NIP-05 Adresse - Ein Handle für die eigene Identität
Wie bereits erwähnt, ist der "Benutzername" in Nostr der öffentliche Schlüssel "npub". Das ist jetzt nicht besonders benutzerfreundlich und auch nicht zu merken. Schöner wäre es, wenn man ein Handle wie bei den typischen Sozialen Netzwerken und dem Fediverse haben könnte...
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Wie bereits erwähnt, ist der "Benutzername" in Nostr der öffentliche Schlüssel "npub". Für meine Idetität "PepeCyB" lautet dieser
npub1h8ypsr7lw8l5r9pr9tm44xfkdm32welavahzmeez2t0flp5cs8qq04wc3j
.Das ist jetzt nicht besonders benutzerfreundlich und auch nicht zu merken. Schöner wäre es, wenn man ein Handle wie bei den typischen Sozialen Netzwerken und dem Fediverse haben könnte.
So nach dem Schema
benutzername@irgendwashintendran.tld
.Und das ist mit Nostr ebenfalls möglich.
Es gibt für Nostr die sogenannten NIPs. Die Abkürzung NIP steht für Nostr Implementation Possibilities, welche beschreiben, auf welche Art und Weise bestimmte Funktionalitäten für Nostr von den Clients umgesetzt werden müssen.
Und da gibt es die NIP-05 mit der Bezeichnung Mapping Nostr keys to DNS-based internet identifiers (Zuordnung von Nostr-Schlüsseln zu DNS-basierten Internet-Identifikatoren).
Und genau dieses Dokument beschreibt, wie eine solche Zuordnung umzusetzen ist. Allerdings ist das Dokument nun wirklich nicht für den normalen Endbenutzer oder gar den Einsteiger geeignet. Deshalb hier jetzt eine Anleitung, wie man an ein "Nostr-Handle" gelangen kann. Ist gar nicht so kompliziert.
NIP-05 dient dazu, den Nostr-Schlüssel einer e-mail-ähnlichen Adresse zuzuordnen. Tatsächlich funktioniert es sehr ähnlich wie eine Webfinger-Adresse im Fediverse: Ein Client überprüft den Teil /.well-known/ eines Domainnamens auf ein nostr.json-Dokument. Also z.B.
GET https://tnevlos.xyz/.well-known/nostr.json?name=PepeCyB
Der Client erhält eine JSON-Antwort, in der der Name mit einer hexadezimal formatierten Version des dazugehörigen öffentlichen Schlüssels verbunden wird:
{
"names": {
"PepeCyB": "b9c8180fdf71ff4194232af75a99366ee2a767fd676e2de72252de9f869881c0"
}
}
Die Nostr-Identität verweist also auf den NIP-05-Wert auf dem Server, der mit dem Namen übereinstimmt, welcher seinerseits auf die Nostr-Identität (öffentlicher Schlüssel) verweist.
Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, ein solches Handle zu erhalten. Es gibt Drittanbieter-Dienste, die Identitäten anbieten, oder man verfügt selbst über einen Server mit einem Domainnamen, auf welchem man die benötigte Datei ablegt.
Verschiedene Clients bieten solche Dienste an, wobei die Nutzung in der Regel kostenpflichtig ist. Ein einfacher Weg ist es, eine Adresse mit dem Dienst Alby zu erzeugen. Das erledigt man dort via Dashboard ➔ Settings ➔ Nostr Address. Hier muss man nur seinen öffentlichen Schlüssel angeben und es wird ein Handle erzeugt. Ist aber nicht jedermanns Sache (meine auch nicht), weil Alby ein Bitcoin-Dienst ist.
Verfügt man z.B. über eine Wordpress-Installation, so gibt es z.B. das Plugin Nostr Verify. Das muss man unter Wordpress installieren und dann kann man dort einen Namen (der Teil vor dem "@") und den eigenen öffentlichen Schlüssel (im Hex-Format – hiermit kann man den npub ins Hex-Format konvertieren: damus Key Converter) ein. Nun verfügt man über eine NIP-05-Adresse, wobei der Teil hinter dem "@" dem Domainnamen der WordPress-Installation entspricht.
Ein wenig technischer, aber die höchste Form der Unabhängigkeit ist es, die NIP-05-Adresse manuell einzurichten. Voraussetzung ist ein eigener oder gemieteter Server (oder auch Webspace), sowie eine eigene Domain.
Im Wurzelverzeichnis der Domain muss ein Unterverzeichnis
.well-known
vorhanden sein. Ggf. muss man es selbst anlegen. Wichtig ist, dass es öffentlich lesbar ist. In dieses Verzeichnis lädt man dann eine Datei mit dem Namen nostr.json
hoch, welche folgenden Inhalt hat:{
"names": {
"<BENUTZERNAME>": "HEX-SCHLÜSSEL"
}
}
Auch hier benötigt man wieder die Hex-Version des öffentlichen Schlüssels.
Man kann auch mehrere Benutzernamen mit der Datei anlegen, um für mehrere Identitäten ein Handle festzulegen.
Wichtig ist nur, dass die Datei öffentlich erreichbar ist. Also nach dem Schema
<URL_DES_EIGENEN_SERVERS>/.well-known/nostr.json
. Ruft man diese Adresse im Browser auf, so muss die JSON-Datei angezeigt werden.Nun muss diese Verknüpfung nur noch bekannt gemacht werden.
Das kann man mit seiner bevorzugten Nostr-App erledigen (die meisten bieten das an). Mit Iris z.B. gibt man einfach unter Settings ➔ Profile im Feld "User @ domain name verification (NIP-05)" das komplette Handle ein und klickt anschließend auf "Save".

Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung von nostr.app, wo man die NIP-05-Adresse im entsprechenden Feld einträgt und anschließend ganz unten auf den Button "SaveProfile" klickt.

Nun verfügt man über ein Nostr-Handle, unter welchem man von anderen Nutzern leichter gefunden werden kann und welches sich auch einfacher weitergeben lässt.
So viele Apps
Schaut man auf die Webseite nostr apps, werden derzeit (Stand: 03.09.2025) 71 Apps angezeigt...
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Schaut man auf die Webseite nostr apps, werden derzeit (Stand: 03.09.2025) 71 Apps angezeigt. Das kann einen schon erschlagen. Wieso gibt es eigentlich so viele verschiedene Apps? Nun, das liegt einerseits daran, dass man mit Nostr wesentlich mehr veranstalten kann, als nur Microblogging à la X, und andererseits daran, dass die Apps der eigentliche Motor von Nostr sind (die Relays sind eher der Treibstofftank). Während bei den üblichen Sozialen Netzwerken der Server (auf dem man sich registrieren muss) die Funktionalität und die Benutzeroberfläche anbietet, welche dann von Webbrowsern oder dummen Clients auf dem Endgerät dargestellt wird, ist es bei Nostr genau umgekehrt. Die eigentlichen FUnktionen und die Benutzeroberfläche werden von den Apps zur Verfügung gestellt, während der Server (Relay) lediglich die Daten verwaltet.
Und das sind die Gründe, weshalb es nicht die eine Nostr-App gibt, sondern sehr viele verschiedene. Jeder App-Entwickler hat eigene Vorstellungen, wie sein App funktionieren und wie sie sich dem Anwender darstellen soll. Und es gibt Allrounder-Apps, die viele verschiedene Funktionen von Nostr anbieten, aber auch sehr spezialisierte Apps, die vielleicht nur eine oder zwei Funktionalitäten zur Verfügung stellen.
So kann man mit Nostr auch (verschlüsselte) private Nachrichten versenden. Und so gibt es Apps, die genau nur das bieten. Oder Chat-Apps (auch Gruppenchat), Foto- oder Streaming-Apps, Blogging-Apps und viele mehr.
Nostr - Der einfache Einstieg
Nostr zu nutzen ist unglaublich einfach. Es gibt keine wirklichen Hürden, um loszulegen...
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Nostr zu nutzen ist unglaublich einfach. Es gibt keine wirklichen Hürden, um loszulegen.
Zunächst benötigt man, wie erwähnt, eine Nostr-Identität. Die kann man mit den meisten Apps direkt erstellen, man kann sie sogar unabhängig von solchen Apps auf dem eigenen Rechner erstellen (z.B. ganz grundlegend mit dem Tool "nak" – das steht für "nostr army knife" im Terminal ).
Ein gangbarer und für Einsteiger nachvollziehbarer und sinnvoller Weg ist es, die Identität über die Projekt-Webseite zu erzeugen. So wie man z.B. die Seite von "X" aufruft, um sich einen Account anzulegen, ruft man also die Projektwebseite von Nostr auf:

Gleich auf den ersten Blick sieht man dort einen Button "Join Nostr".

Klickt man auf diesen, eght es auch schon los. Es dauert einen kleinen Augenblick, und schon wurde ein Schlüsselpaar erzeugt.

Ganz wichtig ist es, die Schlüssel zu speichern. Besonderes Augenmerk ist auf den geheimen Schlüssel nsec zu legen. Es ist quasi das "Passwort" für die Identität. Wichtig: Er kann nicht wiederhergestellt oder später geändert werden. Wer ihn besitzt, verfügt vollständig über die Identität. Verliert man ihn, ist die Identität ebenfalls verloren. Man hat dann keinen Zugriff mehr darauf und es gibt auch keine Möglichkeit, wieder Zugriff darauf zu erlangen. Dien Inhalte bleiben unter dem npub zwar verfügbare, aber ansonsten ist die Identität nicht mehr nutzbar.
Klickt man nun auf "Next Steps", landet man bei einem weiteren Dialog, welcher den eigenen npub anzeigt. Hier kann man, wenn man möchte, ein Profilfoto hochladen und einen Profilnamen eingeben.

Und damit ist es auch schon erledigt.
Um loslegen zu können, muss man nun eine App benutzen. Das Formular schlägt bereits einige vor. Um aus allen bekannten Apps auswählen zu können, ruft man einfach die Seite Nostr-Apps auf.

Für den Einstieg empfehle ich ausdrücklich die App "Iris".

Sie ist recht intuitiv nutzbar und bietet für den Einstieg alles, was man vorerst benötigt.
Um sich nun mit der frisch erstellten Identität zu authentifizieren, kann man im Dialog für das Einloggen den geheimen Schlüssel npub eingeben.
Empfehlenswert ist es – zumindest auf dem Desktop – eine Schlüsselverwaltung zu nutzen. Für Firefox verwende ich persönlich das Addon Nostr Connect. Ruft man die Erweiterung erstmalig auf, kann man seinen nsec eingeben.
Wenn nun eine Nostr-App einen Dialog zum Einloggen anzeigt, kann man in der Regel auswählen, dass man sich mit einer Browser-Erweiterung authentifizieren möchte. Mit dieser Auswahl übernimmt das Addon die Authentifizierung.


So, und jetzt ist man wirklich "drin". Mehr braucht es nicht.
Bei der App "Iris" sollte man nun die Einstellungen "Settings" aufrufen.

Hier kann und muss man einige Dinge einstellen. Ich bin z.B. kein Fan einer dunklen Oberfläche. Unter "Appearance" kann man das Theme auswählen...

Bei Iris sind schon sinnvolle und in der Regel funktionierende Relays vorausgewählt. Bei den Einstllungen kann man aber weitere hinzufügen.

Entweder, man öffnet die "Discovered Relays Liste" (Liste der entdeckten Relays) und fügt von dort welche zu, oder man fügt mittels Klick auf "+ Add relay" ein Relay manuell hinzu. Es gibt Relays-Listen, auf welchen man Relays-Adressen finden kann.
Eine gute Anlaufstelle ist #Nostr relays.

