Der "umstrittene" öffentliche Beitrags-Stream
Nicht alle Hubzilla-Hubs haben den öffentlichen Beitrags-Stream aktiviert. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. ...
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Dieser Artikel wurde am 24. September 2024 erstmals veröffentlicht.

Nicht alle Hubzilla-Hubs haben den öffentlichen Beitrags-Stream aktiviert. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben.
Die Default-Einstellung eines neu installierten Hub ist, dass der öffentliche Beitrags-Stream deaktiviert ist.

Der Administrator hat die Möglichkeit, den öffentlichen Beitrags-Stream zu aktivieren:
"Enable public stream Enable the public stream. Warning: this content is unmoderated"
Die Warnung, die dort steht, also "Warnung: Dieser Inhalt ist unmoderiert" richtet sich an den Admin! Er muss wissen, dass die Möglichkeit besteht, dass unerlaubte, gegen die Community-Regeln des eigenen Hubs verstoßende oder gar gesetzwidrige Beiträge im öffenttlichen Beitrags-Stream landen können.
Weitere Optionen für den Admin sind
"Site only public stream Restrict the public stream to content originating at this site"
"Allow anybody on the internet to access the public streams Disable to require authentication before viewing"
"Importiere ausschließlich Beiträge aus dem öffentlichen Stream die diesen Text enthalten"
"Importiere keine Beiträge des öffentlichen Streams die diesen Text beinhalten"
Grundsätzlich setzt sich der öffentliche Beitrags-Stream aus allen Beiträgen aus Kanälen der Nutzer des eigenen Hubs, sowie Reaktionen/Kommentaren zu diesen Beiträgen und zufällig eingesammelte Beiträge von externen Kanälen, die dem eigenen Hub bekannt sind (Verbindungen von Kanälen der Nutzer des eigenen Hubs) zusammen.
Wird der öffentliche Beitrags-Stream auf "Site only public stream" eingeschränkt, so entfallen die Inhalte von externen Kanälen, die dem eigenen Hub bekannt sind. Der Stream beschränkt sich also auf die öffentlichen Beiträge der Kanäle des eigenen Hubs und auf Reaktionen auf diese.
Möchte der Admin den öffentlichen Beitrags-Stream auf bestimmte Themen beschränken, so kann er einen Positiv-Filter einrichten. Zur Vermeidung bestimmter Inhalte steht auch ein Negativ-Filter zur Verfügung.
Die Option, den öffentlichen Beitrags-Stream für alle, also auch unangemeldete Besucher freizugeben, ist eine wirklich fragwürdige Sache. Hier den uneingeschränkten Stream anzubieten, kann durchaus dazu führen, dass Besuchern "unangenehme" Inhalte gezeigt werden. Wobei... die Gefahr besteht im Internet ja eigentlich grundsätzlich. Aber diese Einstellung sollte man meiner Meinung nach vermeiden.
Die Option, den auf den eigenen Hub beschränkten Stream für Besucher anzubieten, halte ich hingegen für mehr positiv, als negativ. Denn so kann sich ein Besucher, bevor er sich womöglich entscheidet, einen Account auf dem Hub anzulegen, ein Bild davon machen, was auf dem Hub so "passiert".
Die Entscheidung des Admins, welche Optionen er hier zieht, ist nicht ganz einfach. Ich nenne hier mal meine persönlichen Gedanken dazu (andere Admins können natürlich zu anderen Einschätzungen kommen):
Möchte man auch Besuchern den öffentlichen Beitrags-Stream zugänglich machen, sollte dieser unbedingt auf den eigenen Hub beschränkt bleiben. Dafürspricht in meinen Augen, dass man so Besuchern, die Hubzilla gar nicht kennen, einen Einblick darin verschaffen kann, wie Hubzilla im Betrieb so aussieht.
Bis zu einer gewissen Anzahl von Konten bzw. Kanälen mit einer gewissen Anzahl von Verbindungen, ist es durchaus vertretbar, den unbeschränkten öffentlichen Beitrags-Stream für angemeldete Nutzer zur Verfügung zu stellen. Nach meiner Einschätzung ist das bis 30 - 40 Kanälen noch verantwortbar. Bei mehr Kanälen steigt die Zahl der unterschiedlichen Verbindungen so stark an, dass die Wahrscheinlichkeit ungewünschter Inhalte so sehr steigt, dass es administrativ ein echtes Risiko darstellt, wenn man nicht permanent einen Blick auf den Stream haben kann. Es kann aber auch schon bei weniger Kanälen, die aber sehr viele Verbindungen haben, schon zu viel werden.
Betreiber mit wenigen Nutzern und wenigen Kanälen, können nach meiner Einschätzung ohne Sorgen den öffentlichen Beitragsstream anbieten.
Bei mehr Kanälen mit mehr Kontakten kann man den Stream auf den eigenen Hub beschränken. Dann bleibt es auch noch übersichtlich. Das ist vertretbar.
Bei einem Hub mit wenigen Konten und Kanälen wiederum ist der auf den eigenen Hub beschränkte Stream nicht wirklich gewinnbringend. Er kann aber trotzdem sinnvoll sein, wenn man Registrierungen erlaubt und es Besuchern ermöglichen möchte, sich einen Überblick über den Hub zu verschaffen.
Nun liest man immer wieder einmal, dass es generell keine gute Idee ist, den öffentlichen Beitragsstream zu aktivieren. Egal ob für Besucher oder für angemeldete Nutzer. Es sei ja so, dass der Admin das tragen würde, was im öffentlichen Stream zu sehen ist.
Ja und nein!
Nein, weil die Verantwortung erst dann einsetzt, wenn der Admin selbst Kenntnis von unerlaubten Inhalten erlangt oder er darauf hingewiesen wird. Seine Verantwortung liegt dann darin, die Inhalte aus dem öffentlichen Beitrags-Stream des eigenen Hubs zu entfernen. Und das kann er auch:

Löscht der Admin Inhalte über "Admin delete", so werden diese aus dem öffentlichen Stream des eigenen Hubs komplett entfernt. Sie können dort auch nicht mehr von anderen Nutzern gesehen werden.
Das bedeutet natürlich nicht, dass sie auch an ihrem Ursprungsort oder an anderen Stellen in den Weiten des Internet zu sehen sind. Aber das liegt auch nicht in der Verantwortung des Admins.
Leider bietet Hubzilla keine "Melde-Funktion" für den Zweck, dass Nutzer solche Inhalte melden können. Ich habe dazu aber eine Anleitung geschrieben, wie das trotzdem möglich ist: Einen Beitrag melden
Im Prinzip muss man nur dem Admin des Hubs per Direktnachricht den lokalen Link zum beanstandeten Beitrag senden. Den findet man, indem man im Beitragsmenü "Quellcode anzeigen" wählt. Nun wird unter "llink" der Link zum Beitrag angeboten.
Der öffentliche Beitrags-Stream kann also sinnvoll sein... und wenn man ihn als Administrator verantwortlich anbietet, geht dieser auch kein Risiko ein.
Nicht alle Hubzilla-Hubs haben den öffentlichen Beitrags-Stream aktiviert. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben.
Die Default-Einstellung eines neu installierten Hub ist, dass der öffentliche Beitrags-Stream deaktiviert ist.
Der Administrator hat die Möglichkeit, den öffentlichen Beitrags-Stream zu aktivieren:
"Enable public stream Enable the public stream. Warning: this content is unmoderated"
Die Warnung, die dort steht, also "Warnung: Dieser Inhalt ist unmoderiert" richtet sich an den Admin! Er muss wissen, dass die Möglichkeit besteht, dass unerlaubte, gegen die Community-Regeln des eigenen Hubs verstoßende oder gar gesetzwidrige Beiträge im öffenttlichen Beitrags-Stream landen können.
Weitere Optionen für den Admin sind
"Site only public stream Restrict the public stream to content originating at this site"
"Allow anybody on the internet to access the public streams Disable to require authentication before viewing"
"Importiere ausschließlich Beiträge aus dem öffentlichen Stream die diesen Text enthalten"
"Importiere keine Beiträge des öffentlichen Streams die diesen Text beinhalten"
Grundsätzlich setzt sich der öffentliche Beitrags-Stream aus allen Beiträgen aus Kanälen der Nutzer des eigenen Hubs, sowie Reaktionen/Kommentaren zu diesen Beiträgen und zufällig eingesammelte Beiträge von externen Kanälen, die dem eigenen Hub bekannt sind (Verbindungen von Kanälen der Nutzer des eigenen Hubs) zusammen.
Wird der öffentliche Beitrags-Stream auf "Site only public stream" eingeschränkt, so entfallen die Inhalte von externen Kanälen, die dem eigenen Hub bekannt sind. Der Stream beschränkt sich also auf die öffentlichen Beiträge der Kanäle des eigenen Hubs und auf Reaktionen auf diese.
Möchte der Admin den öffentlichen Beitrags-Stream auf bestimmte Themen beschränken, so kann er einen Positiv-Filter einrichten. Zur Vermeidung bestimmter Inhalte steht auch ein Negativ-Filter zur Verfügung.
Die Option, den öffentlichen Beitrags-Stream für alle, also auch unangemeldete Besucher freizugeben, ist eine wirklich fragwürdige Sache. Hier den uneingeschränkten Stream anzubieten, kann durchaus dazu führen, dass Besuchern "unangenehme" Inhalte gezeigt werden. Wobei... die Gefahr besteht im Internet ja eigentlich grundsätzlich. Aber diese Einstellung sollte man meiner Meinung nach vermeiden.
Die Option, den auf den eigenen Hub beschränkten Stream für Besucher anzubieten, halte ich hingegen für mehr positiv, als negativ. Denn so kann sich ein Besucher, bevor er sich womöglich entscheidet, einen Account auf dem Hub anzulegen, ein Bild davon machen, was auf dem Hub so "passiert".
Die Entscheidung des Admins, welche Optionen er hier zieht, ist nicht ganz einfach. Ich nenne hier mal meine persönlichen Gedanken dazu (andere Admins können natürlich zu anderen Einschätzungen kommen):
Möchte man auch Besuchern den öffentlichen Beitrags-Stream zugänglich machen, sollte dieser unbedingt auf den eigenen Hub beschränkt bleiben. Dafürspricht in meinen Augen, dass man so Besuchern, die Hubzilla gar nicht kennen, einen Einblick darin verschaffen kann, wie Hubzilla im Betrieb so aussieht.
Bis zu einer gewissen Anzahl von Konten bzw. Kanälen mit einer gewissen Anzahl von Verbindungen, ist es durchaus vertretbar, den unbeschränkten öffentlichen Beitrags-Stream für angemeldete Nutzer zur Verfügung zu stellen. Nach meiner Einschätzung ist das bis 30 - 40 Kanälen noch verantwortbar. Bei mehr Kanälen steigt die Zahl der unterschiedlichen Verbindungen so stark an, dass die Wahrscheinlichkeit ungewünschter Inhalte so sehr steigt, dass es administrativ ein echtes Risiko darstellt, wenn man nicht permanent einen Blick auf den Stream haben kann. Es kann aber auch schon bei weniger Kanälen, die aber sehr viele Verbindungen haben, schon zu viel werden.
Betreiber mit wenigen Nutzern und wenigen Kanälen, können nach meiner Einschätzung ohne Sorgen den öffentlichen Beitragsstream anbieten.
Bei mehr Kanälen mit mehr Kontakten kann man den Stream auf den eigenen Hub beschränken. Dann bleibt es auch noch übersichtlich. Das ist vertretbar.
Bei einem Hub mit wenigen Konten und Kanälen wiederum ist der auf den eigenen Hub beschränkte Stream nicht wirklich gewinnbringend. Er kann aber trotzdem sinnvoll sein, wenn man Registrierungen erlaubt und es Besuchern ermöglichen möchte, sich einen Überblick über den Hub zu verschaffen.
Nun liest man immer wieder einmal, dass es generell keine gute Idee ist, den öffentlichen Beitragsstream zu aktivieren. Egal ob für Besucher oder für angemeldete Nutzer. Es sei ja so, dass der Admin das tragen würde, was im öffentlichen Stream zu sehen ist.
Ja und nein!
Nein, weil die Verantwortung erst dann einsetzt, wenn der Admin selbst Kenntnis von unerlaubten Inhalten erlangt oder er darauf hingewiesen wird. Seine Verantwortung liegt dann darin, die Inhalte aus dem öffentlichen Beitrags-Stream des eigenen Hubs zu entfernen. Und das kann er auch:
Löscht der Admin Inhalte über "Admin delete", so werden diese aus dem öffentlichen Stream des eigenen Hubs komplett entfernt. Sie können dort auch nicht mehr von anderen Nutzern gesehen werden.
Das bedeutet natürlich nicht, dass sie auch an ihrem Ursprungsort oder an anderen Stellen in den Weiten des Internet zu sehen sind. Aber das liegt auch nicht in der Verantwortung des Admins.
Leider bietet Hubzilla keine "Melde-Funktion" für den Zweck, dass Nutzer solche Inhalte melden können. Ich habe dazu aber eine Anleitung geschrieben, wie das trotzdem möglich ist: Einen Beitrag melden
Im Prinzip muss man nur dem Admin des Hubs per Direktnachricht den lokalen Link zum beanstandeten Beitrag senden. Den findet man, indem man im Beitragsmenü "Quellcode anzeigen" wählt. Nun wird unter "llink" der Link zum Beitrag angeboten.
Der öffentliche Beitrags-Stream kann also sinnvoll sein... und wenn man ihn als Administrator verantwortlich anbietet, geht dieser auch kein Risiko ein.
Wenn der Strom versiegt..
...ist es nicht unbedingt ne Klimakatastrophe. Mike Macgirvin, umtriebiger und sehr aktiver Programmierer von Serveranwendungen, "Vater" von Friendica, Hubzilla, Zap, Osada und des Streams-Repo hat vor zwei Tagen mitgeteilt, dass er das Repository, und damit auch die Entwicklung des damit installierbaren (streams) Servers einstellt. ...
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Dieser Artikel wurde am 1. September 2024 erstmals veröffentlicht.

