Hubzilla erklärt
Eine sehr große Zahl derer, die ins Fediverse hineinschauen, tun dies mit Mastodon. Mastodon wird von vielen synonym zum Fediverse betrachtet. Der Grund dafür ist auch, dass es selbst in Fachmedien so dargestellt wird. Dass es sehr viele andere Dienste gibt, mit denen man am Fediverse teilnehmen kann, ist einer großen Zahl von Nutzern nicht bekannt. Wer dann aber mal davon hört, dass es noch andere Dienste gibt, die anderes können und mehr zu bieten haben, und es fällt der Begriff „Hubzilla„, dann ergeben „Recherchen“ schnell, dass Hubzilla nur etwas für „Freaks“ ist… sehr umständlich, schwierig zu verstehen… und hässlich obendrein. ...
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Dieser Artikel wurde am 17. April 2024 erstmals veröffentlicht.
Eine sehr große Zahl derer, die ins Fediverse hineinschauen, tun dies mit Mastodon. Mastodon wird von vielen synonym zum Fediverse betrachtet. Der Grund dafür ist auch, dass es selbst in Fachmedien so dargestellt wird. Dass es sehr viele andere Dienste gibt, mit denen man am Fediverse teilnehmen kann, ist einer großen Zahl von Nutzern nicht bekannt.
Wer dann aber mal davon hört, dass es noch andere Dienste gibt, die anderes können und mehr zu bieten haben, und es fällt der Begriff „Hubzilla„, dann ergeben „Recherchen“ schnell, dass Hubzilla nur etwas für „Freaks“ ist… sehr umständlich, schwierig zu verstehen… und hässlich obendrein.
Nun erstmal ein paar Fakten: Das Fediverse existierte schon vor Mastodon. Und Hubzilla ist ebenfalls älter als Mastodon. Das Protokoll, welches das Fediverse faktisch ausmacht, ActivityPub, wurde von Hubzilla eingeführt, bevor es bei Mastodon Einzug hielt.
Dass Hubzilla kompliziert sei, dass es nur für technikaffine Nutzer taugt, ist eine alte Legende, die sicher auch Gründe hat. In der Anfangszeit war Hubzilla tatsächlich nicht besonders nutzerfreundlich. Doch es hat sich seit 2015 (eigentlich gibt es den Dienst schon seit 2012, nur unter anderem Namen… Red bzw. Redmatrix) ordentlich weiterentwickelt.
Sich einen Account anzulegen, um ganz simpel, wie z.B. auch mit Mastodon am Fediverse teilzunehmen ist wirklich keine „Geheimwissenschaft“. Ich habe das mal im Beitrag „Komm‘ ins Fediverse“ beschrieben.
Hubzilla bietet allerdings, was über die „Grundfunktionalität“ hinaus geht, halt noch sehr, sehr viele andere Features. Die muss man aber nicht nutzen. Und wenn man sie nicht nutzt, muss man sich auch nicht mit der Nutzung vertraut machen. Ich finde, es ist kein schlechtes Gefühl, zu wissen, dass auch andere Sachen möglich sind, wenn man mag… und dass man dafür nicht die Plattform wechseln muss.
Server, auf denen die Fediverse-Software Hubzilla läuft, werden Hub genannt. Untereinander kommunizieren Hubs mit dem Zot-Protokoll. Dies wurde von Mike Macgirvin entwickelt und ermöglicht die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Servern, ähnlich wie auch ActivityPub, auf welchem das Fediverse derzeit basiert. Zot hat einige herausragende Eigenschaften. Eine davon ist die „nomadische Identität“. Wer einen Hubzilla-Kanal auf einem Hub hat (das ist quasi die Identität eines Nutzers), kann sich auch auf anderen Hubs registrieren und dort Klone dieser Identität anlegen. Sie werden automatisch synchron gehalten. Fällt einmal ein Hub temporär oder gar dauerhaft aus,so kann man einfach die Identität auf einem anderen Hub weiternutzen. Postings, Inhalte und Kontakte gehen nicht verloren. Zot erlaubt überdies eine sehr fein abgestimmte Vergabe von Rechten (Wer darf was sehen, kommentieren, manipulieren etc. …).