Möchte man die Möglichkeit haben, sich mit Kanälen des Fediverse zu verbinden, sollte das Relay
wss://relay.mostr.pub
hinzugefügt werden.
m einfach loslegen zu können, muss man an den Relays aber nichts ändern. Die Vorauswahl genügt fürs erste.
Damit Nostr Spaß macht, braucht man, wie in allen nicht-algorythmischen Netzwerken Verbindungen, also Nutzer, denen man folgt (und die einem dann womöglich auch irgendwann folgen).
Ist der öffentliche Schlüssel eines Nutzers bekannt, so kann man diesen npub-Schlüssel in das Suchfeld eingeben (besser hineinkopieren... sind doch schon ein wenig lang). Verfügt der Nutzer über eine sogenannte NIP05-Adresse, kann man auch diese dort eingeben. Diese sieht wie eine E-Mail-Adresse aus. Meine lautet z.B.
PepeCyB@tnevlos.xyz
.Wie man für sich selbst eine solche Adresse erstellen oder eine solche bekommen kann, erläutere ich in einem weiteren Artikel.
Man kann auch auf gut Glück mal einen Namen in das Suchfeld eingeben. Auch so kann man Nutzer finden.

Hat man nun einen Nutzer gefunden, dem man folgen möchte, so klickt man einfach auf den Button "Follow".

Es ist auch möglich, sich mit Nutzern zu verbinden, deren Postings in der Timeline auftauchen. Dafür führt man den Mauszeiger auf das Avatarbild. Es öffnet sich ein kleines Popup, wo man wieder den Button "Follow" findet.
Folgt man bei Iris mindestens einem Nutzer, so erscheint über der Timeline ein Filterbereich:

Über diese Filter kann man einstellen, welche Postings man zu sehen bekommt.
Um bei Nostr ein "Lebenszeichen" von sich zu geben, sollte man nun vielleicht ein "Einführungs-Posting" veröffentlichen. Dabei ist es sinnvoll, als Hashtag
#introductions
unter das Posting zu setzen. Verwendet man Iris, dann klickt man auf das Feld "What's on your mind?", um den Editor zu öffnen.So, das war es dann erst einmal mit dem Einstieg. Willkommen bei Nostr!
Auf den zweiten Blick
Schon 2023 hatte ich einmal einen Blick auf Nostr geworfen. Und das nicht ohne eine gewisse Portion Skepsis...
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Erster Blick
Schon 2023 hatte ich einmal einen Blick auf Nostr geworfen. Und das nicht ohne eine gewisse Portion Skepsis. Nostr, so hatte ich aufgeschnappt, war ja "Irgendwas mit Bitcoin". Und von dem ganzen Cryptowährungs-Kram halte ich mich komplett fern.
Trotzdem habe ich mir eine Identität (Beachte: eine Identität... nicht einen Account) erstellt. Genutzt hatte ich dfür den Web-Clienten Coracle, welche die Identitätserstellung mittels "nstart" erledigt.
Das war keine große Sache. Einen Namen für meine Identität musste ich mir ausdenken (logisch... wieder einmal "PepeCyB"), ich konnte ein Avatarbild festlegen und auch was zu mir selbst schreiben. Eine Mail-Adresse musste ich nicht angeben und auch ein Passwort musste ich mir nicht ausdenken.
Schon war die Identität angelegt und ich konnte mich einmal etwas umschauen. Na ja... viel umzuschauen gab es da nicht. Aber ich habe dann zumindest einmal eine Art "Neuhier-Posting" veröffentlicht...

