Bärendienst durch dumme Berichterstattung
Was mich aber betroffen macht, ist, dass genau diejenigen, die eigentlich froh über die Entwicklung der freien, föderiertenSozialen Netzwerke und Medien sein sollten, die Twitterflucht nun zum Anlass nehmen, dieses Netzwerkkonstrukt zu diskreditieren. Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit! ...
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Dieser Artikel wurde erstmals am 30. Oktober 2022 veröffentlicht.

Kaum wurde Twitter von Elon Musk übernommen, bekommen die linken woken Globalisten schnelle Beine. Also nicht alle, aber viele.
Man fürchtet halt, die Meinungs- und Deutungshoheit zu verlieren, die auf Twitter doch so viel Freude bereitet hat. Und der „böse“ Musk will diesen Tunnel jetzt wieder verbreitern und den Microblogging-Dienst für alle attraktiv machen. Der Spruch von der Befreiung der Vogels ist gar nicht so weit hergeholt.
Und zack, haben sie die freien Alternativen aus dem Fediverse für sich entdeckt. Als sie die echten oder auch nur als solche gelabelten Rechten aus den großen aSozialen Netzwerken gedrängt hatten und diese Zuflucht auch im Fediverse gesucht haben, da war das eine ganz böse Sache… viel zu unkontrolliert… aber unwichtig, weil Nische. Jetzt aber ist das plötzlich eine ganz tolle Sache.
Es bleibt abzuwarten, wie viele tatsächlich dauerhaft abwandern… und wie viele ganz böse aus ihrem Traum einer neuen „sauberen“ (also keine abweichenden Ansichten respektierenden) Umgebung erwachen werden. Denn… sie haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie ein dezentrales System, wie das Fediverse, überhaupt funktioniert. Sie haben da weder die Macht, noch die Möglichkeit, andere auszusperren, mundtot zu machen. Genau das ist ja eines der Grundprinzipien der föderierten Netzwerke. Sicherlich können sie, wie gerade Böhmermann, eigene Server aufsetzen und dann mittels IP- oder Domainfiltern andere Server, auf denen nach ihrer Meinung zu frei kommuniziert wird, für sich sperren, also ausfiltern… nur… „kein Feind, keine Ehr“. Sie können sich eine Bubble aus Meinungsgenossen herstellen… aber über wen wollen sie denn dann herziehen, wen wollen sie künftig abstrafen, ächten oder gar versuchen, Existenzen zu vernichten?
Was mich aber betroffen macht, ist, dass genau diejenigen, die eigentlich froh über die Entwicklung der freien, föderiertenSozialen Netzwerke und Medien sein sollten, die Twitterflucht nun zum Anlass nehmen, dieses Netzwerkkonstrukt zu diskreditieren. Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
Jedenfalls wird es so dargestellt, als wäre das Fediverse jetzt sowas wie eine „linke Entdeckung“. Vorher habe das ja keiner gekannt. Als würde es jetzt zu einem linken Sammelbecken.
Ganz vorne mit dabei ist ein Artikel von Mario Thurnes, der bei Tichys Einblick erschien:
„ZDF finanziert über Jan Böhmermann Twitter-Ersatz Mastodon mit“ (archiv)
Nach ein wenig Vorgeplänkel, an dem ich eigentlich nichts auszusetzen habe, wird aber gleich einmal die Grundidee des Fediverse ins Lächerliche gezogen. Achtung: Der gesamte Artikel bezieht sich auf Mastodon — nur einer von sehr vielen verschiedenen Diensten im Fediverse, der vom Grundprinzip die größte Ähnlichkeit zu Twitter aufweist.
Mastodon gäbe es nunmehr seit sechs Jahren, das habe bislang aber niemand mitbekommen. Niemand, das sind derzeit 4,7 Millionen Benutzer (das gesamte Fediverse hat über sechs Millionen Nutzer). Und Mastodon hat eine längere Vorgeschichte, als die sechs Jahre. Die Entwicklung dieses nun etablierten dezentralen Microblogging-Dienstes nahm bereits 2010 mit anderen Diensten ihren Anfang.
„Nicht kommerziell“ und „dezentral“ sind also linke Ideale? Nun, dann empfehle ich dem Autor, ganz schnell mal auf E-Mail zu verzichten. Denn E-Mail ist ebenfalls dezentral. Wer eine E-Mail-Postfach auf irgendeinem — womöglich noch völlig unkommerziellen — Server eingerichtet hat, der kann mit jedem anderen Inhaber eines E-Mail-Zugangs kommunizieren… egal, wo da der Server steht, egal, ob es sich um einen kommerziellen oder nicht kommerziellen Anbieter handelt. Wer „dezentral“ als negative linke Idee labelt, der hat das Prinzip des Internet nicht einmal im Ansatz verstanden. Vom Grundsatz her ist das Internet nämlich dezentral konzipiert. Das war Sinn und Zweck. Es ging darum, die Kommunikationskanäle aufrecht zu erhalten, selbst wenn Teile der Infrastruktur ausfallen… durch Dezentralität, durch Redundanz. Die Realität sieht heute leider anders aus, weil sich einige wenige Dienste beinahe unersetzbar gemacht haben und einen weiten Teil der Datenströme kontrollieren kann. Trotzdem bleib das Prinzip der Dezentralität vorhanden und eine der wichtigsten Grundsteine des Internet. Das Fediverse ist ein Weg, die Freiheit durch Dezentralität wiederherzustellen.
Ja… und der Autor sollte auch jegliche Dienste liegen lassen, bei denen auch nur ein einziger Ehrenamtlicher beteiligt ist. Denn das ist „nicht kommerziell“. Man mag es nicht glauben, aber es gibt Menschen, die etwas anbieten, ohne dafür entlohnt werden zu wollen und ohne daraus geschäftliche Vorteile zu ziehen. Und das Fediverse lebt genau von solchen Spinnern, zu denen auch ich gehöre. Ich selbst unterhalte drei Instanzen (Server) im Fediverse und bezahle das aus meiner eigenen Tasche. Nein, das sind auch keine großen Summen… ist halt mein Hobby und der Wunsch, jedem die Möglichkeit zu bieten, sich auszutauschen, ohne sich dabei in die Arme der großen kommerziellen Datenkraken zu werfen.
Der Hammer im Artikel folgt dann aber sofort.
Es wird erzählt, dass man, wenn man bei Twitter ist, Kontakt zu jedem anderen Twitternutzer auf der ganzen Welt haben könnte.
So weit, so gut… und korrekt.
Im Fediverse, also bei Mastodon sei das aber nicht so, da müsse man sich auf dem selben Server befinden, auf dem auch der Adressat angemeldet ist:
Wie sagt man so schön? You are fake news!
Hier wird einfach einmal die Unwahrheit verbreitet. Der Autor stellt Mastodon (und damit das Fediverse) als eine Ansammlung abgeschlossener Server dar, auf denen lediglich die gleiche Software installiert ist. Er denkt womöglich, das wären Mini-Twitter, die nicht miteinander interagieren können. Und da sind sie wieder, meine drei Fragen: Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
An dieser Behauptung ist nun aber wirklich nichts wahr.
Das Gegenteil ist der Fall. Es ist völlig egal, auf welchem Server ich meinen Mastodon-Account habe, ich kann zu jedem anderen Mastodon-Nutzer Kontakt aufnehmen, ihm „folgen“, mit ihm kommunizieren, ihn kommentieren… völlig unabhängig auf welchem Server er seinen Account hat. Nennt sich „föderiert“, woher auch die Bezeichnung „Fediverse“ rührt.
Der Journalist aus Berlin und der aus Wiesbaden müssen ihren Server nicht verlassen, um miteinander zu interagieren. Sie bemerken nicht einmal, dass sie nicht auf dem selben Server angemeldet sind. Tja… und der Journalist aus Buxtehude kann auch noch dazustoßen und mit beiden interagieren, obwohl er nicht einmal einen Mastodon-Account hat, sondern einen auf einem Friendica-Server, denn Friendica ist ebenfalls ein Teil des Fediverse. Friendica ähnelt dabei eher Facebook, ist also kein Microblogging-Dienst. Trotzdem kann er sich mit den beiden anderen Journalisten verbinden, austauschen, sie sehen was er postet, er sieht was sie posten, jeder kann die Posts des anderen kommentieren, weitersagen etc. Das wäre, als wollten die beiden ersten Journalisten auf Twitter eine Interaktion mit dem aus Buxtehude starten, obwohl der gar keinen Twitter-Account hat, sondern nur einen bei Facebook. Undenkbar! Geht nicht! Im Fediverse eine Selbstverständlichkeit… selbst wenn der Server des vierten Journalisten in Argentinien steht und der einen Peertube-Account hat. Wer bei Youtube ist, kann hingegen keinen unmittelbaren Kontakt zu den auf Twitter und Facebook beheimateten herstellen. Die großen kommerziellen Netzwerke sind walled garden, umzäunte Gebiete, bei denen eine Interaktion mit anderen Diensten nicht funktioniert. Wenn sich die inzwischen vier Journalisten austauschen möchten, müssen sie entweder alle gemeinsam auf eine Plattform wechseln, oder… E-Mail benutzen… wieder eine dezentrale Sache.
Eine Unverschämtheit, aus eigener Unwissenheit die Nutzung der föderierten Netzwerke (bei denen man nicht die Ware ist) als Surfen im Jahr 1822 zu bezeichnen und etwas von Passkontrolle zu fabulieren. Das Fediverse ist die Vernetzung auf dem aktuellen, modernen Stand. Die Nutzung der alten, isolierten Netzwerke ist von Gestern… so wird ein Schuh draus!
Über den gerade zitierten und besprochenen Passus habe ich mich sehr geärgert. Nun, dann halt einen Kommentar schreiben. Nur… ich schaffe es ums Verrecken nicht, mich bei TW anzumelden. Es ist dies schon der zweite Versuch, es kommt aber keine Bestätigungs-Mail. Und nein, ich bin nicht zu blöd, mal im Spamordner nachzuschauen oder meine Mailadresse richtig zu schreiben. Ich habe es mit zwei unterschiedlichen Mailadressen versucht, um sicherzustellen, dass ggf. mein Mailserver nicht auf irgendeiner Blacklist gelandet ist. Aber es kommt nichts.
Gut, dann habe ich über das Kontaktformular geschrieben. Keine Reaktion und auch keine Richtigstellung der tatsächlich falschen Aussage. Nun, vielleicht wird ja die Redaktion auf den Fehler aufmerksam, wenn ich den Artikel hier auch auf Twitter teile und TE tagge.
Der Bärendienst ist, dass über dieses Gezeter und Verächtlichmachen die Leserschaft gegen das Fediverse aufgebracht wird. Die meinen nun, es sei eine rein linke Blase. Was ein Blödsinn. Das Fediverse ist der Inbegriff der Freiheit. Wenn sich da jetzt eine „linke Blase“ entwickelt, die sich vielleicht noch von allen anderen Bereichen abschottet, dann ist das deren Freiheit… das Juckt keinen… und es ist dann ein winziges Fleckchen unter all den anderen großen Gebieten und weiteren Interessenblasen. Über vier Millionen Benutzer, bevor jetzt die große Twitterflucht eingesetzt hat… es will mir doch keiner erzählen, dass sich da nur Linke herumgetrieben haben.
An den Kommentaren zu dem Artikel kann man schön sehen, dass die Propaganda des Autors auf fruchtbaren Boden fällt. Da wird hämisch getextet und wiedergegeben, das Fediverse sei nur was für Freaks und Linke.
In eine ähnliche Kerbe haut der Artikel von Theo-Paul Löwengrub auf ANSAGE!:
„Musk und der Twitter-Schock: Deutschlands totalitäre Linksblase erzittert“ (archiv)
Ohne hier nochmals auf Details einzugehen zitiere ich einfach mal die übelste Passage:
Auch hier wird wieder deutlich, dass komplette Ahnungslosigkeit über das Fediverse vorherrscht. Wenn sich eine linke Blase dort entwickeln sollte, dann ist das die selbst verschuldete Sache der neuen Protagonisten, stört das Fediverse aber nicht im geringsten. Ob sie selbst damit dann glücklich werden, wage ich zu bezweifeln, denn sie brauchen ja ihre „Gegner“, die sie „beobachten“ und verächtlich machen können. Sperren sie diese aus, dann können sie höchstens noch über andere Lästern an ihrem virtuellen Stammtisch… das macht auf Dauer sicher keinen Spaß.
Schade, dass ausgerechnet diejenigen, denen auch bei Besitzerwechseln der großen kommerziellen Netzwerke immer wieder Unfreiheiten drohen, die wirklich freie Netzwerk-Welt im Fediverse diffamieren. Wahrlich ein Bärendienst, der hier erwiesen wird.
Allen anderen würde ich empfehlen, einfach einmal einen Blick ins Fediverse zu werfen. Das kostet nix, man bezahlt auch nicht mit seinen persönlichen Daten und hält nicht als Reklameopfer die Kehle hin. Und wenn man da seinen Account loswerden möchte, ist das sehr einfach und es bleiben keine persönlichen Daten irgendwo hängen. Tut nicht weh und kann interessant sein… vielleicht eine neue Heimat werden.
Für das Verständnis des Fediverse und die vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten und unterschiedlichen Dienste empfehle ich ausdrücklich den Beitrag von Mike Kuketz: Das Fediverse : Unendliche Weiten als Schaubild/Diagramm
Oder hier mal reinschauen: Das Fediverse – dezentrale, verbundene Soziale Netzwerke
Kaum wurde Twitter von Elon Musk übernommen, bekommen die linken woken Globalisten schnelle Beine. Also nicht alle, aber viele.
Man fürchtet halt, die Meinungs- und Deutungshoheit zu verlieren, die auf Twitter doch so viel Freude bereitet hat. Und der „böse“ Musk will diesen Tunnel jetzt wieder verbreitern und den Microblogging-Dienst für alle attraktiv machen. Der Spruch von der Befreiung der Vogels ist gar nicht so weit hergeholt.
Und zack, haben sie die freien Alternativen aus dem Fediverse für sich entdeckt. Als sie die echten oder auch nur als solche gelabelten Rechten aus den großen aSozialen Netzwerken gedrängt hatten und diese Zuflucht auch im Fediverse gesucht haben, da war das eine ganz böse Sache… viel zu unkontrolliert… aber unwichtig, weil Nische. Jetzt aber ist das plötzlich eine ganz tolle Sache.