Weil Hubzilla aber nicht auf ein eigenes Netzwerk beschränkt bleiben sollte, wurde schon früh das ActivityPub-Protokoll implementiert. Das ist das gemeinsame Protokoll aller Dienste im Fediverse. Mastodon „spricht“ es, Peertube, Misskey, Pleroma, Akkoma, GoToSocial… na halt alle Dienste, die man aus dem Fediverse kennt.
Mitte Juli 2017 wurde Hubzilla das ActivityPub-Protokoll hinzugefügt. Im September zog Mastodon dann auch nach und implementierte ActivityPub.
Hubzilla war von Anfang an nutzbar, wie ein „klassisches“ Soziales Netzwerk. Aber es wurde schon vom Ansatz her umfassender entwickelt und bietet Funktionen eines CMS. Diese weitergehenden Funktionalitäten muss man aber nicht nutzen. Sie sind nach der Registrierung bei einem Hub auch noch gar nicht „eingeschaltet“. Aus diesem Grund ist der Einstieg bei Hubzilla auch nicht wirklich komplizierter, als bei anderen Diensten. Das Anlegen eines Accounts ist verständlich und selbsterklärend.
Mit einem Account bei einem Hub hat man aber noch keine Identität im Fediverse. Man muss sich zunächst einen Kanal anlegen. Dieser ist die Identität… damit bekommt man ein Handle (also quasi das, was man unter einer Fediverse-Adresse versteht) und ist für alle anderen im Fediverse erreichbar.
Ein Vorteil ist, dass man mit einem Account bei einem Hub mehrere Kanäle, also mehrere Identitäten anlegen kann. So kann man z.B. einen persönlichen Kanal anlegen, zusätzlich vielleicht noch einen Kanal für das eigene themenbezogene Blog und womöglich einen Forums-Kanal, mit welchem man sich mit Gleichgesinnten über ein Lieblingsthema austauschen kann. Zwischen all diesen Kanälen, die jeweils auch ein eigenes Handle haben, kann man von seinem Account aus mit einem Klick wechseln. Man braucht trotzdem nur einen einzigen Account.
Über die Optik kann man geteilter Meinung sein. Im Originalzustand wirkt Hubzilla vielleicht ein wenig altbacken, aber so dramatisch sind die Unterschiede zu anderen Fediverse-Diensten nun auch nicht wirklich. Vor allem hat man die Möglichkeit, die grafische Oberfläche individuell zu gestalten. So kann man die Farben für viele Elemente anpassen, ein Hintergrundbild einstellen, den Eckenradius für Boxen verändern, die Größe von Profilbildern festlegen und noch einiges mehr. Und auch der Aufbau der verschiedenen Seiten kann mittels eines grafischen Editors (PDL-Editor) in weiten Teilen angepasst werden.
Der Stream (Timeline) eines „jungfräulichen“ Kanals unter dem bei Hubzilla verwendeten Standard-Theme sieht so aus:
Das ist schon recht „nüchtern“.
Die Kanalseite zu einem solchen Kanal haut einen auch nicht vom Hocker:
Richtet man sich aber etwas ein, so kann die Stream-Seite schon anders aussehen:
Und die Kanalseite z.B. so:
Oder… um mal ein dunkles Theme zu zeigen z.B. so:
Es gibt Hubs, die haben ihre Seiten noch wesentlich weitreichender angepasst und erweitert. Als Beispiel hier mal "Neuhub":
Quelle: Webseite neuhub.org
Hubzilla lässt sich also sehr gut optisch anpassen, aufhübschen und „Modernisieren“.
Dabei ist das responsive Design von Hubzilla sehr gut umgesetzt. Damit lässt sich Hubzilla auch ordentlich und vernünftig auf kleinen Displays, wie bei mobilen Endgeräten (z.B Smartphones) nutzen.
Viele Vorurteile bezüglich Hubzilla sind also wirklich unbegründet oder resultieren aus den sehr frühen Tagen der Software. Hubzilla funktioniert hervorragend, ist einfach zu nutzen, bietet den, der es möchte, unglaublich viele Features und ist stabil und gereift (12 Jahre kontinuierliche Entwicklung von Red bis derzeit zu Hubzilla v. 9.0.1).
Wer nun Lust bekommen hat, der probiert es ja vielleicht wirklich einmal aus und entdeckt die tollen Möglichkeiten. Eine ganz simple Anleitung findet sich hier: Komm‘ ins Fediverse.
