?
Ein guter Ausgangspunkt, sich zu entscheiden ist der Fediverse Observer. Hier werden einem gleich passende Server vorgeschlagen. Beim Fediverse-Wiki gibt es auch eine sehr gute, thematisch sortierte Übersicht (leider nur englischsprachig).
Eine Datenbank von Fediverse-Servern, und die beste Anlaufstelle, ist die FediDB.
„Thematisch sortiert“… muss man denn ganz besonders darauf achten? Ja und nein. Die meisten Server (Instanzen) werden von einzelnen Menschen oder kleinen Gruppen betrieben. Da finden sich dann oft Nutzer zusammen, die sich für bestimmte Themengebiete interessieren. Wenn man dann dort einen Account hat und sich die lokale Timeline / den lokalen Stream anschaut, dann tauchen da nur Postings von ebenfalls dort registrierten Nutzern auf und man wird wohl überwiegend mit dem bevorzugten Themengebiet konfrontiert. So kann es schon von Vorteil sein, wenn man sich eine „passende“ Instanz aussucht. Aber das bedeutet nicht, dass man von anderen Themen und Nutzern abgeschnitten ist. Das Besondere am Fediverse ist, dass man mit allen Nutzern im Fediverse, unabhängig von deren Heimat-Server, interagieren kann. Dafür gibt es dann die globale / föderierte Timeline.
Ist man dann registriert, ist die persönliche Timeline noch leer. Das ist anders als bei den anderen großen Sozialen Netzwerken. Fediverse-Dienste benutzen keinen Algorithmus, um „für den Nutzer interessante“ Inhalte reinzuspülen. Das Fediverse nimmt einem nicht das Denken ab und bestimmt auch nicht, was man sehen darf und was einem nicht gezeigt wird. Wer sich auf das Fediverse einlässt, der sollte die alten Gewohnheiten von Facebook, Instagram, Meta oder X einfach mal beiseite schieben und sich auf das andere Konzept einlassen. Das tut nicht weh und führ zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Damit die persönliche Timeline nicht für immer leer bleibt, muss man ein wenig leisten. Sehr empfehlenswert und sinnvoll ist das Befüllen des eigenen Profils. Hier sollte man eine Beschreibung der eigenen Interessen und des eigenen Hintergrundes eintragen. Keine Sorge, diese Informationen werden vom Betreiber der Instanz nicht an irgendwelche Werbekonzerne verhökert… die habe daran überhaupt kein Interesse, weil die Nutzerzahl der einzelnen Instanzen viel zu gering ist. Die meisten Dienste erlauben zusätzlich die Eingabe von Schlüsselwörtern / Hashtags. Damit kann man seine Interessen noch besser zum Ausdruck bringen.
Diese Informationen füllen jetzt noch nicht die Timeline, erleichtern aber anderen Nutzern die Entscheidung, einem zu „folgen“ (oder sich zu „verbinden“). Wenn ich z.B. auf einen möglicherweise interessanten Nutzer stoße, so schaue ich erst einmal in dessen Profil. Passen die Infos, dann folge ich ihm. Finde ich da nix vor, lasse ich es entweder oder ich schaue (wenn mein Interesse weiterhin besteht), was er über längere Zeit gepostet oder geteilt oder kommentiert hat. Am besten sind also diejenigen dran, die ein sinnvoll gefülltes Profil haben.
Um die Timeline aber nun wirklich zu füllen, muss man anderen Nutzern folgen. Dafür schaut man in die lokale (von allen Nutzern der eigenen Instanz) Timeline und die globale (oder föderierte) Timeline, wo alle Beiträge der Nutzer des eigenen Dienstes auftauchen (sofern die Instanzen föderieren und nicht blockiert sind). Beim Stöbern findet man dann interessante Nutzer, denen man einfach folgt (mit denen man sich „verbindet“). Künftig landen ihre Aktionen in der persönlichen Timeline. Teilen sie Beiträge anderer Nutzer, denen man selbst nicht folgt, erscheinen diese auch in der eigenen Timeline… und man findet damit womöglich weitere interessante Nutzer, folgt wiederum diesen und macht die persönliche Timeline noch vielfältiger und interessanter.
Außerdem lebt das Fediverse von Interaktion. Wer nur liest, der bleibt ein wenig am Rande. Die meisten Dienste erlauben das Teilen fremder Beiträge (teilweise auch als „boosten“ bezeichnet), das „Liken“ (teilweise auch „Disliken“) oder eine sonstige Art der Beitragsbewertung, das Kommentieren und vieles mehr, was man auch aus anderen Netzwerken kennt. Der Funktionsumfang hängt vom gewählten Dienst ab.
Es dauert im Fediverse ein paar Tage oder Wochen, bis in der eigenen Timeline so richtig was los ist… aber die Geduld lohnt sich. Man erhält einen Stream, der den eigenen Vorstellungen entspricht… und nicht einen, von dem der Betreiber des Dienstes meint, sie würde den eigenen Vorstellungen entsprechen (und den Interessen der Werbepartner dienen).
Welchen Dienst man nun am besten für sich wählt, will ich hier nicht ausführen. Dazu gibt es genügend ausführliche Artikel an anderer Stelle. Vielleicht nur ganz kurz zur Orientierung für Schnellentschlossene:
Wer von X kommt (und unbedingt beim Microblogging bleiben will), für den mag Mastodon am interessantesten sein… wer von Facebook kommt, der sollte sich Friendica oder Hubzilla anschauen… wer von Instagram kommt, für den lohnt es sich einen Blick auf Pixelfed zu werfen… YouTube-Migranten schauen mal bei Peertube rein.
Im Endeffekt ist es egal, welchen Dienst man wählt… man kann jedem Nutzer bei jedem Dienst auf jeder Instanz folgen.
Meine Empfehlung ist derzeitFirefish. Dieser Dienst vereint viele sehr gute Funktionen der hier genannten Dienste, ist einfach zu bedienen und sieht auch recht ansprechend aus.
Wenn einem der ausgewählte Dienst irgendwann nicht mehr gefällt, ist es kein Problem, einfach auf einen anderen Dienst zu wechseln. Seine Kontakte kann man entweder „mitnehmen“ (Migration) oder zumindest übertragen.
Es ist also wirklich nicht so schwierig, den Schritt ins Fediverse zu wagen!
…ins Fediverse zu kommen?
Ein gern angebrachtes Argument gegen die Teilnahme am Fediverse ist, dass der Registrationsprozess so „kompliziert“ sei. Man müsse sich ja erst einen Anbieter, also Server, suchen. Das ist dann schon zu viel verlangt. Bei X oder Facebook ist das viel einfacher.
Hmmm… ja… das liegt daran, dass es halt bei X, Facebook und Konsorten nur EINEN Server gibt. Ruft man den auf, dann gibt es da einen Link/Button zum Draufklicken, um sich einen Account zu erstellen.
Im Fediverse sieht das anders aus. Da gibt es unzählige Server und man muss sich erst einmal entscheiden, bei welchem man seinen Account anlegen möchte. Hat man sich entschieden und surft den Server an, dann ist es aber wieder gleich (sofern man ein und den selben Dienst ausprobieren möchte) und die Registrierung ist wirklich nicht komplizierter als bei den kommerziellen Walled Garden… meist noch simpler, weil man keinen Realnamen anzugeben braucht und auch keine Telefonnummer etc. In der Regel braucht man eine funktionierende E-Mail Adresse, man denkt sich einen Benutzernamen aus und ggf. ein Passwort (es gibt auch Dienste, die ein vorläufiges Passwort erzeugen).
Und das war es auch schon. Was ist jetzt dabei umständlicher?
Dass man sich einen Server aussuchen muss? Huiii… aber E-Mail ist nicht zu kompliziert, oder? Wenn man sich eine E-Mail Adresse zulegen möchte, steht man doch auch vor der Entscheidung, bei wem man das machen Möchte. Bei Micro$oft, beim Gockel, bei der Telekom, bei GMX, bei Firemail, bei Protonmail, bei…, bei…, bei…
Und dann ruft man die Seite des Anbieters auf und registriert sich… wobei die Registrierung bei jedem Dienst unterschiedlich ist… so richtig unterschiedlich.
Trotzdem hat jeder ne Mailadresse. Kann also nicht so kompliziert sein, sich für einen Provider zu entscheiden, oder?
Und weshalb wird es dann beim Fediverse als „umständlich“ und „kompliziert“ angeprangert?
Ein guter Ausgangspunkt, sich zu entscheiden ist der Fediverse Observer. Hier werden einem gleich passende Server vorgeschlagen. Beim Fediverse-Wiki gibt es auch eine sehr gute, thematisch sortierte Übersicht (leider nur englischsprachig).
Eine Datenbank von Fediverse-Servern, und die beste Anlaufstelle, ist die FediDB.
„Thematisch sortiert“… muss man denn ganz besonders darauf achten? Ja und nein. Die meisten Server (Instanzen) werden von einzelnen Menschen oder kleinen Gruppen betrieben. Da finden sich dann oft Nutzer zusammen, die sich für bestimmte Themengebiete interessieren. Wenn man dann dort einen Account hat und sich die lokale Timeline / den lokalen Stream anschaut, dann tauchen da nur Postings von ebenfalls dort registrierten Nutzern auf und man wird wohl überwiegend mit dem bevorzugten Themengebiet konfrontiert. So kann es schon von Vorteil sein, wenn man sich eine „passende“ Instanz aussucht. Aber das bedeutet nicht, dass man von anderen Themen und Nutzern abgeschnitten ist. Das Besondere am Fediverse ist, dass man mit allen Nutzern im Fediverse, unabhängig von deren Heimat-Server, interagieren kann. Dafür gibt es dann die globale / föderierte Timeline.
Ist man dann registriert, ist die persönliche Timeline noch leer. Das ist anders als bei den anderen großen Sozialen Netzwerken. Fediverse-Dienste benutzen keinen Algorithmus, um „für den Nutzer interessante“ Inhalte reinzuspülen. Das Fediverse nimmt einem nicht das Denken ab und bestimmt auch nicht, was man sehen darf und was einem nicht gezeigt wird. Wer sich auf das Fediverse einlässt, der sollte die alten Gewohnheiten von Facebook, Instagram, Meta oder X einfach mal beiseite schieben und sich auf das andere Konzept einlassen. Das tut nicht weh und führ zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Damit die persönliche Timeline nicht für immer leer bleibt, muss man ein wenig leisten. Sehr empfehlenswert und sinnvoll ist das Befüllen des eigenen Profils. Hier sollte man eine Beschreibung der eigenen Interessen und des eigenen Hintergrundes eintragen. Keine Sorge, diese Informationen werden vom Betreiber der Instanz nicht an irgendwelche Werbekonzerne verhökert… die habe daran überhaupt kein Interesse, weil die Nutzerzahl der einzelnen Instanzen viel zu gering ist. Die meisten Dienste erlauben zusätzlich die Eingabe von Schlüsselwörtern / Hashtags. Damit kann man seine Interessen noch besser zum Ausdruck bringen.