Mike Macgirvin, umtriebiger und sehr aktiver Programmierer von Serveranwendungen, "Vater" von Friendica, Hubzilla, Zap, Osada und des Streams-Repo hat vor zwei Tagen mitgeteilt, dass er das Repository, und damit auch die Entwicklung des damit installierbaren (streams) Servers einstellt.
Gleichzeitig teilt er mit, dass das Repo bestehen bleibt und er es in vertrauenswürdige Hände übergibt... sofern es diese gibt. Allerdings hat er wohl wenig Hoffnung... und es gibt auch wenig Gründe für Hoffnung.
Tatsächlich war er, was (streams) anbelangt, "Alleinunterhalter". Er hat die Software praktisch als Einzelkämpfer fortentwickelt. Es fanden sich keine (oder nur für vereinzelte Kleinigkeiten) andere Entwickler ein, die daran mitgearbeitet haben oder das Repo geklont und zu einer eigenen Sache weiterentwickelt hätten, wofür es eigentlich gedacht war. Es wurde extra ohne "Markenidentität", ohne Logo und ohne Lizenz (als Public Domain) eingerichtet, in der Hoffnung, dass sich Entwickler daran bedienen und etwas eigenes daraus machen.
Nur passierte das halt nicht.
Mike scheint zu vermuten, dass es daran lag, dass die Software als unorganisiertes, lizenzloses Repo zur Verfügung stand... und von der Szene aufgrund dieser Eigenschaften nicht angenommen wurde.
Das kann durchaus sein. Ich persönlich glaube aber nicht, dass es an der Ablehnung der Grundidee lag sondern vielmehr daran, dass es aufgrund dieser Idee einfach zu unbekannt blieb. Eine Server-Software kann noch so genial sein... wenn niemand oder nur eine Hand voll Menschen mitbekommt, dass es sie einfach gibt, dann finden sich auch keine Entwickler ein, die sich daran beteiligen. Ich selbst bin auch nur zufällig darüber gestolpert (u.a. weil ich Mikes Kanal "folge") und habe es aus Neugier installiert.
Und Mike hat großes geleistet... bis hin zur Entwicklung der nomadischen Identität abseits von Zot/Nomad auch für ActivityPub.
Nun hat er kürzlich das Repo geforkt und wieder eine Server-Software mit "Markenidentität" und (unglaublich freier) Lizenz namens Forte ins Leben gerufen. Das ist - sehr vereinfacht gesagt - (streams) nur mit ActivityPub ganz ohne Zot/Nomad. Ich fürchte nur, er scheint damit nicht glücklich zu werden und sieht, dass er auch dafür reiner "Einzelkämpfer" bleiben wird. Und ich kann verstehen, wenn er keine Lust darauf hat, Lebenszeit in ein Projekt zu investieren, das schlicht nicht angenommen wird.
Ob und wie (schnell, intensiv...) Forte nun weitergeführt wird, weiß ich nicht. Es kursiert zwar das Gerücht, dass er es weiterführen will, aber seine Aussagen bei der Ankündigung des Endes von (streams) klingen nicht so positiv.
Jedenfalls ist das Streams-Repo jetzt erstmal verwaist. Ob sich jemand dieser tollen Software annehmen wird, steht in den Sternen. Der öffentliche "Druck" wird nicht allzu groß sein... eben weil kaum jemand (streams) kennt oder nutzt. Findet sich niemand, dann bleibt es so, wie es JETZT ist. Abgesehen davon, dass keine Weiterentwicklung gleichzeitig auch Stillstand ist, die einer noch nicht ausentwickelten Software wirklich nicht gut tut, werden so natürlich auch möglicherweise festgestellte sicherheitsrelevante Fehler nicht mehr beseitigt.
Springt also niemand ein, dann ist das Streams-Repo nur noch ein "Museum" (und vielleicht ein Quell für Anregungen) und (streams) selbst tot.
Welche Konsequenzen hat das nun für mich?
Nun, ich betreibe ja den streams-Hub Nomád. Ich werde die Entwicklung rund um das Repo jetzt ein, zwei Monate beobachten. Sollte sich wirklich niemand finden, der es übernimmt oder der ein (streams)-Repo daraus forkt, mit dem die Software fortgeführt wird, dann kann ich den dauerhaften Weiterbetrieb nicht mehr verantworten. Mir sind zwar keine sicherheitsrelevanten Fehler bekannt und es gibt nur hier und da ein paar kleinere "Unannehmlichkeiten", aber ich kann natürlich nicht dafür garantieren, dass nicht doch eine Sicherheitslücke existiert, die dann niemals geschlossen würde.
Vorerst habe ich Nomád für Registrierungen geschlossen.
Weil ich auch sehr wenig Hoffnung auf eine wundersame Rettung habe, würde ich auch allen, die einen Account bei Nomád haben, empfehlen, sich nach einer Alternative umzusehen. Wer (streams) mochte, dem kann ich Hubzilla ans Herz legen. Bei dem Projekt ist die Übergabe an andere Entwickler geglückt, wie auch bei Friendica... beides stammt ja auch aus der Feder von Macgirvin. Friendica wird seit 2010 kontinuierlich weiterentwickelt und verfügt über eine solide Entwicklerbasis. Und das gilt auch für Hubzilla, das seit 2012 (wo es noch Redmatrix hieß... es wurde 2015 erst in Hubzilla umbenannt) kontinuierlich weiterentwickelt wird. Hubzilla ist aufgrund seiner nomadischen Identität durch das Zot-Protokoll näher an (streams) als Friendica.
Ein Hub, der Registrierungen erlaubt ist leicht zu finden.
Leider sind (streams) und Hubzilla bezüglich der nomadischen Identität nicht kompatibel. Man kann also keinen (streams)-Kanal auf einen Hubzilla-Hub klonen. Das sollten sich die Nutzer meiner Instanz vor Augen halten, wenn sie Nomád intensiv weiter nutzen sollten. Wenn ich Nomád abschalte, dann sind die Inhalte weg. Kontakte kann man ja exportieren und übernehmen... die Inhalte kann man auch exportieren, sie sind aber bei anderen Instanzen nicht nutzbar.
Mich macht das traurig... aber es ist halt so, wie es ist... und man kann niemanden zwingen (streams) weiterzuführen (zumal die Nutzerbasis sehr, sehr klein ist). Vielleicht geschieht ein Wunder. Dann wird auch Nomád weiter laufen. Ich warte einfach mal ab.
...ist es nicht unbedingt ne Klimakatastrophe.
Mike Macgirvin, umtriebiger und sehr aktiver Programmierer von Serveranwendungen, "Vater" von Friendica, Hubzilla, Zap, Osada und des Streams-Repo hat vor zwei Tagen mitgeteilt, dass er das Repository, und damit auch die Entwicklung des damit installierbaren (streams) Servers einstellt.
Der Hauptentwickler ging in den Ruhestand. Der CEO, der CTO und der CFO, die Marketingabteilung, die Technik, die Qualitätssicherung und der Bereich Investor Relations wurden alle entlassen.
Die einzige wesentliche Änderung im Hinblick auf den Kunden ist, dass ich morgen nicht mehr um 4:30-5 Uhr morgens aufstehe und mir 10-16 Stunden lang den Arsch abarbeite - zusätzlich zu all meinen anderen Aufgaben und Verpflichtungen.
Oder am Tag danach...
Gleichzeitig teilt er mit, dass das Repo bestehen bleibt und er es in vertrauenswürdige Hände übergibt... sofern es diese gibt. Allerdings hat er wohl wenig Hoffnung... und es gibt auch wenig Gründe für Hoffnung.
Normalerweise habe ich gerne Mitwirkende in verschiedenen Zeitzonen zur Verfügung, aber diese Software wurde so schlecht angenommen, dass dies einfach nicht passiert ist.
Tatsächlich war er, was (streams) anbelangt, "Alleinunterhalter". Er hat die Software praktisch als Einzelkämpfer fortentwickelt. Es fanden sich keine (oder nur für vereinzelte Kleinigkeiten) andere Entwickler ein, die daran mitgearbeitet haben oder das Repo geklont und zu einer eigenen Sache weiterentwickelt hätten, wofür es eigentlich gedacht war. Es wurde extra ohne "Markenidentität", ohne Logo und ohne Lizenz (als Public Domain) eingerichtet, in der Hoffnung, dass sich Entwickler daran bedienen und etwas eigenes daraus machen.
Nur passierte das halt nicht.
Mike scheint zu vermuten, dass es daran lag, dass die Software als unorganisiertes, lizenzloses Repo zur Verfügung stand... und von der Szene aufgrund dieser Eigenschaften nicht angenommen wurde.
Das kann durchaus sein. Ich persönlich glaube aber nicht, dass es an der Ablehnung der Grundidee lag sondern vielmehr daran, dass es aufgrund dieser Idee einfach zu unbekannt blieb. Eine Server-Software kann noch so genial sein... wenn niemand oder nur eine Hand voll Menschen mitbekommt, dass es sie einfach gibt, dann finden sich auch keine Entwickler ein, die sich daran beteiligen. Ich selbst bin auch nur zufällig darüber gestolpert (u.a. weil ich Mikes Kanal "folge") und habe es aus Neugier installiert.
Und Mike hat großes geleistet... bis hin zur Entwicklung der nomadischen Identität abseits von Zot/Nomad auch für ActivityPub.
Nun hat er kürzlich das Repo geforkt und wieder eine Server-Software mit "Markenidentität" und (unglaublich freier) Lizenz namens Forte ins Leben gerufen. Das ist - sehr vereinfacht gesagt - (streams) nur mit ActivityPub ganz ohne Zot/Nomad. Ich fürchte nur, er scheint damit nicht glücklich zu werden und sieht, dass er auch dafür reiner "Einzelkämpfer" bleiben wird. Und ich kann verstehen, wenn er keine Lust darauf hat, Lebenszeit in ein Projekt zu investieren, das schlicht nicht angenommen wird.
Ob und wie (schnell, intensiv...) Forte nun weitergeführt wird, weiß ich nicht. Es kursiert zwar das Gerücht, dass er es weiterführen will, aber seine Aussagen bei der Ankündigung des Endes von (streams) klingen nicht so positiv.
Jedenfalls ist das Streams-Repo jetzt erstmal verwaist. Ob sich jemand dieser tollen Software annehmen wird, steht in den Sternen. Der öffentliche "Druck" wird nicht allzu groß sein... eben weil kaum jemand (streams) kennt oder nutzt. Findet sich niemand, dann bleibt es so, wie es JETZT ist. Abgesehen davon, dass keine Weiterentwicklung gleichzeitig auch Stillstand ist, die einer noch nicht ausentwickelten Software wirklich nicht gut tut, werden so natürlich auch möglicherweise festgestellte sicherheitsrelevante Fehler nicht mehr beseitigt.
Springt also niemand ein, dann ist das Streams-Repo nur noch ein "Museum" (und vielleicht ein Quell für Anregungen) und (streams) selbst tot.
Welche Konsequenzen hat das nun für mich?
Nun, ich betreibe ja den streams-Hub Nomád. Ich werde die Entwicklung rund um das Repo jetzt ein, zwei Monate beobachten. Sollte sich wirklich niemand finden, der es übernimmt oder der ein (streams)-Repo daraus forkt, mit dem die Software fortgeführt wird, dann kann ich den dauerhaften Weiterbetrieb nicht mehr verantworten. Mir sind zwar keine sicherheitsrelevanten Fehler bekannt und es gibt nur hier und da ein paar kleinere "Unannehmlichkeiten", aber ich kann natürlich nicht dafür garantieren, dass nicht doch eine Sicherheitslücke existiert, die dann niemals geschlossen würde.
Weil ich auch sehr wenig Hoffnung auf eine wundersame Rettung habe, würde ich auch allen, die einen Account bei Nomád haben, empfehlen, sich nach einer Alternative umzusehen. Wer (streams) mochte, dem kann ich Hubzilla ans Herz legen. Bei dem Projekt ist die Übergabe an andere Entwickler geglückt, wie auch bei Friendica... beides stammt ja auch aus der Feder von Macgirvin. Friendica wird seit 2010 kontinuierlich weiterentwickelt und verfügt über eine solide Entwicklerbasis. Und das gilt auch für Hubzilla, das seit 2012 (wo es noch Redmatrix hieß... es wurde 2015 erst in Hubzilla umbenannt) kontinuierlich weiterentwickelt wird. Hubzilla ist aufgrund seiner nomadischen Identität durch das Zot-Protokoll näher an (streams) als Friendica.
Ein Hub, der Registrierungen erlaubt ist leicht zu finden.
Leider sind (streams) und Hubzilla bezüglich der nomadischen Identität nicht kompatibel. Man kann also keinen (streams)-Kanal auf einen Hubzilla-Hub klonen. Das sollten sich die Nutzer meiner Instanz vor Augen halten, wenn sie Nomád intensiv weiter nutzen sollten. Wenn ich Nomád abschalte, dann sind die Inhalte weg. Kontakte kann man ja exportieren und übernehmen... die Inhalte kann man auch exportieren, sie sind aber bei anderen Instanzen nicht nutzbar.
Mich macht das traurig... aber es ist halt so, wie es ist... und man kann niemanden zwingen (streams) weiterzuführen (zumal die Nutzerbasis sehr, sehr klein ist). Vielleicht geschieht ein Wunder. Dann wird auch Nomád weiter laufen. Ich warte einfach mal ab.
Fediverse-Logo
Inzwischen anerkannt und akzeptiert ist das (inoffizielle) Fediverse-Logo in Form eines bunten Pentagramms: ...
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Dieser Artikel wurde am 5. August 2024 erstmals veröffentlicht.

Inzwischen anerkannt und akzeptiert ist das (inoffizielle) Fediverse-Logo in Form eines bunten Pentagramms:

Nicht akzeptiert (zumindest in Fediverse-Kreisen) ist das von Meta eingeführte eigene Fediverselogo, das eher ein ge- und umschlossenes System symbolisiert.

Vor allem stellt sich die Frage, wer Meta die Kompetenz zugestanden hat, ein eigenes Logo für ein Netzwerk mit bereits vorhandenem Logo zu erstellen und zu verbreiten. Ich empfinde das als ersten Schritt von EEE... aber darum soll es nicht gehen.
Gestern stieß ich auf eine Webseite mit einem weiteren Fediverse-Logo bzw. Fediverse-Symbol: A symbol for the ⁂ fediverse
Eine Grundidee für die Verwendun dieses Symbols ist, dass es sich um ein typographisches Zeichen handelt, das in nahezu allen Fonts vorhanden ist. Das macht es einfach, das Symbol zu verwenden, weil man nicht auf die Nutzung einer Grafik angewiesen ist.
Das Zeichen heißt "Sternengruppe" (unicode: asterism). Die Initiative begründet die Empfehlung, dieses Zeichen als Symbol für das Fediverse zu nutzen so:
Ich finde diese Begründung und Erläuterung sehr schlüssig und passend. Vor allem aber sehe ich den Vorteil, dass man für die Verwendung des Symbols nicht auf externe Quellen und extra Grafiken zurückgreifen muss, was es sehr vereinfacht es einzusetzen.
In meinen Augen eine sympathische Initiative und für mich eine echte Ergänzung zum etablierten Logo. Ich werde es künftig zusätzlich verwenden und hoffe, dass möglichst viele Fediversenutzer das ebenfalls tun. Die Benutzung bedeutet ja wirklich nicht, dass das (in)offizielle Logo fallengelassen werden soll oder gar ersetzt. Je mehr aber auch der Asterism verwendet wird, desto mehr wird es in der Wahrnehmung akzeptiert und damit hätte es das Potential, zu einem Zeichen für das Fediverse zu werden.

Wer Grafiken benötigt, findet ein Paket zum Download ebenfalls auf der Webseite.
Inzwischen anerkannt und akzeptiert ist das (inoffizielle) Fediverse-Logo in Form eines bunten Pentagramms:
Nicht akzeptiert (zumindest in Fediverse-Kreisen) ist das von Meta eingeführte eigene Fediverselogo, das eher ein ge- und umschlossenes System symbolisiert.
Vor allem stellt sich die Frage, wer Meta die Kompetenz zugestanden hat, ein eigenes Logo für ein Netzwerk mit bereits vorhandenem Logo zu erstellen und zu verbreiten. Ich empfinde das als ersten Schritt von EEE... aber darum soll es nicht gehen.
Gestern stieß ich auf eine Webseite mit einem weiteren Fediverse-Logo bzw. Fediverse-Symbol: A symbol for the ⁂ fediverse
Eine Grundidee für die Verwendun dieses Symbols ist, dass es sich um ein typographisches Zeichen handelt, das in nahezu allen Fonts vorhanden ist. Das macht es einfach, das Symbol zu verwenden, weil man nicht auf die Nutzung einer Grafik angewiesen ist.
Das Zeichen heißt "Sternengruppe" (unicode: asterism). Die Initiative begründet die Empfehlung, dieses Zeichen als Symbol für das Fediverse zu nutzen so:
In der Astronomie bezieht es sich auf Gruppen von Sternen am Himmel, ähnlich den Sternbildern. Wir meinen, dass es ein sehr passendes Symbol für das Fediversum ist, eine Galaxie von miteinander verbundenen Räumen, die dezentralisiert ist und einen astronomischen Namen hat. Es stellt mehrere Sterne dar, die zusammenkommen, miteinander verbunden sind, aber jeder für sich, ohne ein Zentrum.
Ich finde diese Begründung und Erläuterung sehr schlüssig und passend. Vor allem aber sehe ich den Vorteil, dass man für die Verwendung des Symbols nicht auf externe Quellen und extra Grafiken zurückgreifen muss, was es sehr vereinfacht es einzusetzen.
In meinen Augen eine sympathische Initiative und für mich eine echte Ergänzung zum etablierten Logo. Ich werde es künftig zusätzlich verwenden und hoffe, dass möglichst viele Fediversenutzer das ebenfalls tun. Die Benutzung bedeutet ja wirklich nicht, dass das (in)offizielle Logo fallengelassen werden soll oder gar ersetzt. Je mehr aber auch der Asterism verwendet wird, desto mehr wird es in der Wahrnehmung akzeptiert und damit hätte es das Potential, zu einem Zeichen für das Fediverse zu werden.
Wer Grafiken benötigt, findet ein Paket zum Download ebenfalls auf der Webseite.
Eintopf mit Deckel drauf
Bei Stöbern im Fediverse Report ep 71 bin ich über eine skurrile Idee gestolpert. Da war von "föderierten" Opt-In-Netzwerken die Rede. Anlass für die Idee war wohl, dass das echte Fediverse in seiner jetzigen Form von einigen als fürchterlich "böser Ort" angesehen wird, an welchem man niemals wirklich völlig vor unangenehmen Erlebnissen geschützt ist. Und um dem zu entgehen, sollte doch nun ein Netzwerk von "Fediverse"-Servern aufgebaut werden, die nicht von sich aus mit allen anderen Servern interagieren, sondern, die nur mit Instanzen föderieren, die in einer Opt-In-Liste aufgeführt sind. Damit könne man "das Böse" perfekt raushalten. ...
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Dieser Artikel wurde am 5. August 2024 erstmals veröffentlicht.