Ein wenig ausführlicher, aber trotzdem einfach, habe ich es hier beschrieben: Einfacher Start ins Fediverse mit Hubzilla.
Ausführlichere Anleitungen, Hilfen und Tipps findet man in meiner Hubzilla KnowledgeDB.
Und wenn doch was unklar ist, kann man in meinem Matrix-Raum
Eine sehr große Zahl derer, die ins Fediverse hineinschauen, tun dies mit Mastodon. Mastodon wird von vielen synonym zum Fediverse betrachtet. Der Grund dafür ist auch, dass es selbst in Fachmedien so dargestellt wird. Dass es sehr viele andere Dienste gibt, mit denen man am Fediverse teilnehmen kann, ist einer großen Zahl von Nutzern nicht bekannt.
Wer dann aber mal davon hört, dass es noch andere Dienste gibt, die anderes können und mehr zu bieten haben, und es fällt der Begriff „Hubzilla„, dann ergeben „Recherchen“ schnell, dass Hubzilla nur etwas für „Freaks“ ist… sehr umständlich, schwierig zu verstehen… und hässlich obendrein.
Nun erstmal ein paar Fakten: Das Fediverse existierte schon vor Mastodon. Und Hubzilla ist ebenfalls älter als Mastodon. Das Protokoll, welches das Fediverse faktisch ausmacht, ActivityPub, wurde von Hubzilla eingeführt, bevor es bei Mastodon Einzug hielt.
Dass Hubzilla kompliziert sei, dass es nur für technikaffine Nutzer taugt, ist eine alte Legende, die sicher auch Gründe hat. In der Anfangszeit war Hubzilla tatsächlich nicht besonders nutzerfreundlich. Doch es hat sich seit 2015 (eigentlich gibt es den Dienst schon seit 2012, nur unter anderem Namen… Red bzw. Redmatrix) ordentlich weiterentwickelt.
Sich einen Account anzulegen, um ganz simpel, wie z.B. auch mit Mastodon am Fediverse teilzunehmen ist wirklich keine „Geheimwissenschaft“. Ich habe das mal im Beitrag „Komm‘ ins Fediverse“ beschrieben.
Hubzilla bietet allerdings, was über die „Grundfunktionalität“ hinaus geht, halt noch sehr, sehr viele andere Features. Die muss man aber nicht nutzen. Und wenn man sie nicht nutzt, muss man sich auch nicht mit der Nutzung vertraut machen. Ich finde, es ist kein schlechtes Gefühl, zu wissen, dass auch andere Sachen möglich sind, wenn man mag… und dass man dafür nicht die Plattform wechseln muss.
Server, auf denen die Fediverse-Software Hubzilla läuft, werden Hub genannt. Untereinander kommunizieren Hubs mit dem Zot-Protokoll. Dies wurde von Mike Macgirvin entwickelt und ermöglicht die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Servern, ähnlich wie auch ActivityPub, auf welchem das Fediverse derzeit basiert. Zot hat einige herausragende Eigenschaften. Eine davon ist die „nomadische Identität“. Wer einen Hubzilla-Kanal auf einem Hub hat (das ist quasi die Identität eines Nutzers), kann sich auch auf anderen Hubs registrieren und dort Klone dieser Identität anlegen. Sie werden automatisch synchron gehalten. Fällt einmal ein Hub temporär oder gar dauerhaft aus,so kann man einfach die Identität auf einem anderen Hub weiternutzen. Postings, Inhalte und Kontakte gehen nicht verloren. Zot erlaubt überdies eine sehr fein abgestimmte Vergabe von Rechten (Wer darf was sehen, kommentieren, manipulieren etc. …).
Weil Hubzilla aber nicht auf ein eigenes Netzwerk beschränkt bleiben sollte, wurde schon früh das ActivityPub-Protokoll implementiert. Das ist das gemeinsame Protokoll aller Dienste im Fediverse. Mastodon „spricht“ es, Peertube, Misskey, Pleroma, Akkoma, GoToSocial… na halt alle Dienste, die man aus dem Fediverse kennt.
Mitte Juli 2017 wurde Hubzilla das ActivityPub-Protokoll hinzugefügt. Im September zog Mastodon dann auch nach und implementierte ActivityPub.