Diese Informationen füllen jetzt noch nicht die Timeline, erleichtern aber anderen Nutzern die Entscheidung, einem zu „folgen“ (oder sich zu „verbinden“). Wenn ich z.B. auf einen möglicherweise interessanten Nutzer stoße, so schaue ich erst einmal in dessen Profil. Passen die Infos, dann folge ich ihm. Finde ich da nix vor, lasse ich es entweder oder ich schaue (wenn mein Interesse weiterhin besteht), was er über längere Zeit gepostet oder geteilt oder kommentiert hat. Am besten sind also diejenigen dran, die ein sinnvoll gefülltes Profil haben.
Um die Timeline aber nun wirklich zu füllen, muss man anderen Nutzern folgen. Dafür schaut man in die lokale (von allen Nutzern der eigenen Instanz) Timeline und die globale (oder föderierte) Timeline, wo alle Beiträge der Nutzer des eigenen Dienstes auftauchen (sofern die Instanzen föderieren und nicht blockiert sind). Beim Stöbern findet man dann interessante Nutzer, denen man einfach folgt (mit denen man sich „verbindet“). Künftig landen ihre Aktionen in der persönlichen Timeline. Teilen sie Beiträge anderer Nutzer, denen man selbst nicht folgt, erscheinen diese auch in der eigenen Timeline… und man findet damit womöglich weitere interessante Nutzer, folgt wiederum diesen und macht die persönliche Timeline noch vielfältiger und interessanter.
Außerdem lebt das Fediverse von Interaktion. Wer nur liest, der bleibt ein wenig am Rande. Die meisten Dienste erlauben das Teilen fremder Beiträge (teilweise auch als „boosten“ bezeichnet), das „Liken“ (teilweise auch „Disliken“) oder eine sonstige Art der Beitragsbewertung, das Kommentieren und vieles mehr, was man auch aus anderen Netzwerken kennt. Der Funktionsumfang hängt vom gewählten Dienst ab.
Es dauert im Fediverse ein paar Tage oder Wochen, bis in der eigenen Timeline so richtig was los ist… aber die Geduld lohnt sich. Man erhält einen Stream, der den eigenen Vorstellungen entspricht… und nicht einen, von dem der Betreiber des Dienstes meint, sie würde den eigenen Vorstellungen entsprechen (und den Interessen der Werbepartner dienen).
Welchen Dienst man nun am besten für sich wählt, will ich hier nicht ausführen. Dazu gibt es genügend ausführliche Artikel an anderer Stelle. Vielleicht nur ganz kurz zur Orientierung für Schnellentschlossene:
Wer von X kommt (und unbedingt beim Microblogging bleiben will), für den mag Mastodon am interessantesten sein… wer von Facebook kommt, der sollte sich Friendica oder Hubzilla anschauen… wer von Instagram kommt, für den lohnt es sich einen Blick auf Pixelfed zu werfen… YouTube-Migranten schauen mal bei Peertube rein.
Im Endeffekt ist es egal, welchen Dienst man wählt… man kann jedem Nutzer bei jedem Dienst auf jeder Instanz folgen.
Meine Empfehlung ist derzeit
Wenn einem der ausgewählte Dienst irgendwann nicht mehr gefällt, ist es kein Problem, einfach auf einen anderen Dienst zu wechseln. Seine Kontakte kann man entweder „mitnehmen“ (Migration) oder zumindest übertragen.
Es ist also wirklich nicht so schwierig, den Schritt ins Fediverse zu wagen!
Und noch ein Fisch – Firefish
Als Hubzilla-Liebhaber fristet(e) Mastodon bei mir eher ein Nischen-Dasein. Ich bin nicht so der Fan von Microblogging. Trotzdem hatte ich schon sehr lange einen Account und kürzlich habe ich eine eigene Instanz aufgesetzt. Sicher kann ich mit Hubzilla via ActivityPub auch allen möglichen Mastodon-Nutzern folgen, aber mir war für etliche Kanäle Hubzilla zu sehr die Spatzen-Kanonenkugel. ...
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Dieser Artikel erschien erstmals am 7. September 2023.
Als Hubzilla-Liebhaber fristet(e) Mastodon bei mir eher ein Nischen-Dasein. Ich bin nicht so der Fan von Microblogging. Trotzdem hatte ich schon sehr lange einen Account und kürzlich habe ich eine eigene Instanz aufgesetzt. Sicher kann ich mit Hubzilla via ActivityPub auch allen möglichen Mastodon-Nutzern folgen, aber mir war für etliche Kanäle Hubzilla zu sehr die Spatzen-Kanonenkugel.
Mastodon ist mir außerdem zu eingeschränkt, wobei etliche nützliche Funktionen nun nach und nach doch implementiert wurden oder werden.
Dann las ich von Misskey… einem „aufgebohrten“ Mastodon, das schon deutlich mehr Funktionalität bietet und sich nicht auf reinen Microblogging beschränkt. Allerdings war es mir schlicht zu japanisch. Also nix gegen Japan, die Japaner oder die japanische Sprache, aber man merkte schon, dass es seinen Entwicklungsschwerpunkt dort hat. Insbesondere wenn man in das GitHub-Repository schaut. Da erscheinen dann doch sehr viele Texte in Hiragana… die Zeichen erkenne ich, weil meine Tochter Japanologie studiert hat… aber ich kenne sie nicht einmal im Ansatz.
Was mich außerdem so ein wenig abschreckte waren die zahlreichen Bilder mit Anime-Mädchen in knappen Schuluniformen. Das hat nix mit Prüderie zu tun… aber der Kult um Anime hat mich nie erreichen können… trotz zweier Töchter, die darin „gebadet“ haben. 😉 😀 Bin aus der falschen Generation.
Irgendwann las ich dann auch noch von Calkey, einem Misskey-Fork aus 2022, der nicht ganz so japan- und anime-zentriert erschien. Allerdings hat es mich anfangs nicht sonderlich gejuckt… bis… ja, bis es nun in Firefish umbenannt und vor allem öfter einmal erwähnt wurde. So habe ich doch mal einen Blick darauf geworfen.
Und die Features, die über Mastodon und sogar über Misskey hinausgehen, haben mich neugierig werden lassen:
Rich Posts, Chat, gutes Migrationstool, Suche, Zitate, Emoji-Reaktionen, Editieren von Postings, Threading, Gruppen (in Entwicklung) etc.
Außerdem gefiel mir die Oberfläche des Standard-Frontends wesentlich besser, als die von Mastodon.
Also habe ich es einfach mal mit dem Feuerfisch versucht. Nix halbes, sondern gleich mal richtigmit eigener Instanz. (eingestellt).
Und ich habe es nicht bereut.
Firefish bietet die „klassischen“ drei Timelines: Home, also die eigene… die lokale des eigenen Servers… und die globale/föderierte Timeline. Postings sind nicht auf reines oder mäßig erweitertes Microblogging beschränkt, sondern bieten 3.000 Zeichen. Das ist für ein Soziales Netzwerk ausreichend und schränkt nicht so ein, wie Microblogging. Außerdem kann man die Texte recht anständig formatieren. Die Oberfläche ist insgesamt sehr übersichtlich und verständlich.
Inzwischen habe ich nahezu alle Kontakte (bis auf einige wenige von Hubzilla-Hubs die kein ActivityPub, sondern nur ZOT bieten) dort übernommen und ich rufe eigentlich fast nur noch Firefish auf und agiere auch überwiegend dort.
Nur wenn ich Hubzilla-Kanäle im Auge behalten möchte, die nicht per ActivityPub erreichbar sind… oder wenn ich Artikel schreiben möchte, dann weiche ich auf Hubzilla aus.
Firefish ist in meinen Augen der perfekte „Allday-Fediverse-Zugang“ und mir eine ganz klare Empfehlung wert.
Mehr Informationen findet man auf der Homepagehttps://joinfirefish.org/ … und ein Gefühl dafür, wie gut es sich anfühlt bekommt man, wenn man sich selbst einen Account zulegt. Kostet nix und ist einfach…
Ich überlege, ob ich nicht nach und nach mein Fediverse-Info und mein Wiki um Firefish (und ggf. um Streams) erweitere.
Werde noch Fisch-Liebhaber… nach der Fish-Shell nun auch noch Firefish… 😀
Als Hubzilla-Liebhaber fristet(e) Mastodon bei mir eher ein Nischen-Dasein. Ich bin nicht so der Fan von Microblogging. Trotzdem hatte ich schon sehr lange einen Account und kürzlich habe ich eine eigene Instanz aufgesetzt. Sicher kann ich mit Hubzilla via ActivityPub auch allen möglichen Mastodon-Nutzern folgen, aber mir war für etliche Kanäle Hubzilla zu sehr die Spatzen-Kanonenkugel.
Mastodon ist mir außerdem zu eingeschränkt, wobei etliche nützliche Funktionen nun nach und nach doch implementiert wurden oder werden.
Dann las ich von Misskey… einem „aufgebohrten“ Mastodon, das schon deutlich mehr Funktionalität bietet und sich nicht auf reinen Microblogging beschränkt. Allerdings war es mir schlicht zu japanisch. Also nix gegen Japan, die Japaner oder die japanische Sprache, aber man merkte schon, dass es seinen Entwicklungsschwerpunkt dort hat. Insbesondere wenn man in das GitHub-Repository schaut. Da erscheinen dann doch sehr viele Texte in Hiragana… die Zeichen erkenne ich, weil meine Tochter Japanologie studiert hat… aber ich kenne sie nicht einmal im Ansatz.
Was mich außerdem so ein wenig abschreckte waren die zahlreichen Bilder mit Anime-Mädchen in knappen Schuluniformen. Das hat nix mit Prüderie zu tun… aber der Kult um Anime hat mich nie erreichen können… trotz zweier Töchter, die darin „gebadet“ haben. 😉 😀 Bin aus der falschen Generation.
Irgendwann las ich dann auch noch von Calkey, einem Misskey-Fork aus 2022, der nicht ganz so japan- und anime-zentriert erschien. Allerdings hat es mich anfangs nicht sonderlich gejuckt… bis… ja, bis es nun in Firefish umbenannt und vor allem öfter einmal erwähnt wurde. So habe ich doch mal einen Blick darauf geworfen.
Und die Features, die über Mastodon und sogar über Misskey hinausgehen, haben mich neugierig werden lassen:
Rich Posts, Chat, gutes Migrationstool, Suche, Zitate, Emoji-Reaktionen, Editieren von Postings, Threading, Gruppen (in Entwicklung) etc.
Außerdem gefiel mir die Oberfläche des Standard-Frontends wesentlich besser, als die von Mastodon.
Also habe ich es einfach mal mit dem Feuerfisch versucht. Nix halbes, sondern gleich mal richtig
Und ich habe es nicht bereut.