Weil ich mit Coracle nun nicht so viel anfangen konnte, habe ich noch nostter ausprobiert. Und der Client sah schon besser aus. Mit diesem war es möglich, ohne große Suche, auch einen "öffentlichen Stream" anzuzeigen und damit interessante Nutzer zu finden, um diesen zu folgen.
Hmmm... ja... irgendwie ein wenig wie TwiXtter oder Mastodon. Überwiegend englischsprachig (was kein Problem ist, aber muttersprachliche Beiträge sehe ich halt auch gerne), viel Belangloses und immer wieder tauchte die Vokabel "Bitcoin" auf. Also nüscht, was mich weiter brachte oder mir akut Lust auf mehr gemacht hätte.
Und so habe ich seit dem extrem sporadisch (alle paar Monate) mal wieder da reingeschaut, aber nicht wirklich viel damit getan.
Zweiter Blick
Seitdem die Diskussion um Altersverifikationen in verschiedenen Ländern und die damit Verbundene Deanonymisierung und das Preisgeben persönlicher Daten in diesem Jahr intensiver geworden ist (ich sehe dabei zwar noch keine Gefahr für das Fediverse), habe ich noch einmal geschaut, was es denn sonst noch an Möglichkeiten einer freien Kommunikation im Stil Sozialer Netwerke so gibt. Und in dem Zusammenhang habe ich mir Nostr noch einmal genauer angeschaut.
Na und auf den zweiten Blick ist das ja wirklich eine gute Alternative.
Nostr steht für "Notes and Other Stuff Transmitted by Relays". Die Bezeichnung verrät auch gleich etwas über das Funktionsprinzip.
Während im Fediverse die einzelnen Instanzen für das Vorhalten und Anbieten der Inhalte der eigenen Nutzer und von Inhalten von Nutzern anderer, mit der eigenen Instanz verbundenen Instanzen ist, funktioniert die Speicherung der Inhalte bei Nostr mittels Relais. Auch damit wird eine Dezentralisierung des Netzwerkes erreicht. Sie geht in meinen Augen sogar noch ein ganzes Stück weiter, als im Fediverse.
Identität statt Account
Ich hatte ja oben geschrieben, dass ich mir eine Identität und keinen Account angelegt hatte. Und das ist ein feiner Unterschied. Man legt sich nämlich tatsächlich keinen Account bei irgendeinem Server an, sondern man erzeugt eine unabhängige Identität. Ein Nostr-Client ist kein Server im Sinne einer Fediverse-Instanz, bei welchem man einen Account erstellt, sondern es handelt sich tatsächlich nur um eine Zugangs-Software. Bei dieser Zugangs-Software authentifiziere ich mich mit meiner Nostr-Identität und die Software erlaubt mir dann den Zugriff auf die Daten und Inhalte, die auf verschiedenen Relays liegen können.
Relays
Meine Identität ist unabhängig vom Client und auch unabhängig von einzelnen Relays. Ich kann mich mit ihr praktisch über jede Zugangssoftware authetifizieren und auf meine Ressource zugreifen. Es gibt nicht nur Web-Apps, also Webseiten mit Clienten, sondern auch Desktop-Apps und Apps für mobile Endgeräte. Diese Clienten tun nichts anderes, als die Web-Apps, außer dass sie halt auf meinem Endgerät laufen. Man authentifiziert sich mit seiner Identität und die Programme nehmen dann mit verschiedenen Relays Kontakt auf, um mir meine "Timeline" anzuzeigen und es mir zu erlauben, selbst Inhalte zu posten. In der Regel sind einige (teilweise gut erreichbare und größere) Relays in den Apps voreingestellt. Man kann aber fast immer auch weitere Relays hinzufügen. Es gibt Listen mit verfügbaren Relays, z.B. nostrwat.ch.
Außerdem kann man auch selbst ein Relay hosten, so wie man ja auch eine eigene Fediverse-Instanz hosten kann. Also eine maximale Unabhängigkeit ist möglich.
Ja nachdem, welche Relays man im Clienten festgelegt hat, werden die eigenen Inhalte auch an viele verschiedenen Relays verteilt (manche speichern Daten nur für eine gwisse Zeit, andere unbegrenzt... da muss man sich schlau machen). Nostr bietet also das, was für mich als alter Hubzilla-Fan eine Kernfunktionalität ist, ebenfalls eine nomadische Identität mit Synchronisation.
Nostr-Clients
Inzwischen gibt es schon sehr viele Nostr-Clienten, die auch unterschiedliche Funktionsumfänge aufweise und für unterschiedliche Zwecke verwendet werden können. Am zahlreichesten sind die Microblogging-Apps. Es gibt aber auch Blogging-Apps für lange Artikel, Foto- und Video-Sharing-Apps, Apps die Direktnachrichten ermöglichen, oder Chats, oder oder... hier gibt es einen Überblick: nostr apps.