Es bleibt abzuwarten, wie viele tatsächlich dauerhaft abwandern… und wie viele ganz böse aus ihrem Traum einer neuen „sauberen“ (also keine abweichenden Ansichten respektierenden) Umgebung erwachen werden. Denn… sie haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie ein dezentrales System, wie das Fediverse, überhaupt funktioniert. Sie haben da weder die Macht, noch die Möglichkeit, andere auszusperren, mundtot zu machen. Genau das ist ja eines der Grundprinzipien der föderierten Netzwerke. Sicherlich können sie, wie gerade Böhmermann, eigene Server aufsetzen und dann mittels IP- oder Domainfiltern andere Server, auf denen nach ihrer Meinung zu frei kommuniziert wird, für sich sperren, also ausfiltern… nur… „kein Feind, keine Ehr“. Sie können sich eine Bubble aus Meinungsgenossen herstellen… aber über wen wollen sie denn dann herziehen, wen wollen sie künftig abstrafen, ächten oder gar versuchen, Existenzen zu vernichten?
Was mich aber betroffen macht, ist, dass genau diejenigen, die eigentlich froh über die Entwicklung der freien, föderiertenSozialen Netzwerke und Medien sein sollten, die Twitterflucht nun zum Anlass nehmen, dieses Netzwerkkonstrukt zu diskreditieren. Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
Jedenfalls wird es so dargestellt, als wäre das Fediverse jetzt sowas wie eine „linke Entdeckung“. Vorher habe das ja keiner gekannt. Als würde es jetzt zu einem linken Sammelbecken.
Ganz vorne mit dabei ist ein Artikel von Mario Thurnes, der bei Tichys Einblick erschien:
„ZDF finanziert über Jan Böhmermann Twitter-Ersatz Mastodon mit“ (archiv)
Nach ein wenig Vorgeplänkel, an dem ich eigentlich nichts auszusetzen habe, wird aber gleich einmal die Grundidee des Fediverse ins Lächerliche gezogen. Achtung: Der gesamte Artikel bezieht sich auf Mastodon — nur einer von sehr vielen verschiedenen Diensten im Fediverse, der vom Grundprinzip die größte Ähnlichkeit zu Twitter aufweist.
Mastodon gäbe es nunmehr seit sechs Jahren, das habe bislang aber niemand mitbekommen. Niemand, das sind derzeit 4,7 Millionen Benutzer (das gesamte Fediverse hat über sechs Millionen Nutzer). Und Mastodon hat eine längere Vorgeschichte, als die sechs Jahre. Die Entwicklung dieses nun etablierten dezentralen Microblogging-Dienstes nahm bereits 2010 mit anderen Diensten ihren Anfang.
„Der Dienst gibt sich ganz im Sinne der Linken als „nicht kommerziell“ aus und bewirbt sich selbst als dezentral. Was bedeutet das?“
„Nicht kommerziell“ und „dezentral“ sind also linke Ideale? Nun, dann empfehle ich dem Autor, ganz schnell mal auf E-Mail zu verzichten. Denn E-Mail ist ebenfalls dezentral. Wer eine E-Mail-Postfach auf irgendeinem — womöglich noch völlig unkommerziellen — Server eingerichtet hat, der kann mit jedem anderen Inhaber eines E-Mail-Zugangs kommunizieren… egal, wo da der Server steht, egal, ob es sich um einen kommerziellen oder nicht kommerziellen Anbieter handelt. Wer „dezentral“ als negative linke Idee labelt, der hat das Prinzip des Internet nicht einmal im Ansatz verstanden. Vom Grundsatz her ist das Internet nämlich dezentral konzipiert. Das war Sinn und Zweck. Es ging darum, die Kommunikationskanäle aufrecht zu erhalten, selbst wenn Teile der Infrastruktur ausfallen… durch Dezentralität, durch Redundanz. Die Realität sieht heute leider anders aus, weil sich einige wenige Dienste beinahe unersetzbar gemacht haben und einen weiten Teil der Datenströme kontrollieren kann. Trotzdem bleib das Prinzip der Dezentralität vorhanden und eine der wichtigsten Grundsteine des Internet. Das Fediverse ist ein Weg, die Freiheit durch Dezentralität wiederherzustellen.
Ja… und der Autor sollte auch jegliche Dienste liegen lassen, bei denen auch nur ein einziger Ehrenamtlicher beteiligt ist. Denn das ist „nicht kommerziell“. Man mag es nicht glauben, aber es gibt Menschen, die etwas anbieten, ohne dafür entlohnt werden zu wollen und ohne daraus geschäftliche Vorteile zu ziehen. Und das Fediverse lebt genau von solchen Spinnern, zu denen auch ich gehöre. Ich selbst unterhalte drei Instanzen (Server) im Fediverse und bezahle das aus meiner eigenen Tasche. Nein, das sind auch keine großen Summen… ist halt mein Hobby und der Wunsch, jedem die Möglichkeit zu bieten, sich auszutauschen, ohne sich dabei in die Arme der großen kommerziellen Datenkraken zu werfen.
Der Hammer im Artikel folgt dann aber sofort.
Es wird erzählt, dass man, wenn man bei Twitter ist, Kontakt zu jedem anderen Twitternutzer auf der ganzen Welt haben könnte.
So weit, so gut… und korrekt.
Im Fediverse, also bei Mastodon sei das aber nicht so, da müsse man sich auf dem selben Server befinden, auf dem auch der Adressat angemeldet ist:
„Erste Selbsttests auf Mastodon zeigen: Die dezentrale Struktur ist gewöhnungsbedürftig. Ein Journalist aus Berlin und einer aus Wiesbaden wollen sich gegenseitig auf Mastodon folgen. Doch das geht nicht. Der Berliner muss von seinem Mastodon-Server auf den hessischen Mastodon-Server wechseln, um sich mit dem befreundeten Journalisten in Wiesbaden austauschen zu können. Wir schreiben das Jahr 2022: Die Welt rückt im Internet zusammen und Deutschland führt die Kleinstaaterei wieder ein. Digitales Surfen wie im Jahr 1822, mit Passkontrolle zwischen Mainz und Wiesbaden.“
Wie sagt man so schön? You are fake news!
Hier wird einfach einmal die Unwahrheit verbreitet. Der Autor stellt Mastodon (und damit das Fediverse) als eine Ansammlung abgeschlossener Server dar, auf denen lediglich die gleiche Software installiert ist. Er denkt womöglich, das wären Mini-Twitter, die nicht miteinander interagieren können. Und da sind sie wieder, meine drei Fragen: Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
An dieser Behauptung ist nun aber wirklich nichts wahr.
Das Gegenteil ist der Fall. Es ist völlig egal, auf welchem Server ich meinen Mastodon-Account habe, ich kann zu jedem anderen Mastodon-Nutzer Kontakt aufnehmen, ihm „folgen“, mit ihm kommunizieren, ihn kommentieren… völlig unabhängig auf welchem Server er seinen Account hat. Nennt sich „föderiert“, woher auch die Bezeichnung „Fediverse“ rührt.
Der Journalist aus Berlin und der aus Wiesbaden müssen ihren Server nicht verlassen, um miteinander zu interagieren. Sie bemerken nicht einmal, dass sie nicht auf dem selben Server angemeldet sind. Tja… und der Journalist aus Buxtehude kann auch noch dazustoßen und mit beiden interagieren, obwohl er nicht einmal einen Mastodon-Account hat, sondern einen auf einem Friendica-Server, denn Friendica ist ebenfalls ein Teil des Fediverse. Friendica ähnelt dabei eher Facebook, ist also kein Microblogging-Dienst. Trotzdem kann er sich mit den beiden anderen Journalisten verbinden, austauschen, sie sehen was er postet, er sieht was sie posten, jeder kann die Posts des anderen kommentieren, weitersagen etc. Das wäre, als wollten die beiden ersten Journalisten auf Twitter eine Interaktion mit dem aus Buxtehude starten, obwohl der gar keinen Twitter-Account hat, sondern nur einen bei Facebook. Undenkbar! Geht nicht! Im Fediverse eine Selbstverständlichkeit… selbst wenn der Server des vierten Journalisten in Argentinien steht und der einen Peertube-Account hat. Wer bei Youtube ist, kann hingegen keinen unmittelbaren Kontakt zu den auf Twitter und Facebook beheimateten herstellen. Die großen kommerziellen Netzwerke sind walled garden, umzäunte Gebiete, bei denen eine Interaktion mit anderen Diensten nicht funktioniert. Wenn sich die inzwischen vier Journalisten austauschen möchten, müssen sie entweder alle gemeinsam auf eine Plattform wechseln, oder… E-Mail benutzen… wieder eine dezentrale Sache.
Eine Unverschämtheit, aus eigener Unwissenheit die Nutzung der föderierten Netzwerke (bei denen man nicht die Ware ist) als Surfen im Jahr 1822 zu bezeichnen und etwas von Passkontrolle zu fabulieren. Das Fediverse ist die Vernetzung auf dem aktuellen, modernen Stand. Die Nutzung der alten, isolierten Netzwerke ist von Gestern… so wird ein Schuh draus!
Über den gerade zitierten und besprochenen Passus habe ich mich sehr geärgert. Nun, dann halt einen Kommentar schreiben. Nur… ich schaffe es ums Verrecken nicht, mich bei TW anzumelden. Es ist dies schon der zweite Versuch, es kommt aber keine Bestätigungs-Mail. Und nein, ich bin nicht zu blöd, mal im Spamordner nachzuschauen oder meine Mailadresse richtig zu schreiben. Ich habe es mit zwei unterschiedlichen Mailadressen versucht, um sicherzustellen, dass ggf. mein Mailserver nicht auf irgendeiner Blacklist gelandet ist. Aber es kommt nichts.
Gut, dann habe ich über das Kontaktformular geschrieben. Keine Reaktion und auch keine Richtigstellung der tatsächlich falschen Aussage. Nun, vielleicht wird ja die Redaktion auf den Fehler aufmerksam, wenn ich den Artikel hier auch auf Twitter teile und TE tagge.
Der Bärendienst ist, dass über dieses Gezeter und Verächtlichmachen die Leserschaft gegen das Fediverse aufgebracht wird. Die meinen nun, es sei eine rein linke Blase. Was ein Blödsinn. Das Fediverse ist der Inbegriff der Freiheit. Wenn sich da jetzt eine „linke Blase“ entwickelt, die sich vielleicht noch von allen anderen Bereichen abschottet, dann ist das deren Freiheit… das Juckt keinen… und es ist dann ein winziges Fleckchen unter all den anderen großen Gebieten und weiteren Interessenblasen. Über vier Millionen Benutzer, bevor jetzt die große Twitterflucht eingesetzt hat… es will mir doch keiner erzählen, dass sich da nur Linke herumgetrieben haben.
An den Kommentaren zu dem Artikel kann man schön sehen, dass die Propaganda des Autors auf fruchtbaren Boden fällt. Da wird hämisch getextet und wiedergegeben, das Fediverse sei nur was für Freaks und Linke.
In eine ähnliche Kerbe haut der Artikel von Theo-Paul Löwengrub auf ANSAGE!:
„Musk und der Twitter-Schock: Deutschlands totalitäre Linksblase erzittert“ (archiv)
Ohne hier nochmals auf Details einzugehen zitiere ich einfach mal die übelste Passage:
„Man möchte ihnen nachrufen: Verschwindet dorthin und kommt nie wieder – ihr, die ihr keinen Diskurs mehr führen könnt und keine Gegenmeinungen mehr duldet, die ihr Andersdenkende nicht mit Argumenten stellt, sondern zu kriminalisieren versucht! Schmort gerne da, wo ihr endlich wieder unter euch sein könnt, weiterin eurem eigenen Saft! Faschistoide Denkverbote und Scherbengerichte gegen Dissidenten braucht kein Mensch.“
Auch hier wird wieder deutlich, dass komplette Ahnungslosigkeit über das Fediverse vorherrscht. Wenn sich eine linke Blase dort entwickeln sollte, dann ist das die selbst verschuldete Sache der neuen Protagonisten, stört das Fediverse aber nicht im geringsten. Ob sie selbst damit dann glücklich werden, wage ich zu bezweifeln, denn sie brauchen ja ihre „Gegner“, die sie „beobachten“ und verächtlich machen können. Sperren sie diese aus, dann können sie höchstens noch über andere Lästern an ihrem virtuellen Stammtisch… das macht auf Dauer sicher keinen Spaß.
Schade, dass ausgerechnet diejenigen, denen auch bei Besitzerwechseln der großen kommerziellen Netzwerke immer wieder Unfreiheiten drohen, die wirklich freie Netzwerk-Welt im Fediverse diffamieren. Wahrlich ein Bärendienst, der hier erwiesen wird.
Allen anderen würde ich empfehlen, einfach einmal einen Blick ins Fediverse zu werfen. Das kostet nix, man bezahlt auch nicht mit seinen persönlichen Daten und hält nicht als Reklameopfer die Kehle hin. Und wenn man da seinen Account loswerden möchte, ist das sehr einfach und es bleiben keine persönlichen Daten irgendwo hängen. Tut nicht weh und kann interessant sein… vielleicht eine neue Heimat werden.
Für das Verständnis des Fediverse und die vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten und unterschiedlichen Dienste empfehle ich ausdrücklich den Beitrag von Mike Kuketz: Das Fediverse : Unendliche Weiten als Schaubild/Diagramm
Oder hier mal reinschauen: Das Fediverse – dezentrale, verbundene Soziale Netzwerke
Foren sind unersetzbar
Anlässlich der bevorstehenden Schließung eines Forums, bei dem ich angemeldet bin, möchte ich einmal meine Sicht der Dinge bezüglich Foren und möglicher Alternativen loswerden…
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Dieser Artikel wurde erstmals am 26. September 2022 veröffentlicht.

Anlässlich der bevorstehenden Schließung eines Forums, bei dem ich angemeldet bin, möchte ich einmal meine Sicht der Dinge bezüglich Foren und möglicher Alternativen loswerden…
Vor ein paar Tagen wurde im „Kuketz-Forum“ vom Betreiber ein Thread mit dem Titel „Zukunft des Kuketz-Forums“ (->)erstellt, in welchem er mitteilte, er mache sich Gedanken über die Fortführung des Forums. Die arbeit, die er für das Forum leisten müsste, sei einfach zu viel und er wolle sich lieber mehr auf sein Blog konzentrieren.
Nachvollziehbar!
Im weiteren Verlauf stellte er dann klar, dass es ihm überwiegend um die Moderation gehe, die er nicht mehr leisten könne… und um die Verantwortung, die er ja trage. Es kamen dann ein paar „Meldungen“ von Forenmitgliedern, die sich eine Moderatoren-Tätigkeit vorstellen könnten. Aber leider zu wenige. Auch das war für mich nachvollziehbar, weil in besagtem Forum die Regeln doch ziemlich knackig waren. Auch dieser Punkt wurde diskutiert.