Bei Stöbern im Fediverse Report ep 71 bin ich über eine skurrile Idee gestolpert. Da war von "föderierten" Opt-In-Netzwerken die Rede. Anlass für die Idee war wohl, dass das echte Fediverse in seiner jetzigen Form von einigen als fürchterlich "böser Ort" angesehen wird, an welchem man niemals wirklich völlig vor unangenehmen Erlebnissen geschützt ist. Und um dem zu entgehen, sollte doch nun ein Netzwerk von "Fediverse"-Servern aufgebaut werden, die nicht von sich aus mit allen anderen Servern interagieren, sondern, die nur mit Instanzen föderieren, die in einer Opt-In-Liste aufgeführt sind. Damit könne man "das Böse" perfekt raushalten.
Wer auf die "Club-Liste" kommt, das bestimmen Regeln und die bisherigen Club-Mitglieder. Die müsen sich einig sein (viel Spaß dabei, Einigkeit herzustellen)... und dann muss die Erlaubnisliste auch noch irgendwo zentral oder auch dezentral (aber natürlich synchronisiert) vorgehalten werden.
Wenn ich sowas lese, dann frage ich mich, ob diejenigen, die das wollen, übehaupt richtig im Fediverse, wie wir es schätzen, sind. Das hat mit dem Gedanken hinter dem Fediverse nicht mehr viel zu tun, außer dass die Elite-Instanzen auch verteilt sind und mit einander föderieren... aber halt nur miteinander... ein schönes Süppchen... ein Eintopf mit Deckel drauf.
Genaueres über die Idee kann man beim "Oliphanten" lesen... Islands: An Opt-In Federated Network (arch)
Ja genau, das ist die Seite mit den Blocklisten. Zu Blocklisten habe ich ein eher gespaltenes Verhältnis, wobei ich die bei Oliphant vorgehaltenen bzw. verlinkten Listen für durchaus praktikabel und durchdacht halte. Man muss sie ja auch nicht blind übernehmen, sondern kann (und sollte, in meinen Augen) sich auch selbst mal ein Bild von dem einen oder anderen Listeneintrag machen... insbesondere wenn die Begründung fehlt oder wischiwaschi klingt. Die beste Blockliste ist diejenige, die man für seine Instanz selbst erstellt.
Von der Idee mit den Opt-In-Insel-Server-Verbänden halte ich persönlich nichts. Zumal es mindestens eine Fediverse-Plattform gibt, die man so nutzen kann, dass man einen extra Privat-Club gar nicht braucht: Hubzilla.
Hubzilla erlaubt es in den Einstellungen für die Kanalrolle (Berechtigungsrolle) benutzerdefinierte Einstellungen vorzunehmen.
Damit kann man für jeden Kontakt und jeden Besucher festlegen, wie er mit einem selbst interagieren darf:
Für all diese Dinge kann man nun festlegen, wer das tun darf:
Damit ist es möglich - wozu auch immer - einen Kanal anzulegen, den niemand sieht und mit dem niemand interagieren kann. Vielleicht wäre das sinnvoll denkbar für eine Art rein persönlichen "Notizzettel".
Stellt man die meisten Berechtigungsfunktionen auf "Nur die, denen du es explizit erlaubst" (sehr restriktiv) oder "Angenommene Verbindungen" (bei eigenverantwortung, welche Verbindungen man eingeht), hat man eine sehr "saubere" Timeline. Vorteil dabei: Man zwingt niemanden, der ebenfalls auf dem eigenen Hub Kanäle betreibt, sich an einer "Zwangsreinhaltung" zu beteiligen. Weiterer Vorteil: Man kann sich mehrere Kanäle mit unterschiedlichen Berechtigungen anlegen und je nach "mentaler Tagesform" entscheiden, wie man am Fediverse teilnimmt.
Als Sahnehäubchen kann man auch noch für jeden Kontakt andere Berechtigungen festlegen. Präziser geht es wohl nicht.
Aber bitte... schüttet Euch ruhig "virtuelle Inseln" in internationalen Gewässern auf und lasst nur die zu Besuch, die Euch nach dem Mund reden. Jeder kann und darf Instanzen betreiben und benutzen, wie er es mag. Aber nennt das dann nicht das Fediverse... denkt Euch einen eigenen Namen aus.
Bei Stöbern im Fediverse Report ep 71 bin ich über eine skurrile Idee gestolpert. Da war von "föderierten" Opt-In-Netzwerken die Rede. Anlass für die Idee war wohl, dass das echte Fediverse in seiner jetzigen Form von einigen als fürchterlich "böser Ort" angesehen wird, an welchem man niemals wirklich völlig vor unangenehmen Erlebnissen geschützt ist. Und um dem zu entgehen, sollte doch nun ein Netzwerk von "Fediverse"-Servern aufgebaut werden, die nicht von sich aus mit allen anderen Servern interagieren, sondern, die nur mit Instanzen föderieren, die in einer Opt-In-Liste aufgeführt sind. Damit könne man "das Böse" perfekt raushalten.
Wer auf die "Club-Liste" kommt, das bestimmen Regeln und die bisherigen Club-Mitglieder. Die müsen sich einig sein (viel Spaß dabei, Einigkeit herzustellen)... und dann muss die Erlaubnisliste auch noch irgendwo zentral oder auch dezentral (aber natürlich synchronisiert) vorgehalten werden.
Wenn ich sowas lese, dann frage ich mich, ob diejenigen, die das wollen, übehaupt richtig im Fediverse, wie wir es schätzen, sind. Das hat mit dem Gedanken hinter dem Fediverse nicht mehr viel zu tun, außer dass die Elite-Instanzen auch verteilt sind und mit einander föderieren... aber halt nur miteinander... ein schönes Süppchen... ein Eintopf mit Deckel drauf.
Genaueres über die Idee kann man beim "Oliphanten" lesen... Islands: An Opt-In Federated Network (arch)
Ja genau, das ist die Seite mit den Blocklisten. Zu Blocklisten habe ich ein eher gespaltenes Verhältnis, wobei ich die bei Oliphant vorgehaltenen bzw. verlinkten Listen für durchaus praktikabel und durchdacht halte. Man muss sie ja auch nicht blind übernehmen, sondern kann (und sollte, in meinen Augen) sich auch selbst mal ein Bild von dem einen oder anderen Listeneintrag machen... insbesondere wenn die Begründung fehlt oder wischiwaschi klingt. Die beste Blockliste ist diejenige, die man für seine Instanz selbst erstellt.
Von der Idee mit den Opt-In-Insel-Server-Verbänden halte ich persönlich nichts. Zumal es mindestens eine Fediverse-Plattform gibt, die man so nutzen kann, dass man einen extra Privat-Club gar nicht braucht: Hubzilla.
Hubzilla erlaubt es in den Einstellungen für die Kanalrolle (Berechtigungsrolle) benutzerdefinierte Einstellungen vorzunehmen.
Damit kann man für jeden Kontakt und jeden Besucher festlegen, wie er mit einem selbst interagieren darf:
- Kann meinen Kanal-Stream und meine Beiträge sehen
- Kann mir die Beiträge aus seinem Kanal schicken
- Kann mein Standardprofil sehen
- Kann meine Verbindungen sehen
- Kann meine Datei- und Bilderordner sehen
- Kann in meine Datei- und Bilderordner hochladen/ändern
- Kann die Webseite meines Kanals sehen
- Kann meine Wiki-Seiten sehen
- Kann Webseiten in meinem Kanal erstellen/ändern
- Kann meine Wiki-Seiten bearbeiten
- Kann auf meiner Kanal-Seite ("wall") Beiträge veröffentlichen
- Darf meine Beiträge kommentieren und mögen/nicht mögen
- Kann mir direkte Nachrichten schicken
- Kann Profile und Profileigenschaften mögen/nicht mögen
- Kann mit mir chatten
- Kann meine öffentlichen Beiträge in anderen Kanälen zitieren/spiegeln
- Kann meinen Kanal administrieren
Für all diese Dinge kann man nun festlegen, wer das tun darf:
- Nur ich
- Nur die, denen Du es explizit erlaubst
- Angenommene Verbindungen
- Beliebige Verbindungen
- Jeder auf dieser Webseite
- Alle Hubzilla-Mitglieder
- Jeder authentifizierte
- Jeder im Internet
Damit ist es möglich - wozu auch immer - einen Kanal anzulegen, den niemand sieht und mit dem niemand interagieren kann. Vielleicht wäre das sinnvoll denkbar für eine Art rein persönlichen "Notizzettel".
Stellt man die meisten Berechtigungsfunktionen auf "Nur die, denen du es explizit erlaubst" (sehr restriktiv) oder "Angenommene Verbindungen" (bei eigenverantwortung, welche Verbindungen man eingeht), hat man eine sehr "saubere" Timeline. Vorteil dabei: Man zwingt niemanden, der ebenfalls auf dem eigenen Hub Kanäle betreibt, sich an einer "Zwangsreinhaltung" zu beteiligen. Weiterer Vorteil: Man kann sich mehrere Kanäle mit unterschiedlichen Berechtigungen anlegen und je nach "mentaler Tagesform" entscheiden, wie man am Fediverse teilnimmt.
Als Sahnehäubchen kann man auch noch für jeden Kontakt andere Berechtigungen festlegen. Präziser geht es wohl nicht.
Aber bitte... schüttet Euch ruhig "virtuelle Inseln" in internationalen Gewässern auf und lasst nur die zu Besuch, die Euch nach dem Mund reden. Jeder kann und darf Instanzen betreiben und benutzen, wie er es mag. Aber nennt das dann nicht das Fediverse... denkt Euch einen eigenen Namen aus.
Hubzilla optisch anpassen
An Hubzilla „klebt“ der schlechte Ruf, es würde optisch nicht viel hergeben, sei hässlich oder würde veraltet ausschauen. Ich habe dem schon öfter widersprochen und habe behauptet, man könne es optisch sehr gut anpassen, so dass es wirklich schick und aktuell aussieht. Nur wie macht man das? ...
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Dieser Artikel wurde am 27. Mai 2024 erstmals veröffentlicht.

An Hubzilla „klebt“ der schlechte Ruf, es würde optisch nicht viel hergeben, sei hässlich oder würde veraltet ausschauen.
Ich habe dem schon öfter widersprochen und habe behauptet, man könne es optisch sehr gut anpassen, so dass es wirklich schick und aktuell aussieht.
Nur wie macht man das?
Nun, wenn der Pepe das behauptet, dann lasst Euch an die Hand nehmen und einmal exemplarisch zeigen, wie man Hubzilla „aufhübscht“.
Den wirklich einfachen Einstieg in Hubzilla habe ich hier erläutert: Komm‘ ins Fediverse
Hat man sich einen Kanal bei Hubzilla angelegt, dann macht die Oberfläche tatsächlich optisch nicht viel her.

Als erstes pinnen wir die wichtigsten Apps an die obere Navigationsleiste: „Beitrag schreiben“, „Kanal“, „Stream“, „Verbindungen“ und „Öffentlicher Beitrags-Stream“.
Dazu wählen wir im App-Menü (⋮ oben rechts) den untersten Menüeintrag „+ Apps“. Damit gelangen wir in die App-Einstellung und sofort bei den bereits installierten Apps. Auf dieser Seite klicken wir nun bei jeder gewünschten App auf das kleine Pin-Nadel-Symbol und sehen dann auch sofort, wie das jeweilige Icon oben in der Navigationsleiste erscheint.



Punkt eins ist also abgehakt.
Jetzt geht es an die Einstellungen für die Anzeige. Dafür klicken wir im Hauptmenü (oben links, wo das eigene Avatarbild zu sehen ist) auf den Eintrag „Einstellungen“. In der linken Seitenleiste sind nun die verschiedenen Einstellungskategorien zu sehen. Hier wählen wir „Anzeige-Einstellungen“.


Die Seite für die Anzeige-Einstellungen wird angezeigt. Da wir das Design anpassen wollen, ist der Tab „Benutzerdefinierte Design-Einstellungen“ die richtige Wahl.


Die Eingabemaske weist zunächst aber nur wenige Möglichkeiten auf (fünf Einstellungen). Die letzte Einstellung ist diejenige, bei der wir den Schalter als erstes einschalten müssen: „Erweiterte Einstellungen anzeigen“. Auf „Absenden“ klicken und erneut den Tab „Benutzerdefinierte Design-Einstellungen“ aufrufen. Nun sind viel mehr Einstellungen zu sehen.


Als Beispiel werde ich hier einmal die Farben abändern, die Größe der Avatare im Stream anpassen und ein Hintergrundbild festlegen.
Unter den Haupteinstellungen findet man die Einstellungen für die Farben des Farbschemas. Unter jedem Eingabefeld ist als kleiner Kreis die Standard-Farbe angezeigt. Bei der Wahl einer eigenen Farbe, ist es sinnvoll sich zumindest bezüglich der Helligkeit ungefähr an der Standard-Farbe zu orientieren. Klickt man in eines der Eingabefelder, öffnet sich ein Farbwahl-Dialog, über welchen man nun die Farbe festlegen kann. Ich habe mich in meinem Beispiel für ein grünes Farbschema entschieden und nur die grundlegenden Farben geändert: „Primary theme color“, also die Grundfarbe des Themes, „Success theme color“, das ist die Farbe z.B. für anklickbare Links, „Info theme color“, die z.B. als Farbe für markierte Menüeinträge als Hintergrundfarbe angezeigt wird, sowie die „Hintergrundfarbe der Navigationsleiste“. Alle anderen Farben habe ich nicht verändert. Die Farbwahl ist natürlich jedem selbst überlassen.

Schließlich habe ich die „Größe der Avatare von Themenstartern“ auf 48 Pixel festgelegt.




Fehlt noch das Hintergrundbild. Dieses sollte relativ groß sein… ungefähr der Größe des hauptsächlich genutzten Bildschirms entsprechend. Außerdem würde ich dazu raten ein eher helles bzw. blasses Bild zu verwenden (ggf. mit dem Grafikprogramm aufhellen und den Kontrast verringern), damit es die eigentlichen Inhalte nicht „erschlägt“.
Das Hintergrundbild muss irgendwo über eine URL erreichbar sein. Da bietet es sich an, das Bild in die Dateien (Cloud) des eigenen Kanals hochzuladen und von dort aus zu verwenden.
Dafür öffnet man im Hamburger-Menü die App „Dateien“. Hier kann man sich, wenn man mag, einen extra Ordner anlegen (bitte beachten, dass der Ordner und auch das dort hochgeladene Bild öffentlich zugreifbar sind… dafür die Zugriffsrechte mit dem kleinen Vorhangschloss evtl. anpassen) und anschließend das Bild hochladen.









Nach dem Hochladen wird das Bild in der Dateiliste angezeigt. Ein Rechtsklick auf den Eintrag und die Auswahl, die URL zu kopieren befördert die URL für das Bild in die Zwischenablage.

Zurück bei „Benutzerdefinierte Design-Einstellungen“ kann man nun die URL in das Eingabefeld „Hintergrundbild“ einfügen.


Ein letzter Klick und Hubzilla erstrahlt in der neuen Optik.