Firefish bietet die „klassischen“ drei Timelines: Home, also die eigene… die lokale des eigenen Servers… und die globale/föderierte Timeline. Postings sind nicht auf reines oder mäßig erweitertes Microblogging beschränkt, sondern bieten 3.000 Zeichen. Das ist für ein Soziales Netzwerk ausreichend und schränkt nicht so ein, wie Microblogging. Außerdem kann man die Texte recht anständig formatieren. Die Oberfläche ist insgesamt sehr übersichtlich und verständlich.
Inzwischen habe ich nahezu alle Kontakte (bis auf einige wenige von Hubzilla-Hubs die kein ActivityPub, sondern nur ZOT bieten) dort übernommen und ich rufe eigentlich fast nur noch Firefish auf und agiere auch überwiegend dort.
Nur wenn ich Hubzilla-Kanäle im Auge behalten möchte, die nicht per ActivityPub erreichbar sind… oder wenn ich Artikel schreiben möchte, dann weiche ich auf Hubzilla aus.
Firefish ist in meinen Augen der perfekte „Allday-Fediverse-Zugang“ und mir eine ganz klare Empfehlung wert.
Mehr Informationen findet man auf der Homepage
Ich überlege, ob ich nicht nach und nach mein Fediverse-Info und mein Wiki um Firefish (und ggf. um Streams) erweitere.
Werde noch Fisch-Liebhaber… nach der Fish-Shell nun auch noch Firefish… 😀
Bärendienst durch dumme Berichterstattung
Was mich aber betroffen macht, ist, dass genau diejenigen, die eigentlich froh über die Entwicklung der freien, föderiertenSozialen Netzwerke und Medien sein sollten, die Twitterflucht nun zum Anlass nehmen, dieses Netzwerkkonstrukt zu diskreditieren. Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit! ...
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Dieser Artikel wurde erstmals am 30. Oktober 2022 veröffentlicht.
Kaum wurde Twitter von Elon Musk übernommen, bekommen die linken woken Globalisten schnelle Beine. Also nicht alle, aber viele.
Man fürchtet halt, die Meinungs- und Deutungshoheit zu verlieren, die auf Twitter doch so viel Freude bereitet hat. Und der „böse“ Musk will diesen Tunnel jetzt wieder verbreitern und den Microblogging-Dienst für alle attraktiv machen. Der Spruch von der Befreiung der Vogels ist gar nicht so weit hergeholt.
Und zack, haben sie die freien Alternativen aus dem Fediverse für sich entdeckt. Als sie die echten oder auch nur als solche gelabelten Rechten aus den großen aSozialen Netzwerken gedrängt hatten und diese Zuflucht auch im Fediverse gesucht haben, da war das eine ganz böse Sache… viel zu unkontrolliert… aber unwichtig, weil Nische. Jetzt aber ist das plötzlich eine ganz tolle Sache.
Es bleibt abzuwarten, wie viele tatsächlich dauerhaft abwandern… und wie viele ganz böse aus ihrem Traum einer neuen „sauberen“ (also keine abweichenden Ansichten respektierenden) Umgebung erwachen werden. Denn… sie haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie ein dezentrales System, wie das Fediverse, überhaupt funktioniert. Sie haben da weder die Macht, noch die Möglichkeit, andere auszusperren, mundtot zu machen. Genau das ist ja eines der Grundprinzipien der föderierten Netzwerke. Sicherlich können sie, wie gerade Böhmermann, eigene Server aufsetzen und dann mittels IP- oder Domainfiltern andere Server, auf denen nach ihrer Meinung zu frei kommuniziert wird, für sich sperren, also ausfiltern… nur… „kein Feind, keine Ehr“. Sie können sich eine Bubble aus Meinungsgenossen herstellen… aber über wen wollen sie denn dann herziehen, wen wollen sie künftig abstrafen, ächten oder gar versuchen, Existenzen zu vernichten?
Was mich aber betroffen macht, ist, dass genau diejenigen, die eigentlich froh über die Entwicklung der freien, föderiertenSozialen Netzwerke und Medien sein sollten, die Twitterflucht nun zum Anlass nehmen, dieses Netzwerkkonstrukt zu diskreditieren. Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
Jedenfalls wird es so dargestellt, als wäre das Fediverse jetzt sowas wie eine „linke Entdeckung“. Vorher habe das ja keiner gekannt. Als würde es jetzt zu einem linken Sammelbecken.
Ganz vorne mit dabei ist ein Artikel von Mario Thurnes, der bei Tichys Einblick erschien:
„ZDF finanziert über Jan Böhmermann Twitter-Ersatz Mastodon mit“ (archiv)
Nach ein wenig Vorgeplänkel, an dem ich eigentlich nichts auszusetzen habe, wird aber gleich einmal die Grundidee des Fediverse ins Lächerliche gezogen. Achtung: Der gesamte Artikel bezieht sich auf Mastodon — nur einer von sehr vielen verschiedenen Diensten im Fediverse, der vom Grundprinzip die größte Ähnlichkeit zu Twitter aufweist.
Mastodon gäbe es nunmehr seit sechs Jahren, das habe bislang aber niemand mitbekommen. Niemand, das sind derzeit 4,7 Millionen Benutzer (das gesamte Fediverse hat über sechs Millionen Nutzer). Und Mastodon hat eine längere Vorgeschichte, als die sechs Jahre. Die Entwicklung dieses nun etablierten dezentralen Microblogging-Dienstes nahm bereits 2010 mit anderen Diensten ihren Anfang.
„Nicht kommerziell“ und „dezentral“ sind also linke Ideale? Nun, dann empfehle ich dem Autor, ganz schnell mal auf E-Mail zu verzichten. Denn E-Mail ist ebenfalls dezentral. Wer eine E-Mail-Postfach auf irgendeinem — womöglich noch völlig unkommerziellen — Server eingerichtet hat, der kann mit jedem anderen Inhaber eines E-Mail-Zugangs kommunizieren… egal, wo da der Server steht, egal, ob es sich um einen kommerziellen oder nicht kommerziellen Anbieter handelt. Wer „dezentral“ als negative linke Idee labelt, der hat das Prinzip des Internet nicht einmal im Ansatz verstanden. Vom Grundsatz her ist das Internet nämlich dezentral konzipiert. Das war Sinn und Zweck. Es ging darum, die Kommunikationskanäle aufrecht zu erhalten, selbst wenn Teile der Infrastruktur ausfallen… durch Dezentralität, durch Redundanz. Die Realität sieht heute leider anders aus, weil sich einige wenige Dienste beinahe unersetzbar gemacht haben und einen weiten Teil der Datenströme kontrollieren kann. Trotzdem bleib das Prinzip der Dezentralität vorhanden und eine der wichtigsten Grundsteine des Internet. Das Fediverse ist ein Weg, die Freiheit durch Dezentralität wiederherzustellen.
Ja… und der Autor sollte auch jegliche Dienste liegen lassen, bei denen auch nur ein einziger Ehrenamtlicher beteiligt ist. Denn das ist „nicht kommerziell“. Man mag es nicht glauben, aber es gibt Menschen, die etwas anbieten, ohne dafür entlohnt werden zu wollen und ohne daraus geschäftliche Vorteile zu ziehen. Und das Fediverse lebt genau von solchen Spinnern, zu denen auch ich gehöre. Ich selbst unterhalte drei Instanzen (Server) im Fediverse und bezahle das aus meiner eigenen Tasche. Nein, das sind auch keine großen Summen… ist halt mein Hobby und der Wunsch, jedem die Möglichkeit zu bieten, sich auszutauschen, ohne sich dabei in die Arme der großen kommerziellen Datenkraken zu werfen.
Der Hammer im Artikel folgt dann aber sofort.
Es wird erzählt, dass man, wenn man bei Twitter ist, Kontakt zu jedem anderen Twitternutzer auf der ganzen Welt haben könnte.
So weit, so gut… und korrekt.
Im Fediverse, also bei Mastodon sei das aber nicht so, da müsse man sich auf dem selben Server befinden, auf dem auch der Adressat angemeldet ist:
Wie sagt man so schön? You are fake news!
Hier wird einfach einmal die Unwahrheit verbreitet. Der Autor stellt Mastodon (und damit das Fediverse) als eine Ansammlung abgeschlossener Server dar, auf denen lediglich die gleiche Software installiert ist. Er denkt womöglich, das wären Mini-Twitter, die nicht miteinander interagieren können. Und da sind sie wieder, meine drei Fragen: Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
An dieser Behauptung ist nun aber wirklich nichts wahr.
Das Gegenteil ist der Fall. Es ist völlig egal, auf welchem Server ich meinen Mastodon-Account habe, ich kann zu jedem anderen Mastodon-Nutzer Kontakt aufnehmen, ihm „folgen“, mit ihm kommunizieren, ihn kommentieren… völlig unabhängig auf welchem Server er seinen Account hat. Nennt sich „föderiert“, woher auch die Bezeichnung „Fediverse“ rührt.
Der Journalist aus Berlin und der aus Wiesbaden müssen ihren Server nicht verlassen, um miteinander zu interagieren. Sie bemerken nicht einmal, dass sie nicht auf dem selben Server angemeldet sind. Tja… und der Journalist aus Buxtehude kann auch noch dazustoßen und mit beiden interagieren, obwohl er nicht einmal einen Mastodon-Account hat, sondern einen auf einem Friendica-Server, denn Friendica ist ebenfalls ein Teil des Fediverse. Friendica ähnelt dabei eher Facebook, ist also kein Microblogging-Dienst. Trotzdem kann er sich mit den beiden anderen Journalisten verbinden, austauschen, sie sehen was er postet, er sieht was sie posten, jeder kann die Posts des anderen kommentieren, weitersagen etc. Das wäre, als wollten die beiden ersten Journalisten auf Twitter eine Interaktion mit dem aus Buxtehude starten, obwohl der gar keinen Twitter-Account hat, sondern nur einen bei Facebook. Undenkbar! Geht nicht! Im Fediverse eine Selbstverständlichkeit… selbst wenn der Server des vierten Journalisten in Argentinien steht und der einen Peertube-Account hat. Wer bei Youtube ist, kann hingegen keinen unmittelbaren Kontakt zu den auf Twitter und Facebook beheimateten herstellen. Die großen kommerziellen Netzwerke sind walled garden, umzäunte Gebiete, bei denen eine Interaktion mit anderen Diensten nicht funktioniert. Wenn sich die inzwischen vier Journalisten austauschen möchten, müssen sie entweder alle gemeinsam auf eine Plattform wechseln, oder… E-Mail benutzen… wieder eine dezentrale Sache.
Eine Unverschämtheit, aus eigener Unwissenheit die Nutzung der föderierten Netzwerke (bei denen man nicht die Ware ist) als Surfen im Jahr 1822 zu bezeichnen und etwas von Passkontrolle zu fabulieren. Das Fediverse ist die Vernetzung auf dem aktuellen, modernen Stand. Die Nutzung der alten, isolierten Netzwerke ist von Gestern… so wird ein Schuh draus!