Als Alternative brachte der Betreiber eine Lemmy-Community ins Spiel und richtete auch gleich eine ein.
Heute nun ist der Thread gesperrt und endet mit der Ankündigung, dass das Forum zum 1. Oktober geschlossen wird.
Vom 22.9. bis zum 26.9. lief das also. Insgesamt erweckte die Sache den Eindruck, als hätte die Entscheidung aber schon bei Threaderstellung festgestanden. Aber egal. Sein Forum, seine Spielregeln! Mitglieder sind Gäste und wenn die Party beendet wird, muss man halt gehen.
Was aber auch in diesem Fall wieder schade ist: Es verbleiben vier Tage bis zur Schließung. Dann soll das Forum noch für eine „gewisse Zeit” (Zeitraum ungewiss… gewiss ist aber, dass es noch in diesem Jahr vollständig gelöscht wird) als r/o-Archiv erhalten bleiben. Das ermöglicht es jedem, für ihn selbst interessante Diskussionsstränge oder Informationen auf dem eigenen Rechner zu sichern. Schon ein Vorteil z.B. im Vergleich zum ERF/EDF-Desaster [1][2][3], wo das Forum aus unerfindlichen Gründen (das EDF als aktives Forum und das EDF als dauerhaftes Archiv… und als wirklich wichtiges Zeitdokument) von heute auf morgen nicht mehr erreichbar war und für immer verschwand.
Trotzdem ist es sehr bedauerlich, dass die Informationen im Forum (die ich gerne genutzt und verfolgt habe und die mich weitergebracht haben) nicht mehr für jeden zur Verfügung stehen. Es geht damit auch ein wenig „Geschichte“ verloren.
Andere, von mir geschätzte Foren sind durch die Übernahme durch Forensammler zunichte gemacht worden. Auch sehr bedauerlich.
So… das aber nur als (zu lange) Vorgeschichte zur eigentlichen Betrachtung: Gibt es Alternativen zum klassischen Forum?
In meinen Augen nicht!
Die im vorstehenden Fall nun eingerichtete „Alternative“ habe ich sofort ausprobiert. Zufällig hatte ich eh schon einen (eher wenig genutzten) Feddit-Account und noch zufälliger sogar auf dem Server, bei dem auch die neue Community untergebracht ist. Das ist zwar bei föderierten Netzwerken nicht von Bedeutung, passte mir aber gut. Also bin ich beigetreten. Und schon nach so wenigen Tagen kann ich für mich feststellen: Nein, Lemmy ist keine Alternative zu dem alten Forum.
Lemmy ist vom Ansatz her kein klassisches Soziales Blogging-Netzwerk (auch wenn man es als solches nutzen kann), sondern ein spezieller Link-Aggregator, der dem Prinzip von Reddit nachempfunden ist. Es erlaubt die Gründung von Communitys, in welchen themenbezogen geteilt werden kann. Die Position eines jeden Postings und Kommentars dazu kann per Up- bzw. Downvoting durch die Nutzer nach oben oder unten „geschoben“ werden. Eine weitergehende Strukturierung ist aber nicht möglich. Damit wird jede Community irgendwann zu einem großen „Kasten“ voller Postings (mit den dazugehörigen Diskussionen) ohne jeglich Sortierung (abgesehen vom Voting-Stand). Chronologie fällt hinter der Voting-Gewichtung zurück. Auf jeder Seite werden zwanzig Themen dargestellt… die nächste Seite erreicht man dann über einen Button. Themen, die vielleicht aktuell sind, aber momentan nicht aktuell diskutiert werden, Fragen, die nicht aktuell beantwortet werden, rutschen damit ganz schnell aus dem Sichtfeld des Benutzers… und ich denke, ab der dritten Seite sind sie nahezu für immer verschollen.
Es gibt zwar auch eine Suchfunktion, die sich sogar auf einzelne Communitys beschränken lässt… aber das ist kein Ersatz für eine Struktur. Unter-Communitys könnten das verbessern… jibbet aber leider nicht. Alternativ könnte man zumindest hilfsweise mit Hashtags ein wenig strukturieren… jibbet aber leider nicht (auch wenn es diesbezüglich schon eine Anfrage/Diskussion bei den Entwicklern gibt… ich hoffe, das kommt vielleicht noch).
Themen geraten also bei Lemmy, wenn eine Community stärker genutzt wird, unter die Lawine aus anderen Themen. Es nützt nicht einmal etwas, sich die ungefähre Position eines Themas zu merken, denn durch das Up- und Downvoting gerät die Reihenfolge regelmäßig durcheinander. Chancenlos!
Was noch viel dramatischer ist… die instabile Reihenfolge findet auch innerhalb von Themen statt. Kommentare/Antworten rutschen durch das Voting rauf und runter. In einem Forum findet man den letzten aktuellen Kommentar meist ganz unten. Bei Lemmy kann er sonstewo landen… und in einer Stunde schon wieder woanders sein. Ganz besonders ist mir das bei einem Thema der o.g. Community aufgefallen, bei dem ich ich kommentiert hatte. Überdies können Kommentare auch direkt kommentiert werden, was zu einer noch unübersichtlicheren Hierarchie führt. Der Baum lässt sich leider auch nicht zuklappen… weder automatisch noch manuell… es erscheinen also auch dauerhaft alle „Kommentar“ und „Kommentar-Kommentar“ und „Ko…“. 😉
Ein Forum ist halt ein Forum. Es lebt von der Struktur, die mittels Unterforen eingerichtet wird… und von ein bisserl, möglichst nicht übertriebener Moderation. Man kann sich die aktuellsten Themen anschauen, die neuesten Themen, die am intensivsten beantworteten Themen, die eigenen Themen, die themen mit eigenen Antworten, die neuen Themen seit dem letzten Besuch… … … anzeigen lassen und findet sich schnell zurecht. Die rein chronologische Reihenfolge macht das Auffinden von Informationen auch noch einfacher. Und die meisten Foren-Anwendungen bieten überdies noch eine meist sehr komfortable Suchfunktion (bei der man oft sogar die Unterforen auswählen kann, in welchen gesucht werden soll).
Dadurch ist ein Forum auch immer irgendwie eine Wissens-Datenbank… ein Fels in der Brandung des schnelllebigen Internet von heute… und eine Art historisches Archiv.
Nein… Lemmy ist definitiv nicht einmal im Ansatz eine Alternative zu einem klassischen Forum. Es kann ein solches nicht ersetzen… höchstens ergänzen… aber auch das ist eigentlich öberflüssig.
Generell sind die Sozialen Netzwerke insgesamt nicht als Ersatz für ein Forum geeignet. Sie verfolgen den Ansatz, schnellebige Statements und Informationen rauszuhauen, die nach kurzer Zeit schon wieder in Vergessenheit geraten. Eine Strukturierung wie beim klassischen Forum ist kaum vorgesehen und niemals so leistungsfähig. Hubzilla und Friendica bieten Kanäle an, die „Foren“ genannt werden, jedoch fehlt auch hier die Möglichkeit einer anständigen Strukturierung.
Foren mögen oldschool erscheinen, sind aber für viele Belange die beste Möglichkeit eines Informations- und Erfahrungsaustauschs und für Diskussionen. Wer es chaotisch mag oder wem es nur darauf ankommt, mal etwas herauszuschreien… für den mögen SN taugen…
Ich habe selbst schon das eine oder andere Forum betrieben… wer mich jetzt fragt, welches meine liebste Forensoftware ist, dem antworte ich: Simple Machines Forum (SMF). Es ist open source, sehr wartungsarm und — im Vergleich zu ähnlichen Anwendungen — auch überwiegend völlig unproblematisch, was Updates anbelangt (große und kleine). Es bietet allein schon eine ordentliche Auswahl an Features und eine stattliche Anzahl an Addons und Themes. Wer genervt ist, weil phpBB mal wieder „bockt“, dem empfehle ich, es mit SMF zu versuchen. Lohnt!
Und Foren lohnen! Sie sind nicht überholt oder überflüssig, sondern bedeutender denn je. Ich hoffe, dass nicht mehr so viele Foren aus teilweise „seltsamen“ Gründen verschwinden. Ein Verweis auf SN (auch auf föderierte) ist jedenfalls Blödsinn.
[1] Bad News zum Ende des Jahres
[2] Das EDF schließt die Pforten – ein trauriger Tag für die Szene
[3] Ein WIRKLICH schwarzer Tag!
Forensterben
Anlässlich der bevorstehenden Schließung eines Forums, bei dem ich angemeldet bin, möchte ich einmal meine Sicht der Dinge bezüglich Foren und möglicher Alternativen loswerden…
Vor ein paar Tagen wurde im „Kuketz-Forum“ vom Betreiber ein Thread mit dem Titel „Zukunft des Kuketz-Forums“ (->)erstellt, in welchem er mitteilte, er mache sich Gedanken über die Fortführung des Forums. Die arbeit, die er für das Forum leisten müsste, sei einfach zu viel und er wolle sich lieber mehr auf sein Blog konzentrieren.
Nachvollziehbar!
Im weiteren Verlauf stellte er dann klar, dass es ihm überwiegend um die Moderation gehe, die er nicht mehr leisten könne… und um die Verantwortung, die er ja trage. Es kamen dann ein paar „Meldungen“ von Forenmitgliedern, die sich eine Moderatoren-Tätigkeit vorstellen könnten. Aber leider zu wenige. Auch das war für mich nachvollziehbar, weil in besagtem Forum die Regeln doch ziemlich knackig waren. Auch dieser Punkt wurde diskutiert.
Als Alternative brachte der Betreiber eine Lemmy-Community ins Spiel und richtete auch gleich eine ein.
Heute nun ist der Thread gesperrt und endet mit der Ankündigung, dass das Forum zum 1. Oktober geschlossen wird.
Vom 22.9. bis zum 26.9. lief das also. Insgesamt erweckte die Sache den Eindruck, als hätte die Entscheidung aber schon bei Threaderstellung festgestanden. Aber egal. Sein Forum, seine Spielregeln! Mitglieder sind Gäste und wenn die Party beendet wird, muss man halt gehen.
Was aber auch in diesem Fall wieder schade ist: Es verbleiben vier Tage bis zur Schließung. Dann soll das Forum noch für eine „gewisse Zeit” (Zeitraum ungewiss… gewiss ist aber, dass es noch in diesem Jahr vollständig gelöscht wird) als r/o-Archiv erhalten bleiben. Das ermöglicht es jedem, für ihn selbst interessante Diskussionsstränge oder Informationen auf dem eigenen Rechner zu sichern. Schon ein Vorteil z.B. im Vergleich zum ERF/EDF-Desaster [1][2][3], wo das Forum aus unerfindlichen Gründen (das EDF als aktives Forum und das EDF als dauerhaftes Archiv… und als wirklich wichtiges Zeitdokument) von heute auf morgen nicht mehr erreichbar war und für immer verschwand.
Auch ein „historischer“ Verlust
Trotzdem ist es sehr bedauerlich, dass die Informationen im Forum (die ich gerne genutzt und verfolgt habe und die mich weitergebracht haben) nicht mehr für jeden zur Verfügung stehen. Es geht damit auch ein wenig „Geschichte“ verloren.
Andere, von mir geschätzte Foren sind durch die Übernahme durch Forensammler zunichte gemacht worden. Auch sehr bedauerlich.
Soziale Netzwerke als Alternative?
So… das aber nur als (zu lange) Vorgeschichte zur eigentlichen Betrachtung: Gibt es Alternativen zum klassischen Forum?
In meinen Augen nicht!
Lemmy – nett aber nicht geeignet
Die im vorstehenden Fall nun eingerichtete „Alternative“ habe ich sofort ausprobiert. Zufällig hatte ich eh schon einen (eher wenig genutzten) Feddit-Account und noch zufälliger sogar auf dem Server, bei dem auch die neue Community untergebracht ist. Das ist zwar bei föderierten Netzwerken nicht von Bedeutung, passte mir aber gut. Also bin ich beigetreten. Und schon nach so wenigen Tagen kann ich für mich feststellen: Nein, Lemmy ist keine Alternative zu dem alten Forum.
Lemmy ist vom Ansatz her kein klassisches Soziales Blogging-Netzwerk (auch wenn man es als solches nutzen kann), sondern ein spezieller Link-Aggregator, der dem Prinzip von Reddit nachempfunden ist. Es erlaubt die Gründung von Communitys, in welchen themenbezogen geteilt werden kann. Die Position eines jeden Postings und Kommentars dazu kann per Up- bzw. Downvoting durch die Nutzer nach oben oder unten „geschoben“ werden. Eine weitergehende Strukturierung ist aber nicht möglich. Damit wird jede Community irgendwann zu einem großen „Kasten“ voller Postings (mit den dazugehörigen Diskussionen) ohne jeglich Sortierung (abgesehen vom Voting-Stand). Chronologie fällt hinter der Voting-Gewichtung zurück. Auf jeder Seite werden zwanzig Themen dargestellt… die nächste Seite erreicht man dann über einen Button. Themen, die vielleicht aktuell sind, aber momentan nicht aktuell diskutiert werden, Fragen, die nicht aktuell beantwortet werden, rutschen damit ganz schnell aus dem Sichtfeld des Benutzers… und ich denke, ab der dritten Seite sind sie nahezu für immer verschollen.
Es gibt zwar auch eine Suchfunktion, die sich sogar auf einzelne Communitys beschränken lässt… aber das ist kein Ersatz für eine Struktur. Unter-Communitys könnten das verbessern… jibbet aber leider nicht. Alternativ könnte man zumindest hilfsweise mit Hashtags ein wenig strukturieren… jibbet aber leider nicht (auch wenn es diesbezüglich schon eine Anfrage/Diskussion bei den Entwicklern gibt… ich hoffe, das kommt vielleicht noch).
Themen geraten also bei Lemmy, wenn eine Community stärker genutzt wird, unter die Lawine aus anderen Themen. Es nützt nicht einmal etwas, sich die ungefähre Position eines Themas zu merken, denn durch das Up- und Downvoting gerät die Reihenfolge regelmäßig durcheinander. Chancenlos!