Das war die Pflicht… als dritter Punkt folgt nun die „Kür“. 😉
Wir wagen uns an den PDL-Editor.
Ich habe mich bemüht, diese nicht ganz trivialen Anpassungen auch für Einsteiger verständlich zu erläutern.
Verschiedene Apps und Grundfunktionen von Hubzilla basieren auf eigens dafür gestalteten Webseiten. Der Nutzer kommt mit den dahinter liegenden Mechanismen eigentlich nicht in Berührung, er nutzt diese Seiten einfach.
Ruft man beispielsweise die App „Kanal“ auf, so wird einem der eigene Kanal angezeigt.

Ganz oben kann man das Banner des Kanals sehen. In dieses Banner sind der Kanalname und die Kanaladresse (Handle) eigebettet.
Darunter befindet sich die Navigationsleiste mit dem Hauptmenü, dem Titel des Hub, ggf. angepinnten Apps und dem App-Menü.
Interessant wird es dann aber im Bereich unter der Navigationsleiste. Hier sind bei den verschiedenen Apps die größten Unterschiede festzustellen. Bei der Kanal-Seite findet sich in der linken Seitenleiste (im unveränderten Standard-Zustand) zuoberst eine Karte mit den Kanalinformationen (Banner, Profilbild, Kurzbeschreibung, Profilinfos).
In der Mitte, im Inhaltsbereich, werden die von diesem Kanal erstellten Inhalte angezeigt.
Unter der Profilinfo-Karte befindet sich in der linken Seitenleiste eine Karte mit einem Teil der Verbindungen (beim Aufruf fremder Kanäle werden hier die gemeinsamen Kontakte angezeigt).
Darunter wiederum befindet sich eine Karte mit den Archiven der Inhalte (oberste Ebene sind die Jahre, eine Gliederungsebene darunter die Monate). Wählt man ein Archiv aus, so werden im Inhaltsbereich nur die Inhalte angezeigt, die im gewählten Archivzeitraum veröffentlicht wurden.
Unter der Archivkarte befindet sich dann die Karte der Kategorien. Hier werden sämtliche Kategorien, unter welchen Inhalte veröffentlicht wurden, aufgeführt. Ein Klick auf eine solche Kategorie führt dazu, dass im Inhaltsbereich sämtliche Inhalte angezeigt werden, die von dem Kanal unter der entsprechenden Kategorie veröffentlicht wurden.
Unter der Archiv-Karte befindet sich die Karte mit der Schlagwörter-Wolke, welche die genutzten Hashtags anzeigt und mit denen man den Inhalt des Inhaltsbereichs (Artikel des Kanals) filtern kann.
In der rechten Seitenleiste werden, sofern ungesehene Benachrichtigungen vorhanden sind, diese in einer weiteren Karte gezeigt.
So ist der „Normalzustand“.
Die verschiedenen Seiten, die man über Apps erreichen kann, werden auch als „Module“ bezeichnet.
Das Aussehen dieser Seiten kann man nun als Nutzer in großen Teilen anpassen und gestalten. Intern wird der Aufbau einer solchen Seite durch eine PDL-Datei bestimmt. Diese Dateien sind Layout-Dateien, welche die Comanche Seitenbeschreibungssprache nutzen.
Damit sich der Nutzer nicht mit einer solchen Sprache auseinandersetzen muss, gibt es die App „PDL Editor“, mit welchem man den Seitenaufbau mit einem GUI verändern / erstellen kann.
Die App muss man zunächst (wie hier beschrieben) installieren und aktivieren. Dann kann man sie aus dem App-Menü heraus aufrufen.
Ruft man den PDL-Editor auf, so wird als Standard die Seitenstruktur des HQ angezeigt.
Zentral am unteren Bildschirmrand findet man das Hauptmenü des PDL-Editors. Hier gibt es die Einträge
„MODULES“, „TEMPLATES“, „ITEMS“, „SOURCE“ und „APPLY“.
Aus dem Menü „MODULES“ kann man das zu bearbeitende Modul (das entspricht der zu bearbeitenden Seite) auswählen.
Angenommen, wir möchten die Kanal-Seite (wie sie einem selbst, aber auch Besuchern angezeigt wird) anpassen, so wählt man hier das Modul „channel“ aus.

Die PDL-Datei für die Kanalseite wird geladen und man sieht die entsprechenden, gerade beschriebenen Bestandteile („ITEMS“) dieser Seite.

Angenommen, wir möchten nun unsere Kanalseite mit einer Anzeige der Uhrzeit in der rechten Seitenleiste „verfeinern“, so wählt man unter „ITEMS“ das Item „CLOCK“ aus, „ergreift“ es mit dem Mauszeiger am Kreuzpfeil-Symbol und zieht es nach rechts in die Seitenleiste.


Damit die Änderungen auch übernommen werden, klickt man anschließend auf „APPLY“ im Hauptmenü.

Ruft man nun die Kanalseite auf, so erscheint eine Karte mit der aktuellen Uhrzeit in der rechten Seitenleiste.

Auf diese Weise kann man alle Seiten, die man unter „MODULES“ findet, nach dem eigenen Geschmack anpassen.
Hat man seine Seite angepasst und sie ist irgendwie „so völlig zerhackstückt“: Kein Grund zur Panik! Im Hauptmenü findet man bei geänderten Layoutseiten den zusätzlichen Eintrag „RESET“. Ein Klick darauf setzt das Seitenlayout auf den Hubzilla-Standard zurück.
Ich stelle hier jetzt aber nicht sämtliche Items vor… hier darf jeder ein wenig experimentieren. Die meisten haben einen erklärenden Titel.
Klickt man im PDL-Hauptmenü auf “SOURCE“, so wird einem der Quelltext des aktuellen Layouts angezeigt. Ein Blick hier hinein hilft, mit PDL vertraut zu werden. Außerdem sind hier auch Änderungen direkt im Quelltext möglich… falls irgendwas nicht über die „ITEMS“ erreichbar ist. Hierfür sollte man sich aber mit der Seitenauszeichnungssprache, den Blöcken und Modulen vorher vertraut machen.

Angenommen, man hat ein paar Artikel erstellt und möchte einige davon über ein Menü in der rechten Seitenleiste der Kanalseite zugänglich machen.
Das ist durchaus machbar.
Doch dafür benötigt man zunächst einmal ein Menü. Um Menüs zu erstellen, muss man allerdings die App „Webseiten“ installieren und aktivieren, denn das Erstellen von Menüs ist Teil der Webseiten-Funktionalität. Also selbst wenn man keine Webseiten in seinem Kanal erstellen möchte, braucht man zum Erstellen von Menüs die App „Webseiten“. Wobei… so ganz stimmt das nicht. Man kann den Menüeditor auch anders erreichen, als über die App „Webseiten“. Dafür gibt man
ein. Nun landet man auch in der Menü-„App“. Einfacher ist es allerdings mit der Webseiten-App.

Ein Klick auf „Erstelle“ öffnet den Menü-Editor.

Hier muss man nun einen passenden Namen (über den man das Menü später ansprechen kann) und (optional) einen Titel für das Menü eingeben (dieser ist später auf der Webseite zu sehen).
Danach klickt man auf „Absenden und fortfahren“.
Nun landet man im Link-Editor des gerade erstellten Menüs. Hier gibt man den Titel des Menüeintrags und die dazugehörige URL ein. Man kann auch die Reihenfolge der Sortierung der Menüeinträge über das Feld „Reihenfolge in der Liste“ festlegen. Hat man die Eingabe erledigt und klickt auf „Absenden und fortfahren“, kann man anschließend einen weiteren Menüeintrag eingeben. Ein Klick auf „Absenden und fertigstellen“, fügt den Eintrag hinzu und beendet den Menüeditor (man kann Menüs selbstverständlich auch im nachhinein noch bearbeiten).
Nun erscheint das neue Menü in der Liste der Menüs.

Jetzt zurück zum PDL-Editor und dort das Kanal-Modul aufrufen.
Nun gibt es wieder zwei Möglichkeiten. Entweder, man öffnet den Quelltexteditor „SOURCE“ und gibt den Eintrag für die Menükarte an der passenden Stelle per Hand ein…
Hier wählt man, wenn das Menü in der rechten Seitenleiste erscheinen soll, die Region „right_aside“ und gibt dort als neue Zeile
ein.

Nun noch auf „Submit“ klicken und schon erscheint die neue Karte im visuellen PDL-Editor.

Mit „APPLY“ noch übernehmen… und dann ist das Menü auf der Kanal-Webseite.

Die zweite Methode (mit der man nicht die richtige Stelle im Quelltext suchen muss) ist es, im PDL-Editor einfach ein beliebiges Item an die Stelle zu ziehen, wo das Menü erscheinen soll. Dann klickt man auf den „Edit“-Button bei diesem Item, ändert den vorhandenen Eintrag auf
und klickt auf „Submit“. Dann noch ein „APPLY“ und man hat das selbe Ergebnis.

Soviel erstmal zur grundlegenden Nutzung des PDL-Editors.
Na und jetzt sieht Hubzilla doch wirklich nicht mehr langweilig und altbacken aus, oder?
An Hubzilla „klebt“ der schlechte Ruf, es würde optisch nicht viel hergeben, sei hässlich oder würde veraltet ausschauen.
Ich habe dem schon öfter widersprochen und habe behauptet, man könne es optisch sehr gut anpassen, so dass es wirklich schick und aktuell aussieht.
Nur wie macht man das?
Nun, wenn der Pepe das behauptet, dann lasst Euch an die Hand nehmen und einmal exemplarisch zeigen, wie man Hubzilla „aufhübscht“.
Den wirklich einfachen Einstieg in Hubzilla habe ich hier erläutert: Komm‘ ins Fediverse
Hat man sich einen Kanal bei Hubzilla angelegt, dann macht die Oberfläche tatsächlich optisch nicht viel her.
Apps anpinnen
Als erstes pinnen wir die wichtigsten Apps an die obere Navigationsleiste: „Beitrag schreiben“, „Kanal“, „Stream“, „Verbindungen“ und „Öffentlicher Beitrags-Stream“.
Dazu wählen wir im App-Menü (⋮ oben rechts) den untersten Menüeintrag „+ Apps“. Damit gelangen wir in die App-Einstellung und sofort bei den bereits installierten Apps. Auf dieser Seite klicken wir nun bei jeder gewünschten App auf das kleine Pin-Nadel-Symbol und sehen dann auch sofort, wie das jeweilige Icon oben in der Navigationsleiste erscheint.
Punkt eins ist also abgehakt.
Anzeige-Einstellungen
Jetzt geht es an die Einstellungen für die Anzeige. Dafür klicken wir im Hauptmenü (oben links, wo das eigene Avatarbild zu sehen ist) auf den Eintrag „Einstellungen“. In der linken Seitenleiste sind nun die verschiedenen Einstellungskategorien zu sehen. Hier wählen wir „Anzeige-Einstellungen“.
Die Seite für die Anzeige-Einstellungen wird angezeigt. Da wir das Design anpassen wollen, ist der Tab „Benutzerdefinierte Design-Einstellungen“ die richtige Wahl.
Die Eingabemaske weist zunächst aber nur wenige Möglichkeiten auf (fünf Einstellungen). Die letzte Einstellung ist diejenige, bei der wir den Schalter als erstes einschalten müssen: „Erweiterte Einstellungen anzeigen“. Auf „Absenden“ klicken und erneut den Tab „Benutzerdefinierte Design-Einstellungen“ aufrufen. Nun sind viel mehr Einstellungen zu sehen.
Als Beispiel werde ich hier einmal die Farben abändern, die Größe der Avatare im Stream anpassen und ein Hintergrundbild festlegen.
Unter den Haupteinstellungen findet man die Einstellungen für die Farben des Farbschemas. Unter jedem Eingabefeld ist als kleiner Kreis die Standard-Farbe angezeigt. Bei der Wahl einer eigenen Farbe, ist es sinnvoll sich zumindest bezüglich der Helligkeit ungefähr an der Standard-Farbe zu orientieren. Klickt man in eines der Eingabefelder, öffnet sich ein Farbwahl-Dialog, über welchen man nun die Farbe festlegen kann. Ich habe mich in meinem Beispiel für ein grünes Farbschema entschieden und nur die grundlegenden Farben geändert: „Primary theme color“, also die Grundfarbe des Themes, „Success theme color“, das ist die Farbe z.B. für anklickbare Links, „Info theme color“, die z.B. als Farbe für markierte Menüeinträge als Hintergrundfarbe angezeigt wird, sowie die „Hintergrundfarbe der Navigationsleiste“. Alle anderen Farben habe ich nicht verändert. Die Farbwahl ist natürlich jedem selbst überlassen.
Schließlich habe ich die „Größe der Avatare von Themenstartern“ auf 48 Pixel festgelegt.
Fehlt noch das Hintergrundbild. Dieses sollte relativ groß sein… ungefähr der Größe des hauptsächlich genutzten Bildschirms entsprechend. Außerdem würde ich dazu raten ein eher helles bzw. blasses Bild zu verwenden (ggf. mit dem Grafikprogramm aufhellen und den Kontrast verringern), damit es die eigentlichen Inhalte nicht „erschlägt“.
Das Hintergrundbild muss irgendwo über eine URL erreichbar sein. Da bietet es sich an, das Bild in die Dateien (Cloud) des eigenen Kanals hochzuladen und von dort aus zu verwenden.
Dafür öffnet man im Hamburger-Menü die App „Dateien“. Hier kann man sich, wenn man mag, einen extra Ordner anlegen (bitte beachten, dass der Ordner und auch das dort hochgeladene Bild öffentlich zugreifbar sind… dafür die Zugriffsrechte mit dem kleinen Vorhangschloss evtl. anpassen) und anschließend das Bild hochladen.
Nach dem Hochladen wird das Bild in der Dateiliste angezeigt. Ein Rechtsklick auf den Eintrag und die Auswahl, die URL zu kopieren befördert die URL für das Bild in die Zwischenablage.
Zurück bei „Benutzerdefinierte Design-Einstellungen“ kann man nun die URL in das Eingabefeld „Hintergrundbild“ einfügen.
Ein letzter Klick und Hubzilla erstrahlt in der neuen Optik.
Das war die Pflicht… als dritter Punkt folgt nun die „Kür“. 😉
Wir wagen uns an den PDL-Editor.
PDL-Editor
Ich habe mich bemüht, diese nicht ganz trivialen Anpassungen auch für Einsteiger verständlich zu erläutern.
Grundlagen
Verschiedene Apps und Grundfunktionen von Hubzilla basieren auf eigens dafür gestalteten Webseiten. Der Nutzer kommt mit den dahinter liegenden Mechanismen eigentlich nicht in Berührung, er nutzt diese Seiten einfach.
Ruft man beispielsweise die App „Kanal“ auf, so wird einem der eigene Kanal angezeigt.