Über den gerade zitierten und besprochenen Passus habe ich mich sehr geärgert. Nun, dann halt einen Kommentar schreiben. Nur… ich schaffe es ums Verrecken nicht, mich bei TW anzumelden. Es ist dies schon der zweite Versuch, es kommt aber keine Bestätigungs-Mail. Und nein, ich bin nicht zu blöd, mal im Spamordner nachzuschauen oder meine Mailadresse richtig zu schreiben. Ich habe es mit zwei unterschiedlichen Mailadressen versucht, um sicherzustellen, dass ggf. mein Mailserver nicht auf irgendeiner Blacklist gelandet ist. Aber es kommt nichts.
Gut, dann habe ich über das Kontaktformular geschrieben. Keine Reaktion und auch keine Richtigstellung der tatsächlich falschen Aussage. Nun, vielleicht wird ja die Redaktion auf den Fehler aufmerksam, wenn ich den Artikel hier auch auf Twitter teile und TE tagge.
Der Bärendienst ist, dass über dieses Gezeter und Verächtlichmachen die Leserschaft gegen das Fediverse aufgebracht wird. Die meinen nun, es sei eine rein linke Blase. Was ein Blödsinn. Das Fediverse ist der Inbegriff der Freiheit. Wenn sich da jetzt eine „linke Blase“ entwickelt, die sich vielleicht noch von allen anderen Bereichen abschottet, dann ist das deren Freiheit… das Juckt keinen… und es ist dann ein winziges Fleckchen unter all den anderen großen Gebieten und weiteren Interessenblasen. Über vier Millionen Benutzer, bevor jetzt die große Twitterflucht eingesetzt hat… es will mir doch keiner erzählen, dass sich da nur Linke herumgetrieben haben.
An den Kommentaren zu dem Artikel kann man schön sehen, dass die Propaganda des Autors auf fruchtbaren Boden fällt. Da wird hämisch getextet und wiedergegeben, das Fediverse sei nur was für Freaks und Linke.
In eine ähnliche Kerbe haut der Artikel von Theo-Paul Löwengrub auf ANSAGE!:
„Musk und der Twitter-Schock: Deutschlands totalitäre Linksblase erzittert“ (archiv)
Ohne hier nochmals auf Details einzugehen zitiere ich einfach mal die übelste Passage:
Auch hier wird wieder deutlich, dass komplette Ahnungslosigkeit über das Fediverse vorherrscht. Wenn sich eine linke Blase dort entwickeln sollte, dann ist das die selbst verschuldete Sache der neuen Protagonisten, stört das Fediverse aber nicht im geringsten. Ob sie selbst damit dann glücklich werden, wage ich zu bezweifeln, denn sie brauchen ja ihre „Gegner“, die sie „beobachten“ und verächtlich machen können. Sperren sie diese aus, dann können sie höchstens noch über andere Lästern an ihrem virtuellen Stammtisch… das macht auf Dauer sicher keinen Spaß.
Schade, dass ausgerechnet diejenigen, denen auch bei Besitzerwechseln der großen kommerziellen Netzwerke immer wieder Unfreiheiten drohen, die wirklich freie Netzwerk-Welt im Fediverse diffamieren. Wahrlich ein Bärendienst, der hier erwiesen wird.
Allen anderen würde ich empfehlen, einfach einmal einen Blick ins Fediverse zu werfen. Das kostet nix, man bezahlt auch nicht mit seinen persönlichen Daten und hält nicht als Reklameopfer die Kehle hin. Und wenn man da seinen Account loswerden möchte, ist das sehr einfach und es bleiben keine persönlichen Daten irgendwo hängen. Tut nicht weh und kann interessant sein… vielleicht eine neue Heimat werden.
Für das Verständnis des Fediverse und die vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten und unterschiedlichen Dienste empfehle ich ausdrücklich den Beitrag von Mike Kuketz: Das Fediverse : Unendliche Weiten als Schaubild/Diagramm
Oder hier mal reinschauen: Das Fediverse – dezentrale, verbundene Soziale Netzwerke
Kaum wurde Twitter von Elon Musk übernommen, bekommen die linken woken Globalisten schnelle Beine. Also nicht alle, aber viele.
Man fürchtet halt, die Meinungs- und Deutungshoheit zu verlieren, die auf Twitter doch so viel Freude bereitet hat. Und der „böse“ Musk will diesen Tunnel jetzt wieder verbreitern und den Microblogging-Dienst für alle attraktiv machen. Der Spruch von der Befreiung der Vogels ist gar nicht so weit hergeholt.
Und zack, haben sie die freien Alternativen aus dem Fediverse für sich entdeckt. Als sie die echten oder auch nur als solche gelabelten Rechten aus den großen aSozialen Netzwerken gedrängt hatten und diese Zuflucht auch im Fediverse gesucht haben, da war das eine ganz böse Sache… viel zu unkontrolliert… aber unwichtig, weil Nische. Jetzt aber ist das plötzlich eine ganz tolle Sache.
Es bleibt abzuwarten, wie viele tatsächlich dauerhaft abwandern… und wie viele ganz böse aus ihrem Traum einer neuen „sauberen“ (also keine abweichenden Ansichten respektierenden) Umgebung erwachen werden. Denn… sie haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie ein dezentrales System, wie das Fediverse, überhaupt funktioniert. Sie haben da weder die Macht, noch die Möglichkeit, andere auszusperren, mundtot zu machen. Genau das ist ja eines der Grundprinzipien der föderierten Netzwerke. Sicherlich können sie, wie gerade Böhmermann, eigene Server aufsetzen und dann mittels IP- oder Domainfiltern andere Server, auf denen nach ihrer Meinung zu frei kommuniziert wird, für sich sperren, also ausfiltern… nur… „kein Feind, keine Ehr“. Sie können sich eine Bubble aus Meinungsgenossen herstellen… aber über wen wollen sie denn dann herziehen, wen wollen sie künftig abstrafen, ächten oder gar versuchen, Existenzen zu vernichten?
Was mich aber betroffen macht, ist, dass genau diejenigen, die eigentlich froh über die Entwicklung der freien, föderiertenSozialen Netzwerke und Medien sein sollten, die Twitterflucht nun zum Anlass nehmen, dieses Netzwerkkonstrukt zu diskreditieren. Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
Jedenfalls wird es so dargestellt, als wäre das Fediverse jetzt sowas wie eine „linke Entdeckung“. Vorher habe das ja keiner gekannt. Als würde es jetzt zu einem linken Sammelbecken.
Ganz vorne mit dabei ist ein Artikel von Mario Thurnes, der bei Tichys Einblick erschien:
„ZDF finanziert über Jan Böhmermann Twitter-Ersatz Mastodon mit“ (archiv)
Nach ein wenig Vorgeplänkel, an dem ich eigentlich nichts auszusetzen habe, wird aber gleich einmal die Grundidee des Fediverse ins Lächerliche gezogen. Achtung: Der gesamte Artikel bezieht sich auf Mastodon — nur einer von sehr vielen verschiedenen Diensten im Fediverse, der vom Grundprinzip die größte Ähnlichkeit zu Twitter aufweist.
Mastodon gäbe es nunmehr seit sechs Jahren, das habe bislang aber niemand mitbekommen. Niemand, das sind derzeit 4,7 Millionen Benutzer (das gesamte Fediverse hat über sechs Millionen Nutzer). Und Mastodon hat eine längere Vorgeschichte, als die sechs Jahre. Die Entwicklung dieses nun etablierten dezentralen Microblogging-Dienstes nahm bereits 2010 mit anderen Diensten ihren Anfang.
„Der Dienst gibt sich ganz im Sinne der Linken als „nicht kommerziell“ aus und bewirbt sich selbst als dezentral. Was bedeutet das?“
„Nicht kommerziell“ und „dezentral“ sind also linke Ideale? Nun, dann empfehle ich dem Autor, ganz schnell mal auf E-Mail zu verzichten. Denn E-Mail ist ebenfalls dezentral. Wer eine E-Mail-Postfach auf irgendeinem — womöglich noch völlig unkommerziellen — Server eingerichtet hat, der kann mit jedem anderen Inhaber eines E-Mail-Zugangs kommunizieren… egal, wo da der Server steht, egal, ob es sich um einen kommerziellen oder nicht kommerziellen Anbieter handelt. Wer „dezentral“ als negative linke Idee labelt, der hat das Prinzip des Internet nicht einmal im Ansatz verstanden. Vom Grundsatz her ist das Internet nämlich dezentral konzipiert. Das war Sinn und Zweck. Es ging darum, die Kommunikationskanäle aufrecht zu erhalten, selbst wenn Teile der Infrastruktur ausfallen… durch Dezentralität, durch Redundanz. Die Realität sieht heute leider anders aus, weil sich einige wenige Dienste beinahe unersetzbar gemacht haben und einen weiten Teil der Datenströme kontrollieren kann. Trotzdem bleib das Prinzip der Dezentralität vorhanden und eine der wichtigsten Grundsteine des Internet. Das Fediverse ist ein Weg, die Freiheit durch Dezentralität wiederherzustellen.
Ja… und der Autor sollte auch jegliche Dienste liegen lassen, bei denen auch nur ein einziger Ehrenamtlicher beteiligt ist. Denn das ist „nicht kommerziell“. Man mag es nicht glauben, aber es gibt Menschen, die etwas anbieten, ohne dafür entlohnt werden zu wollen und ohne daraus geschäftliche Vorteile zu ziehen. Und das Fediverse lebt genau von solchen Spinnern, zu denen auch ich gehöre. Ich selbst unterhalte drei Instanzen (Server) im Fediverse und bezahle das aus meiner eigenen Tasche. Nein, das sind auch keine großen Summen… ist halt mein Hobby und der Wunsch, jedem die Möglichkeit zu bieten, sich auszutauschen, ohne sich dabei in die Arme der großen kommerziellen Datenkraken zu werfen.
Der Hammer im Artikel folgt dann aber sofort.
Es wird erzählt, dass man, wenn man bei Twitter ist, Kontakt zu jedem anderen Twitternutzer auf der ganzen Welt haben könnte.
So weit, so gut… und korrekt.
Im Fediverse, also bei Mastodon sei das aber nicht so, da müsse man sich auf dem selben Server befinden, auf dem auch der Adressat angemeldet ist:
„Erste Selbsttests auf Mastodon zeigen: Die dezentrale Struktur ist gewöhnungsbedürftig. Ein Journalist aus Berlin und einer aus Wiesbaden wollen sich gegenseitig auf Mastodon folgen. Doch das geht nicht. Der Berliner muss von seinem Mastodon-Server auf den hessischen Mastodon-Server wechseln, um sich mit dem befreundeten Journalisten in Wiesbaden austauschen zu können. Wir schreiben das Jahr 2022: Die Welt rückt im Internet zusammen und Deutschland führt die Kleinstaaterei wieder ein. Digitales Surfen wie im Jahr 1822, mit Passkontrolle zwischen Mainz und Wiesbaden.“
Wie sagt man so schön? You are fake news!