Was noch viel dramatischer ist… die instabile Reihenfolge findet auch innerhalb von Themen statt. Kommentare/Antworten rutschen durch das Voting rauf und runter. In einem Forum findet man den letzten aktuellen Kommentar meist ganz unten. Bei Lemmy kann er sonstewo landen… und in einer Stunde schon wieder woanders sein. Ganz besonders ist mir das bei einem Thema der o.g. Community aufgefallen, bei dem ich ich kommentiert hatte. Überdies können Kommentare auch direkt kommentiert werden, was zu einer noch unübersichtlicheren Hierarchie führt. Der Baum lässt sich leider auch nicht zuklappen… weder automatisch noch manuell… es erscheinen also auch dauerhaft alle „Kommentar“ und „Kommentar-Kommentar“ und „Ko…“. 😉
Ein Forum ist ein Forum
Ein Forum ist halt ein Forum. Es lebt von der Struktur, die mittels Unterforen eingerichtet wird… und von ein bisserl, möglichst nicht übertriebener Moderation. Man kann sich die aktuellsten Themen anschauen, die neuesten Themen, die am intensivsten beantworteten Themen, die eigenen Themen, die themen mit eigenen Antworten, die neuen Themen seit dem letzten Besuch… … … anzeigen lassen und findet sich schnell zurecht. Die rein chronologische Reihenfolge macht das Auffinden von Informationen auch noch einfacher. Und die meisten Foren-Anwendungen bieten überdies noch eine meist sehr komfortable Suchfunktion (bei der man oft sogar die Unterforen auswählen kann, in welchen gesucht werden soll).
Dadurch ist ein Forum auch immer irgendwie eine Wissens-Datenbank… ein Fels in der Brandung des schnelllebigen Internet von heute… und eine Art historisches Archiv.
Nein… Lemmy ist definitiv nicht einmal im Ansatz eine Alternative zu einem klassischen Forum. Es kann ein solches nicht ersetzen… höchstens ergänzen… aber auch das ist eigentlich öberflüssig.
Generell sind die Sozialen Netzwerke insgesamt nicht als Ersatz für ein Forum geeignet. Sie verfolgen den Ansatz, schnellebige Statements und Informationen rauszuhauen, die nach kurzer Zeit schon wieder in Vergessenheit geraten. Eine Strukturierung wie beim klassischen Forum ist kaum vorgesehen und niemals so leistungsfähig. Hubzilla und Friendica bieten Kanäle an, die „Foren“ genannt werden, jedoch fehlt auch hier die Möglichkeit einer anständigen Strukturierung.
Oldschool aber unersetzbar
Foren mögen oldschool erscheinen, sind aber für viele Belange die beste Möglichkeit eines Informations- und Erfahrungsaustauschs und für Diskussionen. Wer es chaotisch mag oder wem es nur darauf ankommt, mal etwas herauszuschreien… für den mögen SN taugen…
Ich habe selbst schon das eine oder andere Forum betrieben… wer mich jetzt fragt, welches meine liebste Forensoftware ist, dem antworte ich: Simple Machines Forum (SMF). Es ist open source, sehr wartungsarm und — im Vergleich zu ähnlichen Anwendungen — auch überwiegend völlig unproblematisch, was Updates anbelangt (große und kleine). Es bietet allein schon eine ordentliche Auswahl an Features und eine stattliche Anzahl an Addons und Themes. Wer genervt ist, weil phpBB mal wieder „bockt“, dem empfehle ich, es mit SMF zu versuchen. Lohnt!
Und Foren lohnen! Sie sind nicht überholt oder überflüssig, sondern bedeutender denn je. Ich hoffe, dass nicht mehr so viele Foren aus teilweise „seltsamen“ Gründen verschwinden. Ein Verweis auf SN (auch auf föderierte) ist jedenfalls Blödsinn.
[1] Bad News zum Ende des Jahres
[2] Das EDF schließt die Pforten – ein trauriger Tag für die Szene
[3] Ein WIRKLICH schwarzer Tag!
Kein „Walled Garden“… aber trotzdem mit Jägerzaun
Anlässlich der Schließung zweier Diaspora*-Pods (Linux News berichtete) muss ich mal ein paar Worte zu Problemen mit freien föderierten Social-Network-Alternativen loswerden… also insbesondere zu Diaspora*. ...
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Dieser Artikel wurde erstmals am 15. März 2022 verffentlicht.

Anlässlich der Schließung zweier Diaspora-Pods (Linux News berichtete) muss ich mal ein paar Worte zu Problemen mit freien föderierten Social-Network-Alternativen loswerden… also insbesondere zu Diaspora.
Diaspora* war die erste SN-Alternative, die ich einstmals ausprobiert habe. Das war zu Zeiten, als ich tatsächlich (kann mich kaum noch erinnern 😉 😀 ) noch Accounts bei Google+ und Facebook hatte.
Alles war ein wenig ungewohnt und man musste damit anders umgehen, als mit den unfreien Netzwerken. Es wurde einem keine Timeline mit Inhalten vollgespült, von denen der Betreiber ausging, das würde einen sicher interessieren. Ansonsten war es von der Oberfläche her zwar etwas nüchterner, aber gut bedienbar und funktional. Und nach und nach knüpfte ich immer mehr Kontakte, so dass es für mich zu einer echten Alternative zu den Datenkraken wurde.
Irgendwann kündigte dann der Pod, auf dem ich meinen Account hatte, an, den Betrieb einzustellen. Na ja… dachte ich… das sollte ja kein Problem sein. Es gab ja genügend andere Pods. Einfach bei einem anderen einen Account eröffnen und los geht es. Muss nur sehen, wie ich meine bisherigen Inhalte mitnehmen kann… und meine Kontakte.
Es gab da schon eine Export-Funktion bei Diaspora*. Nur stand da auch gleich dabei, dass es keine Importfunktion gäbe. Das bedeutete, dass meine eigenen Postings und sonstigen Inhalte, vor allem aber meine gesammelten Kontakte nich mitgenommen werden konnten. Nicht so toll. Ich musste also mühsam aus einer selbst erstellten Liste meine Kontakte beim neuen Pod frisch anlegen. Von den Inhalten her fing ich wieder bei Null an. 🙁
Schon damals hieß es, es würde an einer Funktion für den Reimport gearbeitet. Es bestand für mich zu dem Zeitpunkt also Hoffnung, dass diese Probleme in Zukunft behoben werden könnten.
Der Pod, den ich als zweiten wählte, war aber auch nicht die optimale Wahl. Einmal war der sehr träge und hatte so einige Ausfallzeiten… und… auch er wurde dann nach einiger Zeit geschlossen.
Das bedeutete für mich, dass meine Inhalte wiederum alle weg waren und ich wieder eine ausgiebige Verbindungs-Session starten musste. Denn… die Importfunktion war „noch“ nicht fertig.
So landete ich schließlich bei Geraspora, wo ich auch aktuell noch einen Account habe… mein Zuhause bei Diaspora*. Damit bin ich auch zufrieden.
Was sich nicht geändert hat: Immer noch wird „versprochen“ irgendwann eine Funktion für den Reimport eines gesicherten Accounts zu implementieren. Das „irgendwann “ lese ich nun schon seit sieben Jahren… das wird wohl nix mehr.
Man ist bei Diaspora* also grundsätzlich wesentlich freier als bei den großen kommerziellen SN… man muss nicht einen bestimmten Pod wählen, um mit anderen Nutzern, die einen Account auf einem anderen Pod haben, in Verbindung zu treten… man ist nicht eingesperrt… es ist kein „Walled Garden“.
Nur gibt es da trotzdem einen Jägerzaun. Über den hinweg kann man mit seinen Nachbarn zwar interagieren, aber wenn man sein Pachtgrundstück verlassen möchte, bleibt das Inventar leider zurück, es lässt sich nicht über den Zaun heben. Und wird das Grundstück planiert, dann fallen auch die liebgewonnenen Inhalte der Vernichtung anheim.
Es ist zwar also grundsätzlich besser, aber nicht optimal… nicht einmal besonders gut… man bleibt ein Stück weit doch sehr abhängig vom Betreiber des Pods.
Vor sechs Jahren bin ich dann aber bei Hubzilla gelandet. Und hängen geblieben! Hubzilla hat sich im Lauf der Jahre mächtig weiterentwickelt, bietet mir unglaublich viele Möglichkeiten (die ich aber nicht nutzen muss… ich kann aber, wenn ich will) und die Freiheit, die ich schätze. Hubzilla bietet mir mit seinem Diaspora-Protokoll und dem ActivityPub-Protokoll (zusätzlich zum eigenen Protokoll ZOT) die Möglichkeit, mich mit allen möglichen Accounts (Kanälen) zu verbunden. So habe ich etliche Diaspora-Kontakte, etliche Mastodon-Kontakte und ich folge auch Pixelfed- und PeerTube-Accounts. Alles kein Problem (obwohl es da aufgrund der Funktionalität der anderen Dienste, also deren Ausrichtung schon Beschränkungen gibt… Hubzilla ist halt z.B. kein Videostreaming-Portal), Hubzilla ist im Fediverse das System, das mit den meisten anderen Plattformen „kann“.
Der in meinen Augen größte Vorteil ist aber Hubzillas Möglichkeit, Klone des eigenen Kanals anzulegen… und die sich daraus ergebende nomadische Identität. Habe ich beim Hub „A “ einen Account und einen Kanal, so kann ich bei Hub „B“ (oder bei noch weiteren Hubs) einen Account anlegen und meinen Kanal importieren. Das funktioniert entweder mit einer Sicherungsdatei (Export halt) oder direkt online (nicht immer… ich empfehle die Sicherungsdatei). Nun habe ich keinen Klon meines Kanals bei meinem Haupt-Hub „A“ auch auf Hub „B“… und die werden schön synchronisiert. Fällt Hub „A“ einmal aus (Wartungsarbeiten, Server-Probleme etc.), so bin ich für die Zeit des Ausfalls nicht vom Netzwerk ausgeschlossen… ich nutze einfach meinen Kanal auf Hub „B“ (oder „C“ oder „D“…). Und wird nun angekündigt, dass Hub „A“ demnächst seinen Betrieb komplett einstellt, so mache ich einfach den Hub „B“ zu meinem Haupt-Hub. Dann gebe ich dem Netzwerk etwas (am besten ein paar Tage) Zeit und ich kann dann (bietet sich an, damit nicht irgendwelche Verweise in Zukunft ins Leere laufen) den Kanal bei Hub „A“ löschen.
Export und Import funktionieren also bei Hubzilla… und ich kann mir noch beliebig viele Sicherheits-Aktenordner mit Durchschlägen ins Regal stellen… nicht einmal ums Abheften muss ich mich kümmern… das macht Hubzilla für mich.
Es gibt über 100 Hubs… und bei sehr vielen besteht die Möglichkeit, sich zu registrieren. Und wer nur ein wenig versiert ist, der kann das Höchstmaß an Freiheit erreichen, indem er selbst einen Hub betreibt. Lässt man dann keine externen Registrierungen zu, so halten sich die Ansprüche an den Server sehr in Grenzen… das geht sogar (habs selbst ausprobiert) mit einem Raspberry Pi. Wer es nicht übertreibt und Hubzilla zum Speichern aller möglichen Daten nutzt, sondern vielmehr wie ein Soziales Netzwerk gebraucht, dem würde ich Uberspace empfehlen. Für einen Fünfer im Monat kann man einen allein (oder mit einigen Freunden bzw. Familienmitgliedern) genutzten Hub sehr gut betreiben. Von dem aus erreicht man alle anderen Hubzilla-Nutzer und ist Teil des Fediverse (sogar Verbindungen zu Diaspora*-Bekannten funktionieren). Legt man sich dann zur Sicherheit noch einen oder zwei Klone bei etablierten Hubs an, kann man recht sorgenfrei leben.
Hubzilla hat keinen Jägerzaun!
An Hubzilla wird oft kritisiert, dass es einfach zu viele Features bietet, man also überfordert sei. Wenn ich das lese, frage ich mich oft, wass dieser Blödsinn soll… das ist doch eine faule Ausrede.
Ja, Hubzilla ist eine eierlegende Wollmilchsau. Es bietet nicht nur die klassischen SN-Features, sondern zusätzlich einen Cloud-Speicher, Fotoalben, Medienarchive, Webseiten, Wikis und, und, und…
Aber niemand MUSS das doch benutzen. Es frisst doch kein Brot, wenn man diese Möglichkeiten links liegen lässt. Es hindern einen keiner daran, Hubzilla so wie Facebook oder sogar wie eine Microblogging-System (Twitter, Mastodon) zu benutzen. Wenn man dann vielleicht irgendwann mehr möchte, muss man sich aber keine neue Plattform sichen, sondern liest sich in die gewünschte Funktionalität bei Hubzilla ein und verwendet diese. Man kann… muss aber nicht.
Wer die maximale Freiheit möchte, wer sich mit den meisten Kontakten im Fediverse verbinden möchte und wer bei einer Serverschließung nicht plötzlich OHNE Koffer und OHNE Möbel auf der Straße stehen möchte, der ist bei Hubzilla in meinen Augen am besten aufgehoben.
Alle, die jetzt durch die Pod-Schließungen bei Diaspora* heimatlos werden, sollten mal darüber nachdenken, sich lieber einen Hubzilla-Account anzulegen, um vor solchen Katastrophen in Zukunft sicher zu sein. Hey, Ihr müsst Euch eh Eure bisherigen Verbindungen aufschreiben und neu anlegen… das geht auch bei Hubzilla (sofern der Hub das Diaspora*-Protokoll anbietet… darauf solltet Ihr achten).
Zur Klarstellung: Das ist hier kein Plädoyer gegen Diaspora*, das ich nach wie vor sehr schätze und nutze, sondern vielmehr ein Plädoyer für Hubzilla. Diaspora* ist eine feine, gut funktionierende Plattform, die viel für das Etablieren nichtkommerzieller Sozialer Netzwerke getan hat und gut funktioniert. Es gibt halt ein paar Einschränkungen, wenn ein Pod mal den Betrieb einstellt (was immer wieder einmal vorkommt, weil hinter den Pods keine milliardenschweren, multinationalen Konzerne stehen, sondern Vereine, Interessensgruppen, kleine Institutionen oder gar Privatpersonen). Und die kann man mit Hubzilla umgehen… und man bekommt einen großen Korb von Features und Möglichkeiten, die man nutzen kann (aber nicht muss).
Mehr Infos gefällig?
Na z.B. hier:
Pericles Fediverse Info – Hubzilla
Hubzilla Knowledgebase
Anlässlich der Schließung zweier Diaspora-Pods (Linux News berichtete) muss ich mal ein paar Worte zu Problemen mit freien föderierten Social-Network-Alternativen loswerden… also insbesondere zu Diaspora.
Diaspora* war die erste SN-Alternative, die ich einstmals ausprobiert habe. Das war zu Zeiten, als ich tatsächlich (kann mich kaum noch erinnern 😉 😀 ) noch Accounts bei Google+ und Facebook hatte.