Ganz oben kann man das Banner des Kanals sehen. In dieses Banner sind der Kanalname und die Kanaladresse (Handle) eigebettet.
Darunter befindet sich die Navigationsleiste mit dem Hauptmenü, dem Titel des Hub, ggf. angepinnten Apps und dem App-Menü.
Interessant wird es dann aber im Bereich unter der Navigationsleiste. Hier sind bei den verschiedenen Apps die größten Unterschiede festzustellen. Bei der Kanal-Seite findet sich in der linken Seitenleiste (im unveränderten Standard-Zustand) zuoberst eine Karte mit den Kanalinformationen (Banner, Profilbild, Kurzbeschreibung, Profilinfos).
In der Mitte, im Inhaltsbereich, werden die von diesem Kanal erstellten Inhalte angezeigt.
Unter der Profilinfo-Karte befindet sich in der linken Seitenleiste eine Karte mit einem Teil der Verbindungen (beim Aufruf fremder Kanäle werden hier die gemeinsamen Kontakte angezeigt).
Darunter wiederum befindet sich eine Karte mit den Archiven der Inhalte (oberste Ebene sind die Jahre, eine Gliederungsebene darunter die Monate). Wählt man ein Archiv aus, so werden im Inhaltsbereich nur die Inhalte angezeigt, die im gewählten Archivzeitraum veröffentlicht wurden.
Unter der Archivkarte befindet sich dann die Karte der Kategorien. Hier werden sämtliche Kategorien, unter welchen Inhalte veröffentlicht wurden, aufgeführt. Ein Klick auf eine solche Kategorie führt dazu, dass im Inhaltsbereich sämtliche Inhalte angezeigt werden, die von dem Kanal unter der entsprechenden Kategorie veröffentlicht wurden.
Unter der Archiv-Karte befindet sich die Karte mit der Schlagwörter-Wolke, welche die genutzten Hashtags anzeigt und mit denen man den Inhalt des Inhaltsbereichs (Artikel des Kanals) filtern kann.
In der rechten Seitenleiste werden, sofern ungesehene Benachrichtigungen vorhanden sind, diese in einer weiteren Karte gezeigt.
So ist der „Normalzustand“.
Module mit dem PDL-Editor bearbeiten
Die verschiedenen Seiten, die man über Apps erreichen kann, werden auch als „Module“ bezeichnet.
Das Aussehen dieser Seiten kann man nun als Nutzer in großen Teilen anpassen und gestalten. Intern wird der Aufbau einer solchen Seite durch eine PDL-Datei bestimmt. Diese Dateien sind Layout-Dateien, welche die Comanche Seitenbeschreibungssprache nutzen.
Damit sich der Nutzer nicht mit einer solchen Sprache auseinandersetzen muss, gibt es die App „PDL Editor“, mit welchem man den Seitenaufbau mit einem GUI verändern / erstellen kann.
Die App muss man zunächst (wie hier beschrieben) installieren und aktivieren. Dann kann man sie aus dem App-Menü heraus aufrufen.
Ruft man den PDL-Editor auf, so wird als Standard die Seitenstruktur des HQ angezeigt.
Zentral am unteren Bildschirmrand findet man das Hauptmenü des PDL-Editors. Hier gibt es die Einträge
„MODULES“, „TEMPLATES“, „ITEMS“, „SOURCE“ und „APPLY“.
Aus dem Menü „MODULES“ kann man das zu bearbeitende Modul (das entspricht der zu bearbeitenden Seite) auswählen.
Angenommen, wir möchten die Kanal-Seite (wie sie einem selbst, aber auch Besuchern angezeigt wird) anpassen, so wählt man hier das Modul „channel“ aus.

Die PDL-Datei für die Kanalseite wird geladen und man sieht die entsprechenden, gerade beschriebenen Bestandteile („ITEMS“) dieser Seite.

Angenommen, wir möchten nun unsere Kanalseite mit einer Anzeige der Uhrzeit in der rechten Seitenleiste „verfeinern“, so wählt man unter „ITEMS“ das Item „CLOCK“ aus, „ergreift“ es mit dem Mauszeiger am Kreuzpfeil-Symbol und zieht es nach rechts in die Seitenleiste.


Damit die Änderungen auch übernommen werden, klickt man anschließend auf „APPLY“ im Hauptmenü.

Ruft man nun die Kanalseite auf, so erscheint eine Karte mit der aktuellen Uhrzeit in der rechten Seitenleiste.

Auf diese Weise kann man alle Seiten, die man unter „MODULES“ findet, nach dem eigenen Geschmack anpassen.
Hat man seine Seite angepasst und sie ist irgendwie „so völlig zerhackstückt“: Kein Grund zur Panik! Im Hauptmenü findet man bei geänderten Layoutseiten den zusätzlichen Eintrag „RESET“. Ein Klick darauf setzt das Seitenlayout auf den Hubzilla-Standard zurück.
Ich stelle hier jetzt aber nicht sämtliche Items vor… hier darf jeder ein wenig experimentieren. Die meisten haben einen erklärenden Titel.
Klickt man im PDL-Hauptmenü auf “SOURCE“, so wird einem der Quelltext des aktuellen Layouts angezeigt. Ein Blick hier hinein hilft, mit PDL vertraut zu werden. Außerdem sind hier auch Änderungen direkt im Quelltext möglich… falls irgendwas nicht über die „ITEMS“ erreichbar ist. Hierfür sollte man sich aber mit der Seitenauszeichnungssprache, den Blöcken und Modulen vorher vertraut machen.

Nun noch eine kleine Übung für Fortgeschrittene!
Angenommen, man hat ein paar Artikel erstellt und möchte einige davon über ein Menü in der rechten Seitenleiste der Kanalseite zugänglich machen.
Das ist durchaus machbar.
Doch dafür benötigt man zunächst einmal ein Menü. Um Menüs zu erstellen, muss man allerdings die App „Webseiten“ installieren und aktivieren, denn das Erstellen von Menüs ist Teil der Webseiten-Funktionalität. Also selbst wenn man keine Webseiten in seinem Kanal erstellen möchte, braucht man zum Erstellen von Menüs die App „Webseiten“. Wobei… so ganz stimmt das nicht. Man kann den Menüeditor auch anders erreichen, als über die App „Webseiten“. Dafür gibt man
/menu/
ein. Nun landet man auch in der Menü-„App“. Einfacher ist es allerdings mit der Webseiten-App.

Ein Klick auf „Erstelle“ öffnet den Menü-Editor.

Hier muss man nun einen passenden Namen (über den man das Menü später ansprechen kann) und (optional) einen Titel für das Menü eingeben (dieser ist später auf der Webseite zu sehen).
Danach klickt man auf „Absenden und fortfahren“.
Nun landet man im Link-Editor des gerade erstellten Menüs. Hier gibt man den Titel des Menüeintrags und die dazugehörige URL ein. Man kann auch die Reihenfolge der Sortierung der Menüeinträge über das Feld „Reihenfolge in der Liste“ festlegen. Hat man die Eingabe erledigt und klickt auf „Absenden und fortfahren“, kann man anschließend einen weiteren Menüeintrag eingeben. Ein Klick auf „Absenden und fertigstellen“, fügt den Eintrag hinzu und beendet den Menüeditor (man kann Menüs selbstverständlich auch im nachhinein noch bearbeiten).
Nun erscheint das neue Menü in der Liste der Menüs.

Jetzt zurück zum PDL-Editor und dort das Kanal-Modul aufrufen.
Nun gibt es wieder zwei Möglichkeiten. Entweder, man öffnet den Quelltexteditor „SOURCE“ und gibt den Eintrag für die Menükarte an der passenden Stelle per Hand ein…
Hier wählt man, wenn das Menü in der rechten Seitenleiste erscheinen soll, die Region „right_aside“ und gibt dort als neue Zeile
[menu]artikelmenu[/menu]
ein.

Nun noch auf „Submit“ klicken und schon erscheint die neue Karte im visuellen PDL-Editor.

Mit „APPLY“ noch übernehmen… und dann ist das Menü auf der Kanal-Webseite.

Die zweite Methode (mit der man nicht die richtige Stelle im Quelltext suchen muss) ist es, im PDL-Editor einfach ein beliebiges Item an die Stelle zu ziehen, wo das Menü erscheinen soll. Dann klickt man auf den „Edit“-Button bei diesem Item, ändert den vorhandenen Eintrag auf
[menu]artikelmenu[/menu]
und klickt auf „Submit“. Dann noch ein „APPLY“ und man hat das selbe Ergebnis.

Soviel erstmal zur grundlegenden Nutzung des PDL-Editors.
Na und jetzt sieht Hubzilla doch wirklich nicht mehr langweilig und altbacken aus, oder?
Kurzer Nachschlag zur „Antwort auf meine Threads-Frage“
Dieser Artikel wurde am 5. Mai 2024 erstmals veröffentlicht.
Heute wurde ich dank @[url=https://moppels.bar/@crossgolf_rebel]crossgolf_rebel - kostenlose Kwalitätsposts[/url] auf einen Artikel bei TechCrunch aufmerksam:
Why Meta is looking to the fediverse as the future for social media (arch)
Was ich da lesen musste – insbesondere auch „zwischen den Zeilen“ – hat mich in meiner Entscheidung endgültig bestärkt.
Das stinkt alles derart nach Kommerzialisierung und letztlich nach dem Einsammeln der Fediverse-Nutzer, wenn sie es kaputt bekommen haben, dass man es kaum ertragen kann.
Und deshalb blockiere ich Threads nicht einfach, sondern blockiere es komplett auf den von mir betriebenen Fediverse-Servern Klackerhub, Whoville und Nomád!
Und die Bridge zu Bluesky gleich mit, denn auch diesem Dienst traue ich nicht im Geringsten…
Man kann nur hoffen, dass die Entwickler von Mastodon, und was sich in deren Fahrwasser gerade so bildet, nicht mit Meta ins Bett steigen… denn sonst wird ein eigentlich nicht zu wünschender Hardfork von Mastodon womöglich doch irgendwann unumgänglich.
Heute wurde ich dank @[url=https://moppels.bar/@crossgolf_rebel]crossgolf_rebel - kostenlose Kwalitätsposts[/url] auf einen Artikel bei TechCrunch aufmerksam:
Why Meta is looking to the fediverse as the future for social media (arch)
Was ich da lesen musste – insbesondere auch „zwischen den Zeilen“ – hat mich in meiner Entscheidung endgültig bestärkt.
Das stinkt alles derart nach Kommerzialisierung und letztlich nach dem Einsammeln der Fediverse-Nutzer, wenn sie es kaputt bekommen haben, dass man es kaum ertragen kann.
Und deshalb blockiere ich Threads nicht einfach, sondern blockiere es komplett auf den von mir betriebenen Fediverse-Servern Klackerhub, Whoville und Nomád!
Und die Bridge zu Bluesky gleich mit, denn auch diesem Dienst traue ich nicht im Geringsten…
Man kann nur hoffen, dass die Entwickler von Mastodon, und was sich in deren Fahrwasser gerade so bildet, nicht mit Meta ins Bett steigen… denn sonst wird ein eigentlich nicht zu wünschender Hardfork von Mastodon womöglich doch irgendwann unumgänglich.
Mir bereitet es Sorgen…
…wenn eine Sache zu groß und mächtig wird. Gerade verkünden Medien den Verlust der Gemeinnützigkeit von „Mastodon“. ...
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Dieser Artikel wurde am 30. April 2024 erstmals veröffentlicht.