Hier wird einfach einmal die Unwahrheit verbreitet. Der Autor stellt Mastodon (und damit das Fediverse) als eine Ansammlung abgeschlossener Server dar, auf denen lediglich die gleiche Software installiert ist. Er denkt womöglich, das wären Mini-Twitter, die nicht miteinander interagieren können. Und da sind sie wieder, meine drei Fragen: Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
An dieser Behauptung ist nun aber wirklich nichts wahr.
Das Gegenteil ist der Fall. Es ist völlig egal, auf welchem Server ich meinen Mastodon-Account habe, ich kann zu jedem anderen Mastodon-Nutzer Kontakt aufnehmen, ihm „folgen“, mit ihm kommunizieren, ihn kommentieren… völlig unabhängig auf welchem Server er seinen Account hat. Nennt sich „föderiert“, woher auch die Bezeichnung „Fediverse“ rührt.
Der Journalist aus Berlin und der aus Wiesbaden müssen ihren Server nicht verlassen, um miteinander zu interagieren. Sie bemerken nicht einmal, dass sie nicht auf dem selben Server angemeldet sind. Tja… und der Journalist aus Buxtehude kann auch noch dazustoßen und mit beiden interagieren, obwohl er nicht einmal einen Mastodon-Account hat, sondern einen auf einem Friendica-Server, denn Friendica ist ebenfalls ein Teil des Fediverse. Friendica ähnelt dabei eher Facebook, ist also kein Microblogging-Dienst. Trotzdem kann er sich mit den beiden anderen Journalisten verbinden, austauschen, sie sehen was er postet, er sieht was sie posten, jeder kann die Posts des anderen kommentieren, weitersagen etc. Das wäre, als wollten die beiden ersten Journalisten auf Twitter eine Interaktion mit dem aus Buxtehude starten, obwohl der gar keinen Twitter-Account hat, sondern nur einen bei Facebook. Undenkbar! Geht nicht! Im Fediverse eine Selbstverständlichkeit… selbst wenn der Server des vierten Journalisten in Argentinien steht und der einen Peertube-Account hat. Wer bei Youtube ist, kann hingegen keinen unmittelbaren Kontakt zu den auf Twitter und Facebook beheimateten herstellen. Die großen kommerziellen Netzwerke sind walled garden, umzäunte Gebiete, bei denen eine Interaktion mit anderen Diensten nicht funktioniert. Wenn sich die inzwischen vier Journalisten austauschen möchten, müssen sie entweder alle gemeinsam auf eine Plattform wechseln, oder… E-Mail benutzen… wieder eine dezentrale Sache.
Eine Unverschämtheit, aus eigener Unwissenheit die Nutzung der föderierten Netzwerke (bei denen man nicht die Ware ist) als Surfen im Jahr 1822 zu bezeichnen und etwas von Passkontrolle zu fabulieren. Das Fediverse ist die Vernetzung auf dem aktuellen, modernen Stand. Die Nutzung der alten, isolierten Netzwerke ist von Gestern… so wird ein Schuh draus!
Über den gerade zitierten und besprochenen Passus habe ich mich sehr geärgert. Nun, dann halt einen Kommentar schreiben. Nur… ich schaffe es ums Verrecken nicht, mich bei TW anzumelden. Es ist dies schon der zweite Versuch, es kommt aber keine Bestätigungs-Mail. Und nein, ich bin nicht zu blöd, mal im Spamordner nachzuschauen oder meine Mailadresse richtig zu schreiben. Ich habe es mit zwei unterschiedlichen Mailadressen versucht, um sicherzustellen, dass ggf. mein Mailserver nicht auf irgendeiner Blacklist gelandet ist. Aber es kommt nichts.
Gut, dann habe ich über das Kontaktformular geschrieben. Keine Reaktion und auch keine Richtigstellung der tatsächlich falschen Aussage. Nun, vielleicht wird ja die Redaktion auf den Fehler aufmerksam, wenn ich den Artikel hier auch auf Twitter teile und TE tagge.
Der Bärendienst ist, dass über dieses Gezeter und Verächtlichmachen die Leserschaft gegen das Fediverse aufgebracht wird. Die meinen nun, es sei eine rein linke Blase. Was ein Blödsinn. Das Fediverse ist der Inbegriff der Freiheit. Wenn sich da jetzt eine „linke Blase“ entwickelt, die sich vielleicht noch von allen anderen Bereichen abschottet, dann ist das deren Freiheit… das Juckt keinen… und es ist dann ein winziges Fleckchen unter all den anderen großen Gebieten und weiteren Interessenblasen. Über vier Millionen Benutzer, bevor jetzt die große Twitterflucht eingesetzt hat… es will mir doch keiner erzählen, dass sich da nur Linke herumgetrieben haben.
An den Kommentaren zu dem Artikel kann man schön sehen, dass die Propaganda des Autors auf fruchtbaren Boden fällt. Da wird hämisch getextet und wiedergegeben, das Fediverse sei nur was für Freaks und Linke.
In eine ähnliche Kerbe haut der Artikel von Theo-Paul Löwengrub auf ANSAGE!:
„Musk und der Twitter-Schock: Deutschlands totalitäre Linksblase erzittert“ (archiv)
Ohne hier nochmals auf Details einzugehen zitiere ich einfach mal die übelste Passage:
„Man möchte ihnen nachrufen: Verschwindet dorthin und kommt nie wieder – ihr, die ihr keinen Diskurs mehr führen könnt und keine Gegenmeinungen mehr duldet, die ihr Andersdenkende nicht mit Argumenten stellt, sondern zu kriminalisieren versucht! Schmort gerne da, wo ihr endlich wieder unter euch sein könnt, weiterin eurem eigenen Saft! Faschistoide Denkverbote und Scherbengerichte gegen Dissidenten braucht kein Mensch.“
Auch hier wird wieder deutlich, dass komplette Ahnungslosigkeit über das Fediverse vorherrscht. Wenn sich eine linke Blase dort entwickeln sollte, dann ist das die selbst verschuldete Sache der neuen Protagonisten, stört das Fediverse aber nicht im geringsten. Ob sie selbst damit dann glücklich werden, wage ich zu bezweifeln, denn sie brauchen ja ihre „Gegner“, die sie „beobachten“ und verächtlich machen können. Sperren sie diese aus, dann können sie höchstens noch über andere Lästern an ihrem virtuellen Stammtisch… das macht auf Dauer sicher keinen Spaß.
Schade, dass ausgerechnet diejenigen, denen auch bei Besitzerwechseln der großen kommerziellen Netzwerke immer wieder Unfreiheiten drohen, die wirklich freie Netzwerk-Welt im Fediverse diffamieren. Wahrlich ein Bärendienst, der hier erwiesen wird.
Allen anderen würde ich empfehlen, einfach einmal einen Blick ins Fediverse zu werfen. Das kostet nix, man bezahlt auch nicht mit seinen persönlichen Daten und hält nicht als Reklameopfer die Kehle hin. Und wenn man da seinen Account loswerden möchte, ist das sehr einfach und es bleiben keine persönlichen Daten irgendwo hängen. Tut nicht weh und kann interessant sein… vielleicht eine neue Heimat werden.
Für das Verständnis des Fediverse und die vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten und unterschiedlichen Dienste empfehle ich ausdrücklich den Beitrag von Mike Kuketz: Das Fediverse : Unendliche Weiten als Schaubild/Diagramm
Oder hier mal reinschauen: Das Fediverse – dezentrale, verbundene Soziale Netzwerke
Kein „Walled Garden“… aber trotzdem mit Jägerzaun
Anlässlich der Schließung zweier Diaspora*-Pods (Linux News berichtete) muss ich mal ein paar Worte zu Problemen mit freien föderierten Social-Network-Alternativen loswerden… also insbesondere zu Diaspora*. ...
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Dieser Artikel wurde erstmals am 15. März 2022 verffentlicht.
Anlässlich der Schließung zweier Diaspora-Pods (Linux News berichtete) muss ich mal ein paar Worte zu Problemen mit freien föderierten Social-Network-Alternativen loswerden… also insbesondere zu Diaspora.
Diaspora* war die erste SN-Alternative, die ich einstmals ausprobiert habe. Das war zu Zeiten, als ich tatsächlich (kann mich kaum noch erinnern 😉 😀 ) noch Accounts bei Google+ und Facebook hatte.
Alles war ein wenig ungewohnt und man musste damit anders umgehen, als mit den unfreien Netzwerken. Es wurde einem keine Timeline mit Inhalten vollgespült, von denen der Betreiber ausging, das würde einen sicher interessieren. Ansonsten war es von der Oberfläche her zwar etwas nüchterner, aber gut bedienbar und funktional. Und nach und nach knüpfte ich immer mehr Kontakte, so dass es für mich zu einer echten Alternative zu den Datenkraken wurde.
Irgendwann kündigte dann der Pod, auf dem ich meinen Account hatte, an, den Betrieb einzustellen. Na ja… dachte ich… das sollte ja kein Problem sein. Es gab ja genügend andere Pods. Einfach bei einem anderen einen Account eröffnen und los geht es. Muss nur sehen, wie ich meine bisherigen Inhalte mitnehmen kann… und meine Kontakte.
Es gab da schon eine Export-Funktion bei Diaspora*. Nur stand da auch gleich dabei, dass es keine Importfunktion gäbe. Das bedeutete, dass meine eigenen Postings und sonstigen Inhalte, vor allem aber meine gesammelten Kontakte nich mitgenommen werden konnten. Nicht so toll. Ich musste also mühsam aus einer selbst erstellten Liste meine Kontakte beim neuen Pod frisch anlegen. Von den Inhalten her fing ich wieder bei Null an. 🙁
Schon damals hieß es, es würde an einer Funktion für den Reimport gearbeitet. Es bestand für mich zu dem Zeitpunkt also Hoffnung, dass diese Probleme in Zukunft behoben werden könnten.
Der Pod, den ich als zweiten wählte, war aber auch nicht die optimale Wahl. Einmal war der sehr träge und hatte so einige Ausfallzeiten… und… auch er wurde dann nach einiger Zeit geschlossen.
Das bedeutete für mich, dass meine Inhalte wiederum alle weg waren und ich wieder eine ausgiebige Verbindungs-Session starten musste. Denn… die Importfunktion war „noch“ nicht fertig.
So landete ich schließlich bei Geraspora, wo ich auch aktuell noch einen Account habe… mein Zuhause bei Diaspora*. Damit bin ich auch zufrieden.
Was sich nicht geändert hat: Immer noch wird „versprochen“ irgendwann eine Funktion für den Reimport eines gesicherten Accounts zu implementieren. Das „irgendwann “ lese ich nun schon seit sieben Jahren… das wird wohl nix mehr.