So... und was ist jetzt Sache mit dem Bitcoin-Kram?
Nun... das war ein Missverständnis (eines, das übrigens weit verbreitet und damit Grund für Vorbehalte ist). Nostr basiert einfach auf denselben kryptografischen Prinzipien wie Bitcoin und an seiner Entwicklung waren auch Menschen aus diesem Umfeld beteiligt. Die findet man auch noch immer dort und aus diesem Grund wird das Netzwerk bzw. Protokoll von vielen, die sich mit Bitcoin befassen, genutzt. Und so kommt es, dass man über Inhalte zu diesem Thema auch immer wieder stolpert. Nostr ist aber völlig unabhängig von Bitcoin. Man muss davon keine Ahnung haben, man braucht kein Wallet und man muss sich mit Bitcoin auch nicht befassen (es sei denn, man möchte es).
Als reine Option ermöglicht es Nostr allerdings, Zahlungen an andere Im Netzwerk mittels Zaps zu leisten, was über eine ebenfalls optionale Verbindung zum Lightning-Netzwerk ermöglich wird. Aber das ist opt-in! Nostr hat als nichts mit Bitcoin zu tun.
Und wie ist das jetzt mit der identität?
Nun, wenn man sich eine Identität erstellt, bekommt man zwei Schlüssel: einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel. Der öffentliche Schlüssel ("npub") ist quasi die Identitätsbezeichnung und der private Schlüssel ("nsec") das "Passwort". Den ersten ("npub") kann und sollte man großzügig verteilen, denn mit diesem Schlüssel ist es anderen möglich einem zu folgen. Den zweiten ("nsec") muss man hingegen hüten, wie seinen Augapfel. Denn wer ihn kennt, kann sich authentifizieren. Man kann ihn auch nicht verändern und auch nicht wiederherstellen.Also gut drauf aufpassen.
Weil der "nsec" als "Benutzername" nicht wirklich nutzerfreundlich ist, gibt es auch die Möglichkeit, die eigene Identität mit einer lesbaren Adresse zu verknüpfen. Wie das funktioniert wird Teil eines weiteren Artikels.
Um mir zu folgen verwendet man entweder meinen "npub":
npub1h8ypsr7lw8l5r9pr9tm44xfkdm32welavahzmeez2t0flp5cs8qq04wc3j
oder meine NIP-05-Adresse:
PepeCyB@tnevlos.xyz
Nostr ist es in meinen Augen also wirklich wert, sich einmal damit zu befassen... also es auszuprobieren.
Ich werde mich jedenfalls weiter damit beschäftigen und ganz sicher ab und an noch weitere Artikel dazu schreiben.
Der Wahnsinn greift um sich
Mit dem Schutz der Jugend lässt sich fast alles begründen...
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Wahnsinn Nr. 1: Völlig absurde Ideen, um "die Jugend zu schützen"
Mit dem Schutz der Jugend lässt sich fast alles begründen. Ich kenne das von meinem Steckenpferd, dem Dampfen ("Pfrunzeln"). Da wird argumentiert, dass nor Kinder und Jugendliche ja wirklich fruchtige Aromen oder Aromen von Süßigkeiten mögen würden, woraus folgt, dass Liquids (die Flüssigkeiten, die vaporisiert und inhaliert werden) nur deshalb z.B. nach Erdbeere schmecken würden, um Kinder und Jugendliche zu ködern, damit zu Nikotinjunkies zu machen, die später dann rauchen und oft auch auf harte Drogen umsteigen würden.