Alles war ein wenig ungewohnt und man musste damit anders umgehen, als mit den unfreien Netzwerken. Es wurde einem keine Timeline mit Inhalten vollgespült, von denen der Betreiber ausging, das würde einen sicher interessieren. Ansonsten war es von der Oberfläche her zwar etwas nüchterner, aber gut bedienbar und funktional. Und nach und nach knüpfte ich immer mehr Kontakte, so dass es für mich zu einer echten Alternative zu den Datenkraken wurde.
Irgendwann kündigte dann der Pod, auf dem ich meinen Account hatte, an, den Betrieb einzustellen. Na ja… dachte ich… das sollte ja kein Problem sein. Es gab ja genügend andere Pods. Einfach bei einem anderen einen Account eröffnen und los geht es. Muss nur sehen, wie ich meine bisherigen Inhalte mitnehmen kann… und meine Kontakte.
Es gab da schon eine Export-Funktion bei Diaspora*. Nur stand da auch gleich dabei, dass es keine Importfunktion gäbe. Das bedeutete, dass meine eigenen Postings und sonstigen Inhalte, vor allem aber meine gesammelten Kontakte nich mitgenommen werden konnten. Nicht so toll. Ich musste also mühsam aus einer selbst erstellten Liste meine Kontakte beim neuen Pod frisch anlegen. Von den Inhalten her fing ich wieder bei Null an. 🙁
Schon damals hieß es, es würde an einer Funktion für den Reimport gearbeitet. Es bestand für mich zu dem Zeitpunkt also Hoffnung, dass diese Probleme in Zukunft behoben werden könnten.
Der Pod, den ich als zweiten wählte, war aber auch nicht die optimale Wahl. Einmal war der sehr träge und hatte so einige Ausfallzeiten… und… auch er wurde dann nach einiger Zeit geschlossen.
Das bedeutete für mich, dass meine Inhalte wiederum alle weg waren und ich wieder eine ausgiebige Verbindungs-Session starten musste. Denn… die Importfunktion war „noch“ nicht fertig.
So landete ich schließlich bei Geraspora, wo ich auch aktuell noch einen Account habe… mein Zuhause bei Diaspora*. Damit bin ich auch zufrieden.
Was sich nicht geändert hat: Immer noch wird „versprochen“ irgendwann eine Funktion für den Reimport eines gesicherten Accounts zu implementieren. Das „irgendwann “ lese ich nun schon seit sieben Jahren… das wird wohl nix mehr.
Man ist bei Diaspora* also grundsätzlich wesentlich freier als bei den großen kommerziellen SN… man muss nicht einen bestimmten Pod wählen, um mit anderen Nutzern, die einen Account auf einem anderen Pod haben, in Verbindung zu treten… man ist nicht eingesperrt… es ist kein „Walled Garden“.
Nur gibt es da trotzdem einen Jägerzaun. Über den hinweg kann man mit seinen Nachbarn zwar interagieren, aber wenn man sein Pachtgrundstück verlassen möchte, bleibt das Inventar leider zurück, es lässt sich nicht über den Zaun heben. Und wird das Grundstück planiert, dann fallen auch die liebgewonnenen Inhalte der Vernichtung anheim.
Es ist zwar also grundsätzlich besser, aber nicht optimal… nicht einmal besonders gut… man bleibt ein Stück weit doch sehr abhängig vom Betreiber des Pods.
Vor sechs Jahren bin ich dann aber bei Hubzilla gelandet. Und hängen geblieben! Hubzilla hat sich im Lauf der Jahre mächtig weiterentwickelt, bietet mir unglaublich viele Möglichkeiten (die ich aber nicht nutzen muss… ich kann aber, wenn ich will) und die Freiheit, die ich schätze. Hubzilla bietet mir mit seinem Diaspora-Protokoll und dem ActivityPub-Protokoll (zusätzlich zum eigenen Protokoll ZOT) die Möglichkeit, mich mit allen möglichen Accounts (Kanälen) zu verbunden. So habe ich etliche Diaspora-Kontakte, etliche Mastodon-Kontakte und ich folge auch Pixelfed- und PeerTube-Accounts. Alles kein Problem (obwohl es da aufgrund der Funktionalität der anderen Dienste, also deren Ausrichtung schon Beschränkungen gibt… Hubzilla ist halt z.B. kein Videostreaming-Portal), Hubzilla ist im Fediverse das System, das mit den meisten anderen Plattformen „kann“.
Der in meinen Augen größte Vorteil ist aber Hubzillas Möglichkeit, Klone des eigenen Kanals anzulegen… und die sich daraus ergebende nomadische Identität. Habe ich beim Hub „A “ einen Account und einen Kanal, so kann ich bei Hub „B“ (oder bei noch weiteren Hubs) einen Account anlegen und meinen Kanal importieren. Das funktioniert entweder mit einer Sicherungsdatei (Export halt) oder direkt online (nicht immer… ich empfehle die Sicherungsdatei). Nun habe ich keinen Klon meines Kanals bei meinem Haupt-Hub „A“ auch auf Hub „B“… und die werden schön synchronisiert. Fällt Hub „A“ einmal aus (Wartungsarbeiten, Server-Probleme etc.), so bin ich für die Zeit des Ausfalls nicht vom Netzwerk ausgeschlossen… ich nutze einfach meinen Kanal auf Hub „B“ (oder „C“ oder „D“…). Und wird nun angekündigt, dass Hub „A“ demnächst seinen Betrieb komplett einstellt, so mache ich einfach den Hub „B“ zu meinem Haupt-Hub. Dann gebe ich dem Netzwerk etwas (am besten ein paar Tage) Zeit und ich kann dann (bietet sich an, damit nicht irgendwelche Verweise in Zukunft ins Leere laufen) den Kanal bei Hub „A“ löschen.
Export und Import funktionieren also bei Hubzilla… und ich kann mir noch beliebig viele Sicherheits-Aktenordner mit Durchschlägen ins Regal stellen… nicht einmal ums Abheften muss ich mich kümmern… das macht Hubzilla für mich.
Es gibt über 100 Hubs… und bei sehr vielen besteht die Möglichkeit, sich zu registrieren. Und wer nur ein wenig versiert ist, der kann das Höchstmaß an Freiheit erreichen, indem er selbst einen Hub betreibt. Lässt man dann keine externen Registrierungen zu, so halten sich die Ansprüche an den Server sehr in Grenzen… das geht sogar (habs selbst ausprobiert) mit einem Raspberry Pi. Wer es nicht übertreibt und Hubzilla zum Speichern aller möglichen Daten nutzt, sondern vielmehr wie ein Soziales Netzwerk gebraucht, dem würde ich Uberspace empfehlen. Für einen Fünfer im Monat kann man einen allein (oder mit einigen Freunden bzw. Familienmitgliedern) genutzten Hub sehr gut betreiben. Von dem aus erreicht man alle anderen Hubzilla-Nutzer und ist Teil des Fediverse (sogar Verbindungen zu Diaspora*-Bekannten funktionieren). Legt man sich dann zur Sicherheit noch einen oder zwei Klone bei etablierten Hubs an, kann man recht sorgenfrei leben.
Hubzilla hat keinen Jägerzaun!
An Hubzilla wird oft kritisiert, dass es einfach zu viele Features bietet, man also überfordert sei. Wenn ich das lese, frage ich mich oft, wass dieser Blödsinn soll… das ist doch eine faule Ausrede.
Ja, Hubzilla ist eine eierlegende Wollmilchsau. Es bietet nicht nur die klassischen SN-Features, sondern zusätzlich einen Cloud-Speicher, Fotoalben, Medienarchive, Webseiten, Wikis und, und, und…
Aber niemand MUSS das doch benutzen. Es frisst doch kein Brot, wenn man diese Möglichkeiten links liegen lässt. Es hindern einen keiner daran, Hubzilla so wie Facebook oder sogar wie eine Microblogging-System (Twitter, Mastodon) zu benutzen. Wenn man dann vielleicht irgendwann mehr möchte, muss man sich aber keine neue Plattform sichen, sondern liest sich in die gewünschte Funktionalität bei Hubzilla ein und verwendet diese. Man kann… muss aber nicht.
Wer die maximale Freiheit möchte, wer sich mit den meisten Kontakten im Fediverse verbinden möchte und wer bei einer Serverschließung nicht plötzlich OHNE Koffer und OHNE Möbel auf der Straße stehen möchte, der ist bei Hubzilla in meinen Augen am besten aufgehoben.
Alle, die jetzt durch die Pod-Schließungen bei Diaspora* heimatlos werden, sollten mal darüber nachdenken, sich lieber einen Hubzilla-Account anzulegen, um vor solchen Katastrophen in Zukunft sicher zu sein. Hey, Ihr müsst Euch eh Eure bisherigen Verbindungen aufschreiben und neu anlegen… das geht auch bei Hubzilla (sofern der Hub das Diaspora*-Protokoll anbietet… darauf solltet Ihr achten).
Zur Klarstellung: Das ist hier kein Plädoyer gegen Diaspora*, das ich nach wie vor sehr schätze und nutze, sondern vielmehr ein Plädoyer für Hubzilla. Diaspora* ist eine feine, gut funktionierende Plattform, die viel für das Etablieren nichtkommerzieller Sozialer Netzwerke getan hat und gut funktioniert. Es gibt halt ein paar Einschränkungen, wenn ein Pod mal den Betrieb einstellt (was immer wieder einmal vorkommt, weil hinter den Pods keine milliardenschweren, multinationalen Konzerne stehen, sondern Vereine, Interessensgruppen, kleine Institutionen oder gar Privatpersonen). Und die kann man mit Hubzilla umgehen… und man bekommt einen großen Korb von Features und Möglichkeiten, die man nutzen kann (aber nicht muss).
Mehr Infos gefällig?
Na z.B. hier:
Pericles Fediverse Info – Hubzilla
Hubzilla Knowledgebase
Es ist halb eins durch!
Die Online-Giganten spielen wilde Sau. Seit Trump als Präsident abgelöst wurde, sind anscheinend sämtliche Dämme gebrochen und sie nutzen ihre Marktdominanz, ihr Quasi-Monopol schamlos aus. ...
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Dieser Artikel wurde erstmals am 30. Januar 2021 veröffentlicht.

Die Online-Giganten spielen wilde Sau. Seit Trump als Präsident abgelöst wurde, sind anscheinend sämtliche Dämme gebrochen und sie nutzen ihre Marktdominanz, ihr Quasi-Monopol schamlos aus.
Besagter Trump wurde bei Twitter gelöscht. Viele haben gejubelt oder sich ins Fäustchen gelacht, ohne einmal darüber nachzudenken, was das eigentlich bedeutet. Man kann über den Ex-Präsidenten denken was man will, man muss ihn nicht mögen, man kann ihn für ein Arschloch halten, aber das Löschen seines Kanals hat Signalwirkung und — woran viele überhaupt nicht denken — ist ein enormer Eingriff in die Geschichtsschreibung.
Geschichtsschreibung? Ja, Geschichtsschreibung!
Wie gesagt, man mag die Amtszeit von Trump und ihn als Person sehen wie man will… Fakt ist, der Gelbkopf hat faktisch zu einem großen Teil vie Twitter „regiert“. Wollte man späteren Generationen seine „Missetaten“ aufzeigen, so müsste man seine Tweets zeigen… aber das geht nicht mehr. Die gesamte Amtszeit mit seinem Wirken auf Twitter ist getilgt (er ist „vaporisiert“)… und „Ozeanien ist nicht im Krieg mit Eurasien“! Egal ob man sein Wirken positiv oder negativ betrachtet, man kann es zu einem bedeutenden Teil nicht mehr nachvollziehen. Moderne Bücherverbrennung.
Ok… wech is wech. Donald trat aus diesem Grund (wie auch etliche seiner Anhänger) die Flucht zu Parler an, einem ähnlichen Dienst, der schon vor Trumps Sperrung einen größeren Zulauf erlebte, weil etliche von Twitter dorthin geflüchtet sind (Sperren, Beitragslöschungen, Shadowban). Mist! Jetzt hat der Schuft also doch einen Platz gefunden. Diese Schweinerei muss eine andere werden! Also kicken Apple und Google erstmal die App aus den Stores.
Nun mag man anführen, das sei ja kein großes Problem, man könne die App ja (teilweise mit Tricks beim Installieren) auch aus anderen Quellen beziehen. Ja… aber die Verbannung aus diesen Stores bedeutet heute quasi das Aus für die Apps. Die Leite sind zu faul, zu blöde, zu bequem, zu uninformiert, um alternative Installationswege zu nutzen. Was nicht in den Stores ist, findet nicht statt.
„Leider“ ließ sich Parler aber auch im Webbrowser nutzen… es konnte also trotzdem noch auf den Endgeräten genutzt werden. Aber auch dafür gab es eine Lösung. Die Webanwendung Parler wurde auf Servern von Amazon gehostet. Also haben die — mit EINEM Tag Vorwarnzeit — den Dienst einfach stillgelegt. Er ist (ebenfalls vaporisierte) Geschichte.
Ist ja möglich… ich mag das sogar glauben, dass sich auf Parler viele „Rechte“ und „Nazis“ versammelt haben… aber die Marktdominanz auszunutzen, um den Dienst einfach zu beseitigen… sich als Ankläger, Richter und Vollstrecker aufzuspielen und einen Dienst, der von sehr vielen(!) Menschen genutzt wurde, ohne Gerichtsverhandlung und ohne die Möglichkeit eines Rechtsweges auszuradieren… das macht mir Angst. Und das sollte auch allen, die das als Triumph sehen und sich darüber freuen, auch angst machen, denn vielleicht sind sie selbst morgen das Opfer einer Löschung, weil sich die Vorzeichen geändert haben.
Twitter ist also schonmal für’n Arsch…
Bei Facebook finden auch immer mehr Löschungen und Sperrungen statt… immer schön aufgrund der Community-Richtlinien (empfehlenswerter Rant zu dem Thema: Community-Richtlinien). Auch hier kann man sich nicht mehr gut aufgehoben fühlen.
Facebook ist also schonmal für’n Arsch…
Und bei YouTube geht auch gerade die Post ab, was die Löschung von Videos, Kanalsperren und -löschungen anbelangt. Google schießt hier extrem über das Ziel hinaus. Das hat dazu geführt, dass ein bekannter, beliebter Videokanal kürzlich gelöscht wurde. SemperVideo bietet in seinem Kanal dort Schulvideos zum Thema, Computer, Internet, Netzwerke, EDV an… und das schon, seit YouTube noch keine wirkliche Größe war. Die Videos sind allesamt absolut rechtskonform, gewalt- und sexfrei, aber sehr wertvoll. In letzter Zeit kam es aber zu Video-Löschungen und Strikes, weil (teilweise wirklich ältere) Videos gemeldet wurden. Das führte auch zu skurrilen Ereignissen. So wurden einige Videos auf 18+ gesetzt, weil sie „gefährliche Inhalte“ darbieten würden. Dabei handelte es sich z.B. um ein Video, in dem erklärt wurde, wie man in den Windoofs-Registry das neue Menü schon vor offizieller Freischaltung aktivieren könnte (das ist also kindswohlgefährdend) oder wie man auf seinem Server ein VPN einrichtet.