Man ist bei Diaspora* also grundsätzlich wesentlich freier als bei den großen kommerziellen SN… man muss nicht einen bestimmten Pod wählen, um mit anderen Nutzern, die einen Account auf einem anderen Pod haben, in Verbindung zu treten… man ist nicht eingesperrt… es ist kein „Walled Garden“.
Nur gibt es da trotzdem einen Jägerzaun. Über den hinweg kann man mit seinen Nachbarn zwar interagieren, aber wenn man sein Pachtgrundstück verlassen möchte, bleibt das Inventar leider zurück, es lässt sich nicht über den Zaun heben. Und wird das Grundstück planiert, dann fallen auch die liebgewonnenen Inhalte der Vernichtung anheim.
Es ist zwar also grundsätzlich besser, aber nicht optimal… nicht einmal besonders gut… man bleibt ein Stück weit doch sehr abhängig vom Betreiber des Pods.
Vor sechs Jahren bin ich dann aber bei Hubzilla gelandet. Und hängen geblieben! Hubzilla hat sich im Lauf der Jahre mächtig weiterentwickelt, bietet mir unglaublich viele Möglichkeiten (die ich aber nicht nutzen muss… ich kann aber, wenn ich will) und die Freiheit, die ich schätze. Hubzilla bietet mir mit seinem Diaspora-Protokoll und dem ActivityPub-Protokoll (zusätzlich zum eigenen Protokoll ZOT) die Möglichkeit, mich mit allen möglichen Accounts (Kanälen) zu verbunden. So habe ich etliche Diaspora-Kontakte, etliche Mastodon-Kontakte und ich folge auch Pixelfed- und PeerTube-Accounts. Alles kein Problem (obwohl es da aufgrund der Funktionalität der anderen Dienste, also deren Ausrichtung schon Beschränkungen gibt… Hubzilla ist halt z.B. kein Videostreaming-Portal), Hubzilla ist im Fediverse das System, das mit den meisten anderen Plattformen „kann“.
Der in meinen Augen größte Vorteil ist aber Hubzillas Möglichkeit, Klone des eigenen Kanals anzulegen… und die sich daraus ergebende nomadische Identität. Habe ich beim Hub „A “ einen Account und einen Kanal, so kann ich bei Hub „B“ (oder bei noch weiteren Hubs) einen Account anlegen und meinen Kanal importieren. Das funktioniert entweder mit einer Sicherungsdatei (Export halt) oder direkt online (nicht immer… ich empfehle die Sicherungsdatei). Nun habe ich keinen Klon meines Kanals bei meinem Haupt-Hub „A“ auch auf Hub „B“… und die werden schön synchronisiert. Fällt Hub „A“ einmal aus (Wartungsarbeiten, Server-Probleme etc.), so bin ich für die Zeit des Ausfalls nicht vom Netzwerk ausgeschlossen… ich nutze einfach meinen Kanal auf Hub „B“ (oder „C“ oder „D“…). Und wird nun angekündigt, dass Hub „A“ demnächst seinen Betrieb komplett einstellt, so mache ich einfach den Hub „B“ zu meinem Haupt-Hub. Dann gebe ich dem Netzwerk etwas (am besten ein paar Tage) Zeit und ich kann dann (bietet sich an, damit nicht irgendwelche Verweise in Zukunft ins Leere laufen) den Kanal bei Hub „A“ löschen.
Export und Import funktionieren also bei Hubzilla… und ich kann mir noch beliebig viele Sicherheits-Aktenordner mit Durchschlägen ins Regal stellen… nicht einmal ums Abheften muss ich mich kümmern… das macht Hubzilla für mich.
Es gibt über 100 Hubs… und bei sehr vielen besteht die Möglichkeit, sich zu registrieren. Und wer nur ein wenig versiert ist, der kann das Höchstmaß an Freiheit erreichen, indem er selbst einen Hub betreibt. Lässt man dann keine externen Registrierungen zu, so halten sich die Ansprüche an den Server sehr in Grenzen… das geht sogar (habs selbst ausprobiert) mit einem Raspberry Pi. Wer es nicht übertreibt und Hubzilla zum Speichern aller möglichen Daten nutzt, sondern vielmehr wie ein Soziales Netzwerk gebraucht, dem würde ich Uberspace empfehlen. Für einen Fünfer im Monat kann man einen allein (oder mit einigen Freunden bzw. Familienmitgliedern) genutzten Hub sehr gut betreiben. Von dem aus erreicht man alle anderen Hubzilla-Nutzer und ist Teil des Fediverse (sogar Verbindungen zu Diaspora*-Bekannten funktionieren). Legt man sich dann zur Sicherheit noch einen oder zwei Klone bei etablierten Hubs an, kann man recht sorgenfrei leben.
Hubzilla hat keinen Jägerzaun!
An Hubzilla wird oft kritisiert, dass es einfach zu viele Features bietet, man also überfordert sei. Wenn ich das lese, frage ich mich oft, wass dieser Blödsinn soll… das ist doch eine faule Ausrede.
Ja, Hubzilla ist eine eierlegende Wollmilchsau. Es bietet nicht nur die klassischen SN-Features, sondern zusätzlich einen Cloud-Speicher, Fotoalben, Medienarchive, Webseiten, Wikis und, und, und…
Aber niemand MUSS das doch benutzen. Es frisst doch kein Brot, wenn man diese Möglichkeiten links liegen lässt. Es hindern einen keiner daran, Hubzilla so wie Facebook oder sogar wie eine Microblogging-System (Twitter, Mastodon) zu benutzen. Wenn man dann vielleicht irgendwann mehr möchte, muss man sich aber keine neue Plattform sichen, sondern liest sich in die gewünschte Funktionalität bei Hubzilla ein und verwendet diese. Man kann… muss aber nicht.
Wer die maximale Freiheit möchte, wer sich mit den meisten Kontakten im Fediverse verbinden möchte und wer bei einer Serverschließung nicht plötzlich OHNE Koffer und OHNE Möbel auf der Straße stehen möchte, der ist bei Hubzilla in meinen Augen am besten aufgehoben.
Alle, die jetzt durch die Pod-Schließungen bei Diaspora* heimatlos werden, sollten mal darüber nachdenken, sich lieber einen Hubzilla-Account anzulegen, um vor solchen Katastrophen in Zukunft sicher zu sein. Hey, Ihr müsst Euch eh Eure bisherigen Verbindungen aufschreiben und neu anlegen… das geht auch bei Hubzilla (sofern der Hub das Diaspora*-Protokoll anbietet… darauf solltet Ihr achten).
Zur Klarstellung: Das ist hier kein Plädoyer gegen Diaspora*, das ich nach wie vor sehr schätze und nutze, sondern vielmehr ein Plädoyer für Hubzilla. Diaspora* ist eine feine, gut funktionierende Plattform, die viel für das Etablieren nichtkommerzieller Sozialer Netzwerke getan hat und gut funktioniert. Es gibt halt ein paar Einschränkungen, wenn ein Pod mal den Betrieb einstellt (was immer wieder einmal vorkommt, weil hinter den Pods keine milliardenschweren, multinationalen Konzerne stehen, sondern Vereine, Interessensgruppen, kleine Institutionen oder gar Privatpersonen). Und die kann man mit Hubzilla umgehen… und man bekommt einen großen Korb von Features und Möglichkeiten, die man nutzen kann (aber nicht muss).
Mehr Infos gefällig?
Na z.B. hier:
Pericles Fediverse Info – Hubzilla
Hubzilla Knowledgebase
Anlässlich der Schließung zweier Diaspora-Pods (Linux News berichtete) muss ich mal ein paar Worte zu Problemen mit freien föderierten Social-Network-Alternativen loswerden… also insbesondere zu Diaspora.
Diaspora* war die erste SN-Alternative, die ich einstmals ausprobiert habe. Das war zu Zeiten, als ich tatsächlich (kann mich kaum noch erinnern 😉 😀 ) noch Accounts bei Google+ und Facebook hatte.
Alles war ein wenig ungewohnt und man musste damit anders umgehen, als mit den unfreien Netzwerken. Es wurde einem keine Timeline mit Inhalten vollgespült, von denen der Betreiber ausging, das würde einen sicher interessieren. Ansonsten war es von der Oberfläche her zwar etwas nüchterner, aber gut bedienbar und funktional. Und nach und nach knüpfte ich immer mehr Kontakte, so dass es für mich zu einer echten Alternative zu den Datenkraken wurde.
Irgendwann kündigte dann der Pod, auf dem ich meinen Account hatte, an, den Betrieb einzustellen. Na ja… dachte ich… das sollte ja kein Problem sein. Es gab ja genügend andere Pods. Einfach bei einem anderen einen Account eröffnen und los geht es. Muss nur sehen, wie ich meine bisherigen Inhalte mitnehmen kann… und meine Kontakte.
Es gab da schon eine Export-Funktion bei Diaspora*. Nur stand da auch gleich dabei, dass es keine Importfunktion gäbe. Das bedeutete, dass meine eigenen Postings und sonstigen Inhalte, vor allem aber meine gesammelten Kontakte nich mitgenommen werden konnten. Nicht so toll. Ich musste also mühsam aus einer selbst erstellten Liste meine Kontakte beim neuen Pod frisch anlegen. Von den Inhalten her fing ich wieder bei Null an. 🙁
Schon damals hieß es, es würde an einer Funktion für den Reimport gearbeitet. Es bestand für mich zu dem Zeitpunkt also Hoffnung, dass diese Probleme in Zukunft behoben werden könnten.
Der Pod, den ich als zweiten wählte, war aber auch nicht die optimale Wahl. Einmal war der sehr träge und hatte so einige Ausfallzeiten… und… auch er wurde dann nach einiger Zeit geschlossen.
Das bedeutete für mich, dass meine Inhalte wiederum alle weg waren und ich wieder eine ausgiebige Verbindungs-Session starten musste. Denn… die Importfunktion war „noch“ nicht fertig.
So landete ich schließlich bei Geraspora, wo ich auch aktuell noch einen Account habe… mein Zuhause bei Diaspora*. Damit bin ich auch zufrieden.
Was sich nicht geändert hat: Immer noch wird „versprochen“ irgendwann eine Funktion für den Reimport eines gesicherten Accounts zu implementieren. Das „irgendwann “ lese ich nun schon seit sieben Jahren… das wird wohl nix mehr.
Man ist bei Diaspora* also grundsätzlich wesentlich freier als bei den großen kommerziellen SN… man muss nicht einen bestimmten Pod wählen, um mit anderen Nutzern, die einen Account auf einem anderen Pod haben, in Verbindung zu treten… man ist nicht eingesperrt… es ist kein „Walled Garden“.