Abgesehen davon, dass die letzte Sache – der sogenannte Gateway-Effekt – durch etliche Studien widerlegt wurde, ist es Tatsache, dass auch Erwachsene (oder bin ich womöglich eine Ausnahme) auch Erdbeergeschmack mögen. Und die Quote von Pfrunzel-Konsumenten unter Minderjährigen liegt z.B. in Deutschland um wirklich unteren einstelligen Prozentbereich. Wer dampft, war in der Regel vorher Raucher... und er ist erwachsen... und er mag auch alle möglichen Geschmäcker.
Trotzdem wird immer lauter gefordert (und in immer mehr Ländern gesetzlich umgesetzt), dass Aromen in Liquids verboten werden sollen... "zum Schutz der Jugend". Dass nun Erwachsene, also selbstbestimmte, eigenverantwortliche Menschen auch keine Geschmacksvielfalt mehr haben (einer der Gründe dafür, dass der Umstieg aufs Dampfen eine wirklich erfolgreiche Rauchstopp-Strategie ist... es funktioniert), muss wohl "zum Schutz der Jugend" so hingenommen werden. Und das, obwohl Minderjährige ja eigentlich aufgrund von Gesetzen gar keine Liquids kaufen können. Das ist schon verboten.
Hintergrund ist, dass das Dampfen an sich eingeschränkt und beseitigt werden soll... denn Genuss ist schlecht! 😉
So... Abschweifung beendet... jetzt zum Kern dieses Artikels!
Der "Schutz der Jugend" wird nun in einigen Ländern auch dafür hergenommen, die Nutzung von Internetdiensten zu erschweren oder gar zu verunmöglichen.
Dass es im Internet Inhalte gibt, die für Minderjährige nicht geeignet sind, die diesen schaden können, ist unbestritten.
Wer eine Seite ins Internet stellt, die den Zugriff auf jugendgefährdende Inhalte, welche der Betreiber selbst anbietet, ermöglicht, der muss in sehr vielen Ländern sicherstellen, dass nur Erwachsene Zugriff darauf bekommen. Das ist halt deren Problem und das müssen sie halt irgendwie hinbekommen. Nicht mein Problem.
Problematisch wird es erst, wenn Internet-Dienste es auch ermöglichen, dass Nutzer (also Besucher oder registrierte Nutzer) selbst Inhalte auf der Webseite zur Verfügung stellen. Sofern dies nicht generell moderiert geschieht, oder es erlaubt ist, auch jugendgefährdende Inhalte zu veröffentlichen, müsste sichergestellt werden, dass nur Volljährige die Inhalte sehen können.
Das ist also ein Problem aller Plattformen des Social Networking. Und damit auch ein Problem des Fediverse.
"Auf der Insel" ist die rechtliche Lage nun so, dass Nutzern, die ihre Volljährigkeit nicht nachgewiesen haben, der Zugriff auf solche (aber hat NUR SOLCHE) Inhalte verwehrt werden muss. Das kann man noch irgendwie sicherstellen, wobei das auch Betreiber kleinerer Instanzen vor schier unlösbare Probleme stellen könnte.
Noch umfassender ist die Regulierung derzeit in Mississippi. Dort würde ein Altersnachweis verbindlich. Für jeden Nutzer. Und im Endeffekt müssten die Aktivitäten dieser Nutzer dann auch – unter Beachtung des Altersnachweises – künftig überwacht werden.
Bluesky hat nun gejammert, dass sie das als "kleines Unternehmen" nicht stemmen könnten. Und dass sie es aus Prinzip auch ablehnen würden, die für die Einhaltung des Gesetzes erforderlichen Daten zu speichern und zu nutzen.
Und was machen sie "schweren Herzens..."? Die Blocken einfach die gesamte Region (den Staat) für jegliche Nutzung von Bluesky. Problem gelöst!
Problem gelöst?
Na ja... ich weiß nicht, ob es bei den Bluesky-Servern auch Mechanismen gibt, welche die Nutzung unter Verwendung von VPN oder Proxys blockiert. Soweit ich weiß ist es wohl nicht so.