Hubzilla war von Anfang an nutzbar, wie ein „klassisches“ Soziales Netzwerk. Aber es wurde schon vom Ansatz her umfassender entwickelt und bietet Funktionen eines CMS. Diese weitergehenden Funktionalitäten muss man aber nicht nutzen. Sie sind nach der Registrierung bei einem Hub auch noch gar nicht „eingeschaltet“. Aus diesem Grund ist der Einstieg bei Hubzilla auch nicht wirklich komplizierter, als bei anderen Diensten. Das Anlegen eines Accounts ist verständlich und selbsterklärend.
Mit einem Account bei einem Hub hat man aber noch keine Identität im Fediverse. Man muss sich zunächst einen Kanal anlegen. Dieser ist die Identität… damit bekommt man ein Handle (also quasi das, was man unter einer Fediverse-Adresse versteht) und ist für alle anderen im Fediverse erreichbar.
Ein Vorteil ist, dass man mit einem Account bei einem Hub mehrere Kanäle, also mehrere Identitäten anlegen kann. So kann man z.B. einen persönlichen Kanal anlegen, zusätzlich vielleicht noch einen Kanal für das eigene themenbezogene Blog und womöglich einen Forums-Kanal, mit welchem man sich mit Gleichgesinnten über ein Lieblingsthema austauschen kann. Zwischen all diesen Kanälen, die jeweils auch ein eigenes Handle haben, kann man von seinem Account aus mit einem Klick wechseln. Man braucht trotzdem nur einen einzigen Account.
Über die Optik kann man geteilter Meinung sein. Im Originalzustand wirkt Hubzilla vielleicht ein wenig altbacken, aber so dramatisch sind die Unterschiede zu anderen Fediverse-Diensten nun auch nicht wirklich. Vor allem hat man die Möglichkeit, die grafische Oberfläche individuell zu gestalten. So kann man die Farben für viele Elemente anpassen, ein Hintergrundbild einstellen, den Eckenradius für Boxen verändern, die Größe von Profilbildern festlegen und noch einiges mehr. Und auch der Aufbau der verschiedenen Seiten kann mittels eines grafischen Editors (PDL-Editor) in weiten Teilen angepasst werden.
Der Stream (Timeline) eines „jungfräulichen“ Kanals unter dem bei Hubzilla verwendeten Standard-Theme sieht so aus:
Das ist schon recht „nüchtern“.
Die Kanalseite zu einem solchen Kanal haut einen auch nicht vom Hocker:
Richtet man sich aber etwas ein, so kann die Stream-Seite schon anders aussehen:
Und die Kanalseite z.B. so:
Oder… um mal ein dunkles Theme zu zeigen z.B. so:
Es gibt Hubs, die haben ihre Seiten noch wesentlich weitreichender angepasst und erweitert. Als Beispiel hier mal "Neuhub":
Quelle: Webseite neuhub.org
Hubzilla lässt sich also sehr gut optisch anpassen, aufhübschen und „Modernisieren“.
Dabei ist das responsive Design von Hubzilla sehr gut umgesetzt. Damit lässt sich Hubzilla auch ordentlich und vernünftig auf kleinen Displays, wie bei mobilen Endgeräten (z.B Smartphones) nutzen.
Viele Vorurteile bezüglich Hubzilla sind also wirklich unbegründet oder resultieren aus den sehr frühen Tagen der Software. Hubzilla funktioniert hervorragend, ist einfach zu nutzen, bietet den, der es möchte, unglaublich viele Features und ist stabil und gereift (12 Jahre kontinuierliche Entwicklung von Red bis derzeit zu Hubzilla v. 9.0.1).
Wer nun Lust bekommen hat, der probiert es ja vielleicht wirklich einmal aus und entdeckt die tollen Möglichkeiten. Eine ganz simple Anleitung findet sich hier: Komm‘ ins Fediverse.
Ein wenig ausführlicher, aber trotzdem einfach, habe ich es hier beschrieben: Einfacher Start ins Fediverse mit Hubzilla.
Ausführlichere Anleitungen, Hilfen und Tipps findet man in meiner Hubzilla KnowledgeDB.
Und wenn doch was unklar ist, kann man in meinem Matrix-Raum
#pepes-hubzillahilfe:matrix.org
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