Nur gibt es da trotzdem einen Jägerzaun. Über den hinweg kann man mit seinen Nachbarn zwar interagieren, aber wenn man sein Pachtgrundstück verlassen möchte, bleibt das Inventar leider zurück, es lässt sich nicht über den Zaun heben. Und wird das Grundstück planiert, dann fallen auch die liebgewonnenen Inhalte der Vernichtung anheim.
Es ist zwar also grundsätzlich besser, aber nicht optimal… nicht einmal besonders gut… man bleibt ein Stück weit doch sehr abhängig vom Betreiber des Pods.
Vor sechs Jahren bin ich dann aber bei Hubzilla gelandet. Und hängen geblieben! Hubzilla hat sich im Lauf der Jahre mächtig weiterentwickelt, bietet mir unglaublich viele Möglichkeiten (die ich aber nicht nutzen muss… ich kann aber, wenn ich will) und die Freiheit, die ich schätze. Hubzilla bietet mir mit seinem Diaspora-Protokoll und dem ActivityPub-Protokoll (zusätzlich zum eigenen Protokoll ZOT) die Möglichkeit, mich mit allen möglichen Accounts (Kanälen) zu verbunden. So habe ich etliche Diaspora-Kontakte, etliche Mastodon-Kontakte und ich folge auch Pixelfed- und PeerTube-Accounts. Alles kein Problem (obwohl es da aufgrund der Funktionalität der anderen Dienste, also deren Ausrichtung schon Beschränkungen gibt… Hubzilla ist halt z.B. kein Videostreaming-Portal), Hubzilla ist im Fediverse das System, das mit den meisten anderen Plattformen „kann“.
Der in meinen Augen größte Vorteil ist aber Hubzillas Möglichkeit, Klone des eigenen Kanals anzulegen… und die sich daraus ergebende nomadische Identität. Habe ich beim Hub „A “ einen Account und einen Kanal, so kann ich bei Hub „B“ (oder bei noch weiteren Hubs) einen Account anlegen und meinen Kanal importieren. Das funktioniert entweder mit einer Sicherungsdatei (Export halt) oder direkt online (nicht immer… ich empfehle die Sicherungsdatei). Nun habe ich keinen Klon meines Kanals bei meinem Haupt-Hub „A“ auch auf Hub „B“… und die werden schön synchronisiert. Fällt Hub „A“ einmal aus (Wartungsarbeiten, Server-Probleme etc.), so bin ich für die Zeit des Ausfalls nicht vom Netzwerk ausgeschlossen… ich nutze einfach meinen Kanal auf Hub „B“ (oder „C“ oder „D“…). Und wird nun angekündigt, dass Hub „A“ demnächst seinen Betrieb komplett einstellt, so mache ich einfach den Hub „B“ zu meinem Haupt-Hub. Dann gebe ich dem Netzwerk etwas (am besten ein paar Tage) Zeit und ich kann dann (bietet sich an, damit nicht irgendwelche Verweise in Zukunft ins Leere laufen) den Kanal bei Hub „A“ löschen.
Export und Import funktionieren also bei Hubzilla… und ich kann mir noch beliebig viele Sicherheits-Aktenordner mit Durchschlägen ins Regal stellen… nicht einmal ums Abheften muss ich mich kümmern… das macht Hubzilla für mich.
Es gibt über 100 Hubs… und bei sehr vielen besteht die Möglichkeit, sich zu registrieren. Und wer nur ein wenig versiert ist, der kann das Höchstmaß an Freiheit erreichen, indem er selbst einen Hub betreibt. Lässt man dann keine externen Registrierungen zu, so halten sich die Ansprüche an den Server sehr in Grenzen… das geht sogar (habs selbst ausprobiert) mit einem Raspberry Pi. Wer es nicht übertreibt und Hubzilla zum Speichern aller möglichen Daten nutzt, sondern vielmehr wie ein Soziales Netzwerk gebraucht, dem würde ich Uberspace empfehlen. Für einen Fünfer im Monat kann man einen allein (oder mit einigen Freunden bzw. Familienmitgliedern) genutzten Hub sehr gut betreiben. Von dem aus erreicht man alle anderen Hubzilla-Nutzer und ist Teil des Fediverse (sogar Verbindungen zu Diaspora*-Bekannten funktionieren). Legt man sich dann zur Sicherheit noch einen oder zwei Klone bei etablierten Hubs an, kann man recht sorgenfrei leben.
Hubzilla hat keinen Jägerzaun!
An Hubzilla wird oft kritisiert, dass es einfach zu viele Features bietet, man also überfordert sei. Wenn ich das lese, frage ich mich oft, wass dieser Blödsinn soll… das ist doch eine faule Ausrede.
Ja, Hubzilla ist eine eierlegende Wollmilchsau. Es bietet nicht nur die klassischen SN-Features, sondern zusätzlich einen Cloud-Speicher, Fotoalben, Medienarchive, Webseiten, Wikis und, und, und…
Aber niemand MUSS das doch benutzen. Es frisst doch kein Brot, wenn man diese Möglichkeiten links liegen lässt. Es hindern einen keiner daran, Hubzilla so wie Facebook oder sogar wie eine Microblogging-System (Twitter, Mastodon) zu benutzen. Wenn man dann vielleicht irgendwann mehr möchte, muss man sich aber keine neue Plattform sichen, sondern liest sich in die gewünschte Funktionalität bei Hubzilla ein und verwendet diese. Man kann… muss aber nicht.
Wer die maximale Freiheit möchte, wer sich mit den meisten Kontakten im Fediverse verbinden möchte und wer bei einer Serverschließung nicht plötzlich OHNE Koffer und OHNE Möbel auf der Straße stehen möchte, der ist bei Hubzilla in meinen Augen am besten aufgehoben.
Alle, die jetzt durch die Pod-Schließungen bei Diaspora* heimatlos werden, sollten mal darüber nachdenken, sich lieber einen Hubzilla-Account anzulegen, um vor solchen Katastrophen in Zukunft sicher zu sein. Hey, Ihr müsst Euch eh Eure bisherigen Verbindungen aufschreiben und neu anlegen… das geht auch bei Hubzilla (sofern der Hub das Diaspora*-Protokoll anbietet… darauf solltet Ihr achten).
Zur Klarstellung: Das ist hier kein Plädoyer gegen Diaspora*, das ich nach wie vor sehr schätze und nutze, sondern vielmehr ein Plädoyer für Hubzilla. Diaspora* ist eine feine, gut funktionierende Plattform, die viel für das Etablieren nichtkommerzieller Sozialer Netzwerke getan hat und gut funktioniert. Es gibt halt ein paar Einschränkungen, wenn ein Pod mal den Betrieb einstellt (was immer wieder einmal vorkommt, weil hinter den Pods keine milliardenschweren, multinationalen Konzerne stehen, sondern Vereine, Interessensgruppen, kleine Institutionen oder gar Privatpersonen). Und die kann man mit Hubzilla umgehen… und man bekommt einen großen Korb von Features und Möglichkeiten, die man nutzen kann (aber nicht muss).
Mehr Infos gefällig?
Na z.B. hier:
Pericles Fediverse Info – Hubzilla
Hubzilla Knowledgebase
Schon wieder was neues? Hubzilla
Ich bin ja nun schon einige Zeit weg von Facebook und Google+. Eine (eine!) Heimat hab ich bei Diaspora* gefunden und habe darüber berichtet und auch die Empfehlung ausgesprochen, sich doch da einfach mal anzumelden. Das Netzwerk ist inzwischen auch wirklich schon gut besucht und man fühlt sich da ziemlich schnell nicht mehr „einsam“. ...
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Dieser Artikel wurde erstmalig am 16. März 2016 veröffentlicht
Ich bin ja nun schon einige Zeit weg von Facebook und Google+. Eine (eine!) Heimat hab ich bei Diaspora* gefunden und habe darüber berichtet und auch die Empfehlung ausgesprochen, sich doch da einfach mal anzumelden. Das Netzwerk ist inzwischen auch wirklich schon gut besucht und man fühlt sich da ziemlich schnell nicht mehr „einsam“.
Ich nutze Diaspora* auch wirklich intensiv, aber es hat auch so seine Schwächen. Mir fehlt ein wenig die Flexibilität und so einige Features hätte ich auch gerne (die sind aber aufgrund der Philosophie nicht geplant… was ja auch ok ist).
Friendica habe ich ebenfalls vorgestellt und ich nutze es auch noch(!). Im eigentlichen Freindica-Netzwerk ist es aber weitaus „übersichtlicher“, als z. B. bei Diaspora*. Meine Netzwerk-Pinnwand ist nur deshalb recht gut gefüllt, weil ich den Dienst mit Diaspora* und Twitter verbunden habe und etliche Beiträge so auch bei Friendica landen. Aber auch Friendica hat Schwächen… auch da fehlt mir noch ein wenig.
Schon vor einiger Zeit bin ich auf Redmatrix / Hubzilla aufmerksam geworden und dieses „Soziale Netzwerk“ bietet mir genau die Sachen, die mir gefehlt haben (auch solche, von denen ich gar nicht wusste, dass sie mir gefehlt haben). Wer Friendica nutzt, wird gewisse Ähnlichkeiten feststellen. Das hat auch einen guten Grund, denn der Entwickler Mike Macgirvin war auch an der Entwicklung von Mistpark / Friendica beteiligt, bevor er dann Redmatrix / Hubzilla in Angriff nahm.
Aber was ist denn „Hubzilla“?
Da „bediene“ ich mich mal ganz locker bei der Dokumentation des Projekts und zitiere:
Hubzilla ist ein Social Media System, das grundsätzlich ähnlich den anderen SN funktioniert. Man kann Beiträge und Kommentare verfassen, Beiträge „liken“ und „sharen“, Bilder hochladen und teilen, Nachrichten verfassen und chatten. Aber mit Hubzilla ist noch viel mehr möglich. Es bietet, ähnlich wie Friendica, die Möglichkeit, andere Dienste einzubinden. Darüber hinaus kann man aber auch echte Webseiten erstellen, Blogs aufbauen, Communitys bilden, Foren betreiben und Cloudspeicher benutzen. Hubzilla hat die Leistungsfähigkeit eines CMS… das kann man vereinfacht so schon sagen. Jede Kommunikation (Nachricht) und jeder Chat kann bei Hubzilla Ende-zu-Ende verschlüsselt werden und die Daten werden nicht zentral „gesammelt“, wie es bei anderen SN üblich ist. Noch immer steckt Hubzilla in den Kinderschuhen und wird aktiv weiterentwickelt, es ist aber schon in der derzeitigen Form gut und produktiv einsetzbar. Bei Hubzilla handelt es sich um ein dezentrales (verteiltes) System von HUBs (Server, auf denen die Software installiert ist), die miteinander verbunden sind. Wer daran teilnehmen möchte, meldet sich entweder bei einem der HUBs an oder – so er möchte – installiert das System selbst auf einem Server und wird damit auch selbst zum HUB. Der Aufwand ist geringer, als man denken mag und das System ist auch nicht extrem kompliziert.