Die Strikerei gipfelte darin, dass der Kanal kürzlich komplett gelöscht wurde. Nur aufgrund der intensiven Intervention der zahlreichen Fans (über 300.000 Abonnenten) wurde der Kanal wieder freigegeben… aber wie lange das hält, steht in den Sternen.
YouTube ist also schonmal für’n Arsch…
Nochmal zurück zu Twitter…
Als Twitter die Nutzer vertrieben hat und Parler als Alternative getilgt wurde, schlug die Stunde von Telegram. Nun ist das ja eigentlich „nur“ ein Messenger, aber er konnte durchaus als „Ersatz“ für Twitter herhalten, weil dort extrem große öffentliche Chatgruppen möglich sind. Das hat dazu geführt, dass es von vielen Vertriebenen aufgesucht wurde.
Nachdem WhatsApp nun auch noch die Zustimmung zu geänderten AGB (Datenabgleich mit Facebook) erzwingen wollte, flüchteten zusätzlich sehr viele WhatsApp-Nutzer auch zu Telegram.
Nun ist der Schöpfer von Telegram ein „böser“ Russe (das Feindbild wurde ja perfekt aufgebaut) und dann wird Telegram auch noch von Gruppen genutzt, die nicht wirklich auf dem Boden der Demokratie stehen… und dann kann es auch noch von den „Bösen“ als Twitter-Ersatz genutzt werden… da muss man doch was tun.
Leider lässt sich der Dienst nicht einfach vom Server putzen, weil die Giganten darauf keinen Zugriff haben… aber es läuft aktuell eine Klage, dass Apple Telegram doch bittesehr aus dem Store löschen soll… und eine vergleichbare Klage gegen den Google Store steht auch schon vor der Tür. Es ist also zu befürchten, dass die Telegram-App auch aus den Stores, und damit aus der Realität und dem Leben verschwindet.
Heute nun die Meldung, dass Element (der Matrix-Messenger) aus dem Google Playstore geworfen wurde. Die Giganten gehen also auch schon gegen die föderierten, dezentralen und FREIEN Dienste vor…
Es ist nicht fünf vor zwölf, was die Freiheit im Internet, die Online-Freiheit und die Freiheit des Einzelnen in Bezug auf die Digitalisierung anbelangt… es ist vielmehr schon halb eins durch!
Es muss sich etwas ändern! Die einzige Chance sind die dezentralen Alternativen. Informiert Euch auf den einschlägigen Seiten oder einfach hier: Pericles Fediverse-Info. Ihr findet auf der Info-Seite auch Tipps, wie Ihr in den neuen Umgebungen nicht vereinsamt. Nur wenn viele den Wechsel wagen, können sich diese Dienste durchsetzen und wir können uns unsere Freiheit zurückerobern.
Und wer ein Android-Gerät nutzt, sollte JETZT SOFORT den F-Droid-Store installieren. Damit ist die Installation von Element auch wieder möglich (und eine freie Version von Telegram). Zeigt den Giganten den Stinkefinger! Es geht auch ohne sie… und es fühlt sich gut an!
Nutzt Hubzilla statt Facebook!
Nutzt Mastodon statt Twitter!
Nutzt PeerTube statt YouTube!
Nutzt Element statt WhatsApp!
Nutzt PixelFed statt Instagram!
Nutzt DuckDuckGo statt Google!
Nutzt Open Streetmap statt Google Maps!
Nutzt F-Droid statt den Play Store!
Nutzt ProtonMail statt Google Mail!
Nutzt Euren EIGENEN Verstand!
Nutzt Eure Freiheit!
Die Online-Giganten spielen wilde Sau. Seit Trump als Präsident abgelöst wurde, sind anscheinend sämtliche Dämme gebrochen und sie nutzen ihre Marktdominanz, ihr Quasi-Monopol schamlos aus.
Besagter Trump wurde bei Twitter gelöscht. Viele haben gejubelt oder sich ins Fäustchen gelacht, ohne einmal darüber nachzudenken, was das eigentlich bedeutet. Man kann über den Ex-Präsidenten denken was man will, man muss ihn nicht mögen, man kann ihn für ein Arschloch halten, aber das Löschen seines Kanals hat Signalwirkung und — woran viele überhaupt nicht denken — ist ein enormer Eingriff in die Geschichtsschreibung.
Geschichtsschreibung? Ja, Geschichtsschreibung!
Wie gesagt, man mag die Amtszeit von Trump und ihn als Person sehen wie man will… Fakt ist, der Gelbkopf hat faktisch zu einem großen Teil vie Twitter „regiert“. Wollte man späteren Generationen seine „Missetaten“ aufzeigen, so müsste man seine Tweets zeigen… aber das geht nicht mehr. Die gesamte Amtszeit mit seinem Wirken auf Twitter ist getilgt (er ist „vaporisiert“)… und „Ozeanien ist nicht im Krieg mit Eurasien“! Egal ob man sein Wirken positiv oder negativ betrachtet, man kann es zu einem bedeutenden Teil nicht mehr nachvollziehen. Moderne Bücherverbrennung.
Ok… wech is wech. Donald trat aus diesem Grund (wie auch etliche seiner Anhänger) die Flucht zu Parler an, einem ähnlichen Dienst, der schon vor Trumps Sperrung einen größeren Zulauf erlebte, weil etliche von Twitter dorthin geflüchtet sind (Sperren, Beitragslöschungen, Shadowban). Mist! Jetzt hat der Schuft also doch einen Platz gefunden. Diese Schweinerei muss eine andere werden! Also kicken Apple und Google erstmal die App aus den Stores.
Nun mag man anführen, das sei ja kein großes Problem, man könne die App ja (teilweise mit Tricks beim Installieren) auch aus anderen Quellen beziehen. Ja… aber die Verbannung aus diesen Stores bedeutet heute quasi das Aus für die Apps. Die Leite sind zu faul, zu blöde, zu bequem, zu uninformiert, um alternative Installationswege zu nutzen. Was nicht in den Stores ist, findet nicht statt.
„Leider“ ließ sich Parler aber auch im Webbrowser nutzen… es konnte also trotzdem noch auf den Endgeräten genutzt werden. Aber auch dafür gab es eine Lösung. Die Webanwendung Parler wurde auf Servern von Amazon gehostet. Also haben die — mit EINEM Tag Vorwarnzeit — den Dienst einfach stillgelegt. Er ist (ebenfalls vaporisierte) Geschichte.
Ist ja möglich… ich mag das sogar glauben, dass sich auf Parler viele „Rechte“ und „Nazis“ versammelt haben… aber die Marktdominanz auszunutzen, um den Dienst einfach zu beseitigen… sich als Ankläger, Richter und Vollstrecker aufzuspielen und einen Dienst, der von sehr vielen(!) Menschen genutzt wurde, ohne Gerichtsverhandlung und ohne die Möglichkeit eines Rechtsweges auszuradieren… das macht mir Angst. Und das sollte auch allen, die das als Triumph sehen und sich darüber freuen, auch angst machen, denn vielleicht sind sie selbst morgen das Opfer einer Löschung, weil sich die Vorzeichen geändert haben.
Twitter ist also schonmal für’n Arsch…
Bei Facebook finden auch immer mehr Löschungen und Sperrungen statt… immer schön aufgrund der Community-Richtlinien (empfehlenswerter Rant zu dem Thema: Community-Richtlinien). Auch hier kann man sich nicht mehr gut aufgehoben fühlen.
Facebook ist also schonmal für’n Arsch…
Und bei YouTube geht auch gerade die Post ab, was die Löschung von Videos, Kanalsperren und -löschungen anbelangt. Google schießt hier extrem über das Ziel hinaus. Das hat dazu geführt, dass ein bekannter, beliebter Videokanal kürzlich gelöscht wurde. SemperVideo bietet in seinem Kanal dort Schulvideos zum Thema, Computer, Internet, Netzwerke, EDV an… und das schon, seit YouTube noch keine wirkliche Größe war. Die Videos sind allesamt absolut rechtskonform, gewalt- und sexfrei, aber sehr wertvoll. In letzter Zeit kam es aber zu Video-Löschungen und Strikes, weil (teilweise wirklich ältere) Videos gemeldet wurden. Das führte auch zu skurrilen Ereignissen. So wurden einige Videos auf 18+ gesetzt, weil sie „gefährliche Inhalte“ darbieten würden. Dabei handelte es sich z.B. um ein Video, in dem erklärt wurde, wie man in den Windoofs-Registry das neue Menü schon vor offizieller Freischaltung aktivieren könnte (das ist also kindswohlgefährdend) oder wie man auf seinem Server ein VPN einrichtet.
Die Strikerei gipfelte darin, dass der Kanal kürzlich komplett gelöscht wurde. Nur aufgrund der intensiven Intervention der zahlreichen Fans (über 300.000 Abonnenten) wurde der Kanal wieder freigegeben… aber wie lange das hält, steht in den Sternen.
YouTube ist also schonmal für’n Arsch…
Nochmal zurück zu Twitter…
Als Twitter die Nutzer vertrieben hat und Parler als Alternative getilgt wurde, schlug die Stunde von Telegram. Nun ist das ja eigentlich „nur“ ein Messenger, aber er konnte durchaus als „Ersatz“ für Twitter herhalten, weil dort extrem große öffentliche Chatgruppen möglich sind. Das hat dazu geführt, dass es von vielen Vertriebenen aufgesucht wurde.
Nachdem WhatsApp nun auch noch die Zustimmung zu geänderten AGB (Datenabgleich mit Facebook) erzwingen wollte, flüchteten zusätzlich sehr viele WhatsApp-Nutzer auch zu Telegram.
Nun ist der Schöpfer von Telegram ein „böser“ Russe (das Feindbild wurde ja perfekt aufgebaut) und dann wird Telegram auch noch von Gruppen genutzt, die nicht wirklich auf dem Boden der Demokratie stehen… und dann kann es auch noch von den „Bösen“ als Twitter-Ersatz genutzt werden… da muss man doch was tun.
Leider lässt sich der Dienst nicht einfach vom Server putzen, weil die Giganten darauf keinen Zugriff haben… aber es läuft aktuell eine Klage, dass Apple Telegram doch bittesehr aus dem Store löschen soll… und eine vergleichbare Klage gegen den Google Store steht auch schon vor der Tür. Es ist also zu befürchten, dass die Telegram-App auch aus den Stores, und damit aus der Realität und dem Leben verschwindet.
Heute nun die Meldung, dass Element (der Matrix-Messenger) aus dem Google Playstore geworfen wurde. Die Giganten gehen also auch schon gegen die föderierten, dezentralen und FREIEN Dienste vor…
Es ist nicht fünf vor zwölf, was die Freiheit im Internet, die Online-Freiheit und die Freiheit des Einzelnen in Bezug auf die Digitalisierung anbelangt… es ist vielmehr schon halb eins durch!
Es muss sich etwas ändern! Die einzige Chance sind die dezentralen Alternativen. Informiert Euch auf den einschlägigen Seiten oder einfach hier: Pericles Fediverse-Info. Ihr findet auf der Info-Seite auch Tipps, wie Ihr in den neuen Umgebungen nicht vereinsamt. Nur wenn viele den Wechsel wagen, können sich diese Dienste durchsetzen und wir können uns unsere Freiheit zurückerobern.
Und wer ein Android-Gerät nutzt, sollte JETZT SOFORT den F-Droid-Store installieren. Damit ist die Installation von Element auch wieder möglich (und eine freie Version von Telegram). Zeigt den Giganten den Stinkefinger! Es geht auch ohne sie… und es fühlt sich gut an!
Nutzt Hubzilla statt Facebook!
Nutzt Mastodon statt Twitter!
Nutzt PeerTube statt YouTube!
Nutzt Element statt WhatsApp!
Nutzt PixelFed statt Instagram!
Nutzt DuckDuckGo statt Google!
Nutzt Open Streetmap statt Google Maps!
Nutzt F-Droid statt den Play Store!
Nutzt ProtonMail statt Google Mail!
Nutzt Euren EIGENEN Verstand!
Nutzt Eure Freiheit!
Danke! Danke! Danke!
Seit Wochen überschlagen sich europäische Politiker und die Presse, auf das Notstandsgesetz in Ungarn und auf Orbán – ja eigentlich auf die Ungarn selbst – einzuprügeln…
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Dieser Artikel wurde erstmals am 8. April 2020 veröffentlicht.

Seit Wochen überschlagen sich europäische Politiker und die Presse, auf das Notstandsgesetz in Ungarn und auf Orbán – ja eigentlich auf die Ungarn selbst – einzuprügeln…
Die Demokratie sei abgeschafft, Ungarn nun eine Diktatur. Orbán könne nun uneingeschränkt per Dekret regieren, das Parlament sei aufgelöst, die Pressefreiheit quasi komplett abgeschafft. Es werden Protestnoten verfasst, Forderungen gestellt, Ungarn keine EU-Mittel mehr zu geben, die Fidez aus der EVP auszuschließen, den ungarischen EU-Abgeordneten das Stimmrecht zu entziehen, am besten Ungarn gleich aus der EU zu werfen.
Dabei übertrumpfen sich die Protagonisten gegenseitig beim Lügen und Dramatisieren. Der größte Teil der Maulzerreißer hat vermutlich nicht ein einziges Mal einen Blick in den betreffenden Gesetzestext (man muss dazu nicht einmal Ungarisch können, es gibt auch eine englische Übersetzung) geworfen oder ist schlicht nicht in der Lage, juristische Texte zu verstehen (dann sollte man erst recht das Maul halten… ein regelmäßiges Anschauen von Barbara Salesch befähigt noch nicht zur Interpretation von Gesetzestexten).
Wegen dieser ganzen Dreckkübelei wollte ich eigentlich einen Artikel schreiben, der die Behauptungen richtigstellt… das habe ich aber schön vor mir hergeschoben, weil ich eigentlich wichtigere Dinge zu tun habe.