Was also bringt das Geoblocking von Mississippi? Im Endeffekt nüscht! Auch wenn es vielleicht nicht sehr viele wissen, wie man das Blocking auf diese Art und Weise umgeht, kann es den Vorgaben der gesetzlichen Regelung eigentlich nicht genügen.
Wahnsinn Nr. 2: Deanonymisierung durch die Hintertür
Wenn Dienste den o.g. Regelungen entsprechen, dann bedeutet das aber auch eine Deanonymisierung. Auch wenn Drittanbieter-Dienste die eigentlichen Daten haben und nur den Altersnachweis gegenüber einem Dienst garantieren, so bleibt trotzdem eine mögliche direkte Verknüpfung zwischen Account und persönlichen Daten des Nutzers. Damit würde ein grundlegender Pfeiler des freien Internets wegbrechen. Na schönen Dank!
Wahnsinn Nr. 3: Auch Dienstanbieter im Fediverse denken über den völlig nutzlosen Schwachsinn des Geoblockings nach
In den vergangenen Tage sind mir mehrere Diskussionsstränge im Fediverse aufgefallen, wo über ein Verfahren, analog zu Blueskys Geoblocking gesprochen wurde. Euer Ernst? Abgesehen, dass diese Methode nicht wirklich wasserdicht ist (VPN/Proxy) und auch den gesetzlichen Vorgaben damit nicht wirklich entsprechen wird, widerspricht es für mich der Grundphilosophie des Fediverse als freies, unzensierbares Netzwerk. Außerdem ist es aufgrund der dezentralen Struktur ziemlich wirkungslos (wesentlich wirkungsloser als bei Bluesky, das ja nicht so richtig dezentral ist).
Wenn ich eine Fediverse-Instanz habe, die keine Altersverifikation durchführt (derzeit ja Nomalzustand... und das ist auch gut so) und ich geoblocke Mississippi. Dann können Nutzer meiner Instanz ja womöglich "jugendgefährdende" Inhalte teilen. Die können dann von den Menschen in dem Bundesstaat nicht gesehen werden. Allerdings platzt die Sache schon in dem Moment, wenn meine Instanz mit einer anderen Instanz föderiert, die in Mississippi nicht geblockt ist und auch keine Altersverifikation durchführt. Und schon stehen die Inhalte auch Minderjährigen dort zu Verfügung.
Die einzige Lösung neben dem Geoblocking wäre es, die Instanz zusätzlich komplett zu deföderieren. Dann aber ist es kein Fediverse-Dienst mehr.
Was also soll das Blocken bringen, außer dass man bestimmte Regionen aussperrt? Also ehrlich... das ist nicht das Internet, was ich mir vorstelle. Und das hat mit Fediverse auch nur noch am Rande zu tun (abgesehen davon, dass eine Fediverse-Software zum Einsatz kommt).
Wahnsinn Nr. 4: Das alles hat nichts mit dem "Schutz der Jugend" zu tun
Was wirklich wahnsinnig ist... auch die um sich greifenden Regelungen zum Jugendschutz haben gar nichts mit dem "Schutz der Jugend" zu tun. Das ist nur vorgeschoben. In Wirklichkeit geht es um Kontrolle, Freiheitseinschränkungen, Einschüchterung (durch Angst vor Repressionen), die Aufhebung der Anonymität im Internet und um Zensur. Und dabei dann auch noch mitzumachen ist für mich der Gipfel des Wahnsinns...
Der ganze Wahnsinn (inklusive des aufkeimenden Wahnsinns im Fediverse) hat übrigens dafür gesorgt, dass ich mir Nostr nun noch ein wenig näher angeschaut habe... aber dazu mehr in einem anderen Artikel.
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