…wenn eine Sache zu groß und mächtig wird.
Gerade verkünden Medien den Verlust der Gemeinnützigkeit von „Mastodon“.
Also für alle zum Mitschreiben: Mastodon ist der Name einer Software, welche die Teilnahme am Fediverse ermöglicht. Die Software wird unter einer Open Source Lizenz veröffentlicht (GNU Affero GPL) angeboten und ist damit freie Software. Es gibt aber keine „gemeinnützige“ Software, weshalb auch Mastodon (die Software) ihre Gemeinnützigkeit nicht verlieren oder sie ihr aberkannt werden kann, weil sie niemals das Attribut der „Gemeinnützigkeit“ hatte.
Gefühlt könnte man bei solcher Software schon sagen, dass sie irgendwie „gemeinnützig“ ist, weil sie ja von jedem genutzt werden kann, ohne dass Lizenzgebühren anfallen. Aber niemand wird von „Gemeinnütziger Software“ sprechen, wenn er „Open Source Software“ meint.
Lizenzgeber ist die Mastodon gGmbH (jetzt eigentlich ohne das kleine „g“). Diese „Firma“ (Gesellschaft) wurde gegründet, nachdem der Erfolg der Software ein wenig „durch die Decke gegangen“ ist. Es sollten Programmierer bezahlt werden… und die Infrastruktur und dies und das. Dafür werden Spenden eingesammelt. Nun hatte das Projekt eine solche Größe erreicht, dass es, auch aufgrund der Struktur nicht mehr in Form eines (gemeinnützigen) Vereins hätte sinnvoll betrieben werden können. Es blieb also nichts übrig, eine GmbH zu gründen. Und es wurde für die Gesellschaft die Gemeinnützigkeit beantragt und auch gewährt. Der Vorteil einer gGmbH ist, dass die Gesellschaft steuerliche Vorteile bei der Einnahme von Spenden hat und dass Spender ihre Spende beim Finanzamt absetzen können. Dafür dürfen Gewinne nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet werden, sie dürfen also nichts daran verdienen (war ja hoffentlich auch nie die Absicht).
Nun hat die zuständige Behörde der GmbH die Gemeinnützigkeit wieder entzogen. Die Gründe dafür sind bisher nicht bekannt. Dagegen kann die Gesellschaft juristisch vorgehen… und vielleicht macht sie das auch.
Fakt ist aber, dass nicht der Software „Mastodon“ die „Gemeinnützigkeit entzogen“ wurde, sondern dass der „Mastodon GmbH“ die „Gemeinnützigkeit entzogen“ wurde. Also der „Firma“.
Das ändert nichts an der Software an sich und auch nichts an der Lizenz und daran, dass es Open Source Software ist und damit der Allgemeinheit nützt.
Was mir aber Sorgen bereitet, sind die Gefahren, die von Softwareprojekten ausgehen kann, die eine gewisse Größe bzw. „Marktmacht“ erreicht haben. Auf der einen Seite ist es ein gangbarer Weg, eine Gesellschaft zu gründen, um professionelle Programmierer und Mitarbeiter gewinnen (und bezahlen) zu können, was dringend notwendig ist… auf der anderen Seite entsteht dadurch (durch Größe und Verbreitung) einen tatsächliche Macht. Das mag bei vielen Open Source Projekten kein Problem darstellen… aber hier handelt es sich um Software, die für die Teilnahme/Nutzung des Fediverse gebraucht wird. Und vom Ansatz her, von der Idee her, ist das Fediverse dezentral. Jeder soll mit jedem „können“ und jeder soll sogar die Möglichkeit haben, einen eigenen Server zu betreiben um Teil dieses Netzwerks zu werden.
Bei der (noch immer laufenden) Diskussion um den „Beitritt“ von Threads zum Fediverse wird häufig die Befürchtung geäußert, dahinter stecke die Strategie „EEE“ (Embrace, Extend and Extinguish), also das Zersetzen eines Projekts durch Teilnahme, die aufgrund der eigenen Größe und Macht zu einer Auslöschung führt. Und das ist nicht einmal weit hergeholt, denn es gab schon zahlreiche Beispiele für die „erfolgreiche“ Umsetzung dieser Strategie.
Es muss aber gar nicht bewusst diese Strategie, bzw. die Ideen dahinterstecken, damit ähnliche Auswirkungen bemerkbar werden.
Hinweis an alle Mastodon-Nutzer, die das vielleicht noch nicht wissen: Tut mir leid, aber Mastodon ist nicht das Fediverse und Mastodon bzw. dessen Schöpfer hat das Fediverse nicht „erfunden“. Das Fediverse existierte schon vorher und konnte durch andere Softwareprojekte genutzt werden, die auch heute noch existieren und damit Teil des Fediverse sind. Tut mir leid, Euch den Zahn ziehen zu müssen.
Fakt ist aber, dass aufgrund der „PR“ von Mastodon und der immerwährenden Ungenauigkeit von Presse und Medien, Mastodon die am meisten genutzte Zugangssoftware zum Fediverse ist und von vielen mit dem Fediverse gleichgesetzt wird. Wer im Fediverse unterwegs ist (über welche Software auch immer), der kommt um Kontakte zu Mastodon-Nutzern nicht herum. Ist ja auch kein Beinbruch.
Zum Problem wird es erst dadurch, wenn das große, mächtige Projekt gewisse Dinge im Zusammenspiel und der Umsetzung restriktiv anders macht und damit ggf. verursacht, dass Nutzer anderer Plattformen eingeschränkt werden, ihre Beiträge werden vielleicht nicht anständig dargestellt etc. pp. Das kann dazu führen, dass Dinge, die vom zugrundeliegenden Protokoll ActivityPub eigentlich vorgesehen sind, und die von anderen Projekten protokollgemäß in ihre Software eingebaut wurden, mit Mastodon nicht richtig funktionieren (obwohl es auch möglich wäre). Weil aber so viele mit Mastodon am Fediverse teilnehmen, sind manche Projekte quasi „gezwungen“, diese Features aus ihrer Software wieder herauszunehmen oder zu beschränken, um ihren Nutzern nicht die Interaktion mit den vielen Mastodon-Nutzern zu erschweren oder gar zu verunmöglichen.
Gerade recht aktuell aus dem Hubzilla-Umfeld: Hubzilla bietet längere Beiträge mit Formatierungen und Multimedia-Einbettungen. Man kann also z.B. Bilder in den Fließtext (an passender Stelle) einfügen. Mit einem der letzten Updates sollte als Beitragstyp wieder der Artikel neben der Notiz Einzug halten. Das ging mal so richtig nach hinten los, weil Mastodon kurzerhand Artikel in einen Link umwandelte und Beiträge damit nicht mehr als Beiträge in der Timeline erschienen. Das Feature (die Auswahl) wurde dann rasch wieder herausgepatcht. So bleibt nur der Beitragstyp Notiz, aus dem Mastodon aber auch alle möglichen Formatierungen wegputzt. Bilder müssen entfernt werden und landen als Anhang am Posting… aber auch nur vier… mehr erlaubt Mastodon nicht.
Mike Macgrivin hat vor ein paar Tagen diesbezüglich wieder einmal seinem Unmut Luft gemacht.
Was halt besonders ärgerlich ist: Das Löschen von HTML-Attributen wäre gar nicht nötig… das Internet, damit auch das Fediverse „ist HTML“ und HTML ist Standard-Inhaltstyp von ActivityPub. Es besteht aber wohl kein Interesse daran, Inhalte konform darzustellen oder es wird arrogant die eigene „Marktmacht“ missbraucht, um die eigenen Vorstellungen durch- und anderen Plattformen aufzudrücken.
Zu groß, zu viel Macht, und dann kommt (aus Unachtsamkeit oder vorsätzlich, keiner weiß es nicht genau) das zweite „E“ zum Tragen… und zwingt andere Dienste mitzuziehen oder zu riskieren, dass ihre Dienste mit dem größten Player im Fediverse nicht richtig funtionieren und Beiträge verschütt gehen.
Ich nehme zusätzlich auch noch wahr, was sich da so im Fahrwasser von Mastodon noch entwickelt. Dienste, die Moderationstools, Moderation an sich, Sperrlisten und Sperrlistenverwaltung und Vertrauensdienste anbieten… alles schön zentral durch eine Organisation… in meinen Augen widerspricht das dem Grundgedanken des Fediverse. Sicher kranken manche Dienste an den Moderationsinstrumenten, aber das ist eine Sache der Entwickler und eine Sache von Nutzern, die bereit sind, diese zu unterstützen.
Zentrale verwaltete „Sperrlisten“… die womöglich (solche Ideen gibt es wirklich) auch noch automatisch bei Installation eines neuen Servers eingebunden werden… führen dazu, dass sich mir die Nackenhaare aufrichten. Aaargh…
So einige Entwicklungen bereiten mir echt Sorgen…
…wenn eine Sache zu groß und mächtig wird.
Gerade verkünden Medien den Verlust der Gemeinnützigkeit von „Mastodon“.
Also für alle zum Mitschreiben: Mastodon ist der Name einer Software, welche die Teilnahme am Fediverse ermöglicht. Die Software wird unter einer Open Source Lizenz veröffentlicht (GNU Affero GPL) angeboten und ist damit freie Software. Es gibt aber keine „gemeinnützige“ Software, weshalb auch Mastodon (die Software) ihre Gemeinnützigkeit nicht verlieren oder sie ihr aberkannt werden kann, weil sie niemals das Attribut der „Gemeinnützigkeit“ hatte.
Gefühlt könnte man bei solcher Software schon sagen, dass sie irgendwie „gemeinnützig“ ist, weil sie ja von jedem genutzt werden kann, ohne dass Lizenzgebühren anfallen. Aber niemand wird von „Gemeinnütziger Software“ sprechen, wenn er „Open Source Software“ meint.
Lizenzgeber ist die Mastodon gGmbH (jetzt eigentlich ohne das kleine „g“). Diese „Firma“ (Gesellschaft) wurde gegründet, nachdem der Erfolg der Software ein wenig „durch die Decke gegangen“ ist. Es sollten Programmierer bezahlt werden… und die Infrastruktur und dies und das. Dafür werden Spenden eingesammelt. Nun hatte das Projekt eine solche Größe erreicht, dass es, auch aufgrund der Struktur nicht mehr in Form eines (gemeinnützigen) Vereins hätte sinnvoll betrieben werden können. Es blieb also nichts übrig, eine GmbH zu gründen. Und es wurde für die Gesellschaft die Gemeinnützigkeit beantragt und auch gewährt. Der Vorteil einer gGmbH ist, dass die Gesellschaft steuerliche Vorteile bei der Einnahme von Spenden hat und dass Spender ihre Spende beim Finanzamt absetzen können. Dafür dürfen Gewinne nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet werden, sie dürfen also nichts daran verdienen (war ja hoffentlich auch nie die Absicht).
Nun hat die zuständige Behörde der GmbH die Gemeinnützigkeit wieder entzogen. Die Gründe dafür sind bisher nicht bekannt. Dagegen kann die Gesellschaft juristisch vorgehen… und vielleicht macht sie das auch.
Fakt ist aber, dass nicht der Software „Mastodon“ die „Gemeinnützigkeit entzogen“ wurde, sondern dass der „Mastodon GmbH“ die „Gemeinnützigkeit entzogen“ wurde. Also der „Firma“.
Das ändert nichts an der Software an sich und auch nichts an der Lizenz und daran, dass es Open Source Software ist und damit der Allgemeinheit nützt.
Was mir aber Sorgen bereitet, sind die Gefahren, die von Softwareprojekten ausgehen kann, die eine gewisse Größe bzw. „Marktmacht“ erreicht haben. Auf der einen Seite ist es ein gangbarer Weg, eine Gesellschaft zu gründen, um professionelle Programmierer und Mitarbeiter gewinnen (und bezahlen) zu können, was dringend notwendig ist… auf der anderen Seite entsteht dadurch (durch Größe und Verbreitung) einen tatsächliche Macht. Das mag bei vielen Open Source Projekten kein Problem darstellen… aber hier handelt es sich um Software, die für die Teilnahme/Nutzung des Fediverse gebraucht wird. Und vom Ansatz her, von der Idee her, ist das Fediverse dezentral. Jeder soll mit jedem „können“ und jeder soll sogar die Möglichkeit haben, einen eigenen Server zu betreiben um Teil dieses Netzwerks zu werden.
Bei der (noch immer laufenden) Diskussion um den „Beitritt“ von Threads zum Fediverse wird häufig die Befürchtung geäußert, dahinter stecke die Strategie „EEE“ (Embrace, Extend and Extinguish), also das Zersetzen eines Projekts durch Teilnahme, die aufgrund der eigenen Größe und Macht zu einer Auslöschung führt. Und das ist nicht einmal weit hergeholt, denn es gab schon zahlreiche Beispiele für die „erfolgreiche“ Umsetzung dieser Strategie.
Es muss aber gar nicht bewusst diese Strategie, bzw. die Ideen dahinterstecken, damit ähnliche Auswirkungen bemerkbar werden.
Hinweis an alle Mastodon-Nutzer, die das vielleicht noch nicht wissen: Tut mir leid, aber Mastodon ist nicht das Fediverse und Mastodon bzw. dessen Schöpfer hat das Fediverse nicht „erfunden“. Das Fediverse existierte schon vorher und konnte durch andere Softwareprojekte genutzt werden, die auch heute noch existieren und damit Teil des Fediverse sind. Tut mir leid, Euch den Zahn ziehen zu müssen.
Fakt ist aber, dass aufgrund der „PR“ von Mastodon und der immerwährenden Ungenauigkeit von Presse und Medien, Mastodon die am meisten genutzte Zugangssoftware zum Fediverse ist und von vielen mit dem Fediverse gleichgesetzt wird. Wer im Fediverse unterwegs ist (über welche Software auch immer), der kommt um Kontakte zu Mastodon-Nutzern nicht herum. Ist ja auch kein Beinbruch.
Zum Problem wird es erst dadurch, wenn das große, mächtige Projekt gewisse Dinge im Zusammenspiel und der Umsetzung restriktiv anders macht und damit ggf. verursacht, dass Nutzer anderer Plattformen eingeschränkt werden, ihre Beiträge werden vielleicht nicht anständig dargestellt etc. pp. Das kann dazu führen, dass Dinge, die vom zugrundeliegenden Protokoll ActivityPub eigentlich vorgesehen sind, und die von anderen Projekten protokollgemäß in ihre Software eingebaut wurden, mit Mastodon nicht richtig funktionieren (obwohl es auch möglich wäre). Weil aber so viele mit Mastodon am Fediverse teilnehmen, sind manche Projekte quasi „gezwungen“, diese Features aus ihrer Software wieder herauszunehmen oder zu beschränken, um ihren Nutzern nicht die Interaktion mit den vielen Mastodon-Nutzern zu erschweren oder gar zu verunmöglichen.
Gerade recht aktuell aus dem Hubzilla-Umfeld: Hubzilla bietet längere Beiträge mit Formatierungen und Multimedia-Einbettungen. Man kann also z.B. Bilder in den Fließtext (an passender Stelle) einfügen. Mit einem der letzten Updates sollte als Beitragstyp wieder der Artikel neben der Notiz Einzug halten. Das ging mal so richtig nach hinten los, weil Mastodon kurzerhand Artikel in einen Link umwandelte und Beiträge damit nicht mehr als Beiträge in der Timeline erschienen. Das Feature (die Auswahl) wurde dann rasch wieder herausgepatcht. So bleibt nur der Beitragstyp Notiz, aus dem Mastodon aber auch alle möglichen Formatierungen wegputzt. Bilder müssen entfernt werden und landen als Anhang am Posting… aber auch nur vier… mehr erlaubt Mastodon nicht.
Mike Macgrivin hat vor ein paar Tagen diesbezüglich wieder einmal seinem Unmut Luft gemacht.
Was halt besonders ärgerlich ist: Das Löschen von HTML-Attributen wäre gar nicht nötig… das Internet, damit auch das Fediverse „ist HTML“ und HTML ist Standard-Inhaltstyp von ActivityPub. Es besteht aber wohl kein Interesse daran, Inhalte konform darzustellen oder es wird arrogant die eigene „Marktmacht“ missbraucht, um die eigenen Vorstellungen durch- und anderen Plattformen aufzudrücken.
Zu groß, zu viel Macht, und dann kommt (aus Unachtsamkeit oder vorsätzlich, keiner weiß es nicht genau) das zweite „E“ zum Tragen… und zwingt andere Dienste mitzuziehen oder zu riskieren, dass ihre Dienste mit dem größten Player im Fediverse nicht richtig funtionieren und Beiträge verschütt gehen.
Ich nehme zusätzlich auch noch wahr, was sich da so im Fahrwasser von Mastodon noch entwickelt. Dienste, die Moderationstools, Moderation an sich, Sperrlisten und Sperrlistenverwaltung und Vertrauensdienste anbieten… alles schön zentral durch eine Organisation… in meinen Augen widerspricht das dem Grundgedanken des Fediverse. Sicher kranken manche Dienste an den Moderationsinstrumenten, aber das ist eine Sache der Entwickler und eine Sache von Nutzern, die bereit sind, diese zu unterstützen.
Zentrale verwaltete „Sperrlisten“… die womöglich (solche Ideen gibt es wirklich) auch noch automatisch bei Installation eines neuen Servers eingebunden werden… führen dazu, dass sich mir die Nackenhaare aufrichten. Aaargh…
So einige Entwicklungen bereiten mir echt Sorgen…
Pleroma – wenn Mastodon nicht genügt
Seit 2015 bin ich in dem, was man heute als Fediverse kennt, unterwegs. Anfangs mit GNUsocial, das mir aber zu spartanisch war, dann mit *Diaspora und Friendica und seit März 2016 mit Hubzilla. Im Laufe der Zeit habe ich wirklich sehr viele Dienste ausprobiert und teilweise auch probehalber betrieben. ...
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Dieser Artikel wurde am 26. April 2024 erstmals veröffentlicht.

Seit 2015 bin ich in dem, was man heute als Fediverse kennt, unterwegs. Anfangs mit GNUsocial, das mir aber zu spartanisch war, dann mit *Diaspora und Friendica und seit März 2016 mit Hubzilla.
Im Laufe der Zeit habe ich wirklich sehr viele Dienste ausprobiert und teilweise auch probehalber betrieben. Mein Zentrum blieb dabei zwar immer Hubzilla, aber ich war offen für alle möglichen Alternativen. Zeitweise war ich z.B. echt Feuer und Flamme für Firefish und konnte mich auch mit dessen Ursprung Misskey, sowie weiteren Forks anfreunden. Leider leiden diese Dienste aber unter Föderationsproblemen, die sie für mich als dauerhaft betriebene Dienste disqualifizieren.
Der „berühmteste“ Dienst, Mastodon, bekam bei mir auch eine Chance. Allerdings muss ich sagen, dass mir ein solchermaßen eingeschränkter Dienst einfach zu viele Ressourcen auf meinem Server fraß. Zwei Versuche mit dem Original und einen mit dem Glitch-Fork habe ich durch… und ich musste feststellen: nix für mich. Dem Plattenplatz konnte man beim Schrumpfen zusehen und die Prozessorkerne liefen oft „im roten Bereich“.
Im Endeffekt bin ich bei Hubzilla hängen geblieben und betreibe zwei eigene Hubs. Dazu kommt noch ein streams-Hub. (streams) macht Spaß und wird auch weiter laufen, weil es in gewisser Weise die Basis auch von Hubzilla ist und viele tolle, sowie praktische Weiterentwicklungen genau dort stattfinden.
Trotzdem wollte ich auch für mich (aber natürlich auch für andere) eine reine ActivityPub-Plattform betreiben. Misskey und Forkeys waren mir zu zickig, obwohl sie von der Oberfläche und einigen Konzepten wirklich toll sind. Mastodon wiederum ist mir heutzutage auch zu spartanisch und einfach zu ressourcenhungrig.
Ich hatte mir Pleroma schon einmal angeschaut, habe mich aber die letzten Wochen intensiver damit beschäftigt und festgestellt, dass es genau der Dienst ist den ich als dritten betreiben möchte.
Pleroma gibt es seit Oktober 2016. Damit ist es nur wenige Monate jünger als Mastodon. Ursprünglich wurde OStatus genutzt. Dann wurde ActivityPub implementiert und seit 2020 arbeitet Pleroma nur noch mit ActivityPub.
Pleroma ist in der Programmiersprache Elixir geschrieben und verbraucht wirklich wenig Ressourcen. Eine kleine Instanz kann man sogar mit einem Raspi 4 betreiben. Ein weiterer Vorteil ist, dass Pleroma sehr wenig Abhängigkeiten aufweist. Man benötigt lediglich Elixir und PostgreSQL als Datenbank.
Intern, also in der Datenbank verwaltet Pleroma die Daten ebenfalls mit ActivityPub, indem es den Datentyp jsonb verwendet und die Daten gemäß der AP-Spezifikation speichert.
Pleroma ist außerdem eine sehr flexible Software. Das Frontend (die Oberfläche, welche der Nutzer zu sehen bekommt) kann man mit etlichen, teilweise mitgelieferten Oberflächen nutzen. Standard ist „Pleroma-FE“. Man kann aber auch die Mastodon-Oberfläche oder alternative Mastodon-Oberflächen (z.B. Soapbox) nutzen.
Pleroma ist sehr gut als Microblogging-Dienst zu verwenden und stellt selbst eingefleischte Mastodon-Nutzer nicht vor wirkliche Probleme. Föderations-Probleme konnte ich bis jetzt auch noch nicht entdecken. Es arbeitet ordentlich mit Diensten, die AP verstehen, zusammen.
Features, die den Unterschied zu Mastodon ausmachen und es vielseitiger nutzbar machen sind…
Es bietet die „Home-Timeline“, in welcher die eigenen Postings und die Beiträge von Nutzern, denen man folgt, erscheinen, die „öffentliche Timeline“, in welcher zusätzlich Beiträge anderer Nutzer auf der selben Instanz erscheinen und die Timeline „Bekanntes Netzwerk“, die aus allen Instanzen gefüttert wird, welche der eigenen Instanz bekannt sind (mit denen also föderiert wird).
Selbstverständlich sind auch Diektnachrichten möglich.
Man kann Favoriten festlegen und Lesezeichen anlegen und Pleroma bietet eine recht passable Suchfunktion. Gesucht werden kann nach Beiträgen, Nutzern und Hashtags.
Für jeden Beitrag kann man die Sichtbarkeit festlegen: öffentlich, nicht gelistet, nur Follower und direkt.
Pleroma ist leichtgewichtig, sehr gut anpassbar, bietet mehr Funktionen als Mastodon und ist zuverlässig.
Auf mobilen Endgeräten kann man es mit den meisten Mastodon-Apps nutzen. Fedilab funktioniert z.B. hervorragend.