Und nun kann ich es mir sparen, denn es ist auf der Achse des Guten ein Artikel von Ralf Schuler erschienen, dem es nichts hinzuzufügen gibt:
Orban und die Panikmache
Darin bringt er die Maßnahmen recht perfekt auf den Punkt und überführt alle Maulaufreißer treffend der Lüge. Mein Dank dafür… das spart mir Arbeit und ich kann künftig einfach auf diesen Artikel verweisen, wenn mal wieder jemand die Propagandagesänge der Politik und der Presse mitträllert.
Seit Wochen überschlagen sich europäische Politiker und die Presse, auf das Notstandsgesetz in Ungarn und auf Orbán – ja eigentlich auf die Ungarn selbst – einzuprügeln…
Die Demokratie sei abgeschafft, Ungarn nun eine Diktatur. Orbán könne nun uneingeschränkt per Dekret regieren, das Parlament sei aufgelöst, die Pressefreiheit quasi komplett abgeschafft. Es werden Protestnoten verfasst, Forderungen gestellt, Ungarn keine EU-Mittel mehr zu geben, die Fidez aus der EVP auszuschließen, den ungarischen EU-Abgeordneten das Stimmrecht zu entziehen, am besten Ungarn gleich aus der EU zu werfen.
Dabei übertrumpfen sich die Protagonisten gegenseitig beim Lügen und Dramatisieren. Der größte Teil der Maulzerreißer hat vermutlich nicht ein einziges Mal einen Blick in den betreffenden Gesetzestext (man muss dazu nicht einmal Ungarisch können, es gibt auch eine englische Übersetzung) geworfen oder ist schlicht nicht in der Lage, juristische Texte zu verstehen (dann sollte man erst recht das Maul halten… ein regelmäßiges Anschauen von Barbara Salesch befähigt noch nicht zur Interpretation von Gesetzestexten).
Wegen dieser ganzen Dreckkübelei wollte ich eigentlich einen Artikel schreiben, der die Behauptungen richtigstellt… das habe ich aber schön vor mir hergeschoben, weil ich eigentlich wichtigere Dinge zu tun habe.
Und nun kann ich es mir sparen, denn es ist auf der Achse des Guten ein Artikel von Ralf Schuler erschienen, dem es nichts hinzuzufügen gibt:
Orban und die Panikmache
Darin bringt er die Maßnahmen recht perfekt auf den Punkt und überführt alle Maulaufreißer treffend der Lüge. Mein Dank dafür… das spart mir Arbeit und ich kann künftig einfach auf diesen Artikel verweisen, wenn mal wieder jemand die Propagandagesänge der Politik und der Presse mitträllert.
RSS lohnt
Um zu Themen, die einen interessieren, auf dem Laufenden zu bleiben, kann man Newsletter abonnieren, lange Lesezeichenlisten durchklicken, sich die Gockel-Njuhs entsprechend konfigurieren oder darauf vertrauen, dass einem die passenden Meldungen in das bevorzugte Soziale Netzwerk gespült werden. Oder man nutzt RSS! ...
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Dieser Artikel wurde erstmalig am 2. Dezember 2018 veröffentlicht.

Um zu Themen, die einen interessieren, auf dem Laufenden zu bleiben, kann man Newsletter abonnieren, lange Lesezeichenlisten durchklicken, sich die Gockel-Njuhs entsprechend konfigurieren oder darauf vertrauen, dass einem die passenden Meldungen in das bevorzugte Soziale Netzwerk gespült werden.
Oder man nutzt RSS!
RSS ist ein Dinosaurier… diese Form der Web-Feeds gibt es schon seit 1999 und sie wurde seitdem weiterentwickelt. Ein RSS-Feed ist eine Art „Nachrichtenticker“ der Informationen über neue Inhalte auf Webseiten liefert und wird von unzähligen Seiten angeboten. Viele Seitenbetreiber wissen vielleicht nicht einmal, dass auch ihre Präsenz sowas anbietet. Blogs, Nachrichtenseiten, ja sogar Foren bieten auch heute noch RSS-Feeds an und es ist empfehlenswert, diese zu „abonnieren“ (das bedeutet, dass man ein Feedreader-Programm mit dem entsprechenden Feed „füttert“ und es in regelmäßigen Zeitabständen nach neuen Inhalten schaut und sie einem schließlich präsentiert).
Bei heise online erschien im Sommer ein Kommentar mit dem Titel „RSS ist tot und das ist eine Schande“, in welchem der Autor darlegt, weshalb in seinen Augen RSS „tot“ und das ein echter Verlust sei.
Was den Verlust angeht, kann ich dem Verfasser des Artikels nur beipflichten, aber den Totenschein möchte ich RSS wirklich nicht ausstellen. Es schläft vielmehr… und es ist dringend geboten, es wieder zu erwecken.
Sich mit Neuigkeiten und Informationen per RSS zu versorgen, hat nämlich echte Vorteile. Man stellt sich seinen News-Stream selbst zusammen, wird nicht mit Werbung genervt und hat die Informationen zusammen an einem Ort. Gerade in Zeiten, wo man „Nachrichten“ nicht mehr uneingeschränkt glauben kann, ist es sinnvoll, sich aus unterschiedlichsten Quellen (natürlich auch die, die nicht unbedingt zur eigenen „Filterblase“ gehören) zu informieren… und dafür ist RSS geradezu prädestiniert.
Um RSS-Streams zu abonnieren und anzuschauen, benötigt man einen Feed-Reader (z.B. RSSOwl, Liferea, NetNewsWire, Nunti, u.v.m. …). Es gibt zahlreiche solche Programme… einige sind recht gut, andere eher mäßig… und sie sind nicht gerade „prominent“. Eine Alternative ist es, RSS-Feeds mit dem Mailprogramm zu verwenden, sofern der Mail-Client diese Funktionalität bietet. Der Webbrowser Firefox bot bis vor kurzem auch einen integrierten Feed-Reader an, der jetzt aber rausgeschmissen wurde. Es gibt aber auch noch Addons für Webbrowser, die diese Funktionalität bieten.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, ein extra Programm zu nutzen, oder den Mail-Clienten. Ich habe selbst bis vor kurzem ausschließlich Thunderbird dafür benutzt. Allerdings bietet sich die Nutzung im Browser an, denn es werden einem ja vorwiegend Webinhalte präsentiert… und so findet man die Feeds da, wo man die eigentlichen Quellen ohnehin aufrufen will.
Ich habe einige Addons ausprobiert, mit den meisten war ich aber nicht zufrieden. Aber es gibt einen Feed-Reader also Browser-Addon, den wirklich Spaß macht und den ich wirklich empfehlen kann: Feedbro!
Feedbro kann als Addon mit dem Firefox, mit Chromium, Vivaldi und auch mit Opera genutzt werden. In der Toolbar erscheint nach der Installation ein Icon, mit welchem man Zugriff auf den Feed-Reader hat. Feedbro ist sehr gut zu konfigurieren und einfach zu benutzen. Ein Klick auf das Icon öffnet ein Menü, in welchem die neuesten Feed-Einträge angezeigt werden.
Man hat damit unmittelbar Zugriff auf die Meldung. Auch die Einstellungen sind in dem Menü erreichbar… und man kann den Feed-Reader von dort aus auch öffnen. Er öffnet sich in einem extra Tab. Hier hat man dann einen Überblick über die Feeds und auch die Hierarchie (man kann Feeds z.B. in Ordnern gruppieren).
Feedbro ermöglicht es, Feed-Beiträge zu „favorisieren“, mit Tags zu versehen und an verschiedene Dienste zu senden. Eine Hierarchie abonnierter Feeds kann auch also OPML—Datei ex- und importiert werden. Hatte man z.B. schon eine Sammlung von Feeds bei Thunderbird oder in einem externen Reader, so kann man dort die Feeds exportieren und mit der Import-Funktion ganz einfach in Feedbro importieren.
Eine weitere sehr nützliche Funktion ist das Abonnieren von Feeds direkt über das Menü. Befindet man sich auf einer Webseite und möchte man den Feed dieser Seite (so einer angeboten wird) abonnieren, dann klickt man einfach auf das Toolbar-Icon und es werden ggf. angebotene Feeds angezeigt, die man per Klick abonnieren kann. Das ist besonders bei Webseiten nützlich, die ihr RSS-Angebot gut „versteckt“ haben oder es gar nicht auf der Seite zugänglich machen. Eine lange Suche nach dem RSS-Icon oder dem RSS-Link auf der Seite erübrigt sich.
Ich kann nur sagen, dass sich RSS auch heute noch lohnt… heute vielleicht sogar mehr denn je. Und den Tod von RSS können wir verhindern, indem wir es nutzen und bei Inhalteanbietern, die keinen Feed anbieten, einfach einmal nachfragen, ob sie das nicht einrichten wollen.
Wie man RSS nutzt, bleibt jedem selbst überlassen, aber ich kann wirklich empfehlen, einen Blick auf Feedbro zu werfen. Dieser Reader macht wirklich Spaß und man ist immer informiert.
Um zu Themen, die einen interessieren, auf dem Laufenden zu bleiben, kann man Newsletter abonnieren, lange Lesezeichenlisten durchklicken, sich die Gockel-Njuhs entsprechend konfigurieren oder darauf vertrauen, dass einem die passenden Meldungen in das bevorzugte Soziale Netzwerk gespült werden.
Oder man nutzt RSS!
RSS ist ein Dinosaurier… diese Form der Web-Feeds gibt es schon seit 1999 und sie wurde seitdem weiterentwickelt. Ein RSS-Feed ist eine Art „Nachrichtenticker“ der Informationen über neue Inhalte auf Webseiten liefert und wird von unzähligen Seiten angeboten. Viele Seitenbetreiber wissen vielleicht nicht einmal, dass auch ihre Präsenz sowas anbietet. Blogs, Nachrichtenseiten, ja sogar Foren bieten auch heute noch RSS-Feeds an und es ist empfehlenswert, diese zu „abonnieren“ (das bedeutet, dass man ein Feedreader-Programm mit dem entsprechenden Feed „füttert“ und es in regelmäßigen Zeitabständen nach neuen Inhalten schaut und sie einem schließlich präsentiert).
Bei heise online erschien im Sommer ein Kommentar mit dem Titel „RSS ist tot und das ist eine Schande“, in welchem der Autor darlegt, weshalb in seinen Augen RSS „tot“ und das ein echter Verlust sei.
Was den Verlust angeht, kann ich dem Verfasser des Artikels nur beipflichten, aber den Totenschein möchte ich RSS wirklich nicht ausstellen. Es schläft vielmehr… und es ist dringend geboten, es wieder zu erwecken.
Sich mit Neuigkeiten und Informationen per RSS zu versorgen, hat nämlich echte Vorteile. Man stellt sich seinen News-Stream selbst zusammen, wird nicht mit Werbung genervt und hat die Informationen zusammen an einem Ort. Gerade in Zeiten, wo man „Nachrichten“ nicht mehr uneingeschränkt glauben kann, ist es sinnvoll, sich aus unterschiedlichsten Quellen (natürlich auch die, die nicht unbedingt zur eigenen „Filterblase“ gehören) zu informieren… und dafür ist RSS geradezu prädestiniert.
Um RSS-Streams zu abonnieren und anzuschauen, benötigt man einen Feed-Reader (z.B. RSSOwl, Liferea, NetNewsWire, Nunti, u.v.m. …). Es gibt zahlreiche solche Programme… einige sind recht gut, andere eher mäßig… und sie sind nicht gerade „prominent“. Eine Alternative ist es, RSS-Feeds mit dem Mailprogramm zu verwenden, sofern der Mail-Client diese Funktionalität bietet. Der Webbrowser Firefox bot bis vor kurzem auch einen integrierten Feed-Reader an, der jetzt aber rausgeschmissen wurde. Es gibt aber auch noch Addons für Webbrowser, die diese Funktionalität bieten.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, ein extra Programm zu nutzen, oder den Mail-Clienten. Ich habe selbst bis vor kurzem ausschließlich Thunderbird dafür benutzt. Allerdings bietet sich die Nutzung im Browser an, denn es werden einem ja vorwiegend Webinhalte präsentiert… und so findet man die Feeds da, wo man die eigentlichen Quellen ohnehin aufrufen will.
Ich habe einige Addons ausprobiert, mit den meisten war ich aber nicht zufrieden. Aber es gibt einen Feed-Reader also Browser-Addon, den wirklich Spaß macht und den ich wirklich empfehlen kann: Feedbro!
Feedbro kann als Addon mit dem Firefox, mit Chromium, Vivaldi und auch mit Opera genutzt werden. In der Toolbar erscheint nach der Installation ein Icon, mit welchem man Zugriff auf den Feed-Reader hat. Feedbro ist sehr gut zu konfigurieren und einfach zu benutzen. Ein Klick auf das Icon öffnet ein Menü, in welchem die neuesten Feed-Einträge angezeigt werden.
Man hat damit unmittelbar Zugriff auf die Meldung. Auch die Einstellungen sind in dem Menü erreichbar… und man kann den Feed-Reader von dort aus auch öffnen. Er öffnet sich in einem extra Tab. Hier hat man dann einen Überblick über die Feeds und auch die Hierarchie (man kann Feeds z.B. in Ordnern gruppieren).
Feedbro ermöglicht es, Feed-Beiträge zu „favorisieren“, mit Tags zu versehen und an verschiedene Dienste zu senden. Eine Hierarchie abonnierter Feeds kann auch also OPML—Datei ex- und importiert werden. Hatte man z.B. schon eine Sammlung von Feeds bei Thunderbird oder in einem externen Reader, so kann man dort die Feeds exportieren und mit der Import-Funktion ganz einfach in Feedbro importieren.
Eine weitere sehr nützliche Funktion ist das Abonnieren von Feeds direkt über das Menü. Befindet man sich auf einer Webseite und möchte man den Feed dieser Seite (so einer angeboten wird) abonnieren, dann klickt man einfach auf das Toolbar-Icon und es werden ggf. angebotene Feeds angezeigt, die man per Klick abonnieren kann. Das ist besonders bei Webseiten nützlich, die ihr RSS-Angebot gut „versteckt“ haben oder es gar nicht auf der Seite zugänglich machen. Eine lange Suche nach dem RSS-Icon oder dem RSS-Link auf der Seite erübrigt sich.
Ich kann nur sagen, dass sich RSS auch heute noch lohnt… heute vielleicht sogar mehr denn je. Und den Tod von RSS können wir verhindern, indem wir es nutzen und bei Inhalteanbietern, die keinen Feed anbieten, einfach einmal nachfragen, ob sie das nicht einrichten wollen.
Wie man RSS nutzt, bleibt jedem selbst überlassen, aber ich kann wirklich empfehlen, einen Blick auf Feedbro zu werfen. Dieser Reader macht wirklich Spaß und man ist immer informiert.