Wer an dieser Stelle schon ausreichend neugierig geworden ist, der sucht sich einfach einen HUB z. B. aus dieser Liste: The Federation Info aus. (Anmerkung: Diese Seite hat seit einiger Zeit etliche Probleme und ordnet Hubs nicht in die korrekte Kategorie ein. Besser hier schauen: Pubsites)
Die verschiedenen Internetangebote, die man bei Hubzilla nutzt, heißen „Kanäle“, von denen man sich beliebig viele anlegen kann. Ein Wechsel ist mit einem Klick erledigt. Diese Kanäle verbindet man dann mit anderen Kanälen anderer Nutzer. Dabei ist es sehr einfach, seinen Stream (oder Pinnwand oder Timeline… wie auch immer man es nennen mag) mit ausgewählten Inhalten zu füllen. Auch eine Verbindung mit Diaspora*, Friendica, Libertree, Twitter etc. ist möglich. Ein Plugin für WordPress ermöglicht es, Beiträge aus WordPress direkt bei Hubzilla zu veröffentlichen.
Ein Kanal kann „Soziales Netzwerk“ sein (also sich so ähnlich verhalten, wie FB, G+, D* und co.) und das in den „Geschmacksrichtungen“ „weitgehend öffentlich“, „beschränkt“ „privat“… oder ein Kanal ist ein Forum in entsprechenden „Geschmacksrichtungen“… oder man nutzt ihn zum Sammeln von Feeds, als Mitteilungs-Kanal oder als Gruppenarchiv… oder man definiert im „Expertenmodus“ die Funktion gleich selbst.
Ein XMPP-Chat ist ebenfalls implementiert und fügt sich in die Oberfläche ein.
Hubzilla ist eine riesengroße Spielwiese und auch jetzt schon ordentlich „besucht“, so dass man sich auch hier schnell heimisch fühlen kann. Viele HUBs haben die Möglichkeit eingebaut, sich auch gleich mit Kontakten aus Diaspora* oder Friendica zu verbinden, was auf Anhieb noch mehr Leben in die „Bude“ bringt.
Hubzilla kann über Plugins erweitert werden, bietet Cloudspeicher, eine Kalender-/Terminplaner-Funktion und ein echt tolles Web-Building-Toolkit“, mit dem die Erstellung von echten Websites sehr einfach wird.
Wer weiter oben aufgepasst hat, der wird vielleicht mitbekommen haben, dass ich selbst auch einen HUB betreibe. Also wer jetzt Interesse hat (kost ja nix und kann jederzeit rückstandslos gelöscht werden), der kann sich gerne registrieren (bei mir auf Whoville – oder einem beliebigen anderen HUB) und mit mir verbinden:
pepecyb@hub.hubzilla.hu (im Suchfeld eingeben und „Verbinden“ anklicken“)
Auch die Dampfdruck-Presse existiert als Kanal und wird die Inhalte der „klassischen“ DDP dort wiedergeben… und mehr, so hoffe ich… 😉 (dampfdruck-presse@hub.hubzilla.hu)
Also… abgesehen davon, dass mir FB und G+ eh nicht fehlen, bietet mir Hubzilla wirklich alles (und mehr), was ich mir unter einem SN vorstelle. Ich kann nur empfehlen, mal hineinzuschauen.
Ich bin ja nun schon einige Zeit weg von Facebook und Google+. Eine (eine!) Heimat hab ich bei Diaspora* gefunden und habe darüber berichtet und auch die Empfehlung ausgesprochen, sich doch da einfach mal anzumelden. Das Netzwerk ist inzwischen auch wirklich schon gut besucht und man fühlt sich da ziemlich schnell nicht mehr „einsam“.
Ich nutze Diaspora* auch wirklich intensiv, aber es hat auch so seine Schwächen. Mir fehlt ein wenig die Flexibilität und so einige Features hätte ich auch gerne (die sind aber aufgrund der Philosophie nicht geplant… was ja auch ok ist).
Friendica habe ich ebenfalls vorgestellt und ich nutze es auch noch(!). Im eigentlichen Freindica-Netzwerk ist es aber weitaus „übersichtlicher“, als z. B. bei Diaspora*. Meine Netzwerk-Pinnwand ist nur deshalb recht gut gefüllt, weil ich den Dienst mit Diaspora* und Twitter verbunden habe und etliche Beiträge so auch bei Friendica landen. Aber auch Friendica hat Schwächen… auch da fehlt mir noch ein wenig.
Schon vor einiger Zeit bin ich auf Redmatrix / Hubzilla aufmerksam geworden und dieses „Soziale Netzwerk“ bietet mir genau die Sachen, die mir gefehlt haben (auch solche, von denen ich gar nicht wusste, dass sie mir gefehlt haben). Wer Friendica nutzt, wird gewisse Ähnlichkeiten feststellen. Das hat auch einen guten Grund, denn der Entwickler Mike Macgirvin war auch an der Entwicklung von Mistpark / Friendica beteiligt, bevor er dann Redmatrix / Hubzilla in Angriff nahm.
Aber was ist denn „Hubzilla“?
Da „bediene“ ich mich mal ganz locker bei der Dokumentation des Projekts und zitiere:
„Hubzilla ist eine dezentrale Kommunikations- und Publishing-Plattform. Es ermöglicht Dir die volle Kontrolle über all Deine Kommunikation mit Hilfe von automatischer Verschlüsselung und detaillierter Zugriffskontrolle. Du, und nur Du, entscheidest, wer Deine Beiträge sehen darf. Hubzilla ist der Nachfolger, der seit einigen Jahren erfolgreichen Plattformen Friendica und RedMatrix.“
„Hubzilla funktioniert schon heute als ein globales verteiltes Netzwerk und beweist täglich seine Vielseitigkeit und Skalierbarkeit – auf kleinen Privatservern wie auch auf riesigen Sites.
Kommunikationsplattformen für Familien, verteilte Online-Communities, Support-Foren, Blogs und Homepages. Oder auch professionelle Inhalte-Anbieter mit kommerziellen Premium-Kanälen und eingeschränktem Zugriff – was immer Du willst, Hubzilla unterstützt Dich in Deinem kreativen Schaffen.“
Hubzilla ist ein Social Media System, das grundsätzlich ähnlich den anderen SN funktioniert. Man kann Beiträge und Kommentare verfassen, Beiträge „liken“ und „sharen“, Bilder hochladen und teilen, Nachrichten verfassen und chatten. Aber mit Hubzilla ist noch viel mehr möglich. Es bietet, ähnlich wie Friendica, die Möglichkeit, andere Dienste einzubinden. Darüber hinaus kann man aber auch echte Webseiten erstellen, Blogs aufbauen, Communitys bilden, Foren betreiben und Cloudspeicher benutzen. Hubzilla hat die Leistungsfähigkeit eines CMS… das kann man vereinfacht so schon sagen. Jede Kommunikation (Nachricht) und jeder Chat kann bei Hubzilla Ende-zu-Ende verschlüsselt werden und die Daten werden nicht zentral „gesammelt“, wie es bei anderen SN üblich ist. Noch immer steckt Hubzilla in den Kinderschuhen und wird aktiv weiterentwickelt, es ist aber schon in der derzeitigen Form gut und produktiv einsetzbar. Bei Hubzilla handelt es sich um ein dezentrales (verteiltes) System von HUBs (Server, auf denen die Software installiert ist), die miteinander verbunden sind. Wer daran teilnehmen möchte, meldet sich entweder bei einem der HUBs an oder – so er möchte – installiert das System selbst auf einem Server und wird damit auch selbst zum HUB. Der Aufwand ist geringer, als man denken mag und das System ist auch nicht extrem kompliziert.
Wer an dieser Stelle schon ausreichend neugierig geworden ist, der sucht sich einfach einen HUB z. B. aus dieser Liste: The Federation Info aus. (Anmerkung: Diese Seite hat seit einiger Zeit etliche Probleme und ordnet Hubs nicht in die korrekte Kategorie ein. Besser hier schauen: Pubsites)
Die verschiedenen Internetangebote, die man bei Hubzilla nutzt, heißen „Kanäle“, von denen man sich beliebig viele anlegen kann. Ein Wechsel ist mit einem Klick erledigt. Diese Kanäle verbindet man dann mit anderen Kanälen anderer Nutzer. Dabei ist es sehr einfach, seinen Stream (oder Pinnwand oder Timeline… wie auch immer man es nennen mag) mit ausgewählten Inhalten zu füllen. Auch eine Verbindung mit Diaspora*, Friendica, Libertree, Twitter etc. ist möglich. Ein Plugin für WordPress ermöglicht es, Beiträge aus WordPress direkt bei Hubzilla zu veröffentlichen.
Ein Kanal kann „Soziales Netzwerk“ sein (also sich so ähnlich verhalten, wie FB, G+, D* und co.) und das in den „Geschmacksrichtungen“ „weitgehend öffentlich“, „beschränkt“ „privat“… oder ein Kanal ist ein Forum in entsprechenden „Geschmacksrichtungen“… oder man nutzt ihn zum Sammeln von Feeds, als Mitteilungs-Kanal oder als Gruppenarchiv… oder man definiert im „Expertenmodus“ die Funktion gleich selbst.
Ein XMPP-Chat ist ebenfalls implementiert und fügt sich in die Oberfläche ein.
Hubzilla ist eine riesengroße Spielwiese und auch jetzt schon ordentlich „besucht“, so dass man sich auch hier schnell heimisch fühlen kann. Viele HUBs haben die Möglichkeit eingebaut, sich auch gleich mit Kontakten aus Diaspora* oder Friendica zu verbinden, was auf Anhieb noch mehr Leben in die „Bude“ bringt.
Hubzilla kann über Plugins erweitert werden, bietet Cloudspeicher, eine Kalender-/Terminplaner-Funktion und ein echt tolles Web-Building-Toolkit“, mit dem die Erstellung von echten Websites sehr einfach wird.
Wer weiter oben aufgepasst hat, der wird vielleicht mitbekommen haben, dass ich selbst auch einen HUB betreibe. Also wer jetzt Interesse hat (kost ja nix und kann jederzeit rückstandslos gelöscht werden), der kann sich gerne registrieren (bei mir auf Whoville – oder einem beliebigen anderen HUB) und mit mir verbinden:
pepecyb@hub.hubzilla.hu (im Suchfeld eingeben und „Verbinden“ anklicken“)
Auch die Dampfdruck-Presse existiert als Kanal und wird die Inhalte der „klassischen“ DDP dort wiedergeben… und mehr, so hoffe ich… 😉 (dampfdruck-presse@hub.hubzilla.hu)
Also… abgesehen davon, dass mir FB und G+ eh nicht fehlen, bietet mir Hubzilla wirklich alles (und mehr), was ich mir unter einem SN vorstelle. Ich kann nur empfehlen, mal hineinzuschauen.
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