Seit 2015 bin ich in dem, was man heute als Fediverse kennt, unterwegs. Anfangs mit GNUsocial, das mir aber zu spartanisch war, dann mit *Diaspora und Friendica und seit März 2016 mit Hubzilla.
Im Laufe der Zeit habe ich wirklich sehr viele Dienste ausprobiert und teilweise auch probehalber betrieben. Mein Zentrum blieb dabei zwar immer Hubzilla, aber ich war offen für alle möglichen Alternativen. Zeitweise war ich z.B. echt Feuer und Flamme für Firefish und konnte mich auch mit dessen Ursprung Misskey, sowie weiteren Forks anfreunden. Leider leiden diese Dienste aber unter Föderationsproblemen, die sie für mich als dauerhaft betriebene Dienste disqualifizieren.
Der „berühmteste“ Dienst, Mastodon, bekam bei mir auch eine Chance. Allerdings muss ich sagen, dass mir ein solchermaßen eingeschränkter Dienst einfach zu viele Ressourcen auf meinem Server fraß. Zwei Versuche mit dem Original und einen mit dem Glitch-Fork habe ich durch… und ich musste feststellen: nix für mich. Dem Plattenplatz konnte man beim Schrumpfen zusehen und die Prozessorkerne liefen oft „im roten Bereich“.
Im Endeffekt bin ich bei Hubzilla hängen geblieben und betreibe zwei eigene Hubs. Dazu kommt noch ein streams-Hub. (streams) macht Spaß und wird auch weiter laufen, weil es in gewisser Weise die Basis auch von Hubzilla ist und viele tolle, sowie praktische Weiterentwicklungen genau dort stattfinden.
Trotzdem wollte ich auch für mich (aber natürlich auch für andere) eine reine ActivityPub-Plattform betreiben. Misskey und Forkeys waren mir zu zickig, obwohl sie von der Oberfläche und einigen Konzepten wirklich toll sind. Mastodon wiederum ist mir heutzutage auch zu spartanisch und einfach zu ressourcenhungrig.
Ich hatte mir Pleroma schon einmal angeschaut, habe mich aber die letzten Wochen intensiver damit beschäftigt und festgestellt, dass es genau der Dienst ist den ich als dritten betreiben möchte.
Pleroma gibt es seit Oktober 2016. Damit ist es nur wenige Monate jünger als Mastodon. Ursprünglich wurde OStatus genutzt. Dann wurde ActivityPub implementiert und seit 2020 arbeitet Pleroma nur noch mit ActivityPub.
Pleroma ist in der Programmiersprache Elixir geschrieben und verbraucht wirklich wenig Ressourcen. Eine kleine Instanz kann man sogar mit einem Raspi 4 betreiben. Ein weiterer Vorteil ist, dass Pleroma sehr wenig Abhängigkeiten aufweist. Man benötigt lediglich Elixir und PostgreSQL als Datenbank.
Intern, also in der Datenbank verwaltet Pleroma die Daten ebenfalls mit ActivityPub, indem es den Datentyp jsonb verwendet und die Daten gemäß der AP-Spezifikation speichert.
Pleroma ist außerdem eine sehr flexible Software. Das Frontend (die Oberfläche, welche der Nutzer zu sehen bekommt) kann man mit etlichen, teilweise mitgelieferten Oberflächen nutzen. Standard ist „Pleroma-FE“. Man kann aber auch die Mastodon-Oberfläche oder alternative Mastodon-Oberflächen (z.B. Soapbox) nutzen.
Pleroma ist sehr gut als Microblogging-Dienst zu verwenden und stellt selbst eingefleischte Mastodon-Nutzer nicht vor wirkliche Probleme. Föderations-Probleme konnte ich bis jetzt auch noch nicht entdecken. Es arbeitet ordentlich mit Diensten, die AP verstehen, zusammen.
Features, die den Unterschied zu Mastodon ausmachen und es vielseitiger nutzbar machen sind…
- als Standard können Postings mit 5.000 Zeichen verfasst werden (das Limit ist durch den Administrator aber auch noch anpassbar)
- Beiträge können formatiert werden (HTML, BBcode oder Markdown)
- Anlegen von Benutzerlisten
- Umzug von Mastodon
- Chat
Es bietet die „Home-Timeline“, in welcher die eigenen Postings und die Beiträge von Nutzern, denen man folgt, erscheinen, die „öffentliche Timeline“, in welcher zusätzlich Beiträge anderer Nutzer auf der selben Instanz erscheinen und die Timeline „Bekanntes Netzwerk“, die aus allen Instanzen gefüttert wird, welche der eigenen Instanz bekannt sind (mit denen also föderiert wird).
Selbstverständlich sind auch Diektnachrichten möglich.
Man kann Favoriten festlegen und Lesezeichen anlegen und Pleroma bietet eine recht passable Suchfunktion. Gesucht werden kann nach Beiträgen, Nutzern und Hashtags.
Für jeden Beitrag kann man die Sichtbarkeit festlegen: öffentlich, nicht gelistet, nur Follower und direkt.
Pleroma ist leichtgewichtig, sehr gut anpassbar, bietet mehr Funktionen als Mastodon und ist zuverlässig.
Auf mobilen Endgeräten kann man es mit den meisten Mastodon-Apps nutzen. Fedilab funktioniert z.B. hervorragend.
Hubzilla erklärt
Eine sehr große Zahl derer, die ins Fediverse hineinschauen, tun dies mit Mastodon. Mastodon wird von vielen synonym zum Fediverse betrachtet. Der Grund dafür ist auch, dass es selbst in Fachmedien so dargestellt wird. Dass es sehr viele andere Dienste gibt, mit denen man am Fediverse teilnehmen kann, ist einer großen Zahl von Nutzern nicht bekannt. Wer dann aber mal davon hört, dass es noch andere Dienste gibt, die anderes können und mehr zu bieten haben, und es fällt der Begriff „Hubzilla„, dann ergeben „Recherchen“ schnell, dass Hubzilla nur etwas für „Freaks“ ist… sehr umständlich, schwierig zu verstehen… und hässlich obendrein. ...
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Dieser Artikel wurde am 17. April 2024 erstmals veröffentlicht.

Eine sehr große Zahl derer, die ins Fediverse hineinschauen, tun dies mit Mastodon. Mastodon wird von vielen synonym zum Fediverse betrachtet. Der Grund dafür ist auch, dass es selbst in Fachmedien so dargestellt wird. Dass es sehr viele andere Dienste gibt, mit denen man am Fediverse teilnehmen kann, ist einer großen Zahl von Nutzern nicht bekannt.
Wer dann aber mal davon hört, dass es noch andere Dienste gibt, die anderes können und mehr zu bieten haben, und es fällt der Begriff „Hubzilla„, dann ergeben „Recherchen“ schnell, dass Hubzilla nur etwas für „Freaks“ ist… sehr umständlich, schwierig zu verstehen… und hässlich obendrein.
Nun erstmal ein paar Fakten: Das Fediverse existierte schon vor Mastodon. Und Hubzilla ist ebenfalls älter als Mastodon. Das Protokoll, welches das Fediverse faktisch ausmacht, ActivityPub, wurde von Hubzilla eingeführt, bevor es bei Mastodon Einzug hielt.
Dass Hubzilla kompliziert sei, dass es nur für technikaffine Nutzer taugt, ist eine alte Legende, die sicher auch Gründe hat. In der Anfangszeit war Hubzilla tatsächlich nicht besonders nutzerfreundlich. Doch es hat sich seit 2015 (eigentlich gibt es den Dienst schon seit 2012, nur unter anderem Namen… Red bzw. Redmatrix) ordentlich weiterentwickelt.
Sich einen Account anzulegen, um ganz simpel, wie z.B. auch mit Mastodon am Fediverse teilzunehmen ist wirklich keine „Geheimwissenschaft“. Ich habe das mal im Beitrag „Komm‘ ins Fediverse“ beschrieben.
Hubzilla bietet allerdings, was über die „Grundfunktionalität“ hinaus geht, halt noch sehr, sehr viele andere Features. Die muss man aber nicht nutzen. Und wenn man sie nicht nutzt, muss man sich auch nicht mit der Nutzung vertraut machen. Ich finde, es ist kein schlechtes Gefühl, zu wissen, dass auch andere Sachen möglich sind, wenn man mag… und dass man dafür nicht die Plattform wechseln muss.
Server, auf denen die Fediverse-Software Hubzilla läuft, werden Hub genannt. Untereinander kommunizieren Hubs mit dem Zot-Protokoll. Dies wurde von Mike Macgirvin entwickelt und ermöglicht die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Servern, ähnlich wie auch ActivityPub, auf welchem das Fediverse derzeit basiert. Zot hat einige herausragende Eigenschaften. Eine davon ist die „nomadische Identität“. Wer einen Hubzilla-Kanal auf einem Hub hat (das ist quasi die Identität eines Nutzers), kann sich auch auf anderen Hubs registrieren und dort Klone dieser Identität anlegen. Sie werden automatisch synchron gehalten. Fällt einmal ein Hub temporär oder gar dauerhaft aus,so kann man einfach die Identität auf einem anderen Hub weiternutzen. Postings, Inhalte und Kontakte gehen nicht verloren. Zot erlaubt überdies eine sehr fein abgestimmte Vergabe von Rechten (Wer darf was sehen, kommentieren, manipulieren etc. …).
Weil Hubzilla aber nicht auf ein eigenes Netzwerk beschränkt bleiben sollte, wurde schon früh das ActivityPub-Protokoll implementiert. Das ist das gemeinsame Protokoll aller Dienste im Fediverse. Mastodon „spricht“ es, Peertube, Misskey, Pleroma, Akkoma, GoToSocial… na halt alle Dienste, die man aus dem Fediverse kennt.
Mitte Juli 2017 wurde Hubzilla das ActivityPub-Protokoll hinzugefügt. Im September zog Mastodon dann auch nach und implementierte ActivityPub.
Hubzilla war von Anfang an nutzbar, wie ein „klassisches“ Soziales Netzwerk. Aber es wurde schon vom Ansatz her umfassender entwickelt und bietet Funktionen eines CMS. Diese weitergehenden Funktionalitäten muss man aber nicht nutzen. Sie sind nach der Registrierung bei einem Hub auch noch gar nicht „eingeschaltet“. Aus diesem Grund ist der Einstieg bei Hubzilla auch nicht wirklich komplizierter, als bei anderen Diensten. Das Anlegen eines Accounts ist verständlich und selbsterklärend.
Mit einem Account bei einem Hub hat man aber noch keine Identität im Fediverse. Man muss sich zunächst einen Kanal anlegen. Dieser ist die Identität… damit bekommt man ein Handle (also quasi das, was man unter einer Fediverse-Adresse versteht) und ist für alle anderen im Fediverse erreichbar.
Ein Vorteil ist, dass man mit einem Account bei einem Hub mehrere Kanäle, also mehrere Identitäten anlegen kann. So kann man z.B. einen persönlichen Kanal anlegen, zusätzlich vielleicht noch einen Kanal für das eigene themenbezogene Blog und womöglich einen Forums-Kanal, mit welchem man sich mit Gleichgesinnten über ein Lieblingsthema austauschen kann. Zwischen all diesen Kanälen, die jeweils auch ein eigenes Handle haben, kann man von seinem Account aus mit einem Klick wechseln. Man braucht trotzdem nur einen einzigen Account.
Über die Optik kann man geteilter Meinung sein. Im Originalzustand wirkt Hubzilla vielleicht ein wenig altbacken, aber so dramatisch sind die Unterschiede zu anderen Fediverse-Diensten nun auch nicht wirklich. Vor allem hat man die Möglichkeit, die grafische Oberfläche individuell zu gestalten. So kann man die Farben für viele Elemente anpassen, ein Hintergrundbild einstellen, den Eckenradius für Boxen verändern, die Größe von Profilbildern festlegen und noch einiges mehr. Und auch der Aufbau der verschiedenen Seiten kann mittels eines grafischen Editors (PDL-Editor) in weiten Teilen angepasst werden.
Der Stream (Timeline) eines „jungfräulichen“ Kanals unter dem bei Hubzilla verwendeten Standard-Theme sieht so aus:

Das ist schon recht „nüchtern“.
Die Kanalseite zu einem solchen Kanal haut einen auch nicht vom Hocker:

Richtet man sich aber etwas ein, so kann die Stream-Seite schon anders aussehen:

Und die Kanalseite z.B. so:

Oder… um mal ein dunkles Theme zu zeigen z.B. so:

Es gibt Hubs, die haben ihre Seiten noch wesentlich weitreichender angepasst und erweitert. Als Beispiel hier mal "Neuhub":

Quelle: Webseite neuhub.org
Hubzilla lässt sich also sehr gut optisch anpassen, aufhübschen und „Modernisieren“.
Dabei ist das responsive Design von Hubzilla sehr gut umgesetzt. Damit lässt sich Hubzilla auch ordentlich und vernünftig auf kleinen Displays, wie bei mobilen Endgeräten (z.B Smartphones) nutzen.