Schon wieder was neues? Hubzilla
Ich bin ja nun schon einige Zeit weg von Facebook und Google+. Eine (eine!) Heimat hab ich bei Diaspora* gefunden und habe darüber berichtet und auch die Empfehlung ausgesprochen, sich doch da einfach mal anzumelden. Das Netzwerk ist inzwischen auch wirklich schon gut besucht und man fühlt sich da ziemlich schnell nicht mehr „einsam“. ...
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Dieser Artikel wurde erstmalig am 16. März 2016 veröffentlicht

Ich bin ja nun schon einige Zeit weg von Facebook und Google+. Eine (eine!) Heimat hab ich bei Diaspora* gefunden und habe darüber berichtet und auch die Empfehlung ausgesprochen, sich doch da einfach mal anzumelden. Das Netzwerk ist inzwischen auch wirklich schon gut besucht und man fühlt sich da ziemlich schnell nicht mehr „einsam“.
Ich nutze Diaspora* auch wirklich intensiv, aber es hat auch so seine Schwächen. Mir fehlt ein wenig die Flexibilität und so einige Features hätte ich auch gerne (die sind aber aufgrund der Philosophie nicht geplant… was ja auch ok ist).
Friendica habe ich ebenfalls vorgestellt und ich nutze es auch noch(!). Im eigentlichen Freindica-Netzwerk ist es aber weitaus „übersichtlicher“, als z. B. bei Diaspora*. Meine Netzwerk-Pinnwand ist nur deshalb recht gut gefüllt, weil ich den Dienst mit Diaspora* und Twitter verbunden habe und etliche Beiträge so auch bei Friendica landen. Aber auch Friendica hat Schwächen… auch da fehlt mir noch ein wenig.
Schon vor einiger Zeit bin ich auf Redmatrix / Hubzilla aufmerksam geworden und dieses „Soziale Netzwerk“ bietet mir genau die Sachen, die mir gefehlt haben (auch solche, von denen ich gar nicht wusste, dass sie mir gefehlt haben). Wer Friendica nutzt, wird gewisse Ähnlichkeiten feststellen. Das hat auch einen guten Grund, denn der Entwickler Mike Macgirvin war auch an der Entwicklung von Mistpark / Friendica beteiligt, bevor er dann Redmatrix / Hubzilla in Angriff nahm.
Aber was ist denn „Hubzilla“?
Da „bediene“ ich mich mal ganz locker bei der Dokumentation des Projekts und zitiere:

Hubzilla ist ein Social Media System, das grundsätzlich ähnlich den anderen SN funktioniert. Man kann Beiträge und Kommentare verfassen, Beiträge „liken“ und „sharen“, Bilder hochladen und teilen, Nachrichten verfassen und chatten. Aber mit Hubzilla ist noch viel mehr möglich. Es bietet, ähnlich wie Friendica, die Möglichkeit, andere Dienste einzubinden. Darüber hinaus kann man aber auch echte Webseiten erstellen, Blogs aufbauen, Communitys bilden, Foren betreiben und Cloudspeicher benutzen. Hubzilla hat die Leistungsfähigkeit eines CMS… das kann man vereinfacht so schon sagen. Jede Kommunikation (Nachricht) und jeder Chat kann bei Hubzilla Ende-zu-Ende verschlüsselt werden und die Daten werden nicht zentral „gesammelt“, wie es bei anderen SN üblich ist. Noch immer steckt Hubzilla in den Kinderschuhen und wird aktiv weiterentwickelt, es ist aber schon in der derzeitigen Form gut und produktiv einsetzbar. Bei Hubzilla handelt es sich um ein dezentrales (verteiltes) System von HUBs (Server, auf denen die Software installiert ist), die miteinander verbunden sind. Wer daran teilnehmen möchte, meldet sich entweder bei einem der HUBs an oder – so er möchte – installiert das System selbst auf einem Server und wird damit auch selbst zum HUB. Der Aufwand ist geringer, als man denken mag und das System ist auch nicht extrem kompliziert.
Wer an dieser Stelle schon ausreichend neugierig geworden ist, der sucht sich einfach einen HUB z. B. aus dieser Liste: The Federation Info aus. (Anmerkung: Diese Seite hat seit einiger Zeit etliche Probleme und ordnet Hubs nicht in die korrekte Kategorie ein. Besser hier schauen: Pubsites)

Die verschiedenen Internetangebote, die man bei Hubzilla nutzt, heißen „Kanäle“, von denen man sich beliebig viele anlegen kann. Ein Wechsel ist mit einem Klick erledigt. Diese Kanäle verbindet man dann mit anderen Kanälen anderer Nutzer. Dabei ist es sehr einfach, seinen Stream (oder Pinnwand oder Timeline… wie auch immer man es nennen mag) mit ausgewählten Inhalten zu füllen. Auch eine Verbindung mit Diaspora*, Friendica, Libertree, Twitter etc. ist möglich. Ein Plugin für WordPress ermöglicht es, Beiträge aus WordPress direkt bei Hubzilla zu veröffentlichen.
Ein Kanal kann „Soziales Netzwerk“ sein (also sich so ähnlich verhalten, wie FB, G+, D* und co.) und das in den „Geschmacksrichtungen“ „weitgehend öffentlich“, „beschränkt“ „privat“… oder ein Kanal ist ein Forum in entsprechenden „Geschmacksrichtungen“… oder man nutzt ihn zum Sammeln von Feeds, als Mitteilungs-Kanal oder als Gruppenarchiv… oder man definiert im „Expertenmodus“ die Funktion gleich selbst.
Ein XMPP-Chat ist ebenfalls implementiert und fügt sich in die Oberfläche ein.
Hubzilla ist eine riesengroße Spielwiese und auch jetzt schon ordentlich „besucht“, so dass man sich auch hier schnell heimisch fühlen kann. Viele HUBs haben die Möglichkeit eingebaut, sich auch gleich mit Kontakten aus Diaspora* oder Friendica zu verbinden, was auf Anhieb noch mehr Leben in die „Bude“ bringt.
Hubzilla kann über Plugins erweitert werden, bietet Cloudspeicher, eine Kalender-/Terminplaner-Funktion und ein echt tolles Web-Building-Toolkit“, mit dem die Erstellung von echten Websites sehr einfach wird.
Wer weiter oben aufgepasst hat, der wird vielleicht mitbekommen haben, dass ich selbst auch einen HUB betreibe. Also wer jetzt Interesse hat (kost ja nix und kann jederzeit rückstandslos gelöscht werden), der kann sich gerne registrieren (bei mir auf Whoville – oder einem beliebigen anderen HUB) und mit mir verbinden:
pepecyb@hub.hubzilla.hu (im Suchfeld eingeben und „Verbinden“ anklicken“)
Auch die Dampfdruck-Presse existiert als Kanal und wird die Inhalte der „klassischen“ DDP dort wiedergeben… und mehr, so hoffe ich… 😉 (dampfdruck-presse@hub.hubzilla.hu)
Also… abgesehen davon, dass mir FB und G+ eh nicht fehlen, bietet mir Hubzilla wirklich alles (und mehr), was ich mir unter einem SN vorstelle. Ich kann nur empfehlen, mal hineinzuschauen.

Ich bin ja nun schon einige Zeit weg von Facebook und Google+. Eine (eine!) Heimat hab ich bei Diaspora* gefunden und habe darüber berichtet und auch die Empfehlung ausgesprochen, sich doch da einfach mal anzumelden. Das Netzwerk ist inzwischen auch wirklich schon gut besucht und man fühlt sich da ziemlich schnell nicht mehr „einsam“.
Ich nutze Diaspora* auch wirklich intensiv, aber es hat auch so seine Schwächen. Mir fehlt ein wenig die Flexibilität und so einige Features hätte ich auch gerne (die sind aber aufgrund der Philosophie nicht geplant… was ja auch ok ist).
Friendica habe ich ebenfalls vorgestellt und ich nutze es auch noch(!). Im eigentlichen Freindica-Netzwerk ist es aber weitaus „übersichtlicher“, als z. B. bei Diaspora*. Meine Netzwerk-Pinnwand ist nur deshalb recht gut gefüllt, weil ich den Dienst mit Diaspora* und Twitter verbunden habe und etliche Beiträge so auch bei Friendica landen. Aber auch Friendica hat Schwächen… auch da fehlt mir noch ein wenig.
Schon vor einiger Zeit bin ich auf Redmatrix / Hubzilla aufmerksam geworden und dieses „Soziale Netzwerk“ bietet mir genau die Sachen, die mir gefehlt haben (auch solche, von denen ich gar nicht wusste, dass sie mir gefehlt haben). Wer Friendica nutzt, wird gewisse Ähnlichkeiten feststellen. Das hat auch einen guten Grund, denn der Entwickler Mike Macgirvin war auch an der Entwicklung von Mistpark / Friendica beteiligt, bevor er dann Redmatrix / Hubzilla in Angriff nahm.
Aber was ist denn „Hubzilla“?
Da „bediene“ ich mich mal ganz locker bei der Dokumentation des Projekts und zitiere:
„Hubzilla ist eine dezentrale Kommunikations- und Publishing-Plattform. Es ermöglicht Dir die volle Kontrolle über all Deine Kommunikation mit Hilfe von automatischer Verschlüsselung und detaillierter Zugriffskontrolle. Du, und nur Du, entscheidest, wer Deine Beiträge sehen darf. Hubzilla ist der Nachfolger, der seit einigen Jahren erfolgreichen Plattformen Friendica und RedMatrix.“
„Hubzilla funktioniert schon heute als ein globales verteiltes Netzwerk und beweist täglich seine Vielseitigkeit und Skalierbarkeit – auf kleinen Privatservern wie auch auf riesigen Sites.
Kommunikationsplattformen für Familien, verteilte Online-Communities, Support-Foren, Blogs und Homepages. Oder auch professionelle Inhalte-Anbieter mit kommerziellen Premium-Kanälen und eingeschränktem Zugriff – was immer Du willst, Hubzilla unterstützt Dich in Deinem kreativen Schaffen.“

Hubzilla ist ein Social Media System, das grundsätzlich ähnlich den anderen SN funktioniert. Man kann Beiträge und Kommentare verfassen, Beiträge „liken“ und „sharen“, Bilder hochladen und teilen, Nachrichten verfassen und chatten. Aber mit Hubzilla ist noch viel mehr möglich. Es bietet, ähnlich wie Friendica, die Möglichkeit, andere Dienste einzubinden. Darüber hinaus kann man aber auch echte Webseiten erstellen, Blogs aufbauen, Communitys bilden, Foren betreiben und Cloudspeicher benutzen. Hubzilla hat die Leistungsfähigkeit eines CMS… das kann man vereinfacht so schon sagen. Jede Kommunikation (Nachricht) und jeder Chat kann bei Hubzilla Ende-zu-Ende verschlüsselt werden und die Daten werden nicht zentral „gesammelt“, wie es bei anderen SN üblich ist. Noch immer steckt Hubzilla in den Kinderschuhen und wird aktiv weiterentwickelt, es ist aber schon in der derzeitigen Form gut und produktiv einsetzbar. Bei Hubzilla handelt es sich um ein dezentrales (verteiltes) System von HUBs (Server, auf denen die Software installiert ist), die miteinander verbunden sind. Wer daran teilnehmen möchte, meldet sich entweder bei einem der HUBs an oder – so er möchte – installiert das System selbst auf einem Server und wird damit auch selbst zum HUB. Der Aufwand ist geringer, als man denken mag und das System ist auch nicht extrem kompliziert.
Wer an dieser Stelle schon ausreichend neugierig geworden ist, der sucht sich einfach einen HUB z. B. aus dieser Liste: The Federation Info aus. (Anmerkung: Diese Seite hat seit einiger Zeit etliche Probleme und ordnet Hubs nicht in die korrekte Kategorie ein. Besser hier schauen: Pubsites)

Die verschiedenen Internetangebote, die man bei Hubzilla nutzt, heißen „Kanäle“, von denen man sich beliebig viele anlegen kann. Ein Wechsel ist mit einem Klick erledigt. Diese Kanäle verbindet man dann mit anderen Kanälen anderer Nutzer. Dabei ist es sehr einfach, seinen Stream (oder Pinnwand oder Timeline… wie auch immer man es nennen mag) mit ausgewählten Inhalten zu füllen. Auch eine Verbindung mit Diaspora*, Friendica, Libertree, Twitter etc. ist möglich. Ein Plugin für WordPress ermöglicht es, Beiträge aus WordPress direkt bei Hubzilla zu veröffentlichen.
Ein Kanal kann „Soziales Netzwerk“ sein (also sich so ähnlich verhalten, wie FB, G+, D* und co.) und das in den „Geschmacksrichtungen“ „weitgehend öffentlich“, „beschränkt“ „privat“… oder ein Kanal ist ein Forum in entsprechenden „Geschmacksrichtungen“… oder man nutzt ihn zum Sammeln von Feeds, als Mitteilungs-Kanal oder als Gruppenarchiv… oder man definiert im „Expertenmodus“ die Funktion gleich selbst.
Ein XMPP-Chat ist ebenfalls implementiert und fügt sich in die Oberfläche ein.
Hubzilla ist eine riesengroße Spielwiese und auch jetzt schon ordentlich „besucht“, so dass man sich auch hier schnell heimisch fühlen kann. Viele HUBs haben die Möglichkeit eingebaut, sich auch gleich mit Kontakten aus Diaspora* oder Friendica zu verbinden, was auf Anhieb noch mehr Leben in die „Bude“ bringt.
Hubzilla kann über Plugins erweitert werden, bietet Cloudspeicher, eine Kalender-/Terminplaner-Funktion und ein echt tolles Web-Building-Toolkit“, mit dem die Erstellung von echten Websites sehr einfach wird.
Wer weiter oben aufgepasst hat, der wird vielleicht mitbekommen haben, dass ich selbst auch einen HUB betreibe. Also wer jetzt Interesse hat (kost ja nix und kann jederzeit rückstandslos gelöscht werden), der kann sich gerne registrieren (bei mir auf Whoville – oder einem beliebigen anderen HUB) und mit mir verbinden:
pepecyb@hub.hubzilla.hu (im Suchfeld eingeben und „Verbinden“ anklicken“)
Auch die Dampfdruck-Presse existiert als Kanal und wird die Inhalte der „klassischen“ DDP dort wiedergeben… und mehr, so hoffe ich… 😉 (dampfdruck-presse@hub.hubzilla.hu)
Also… abgesehen davon, dass mir FB und G+ eh nicht fehlen, bietet mir Hubzilla wirklich alles (und mehr), was ich mir unter einem SN vorstelle. Ich kann nur empfehlen, mal hineinzuschauen.
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