Viele Vorurteile bezüglich Hubzilla sind also wirklich unbegründet oder resultieren aus den sehr frühen Tagen der Software. Hubzilla funktioniert hervorragend, ist einfach zu nutzen, bietet den, der es möchte, unglaublich viele Features und ist stabil und gereift (12 Jahre kontinuierliche Entwicklung von Red bis derzeit zu Hubzilla v. 9.0.1).
Wer nun Lust bekommen hat, der probiert es ja vielleicht wirklich einmal aus und entdeckt die tollen Möglichkeiten. Eine ganz simple Anleitung findet sich hier: Komm‘ ins Fediverse.
Ein wenig ausführlicher, aber trotzdem einfach, habe ich es hier beschrieben: Einfacher Start ins Fediverse mit Hubzilla.
Ausführlichere Anleitungen, Hilfen und Tipps findet man in meiner Hubzilla KnowledgeDB.
Und wenn doch was unklar ist, kann man in meinem Matrix-Raum
Eine sehr große Zahl derer, die ins Fediverse hineinschauen, tun dies mit Mastodon. Mastodon wird von vielen synonym zum Fediverse betrachtet. Der Grund dafür ist auch, dass es selbst in Fachmedien so dargestellt wird. Dass es sehr viele andere Dienste gibt, mit denen man am Fediverse teilnehmen kann, ist einer großen Zahl von Nutzern nicht bekannt.
Wer dann aber mal davon hört, dass es noch andere Dienste gibt, die anderes können und mehr zu bieten haben, und es fällt der Begriff „Hubzilla„, dann ergeben „Recherchen“ schnell, dass Hubzilla nur etwas für „Freaks“ ist… sehr umständlich, schwierig zu verstehen… und hässlich obendrein.
Nun erstmal ein paar Fakten: Das Fediverse existierte schon vor Mastodon. Und Hubzilla ist ebenfalls älter als Mastodon. Das Protokoll, welches das Fediverse faktisch ausmacht, ActivityPub, wurde von Hubzilla eingeführt, bevor es bei Mastodon Einzug hielt.
Dass Hubzilla kompliziert sei, dass es nur für technikaffine Nutzer taugt, ist eine alte Legende, die sicher auch Gründe hat. In der Anfangszeit war Hubzilla tatsächlich nicht besonders nutzerfreundlich. Doch es hat sich seit 2015 (eigentlich gibt es den Dienst schon seit 2012, nur unter anderem Namen… Red bzw. Redmatrix) ordentlich weiterentwickelt.
Sich einen Account anzulegen, um ganz simpel, wie z.B. auch mit Mastodon am Fediverse teilzunehmen ist wirklich keine „Geheimwissenschaft“. Ich habe das mal im Beitrag „Komm‘ ins Fediverse“ beschrieben.
Hubzilla bietet allerdings, was über die „Grundfunktionalität“ hinaus geht, halt noch sehr, sehr viele andere Features. Die muss man aber nicht nutzen. Und wenn man sie nicht nutzt, muss man sich auch nicht mit der Nutzung vertraut machen. Ich finde, es ist kein schlechtes Gefühl, zu wissen, dass auch andere Sachen möglich sind, wenn man mag… und dass man dafür nicht die Plattform wechseln muss.
Server, auf denen die Fediverse-Software Hubzilla läuft, werden Hub genannt. Untereinander kommunizieren Hubs mit dem Zot-Protokoll. Dies wurde von Mike Macgirvin entwickelt und ermöglicht die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Servern, ähnlich wie auch ActivityPub, auf welchem das Fediverse derzeit basiert. Zot hat einige herausragende Eigenschaften. Eine davon ist die „nomadische Identität“. Wer einen Hubzilla-Kanal auf einem Hub hat (das ist quasi die Identität eines Nutzers), kann sich auch auf anderen Hubs registrieren und dort Klone dieser Identität anlegen. Sie werden automatisch synchron gehalten. Fällt einmal ein Hub temporär oder gar dauerhaft aus,so kann man einfach die Identität auf einem anderen Hub weiternutzen. Postings, Inhalte und Kontakte gehen nicht verloren. Zot erlaubt überdies eine sehr fein abgestimmte Vergabe von Rechten (Wer darf was sehen, kommentieren, manipulieren etc. …).
Weil Hubzilla aber nicht auf ein eigenes Netzwerk beschränkt bleiben sollte, wurde schon früh das ActivityPub-Protokoll implementiert. Das ist das gemeinsame Protokoll aller Dienste im Fediverse. Mastodon „spricht“ es, Peertube, Misskey, Pleroma, Akkoma, GoToSocial… na halt alle Dienste, die man aus dem Fediverse kennt.
Mitte Juli 2017 wurde Hubzilla das ActivityPub-Protokoll hinzugefügt. Im September zog Mastodon dann auch nach und implementierte ActivityPub.
Hubzilla war von Anfang an nutzbar, wie ein „klassisches“ Soziales Netzwerk. Aber es wurde schon vom Ansatz her umfassender entwickelt und bietet Funktionen eines CMS. Diese weitergehenden Funktionalitäten muss man aber nicht nutzen. Sie sind nach der Registrierung bei einem Hub auch noch gar nicht „eingeschaltet“. Aus diesem Grund ist der Einstieg bei Hubzilla auch nicht wirklich komplizierter, als bei anderen Diensten. Das Anlegen eines Accounts ist verständlich und selbsterklärend.
Mit einem Account bei einem Hub hat man aber noch keine Identität im Fediverse. Man muss sich zunächst einen Kanal anlegen. Dieser ist die Identität… damit bekommt man ein Handle (also quasi das, was man unter einer Fediverse-Adresse versteht) und ist für alle anderen im Fediverse erreichbar.
Ein Vorteil ist, dass man mit einem Account bei einem Hub mehrere Kanäle, also mehrere Identitäten anlegen kann. So kann man z.B. einen persönlichen Kanal anlegen, zusätzlich vielleicht noch einen Kanal für das eigene themenbezogene Blog und womöglich einen Forums-Kanal, mit welchem man sich mit Gleichgesinnten über ein Lieblingsthema austauschen kann. Zwischen all diesen Kanälen, die jeweils auch ein eigenes Handle haben, kann man von seinem Account aus mit einem Klick wechseln. Man braucht trotzdem nur einen einzigen Account.
Über die Optik kann man geteilter Meinung sein. Im Originalzustand wirkt Hubzilla vielleicht ein wenig altbacken, aber so dramatisch sind die Unterschiede zu anderen Fediverse-Diensten nun auch nicht wirklich. Vor allem hat man die Möglichkeit, die grafische Oberfläche individuell zu gestalten. So kann man die Farben für viele Elemente anpassen, ein Hintergrundbild einstellen, den Eckenradius für Boxen verändern, die Größe von Profilbildern festlegen und noch einiges mehr. Und auch der Aufbau der verschiedenen Seiten kann mittels eines grafischen Editors (PDL-Editor) in weiten Teilen angepasst werden.
Der Stream (Timeline) eines „jungfräulichen“ Kanals unter dem bei Hubzilla verwendeten Standard-Theme sieht so aus:
Das ist schon recht „nüchtern“.
Die Kanalseite zu einem solchen Kanal haut einen auch nicht vom Hocker:
Richtet man sich aber etwas ein, so kann die Stream-Seite schon anders aussehen:
Und die Kanalseite z.B. so:
Oder… um mal ein dunkles Theme zu zeigen z.B. so:
Es gibt Hubs, die haben ihre Seiten noch wesentlich weitreichender angepasst und erweitert. Als Beispiel hier mal "Neuhub":
Quelle: Webseite neuhub.org
Hubzilla lässt sich also sehr gut optisch anpassen, aufhübschen und „Modernisieren“.
Dabei ist das responsive Design von Hubzilla sehr gut umgesetzt. Damit lässt sich Hubzilla auch ordentlich und vernünftig auf kleinen Displays, wie bei mobilen Endgeräten (z.B Smartphones) nutzen.
Viele Vorurteile bezüglich Hubzilla sind also wirklich unbegründet oder resultieren aus den sehr frühen Tagen der Software. Hubzilla funktioniert hervorragend, ist einfach zu nutzen, bietet den, der es möchte, unglaublich viele Features und ist stabil und gereift (12 Jahre kontinuierliche Entwicklung von Red bis derzeit zu Hubzilla v. 9.0.1).
Wer nun Lust bekommen hat, der probiert es ja vielleicht wirklich einmal aus und entdeckt die tollen Möglichkeiten. Eine ganz simple Anleitung findet sich hier: Komm‘ ins Fediverse.
Ein wenig ausführlicher, aber trotzdem einfach, habe ich es hier beschrieben: Einfacher Start ins Fediverse mit Hubzilla.
Ausführlichere Anleitungen, Hilfen und Tipps findet man in meiner Hubzilla KnowledgeDB.
Und wenn doch was unklar ist, kann man in meinem Matrix-Raum
#pepes-hubzillahilfe:matrix.org
nachfragen…
Komm‘ ins Fediverse
…nochmal mit Hubzilla… und nochmal vereinfacht. Statt mit Mastodon durch das Fediverse (das ein Verbund aus unzähligen Servern mit unterschiedlicher Software für unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte ist) zu streifen, wagt doch einfach mal den Versuch, mit Hubzilla durchzustarten. ...
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Dieser Artikel wurde am 14. April 2024 erstmals veröffentlicht.

…nochmal mit Hubzilla… und nochmal vereinfacht.
Statt mit Mastodon durch das Fediverse (das ein Verbund aus unzähligen Servern mit unterschiedlicher Software für unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte ist) zu streifen, wagt doch einfach mal den Versuch, mit Hubzilla durchzustarten.
Es gibt da keine Beschränkung auf 500, 1000, 3000… Zeichen. Die Länge von Postings ist nicht beschränkt.
Man kann beliebig viele (begrenzt durch die Kapazität des Servers, der bei Hubzilla „Hub“ genannt wird) Bilder an- und in das Posting einfügen. Auch das Anhängen anderer Dateien ist möglich, oder das Einbetten von Videos.
Man kann Texte formatieren und hat dabei die Wahl, ob man bbCode oder Markdown verwendet.
Man kann seinem Posting, wenn es länger ist, eine Zusammenfassung mitgeben.
Man ist nicht darauf angewiesen, dass andere ihren Beiträgen Inhaltswarnungen voranstellen. Was vor einem verborgen wird, bestimmt man selbst. Schließlich weiß man selbst ja auch am besten, was einen stört.
Trotzdem kann man seinen Hubzilla-Kanal (so heißt die Identität mit der man im Fediverse unterwegs ist) so agieren, wie z.B. mit Mastodon.
Und wie geht das nun?
Und schon kann es losgehen… eigene Beiträge erstellen („teilen“), Beiträge anderer kommentieren, liken, disliken, mit Emoji-Reaktion versehen, merken, teilen oder weitersagen… alles, was man so kennt.
Wenn sich dann weitere Fragen ergeben, einfach mal in der Hubzilla KnowledgeDB nachschauen.
Oder in meinem Hubzilla-Matrix-Raum #pepes-hubzillahilfe:matrix.org fragen…
Gibt es eine App?
Jein…
Also grundsätzlich benötigt man keine. Man kann auf dem mobilen Endgerät einfach im Webbrowser den Hub aufrufen. Das responsive Design erlaubt eine ordentliche Bedienung.
Allerdings gibt es für Android eine ältere App, die aber auch heute noch sehr gut funktioniert. Man findet sie z.B. bei F-Droid unter dem Namen Nomad. Ich verwende sie noch immer, wenn ich mal (was selten ist) auf dem Smartphone mit Hubzilla arbeiten möchte.

Zu 4.:
Die „Links für neue Mitglieder“ kann man einfach abstellen. Dafür im Hauptmenü (oben links das Profilfoto) auf „Einstellungen“ klicken.

Die „Anzeige-Einstellungen“ wählen.

Dann auf „Inhaltseinstellungen“ klicken.
Den Schalter neben „Links für neue Mitglieder“ auf „nein“ stellen und „Abschicken“.

Zu 5.:
ActivityPub ist das gemeinsame Protokoll im Fediverse. Es muss bei Hubzilla eingeschaltet werden, um auch mit (nahezu) jedem Nutzer im Fediverse interagieren zu können.
Der öffentliche Beitragsstream ist auch nicht als Standard eingeschaltet. Ich empfehle, dies zu tun, um einen Stream „mit Leben“ zu haben, von welchem aus man sich mit anderen Nutzern verbinden kann.
Das „Einschalten“ ist einfach, wenn man weiß wie. Deshalb erkläre ich es hier kurz.
Man wählt im Hamburger-Menü ganz unten den Eintrag „+ Apps“.

Auf der erscheinenden Seite klickt man in der linken Seitenleiste auf „Verfügbare Apps“.

Nun auf den Button „⏷ Installieren“ neben ActivityPub-Protokoll klicken… und dann noch auf den Button „⏷ Installieren“ neben „Öffentlicher Beitrags-Stream“.
Erledigt!
…nochmal mit Hubzilla… und nochmal vereinfacht.
Statt mit Mastodon durch das Fediverse (das ein Verbund aus unzähligen Servern mit unterschiedlicher Software für unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte ist) zu streifen, wagt doch einfach mal den Versuch, mit Hubzilla durchzustarten.
Es gibt da keine Beschränkung auf 500, 1000, 3000… Zeichen. Die Länge von Postings ist nicht beschränkt.
Man kann beliebig viele (begrenzt durch die Kapazität des Servers, der bei Hubzilla „Hub“ genannt wird) Bilder an- und in das Posting einfügen. Auch das Anhängen anderer Dateien ist möglich, oder das Einbetten von Videos.
Man kann Texte formatieren und hat dabei die Wahl, ob man bbCode oder Markdown verwendet.
Man kann seinem Posting, wenn es länger ist, eine Zusammenfassung mitgeben.
Man ist nicht darauf angewiesen, dass andere ihren Beiträgen Inhaltswarnungen voranstellen. Was vor einem verborgen wird, bestimmt man selbst. Schließlich weiß man selbst ja auch am besten, was einen stört.
Trotzdem kann man seinen Hubzilla-Kanal (so heißt die Identität mit der man im Fediverse unterwegs ist) so agieren, wie z.B. mit Mastodon.
Und wie geht das nun?
- Man sucht sich einen Server, also Hubzilla-Hub, der für Registrierungen offen ist.Am einfachsten hier: Fediverse Observer Oder bei meinem Hub „KlackerHub„, den ich speziell zum Reinschnuppern, aber auch gerne zum Verweilen eingerichtet und für die Registrierung geöffnet habe.
- Dann legt man einen Account an. Das ist einfach und selbsterklärend. Nicht komplizierter, als z.B. bei Mastodon.
- Entweder nach dem Anlegen des Accounts oder bereits beim Registrieren, erzeugt man einen Kanal. Das ist die Identität, mit der man im Fediverse dann unterwegs ist. Man braucht einen passenden Namen für den Kanal und der hat dann ein Handle, wie bei allen anderen Fediversediensten auch. Also:
@
Als Kanaltyp, wählt man, wenn man das Fediverse „normal“ benutzen möchte, am besten „öffentlich“. - Anschließend ergänzt man sein Profil. In der rechten Seitenleiste findet man Hinweise für den erfolgreichen Start mit Hubzilla. Lohnenswert! Und wenn man die nicht mehr braucht, kann man sie abschalten (siehe Hinweise am Ende).
- Wichtig: ActivityPub und der öffentliche Beitragsstream müssen eingeschaltet werden (siehe Hinweise am Ende).
- Verbindungen knüpfen! Auch bei Hubzilla ist es so, dass die Timeline (sie heißt dort „Stream„) nur von Beiträgen von Nutzern befüllt wird, denen man „folgt“ (bei Hubzilla heißt das „mit denen man verbunden ist“). Dazu wählt man im „App-Menü“ (oben rechts: „⋮“) den Eintrag „Verbindungen„. Nun kann man dort mit dem Button „+ Add“ bekannte Handles anderer Nutzer eingeben und die Verbindung herstellen. Beachte: Das führende „@“ muss bei Hubzilla weggelassen werden. Oder man ruft im Hamburger-Menü das Verzeichnis aus, achtet darauf, dass links der Schalter „Nur dieser Hub“ auf „nein“ geschaltet ist. Dann kann man sich durch das globale Nutzerverzeichnis wühlen, dort auch nach Interesse oder Hashtags suchen und weitere Verbindungen herstellen.Eine weitere Möglichkeit ist das Durchstöbern des öffentlichen Beitragsstreams (ebenfalls im App-Menü erreichbar). Findet man dort „interessante“ Nutzer, so kann man sich auch direkt aus dem Stream mit ihnen verbinden (ein Klick auf das Profilbid des Nutzers öffnet das Menü, wo man „verbinden“ auswählen kann).
Und schon kann es losgehen… eigene Beiträge erstellen („teilen“), Beiträge anderer kommentieren, liken, disliken, mit Emoji-Reaktion versehen, merken, teilen oder weitersagen… alles, was man so kennt.
Wenn sich dann weitere Fragen ergeben, einfach mal in der Hubzilla KnowledgeDB nachschauen.
Oder in meinem Hubzilla-Matrix-Raum #pepes-hubzillahilfe:matrix.org fragen…
Gibt es eine App?
Jein…
Also grundsätzlich benötigt man keine. Man kann auf dem mobilen Endgerät einfach im Webbrowser den Hub aufrufen. Das responsive Design erlaubt eine ordentliche Bedienung.
Allerdings gibt es für Android eine ältere App, die aber auch heute noch sehr gut funktioniert. Man findet sie z.B. bei F-Droid unter dem Namen Nomad. Ich verwende sie noch immer, wenn ich mal (was selten ist) auf dem Smartphone mit Hubzilla arbeiten möchte.
Zu 4.:
Die „Links für neue Mitglieder“ kann man einfach abstellen. Dafür im Hauptmenü (oben links das Profilfoto) auf „Einstellungen“ klicken.
Die „Anzeige-Einstellungen“ wählen.
Dann auf „Inhaltseinstellungen“ klicken.
Den Schalter neben „Links für neue Mitglieder“ auf „nein“ stellen und „Abschicken“.
Zu 5.:
ActivityPub ist das gemeinsame Protokoll im Fediverse. Es muss bei Hubzilla eingeschaltet werden, um auch mit (nahezu) jedem Nutzer im Fediverse interagieren zu können.
Der öffentliche Beitragsstream ist auch nicht als Standard eingeschaltet. Ich empfehle, dies zu tun, um einen Stream „mit Leben“ zu haben, von welchem aus man sich mit anderen Nutzern verbinden kann.
Das „Einschalten“ ist einfach, wenn man weiß wie. Deshalb erkläre ich es hier kurz.
Man wählt im Hamburger-Menü ganz unten den Eintrag „+ Apps“.
Auf der erscheinenden Seite klickt man in der linken Seitenleiste auf „Verfügbare Apps“.
Nun auf den Button „⏷ Installieren“ neben ActivityPub-Protokoll klicken… und dann noch auf den Button „⏷ Installieren“ neben „Öffentlicher Beitrags-Stream“.
Erledigt!
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